Beiträge von Hawkeye

    Zitat

    Original von klöni


    Danke!!! Das eröffnet ganz neue Einsichten!


    Bin selbst auch ein "Mischling" (50% Hamburgerin, 50% Schwäbin) und wurde von meiner schwäbischen Mutter strikt hochdeutsch erzogen. Mir wird oft gesagt, dass mein Hochdeutsch so überlegt und korrekt wirkt, v.a. von meiner schwäbischen Verwandtschaft, die fei hochdeutsch zu schwätza versuchat obr s klappt halt dann net so recht, gell?


    ot mal kurz: bin seit 14 jahren mit einer schwäbin zusammen. die kann aber gut wechseln zwischen dem einen und dem anderen und belächelt die schwaben, die nix anderes können. vor allem, wenn man sie hordenweise im urlaub trifft. ich muss nicht betonen, dass ich meinen schwiegervater so in etwa zu 7,8 % verstehe...


    und ja: in einer dialektgegend hochdeutsch zu sprechen ist sehr auffällig. und ich mache manchmal dieselbe erfahrung mit dem "überlegten und korrekten". meine schüler haben schon ab und an angemerkt, dass ich sprechen würde, als wenn ich aus einem buch vorläse.


    :) schönen nikolaus...


    und ich stimme malina zu (ON TOPIC): den ball flach halten....;)


    grüße


    h.

    hi,


    ich machs - und kenne kein "gesetz", das dagegen spräche. nach möglichkeit informiere ich die eltern vorher, aber manchmal gehts auch so.


    dabei sind es keine fälle, wo die schüler einen bus verpasst haben o.ä., sondern es geht vor allem um die situation, dass die smv bei veranstaltungen anwesend war und dann am späten abend keine busse mehr fahren. einzelne wohnen in der einöde und dann fahr ich die eben heim.


    es geht also um derlei schulveranstaltungen.


    sollte ich mich immer um versicherungen oder ähnliches kümmern, würde ich keinen schritt mehr mit schülern vor die tür gehen.


    grüße


    h.

    Zitat

    Original von klöni
    Panic


    Das Verhältnis zu den Schülern ist sehr wichtig, das sehe ich auch so.


    Deinen FL hätte ich jedoch noch darum gebeten, mir zu sagen, auf welche konkreten Beobachtungen er/sie sich stützt. Woran bemerkt ein FL, dass eine Lehrkraft als kühl und distanziert von einigen Schülern wahrgenommen wird, d.h. woran kann der Ref es beim nächsten Mal auch selbst erkennen?


    mir wurde derselbe satz auch gesagt.


    begründet wurde es damals damit, dass ich dialektfreies hochdeutsch spreche - in einer fränkisch-bayerischen gegend - und damit eine distanz zwischen mir und den schülern aufbaue. (selbst gebürtiger hamburger, aber schon länger in bayern)


    bin aber bis heute der überzeugung, dass hochdeutsch eine grundvoraussetzung für einen deutschlehrer sein sollte.


    hmtja,


    h.

    Zitat

    Original von Zenobit
    Hi,


    die psychische Komponente.


    Seid ihr da komplett unbedarft ins Ref gegangen, was den Umgang mit Kritik betrifft?
    Ich studiere auf Realschullehramt und habe noch ein paar Semester bis zum Ref. In meinem ersten Praktikum (das in Kritik-Hinsicht das sein könnte, auf dessen Niveau auch im Ref von den Seminarleuten kritisiert wird) hab ich dringlich festgestellt, dass ich ein absolutes Problem im Umgang mit Kritik habe, besonders wenn sie persönlich wird. Darauf hab ich beschlossen an meinem Selbstvertrauen zu arbeiten.


    hi,


    vielleicht mal etwas abseits:


    wenn kritik in diesem beruf persönlich wird, denke ich, dass der kritiker ein problem hat - nicht du. du musst nicht an dir arbeiten, wenn dich jemand persönlich kritisiert. (aber vielleicht habe ich hier nur die formulierung falsch verstanden)


    konstruktive kritik dagegen ist hilfreich. wichtig wird also vor allem sein, die eine von der anderen zu unterscheiden. wenn du die art der selbstreflektion, die du hier zeigst, mit nimmst, dürfte das kein problem sein. allerdings gehört dann dazu auch der mut, die erkenntnis aus der kritik umzusetzen.


    selbstvertrauen ist aber wohl im job eine der unverzichtbaren sachen. nicht nur, weil du sonst untergehst und dich aufreibst, sondern auch, weil du den schülern kaum etwas "ordentliches" beibringen wirst. wenn ich mich recht erinnere, habe ich von feiglingen auch nichts gelernt.


    vielleicht habe ich das ref stets sehr nüchtern gesehen als ausbildung, d.h. also als etwas wo ich a) was zu lernen und daher auch misserfolge einzustecken habe und b) einfach eben der azubi bin, der stift, der, proletenmäßig ausgedrückt, erstmal die fresse zu halten hat. liegt wahrscheinlich am familiären hintergrund und der erziehung. ;)


    wenn ich heute meinen zu betreuenden personen mal den satz "lehrjahre sind keine herrenjahre" vorwerfe und dabei lache, dann meine ich das ernst. bei aller vorbereitung muss ich auch einfach einen batzen frustration aushalten können in diesem beruf - wie in anderen jobs auch.


    grüße


    h.

    ich hab gestaunt...nein, bei uns ist das nicht üblich...ganz im gegenteil...


    jeder lehrer ist angehalten 5 und 6 unterschreiben zu lassen. manche nehmen noch vierer dazu oder einfach alles.
    das wird generell so verstanden, dass die eltern in diesen fällen informiert sind und nicht aus allen wolken fallen, wenn das kind dann durchfällt.


    würde gern mal die begründung eines verbots hören ;)...



    grüße


    h.

    Hi,


    ich hab diese Projekte statt Schulaufgaben schon hergenommen für zwei Geschichten: Zeitung und Lektüre.


    Dabei habe ich es mir eigentlich recht einfach gemacht, d.h. die einzelnen Aspekte, die ich ohnehin in herkömmlicher Weise besprochen habe, in einzelne Pakete verteilt und dass dann versucht methodisch unterschiedlich (auch verschieden von Sozialformen her) aufzubreiten. beim thema Lektüre war eine Mappe (Portfolio) das Ergebnis.
    Im Zeitungsprojekt sollten sie mir eine Mappe abgeben, u.a. mit eigenen Artikeln, und in der Gruppe zwei Zeitungsseiten selbst layouten und füllen.


    Mappe war dann Schuli-Note, Seiten waren eine Ex. Die Zeitungsseiten wurden in der Klasse von allen bewertet und benotet.


    Bewertung lief nach verschiedenen Aspekten: Inhalt, Sauberkeit der Ausführung, Originalität, Sozialverhalten, Arbeitsverhalten.


    Alle Bewertungspunkte habe ich mit Punkten versehen und dann die Ergebnisnote schriftlich nach den Aspekten begründet. Daher keine Diskussionen. Eher erstaunte Elterngesichter, wenn sie die Punkte Arbeits- und Sozialverhalten gelesen habe. Manche kamen danach in die Sprechstunde und haben sich quasi für ihre Kinder, die faule Bande, entschuldigt.


    Fazit:


    Es ist meines Erachtens nicht mehr Arbeit, nur eben andere. Kritisch mag vielleicht die Benotung von Gruppenarbeiten sein, aber meine Argumente waren eigentlich immer, dass Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit auch unterrichtet werden sollen - also kann man sie auch notenmäßig einfordern. Ebenso Sozial- und Arbeitsverhalten.


    Bei der Bewertung sollte man sich nicht allzu viel Arbeit machen. Ich kenne Leute, die sich elend-lange Bewertungsbögen basteln mit x-fachen Aspekten - bringt meiner Meinung nach nichts, sondern nur, dass sich alle Noten nivellieren. Ich habe eine Mischung aus Beobachtung und konketer Korrekturarbeit gemacht - d.h. auch einfach über den Dauemn gepeilt.


    Die Schüler haben Spaß, andrerseits auch Probleme über einen längeren Zeitraum die Konzentration zu halten. Sie begreifen nicht, dass die drei bis vier Wochen wirklich diese eine Note geben am Ende.


    Achja, Noten. Ich hatte bisher immer das "normale" Notenspektrum: 1-5. Ja, 6er sind dabei schlecht zu kassieren, gebe ich zu, aber ich verwehrte mich auch gegen alle Vorwürfe der "Kuschelpädagogik" und Notenschmeißerei.


    Grüße


    H.

    Hallo,


    ich finde die Stunde, so ganz spontan, ganz schön voll.


    So wie ich das sehe, hast du grad zehn Minuten für die großen Arbeitsschritte. Soll heißen: zehn Minuten um Regeln für eine Diskussion zu erarbeiten (geht noch, weil sie sie aus den vorangegangenen Klassen kennen).
    Dann zehn Minuten um eine Stoffsammlung zu machen - auch noch ok - abhängig davon, wie die Gedanken gesammelt werden sollten.
    Aber dann zehn Minuten für eine Diskussion und die Auswertung...mit welcher Methode soll das bewerkstelligt werden?


    Mein Gedanke: das Oberthema deiner Stunde beinhaltet meinem Empfinden nach nicht die Erarbeitung der Diskussionsregeln. Sie setzt diese voraus. D.h. die Erarbeitung I wäre eine Wiederholung - spart auch eben Zeit.


    Zum Thema "Gesundheitstag". Finde ich etwas zu abstrakt - ich denke, es geht ja in Richtung Erörterung. Meine würden spontan eventuell drei bis vier Argumente finden. Wieso nicht konkreter etwas zum "Fitness-Studio"? Die werden doch da auch informiert worden sein über Vorteile, Möglichkeiten, Gefahren usw.


    hmja, so mal nebenbei Analyse aus der Ferne ;).


    Grüße


    h.


    PS: Lehrversuche bei Klassen, die man nicht kennt, an Seminartagen sind immer Kacke.

    Hi,


    wie kommt er eigentlich an den Job? Ist er Klassensprecher?


    Ich denke, er sollte sich zumindestens auch an die Verbindungslehrer wenden oder sich einen Vertrauenslehrer sucht, denn ich kann mir vorstellen, dass er hier eventuell auch zwischen die Fronten geraten kann. Diese können ihm ein weig beistehen und mal ein paar Tipps geben - ich würde sogar behaupten, dass diese von sich aus mal zu ihm gehen sollten.


    Ich halte es für nicht sehr sinnvoll, auf ihn zuzugehen und zu sagen: so, du vertrittst mal deine Klasse...


    Grüße


    h.

    *brummel*


    blöde vorurteile....


    kollegin von mir, sollte montags ihre eigene klasse auf eine sportfreizeit begleiten, die von sportlehrern organisiert wird. sie meldet sich krank - es muss am we was organisiert werden...


    indiskret wie ich bin, frage ich ihre fahrgemeinschaft. folgende geschichte von der freitäglichen heimfahrt wird kolportiert:


    kollegin hustet: oh, das hört sich nicht gut an.


    kollegin hustet 7 minuten später noch einmal: oh, ich werde wohl krank.


    kollegin hustet 5 minuten später noch einmal: oh, ich merke, die intervalle werden kürzer. das muss eine krankheit sein.


    die kollegin war die ganze woche krank.


    andere story:


    komme in eine vertretungsstunde, die klasse schaut mich an: ist fr. xy jetzt wieder 6 wochen krank?


    sportlehrerin. etwa mein alter (=mittel-jung).


    erzähl mir nix von den harten frauen - ich muss sie vertreten.


    herzliche grüße


    h.

    ne, eigentlich nicht.


    ich frage normalerweise immer vorher, ob sie irgendwas bestimmtes sehen wollen, gruppenarbeit oder so. aber meist verneinen sie. (*aufatme*)


    und ich denke, das ist ok so. die reffis lasse ich ohnehin auch in der regel allein arbeiten, ohne ihnen auf den socken zu stehn. arbeiten werden besprochen, mal bei ihnen hospitiert und das wars dann. die haben auch genug zu tun, ohne dass sie in meinem unterricht sitzen müssen.


    meine praktis derzeit haben dagegen eher so anliegen wie: wie macht man ein ordentliches tafelbild? wie arbeitet man mit dem schulbuch? wie redet man mit schülern? da kommts auf "schöne stunden " auch nicht so an.



    grüße


    t.

    wie kannst du nur....wahnsinn


    dir ist schon bewusst, wer jetzt alles zu leiden hat, weil du dich nicht unter kontrolle hast...


    - die schüler versäumen wichtigen unterricht
    - deine kollegen müssen dich vertreten
    - dein bundesland wird in pisa eine stufe herabgesetzt
    - steuergelder werden verschwendet
    - die welt müsste untergehen
    - etc...


    sollte es dich entlasten - ich übernehm für die nächsten drei tage dein schlechtes gewissen. kann damit leben - habs aber auch erst dieses jahr von meiner frau gelernt - nach 8 jahren ohne fehltag.


    wünsche dir und klöni auf jeden fall gute besserung.



    :) h.

    hm,


    ohne jetzt ausufernd weiter zu posten:


    Lehrerpersönlichkeit in meinem Verständnis meint nicht, dass es DIE Persönlichkeit gibt - das, was du wahrscheinlich als Lehrerpersönlichkeit anreißt, lehne ich sogar eher ab. Ich denke, du meinst die Rollenattitüden des Lehrers.


    Natürlich arbeitet jeder anders, an den unterschiedlichen Schulen. Dennoch kenne ich z.B. einen Kollegen, der es immer noch nicht schafft Schüler anzuschauen im Unterricht oder auf dem Gang. In diesem Fall spreche ich von einem Aspekt der Lehrerpersönlichkeit, der unterentwickelt ist oder mindestens problematisch.


    Auf meinen Beobachtungszetteln für Reffis stehen in der Spalte Lehrerpersönlichkeit eher so Sachen, wie das Zusammenspiel mit den Schülern klappt. Wie man von vorn nach hinten reagiert und umgekehrt...wie man mit Schülerantworten umgeht...usw.


    also das, was oben jemand schrieb, ob der reffi hinter dem steht, was er macht oder nur schlecht schauspielert. Ob man, grob gesagt, die eigene Persönlichkeit mit einbringen kann.


    grüße
    h.

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