Beiträge von Hawkeye

    Hm, also so wie ich es befürchtet habe.


    Wir haben diese eine GTK von oben mehr oder minder gedrückt bekommen.


    Als wir unsere GTK bekamen gab es Informationsabende und -vorträge, wie es zu gestalten sei mit Ruhezonen, Arbeitsecken, Rhythmisierung usw. Unser Problem dabei war ein Schulhaus, das ohnehin zu 50% überbelegt ist. Dazu nur eine Turnhalle. Ein Konzept sollten wir uns selbst basteln. Und mussten quasi zwei verschiedene Schulformen gleichzeitig führen, mit ein paar Extrastunden. Wie so oft: Während des laufenden Betriebs die Ziele konkretisieren und einen Begriff mit Inhalt füllen.


    Und wie gesagt: Die Nachfrage ist gering. Noch geringer vielleicht, nach dem dieses eine Jahr so holprig lief. Danach. Gäbe es aufgrund dieser mangelnden Nachfrage eben keine GTK mehr.


    Und manchmal werden Kinder bei uns angemeldet mit dem Hinweis darauf, dass unsere Schulformen eben keinen Nachmittagsbetrieb hat.


    Ich will das Konzept der Ganztagesbetreuung nicht verteufeln, es hat seine Daseinsberechtigung. Neben vielen anderen Überlegungen denke ich aber, dass die einzelne Schule viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten haben sollte, ein angepasstes, regionales System zu entwickeln. Wo Z.B. Lehrerstunden nach Bedarf verteilt werden und nicht nach irgendwelchen Schlüsseln. Vielleicht aber müsste man sich vor Ort diese Freiheit auch einfach nehmen.


    Seltsamerweise habe ich in diesem Zusammenhang den Satz gehört: "Mehr Freiheit für die Schulen bedeutet auch mehr Kontrolle."


    Ich weiß auch nicht.

    a) In Bayern ist der Ermessensspielraum aber auch größer, als so mancher sich zutraut.
    b) Irgendwo in einem Kommentar zum Schulrecht steht auch der Passus, dass nicht allein die Arithmetik als Grundlage für eine Note heranzuziehen ist. Ich behaupte immer noch ketzerisch, dass hierzulande die Rechnerei auch deshalb so im Vordergrund steht, weil sie eine Begründung der Noten einfacher macht gegenüber Eltern und Vorgesetzten: "....da kommt halt eine 3,7 raus..."


    (Diesen Kommentar kann ich grad nicht raussuchen, weil ich eigentlich korrigieren müsste und damit Stunden verbringen müsste"


    PS: Aber hier im Forum gab es ja schon einige Threads, die sich darum drehten.

    D.h. also dass jede Schule selbst entscheidet, ob sie Ganztagsschule sein möchte oder nicht - im Verbund mit den üblichen Teilnehmern Eltern, Schüler, Sachaufwandsträger?


    Wird da vorher nachgefragt bei den Eltern, ob dieses Angebot gewünscht ist?


    Hier in Bayern ist es ja ähnlich, wobei ich hier nur die Möglichkeiten der offenen und gebundenen Ganztagesklassen gibt. (Man mag mich korrigieren - teilgebunden kenne ich hier nicht) Wobei es wirklich "klassenweise" geht. D.h. wir hatten z.B. den Fall, dass wir ein Jahr lang eine Klasse hatten, die ganztags geführt wurde, während die anderen 24 Klassen nach dem Vormittagsmodell liefen. War ein ziemlich krasser Aufwand. Ich kenne aber (vor allem Stadt-Schulen), die eben dann aus diesem Grund auf Ganztag für alle umgestiegen sind.


    Die Nachfrage nach dieser Ganztagesklasse, überhaupt nach Ganztagesangeboten, bei uns jedoch ist verschwindend gering. Und wir sind nicht heile Welt Provinz im Herzen Oberbayerns, sondern sogenannte Metropolregion.


    Mich wunderte es nur, dass uns - man mag das hier nicht falsch verstehen - quasi Niedersachen in dieser Hinsicht als Vorbild vorgehalten wurde, denn das passiert ja in der hiesigen offiziellen Bildungspropaganda eher selten - also dass es in Deutschland bildungstechnisch Vorbilder für das bayerische System gibt ;).


    Avantasia: Wie hoch ist die Stundenverpflichtung bei euch als Gym-Lehrer? Und was zählt da alles rein auf einer Ganztagsschule?


    PS: Ah ich habe einen Parallelthread gefunden, der sich darum greht: Unbezahlte Mehrarbeit durch Ganztagsschule? (Nds)

    Sprechen diejenigen, die hier über die Ganztagsschule aus Erfahrung schreiben, eigentlich von einem Modell, bei dem einfach Unterricht bis in den Nachmittag gezogen wird, in der herkömmlichen Art, wie eben vormittags unterrichtet wird ( 45 Minuten, Alterseinheitlicher Klassenverband, Schulaufgaben usw.)?
    Oder gibt es auch alternative Modelle? Alternativ im Sinne der Unterrichtsorganisation, Leistungsfeststellung und/oder Einstufung der Lehrerarbeitszeit?


    Zweitens taucht hierzulande der Begriff der "verlässlichen Schule" auf. Bei uns dies derzeit in Fortbildungen für Schulleitungsmitglieder derzeit als Drohung. Woher kommt der Begriff und das, was dahinter steckt?

    Interessanterweise war ich im letzten Herbst Anfang November für zwei Tage an der genannten Schule im Rahmen des #LernLab Berlin: http://lernlabberlin.wordpress.com/author/lernlab/ . In diesem Rahmen bin ich auch Herrn Großpietsch begegnet und habe einen bodenständigen, realistischen Menschen und Schulleiter getroffen. Die wenigen Kollegen, die ich getroffen habe, waren engagiert, die Schüler waren...eben Schüler.


    Nicht dass ich mir ein Gesamturteil bilden könnte oder wollte wie einige hier in diesem Thread, aber es gibt ja im Netz einige weitere Quellen, wo man sein Bild über Großpietsch etwas differenzieren könnte. Ebenfalls ist er öffentlich unterwegs auf Twitter.


    Man könnte also, wenn man wollte.

    Stichworte zum Nachdenken: Bürger Europas - Recht auf eigene Sprache und Herkunft - Verständigung vs. Abgrenzung


    Aber die Intention der nebeneinander gestellten Bilder mag doch implizieren, dass der Bau Europas schief geht, weil es ein Durcheinander der Sprachen gab - in etwa so wie der Turmbau zu Babel...

    Ich habe vor ein paar Jahren mal Sushi mit Lachs gemacht für die Kollegen. So what?



    PS: Und bitte: In Konferenzen nur dann zu Wort melden, wenn man auch wirklich was zu sagen hat und nicht weil man soll. BITTE BITTE BITTE!!!! (Dieser Hinweis stammt von jemandem, der in den Konferenz vorn sitzt.)

    Es soll sogar demnächst eine Fortbildung geben, wie man die Medien Whatsapp und Facebook mit Schülern nutzen kann, denn der Nutzen un die Praktikabilität dieser Netzwerke wird immer noch unterschätzt und als "Teenie-Spielzeug" abgetan.


    Ich möchte jetzt nicht unbedingt klugscheißen, aber wenn ich recht interpretiere, unterrichtest du in Baden Württemberg. Dazu meine ich mich zu erinnern, dass die Einschränkungen von "oben", was den Umgang mit Sozialen Netzwerken von Lehrern in Zusammenhang mit Schülern angeht, ähnlich weit gehen wie hier in Bayern. Wie kann es dann Fortbildungen dazu geben?


    Würde dazu gern den Hintergrund wissen - an anderen Diskussionen beteilige mich nicht - ist ja eh schon alles gesagt.

    Ist "Islamkunde" in Bayern ordentliches Lehrfach? In NRW seit 2011 (zumindest in der Theorie): http://www.rp-online.de/nrw/la…stundenplan-aid-1.2990398


    Bei uns gibt es ihn, aber regional begrenzt und im Aufbau. Dies liegt zum einen daran, dass die Ausbildung der entsprechenden Lehrer noch dauert, zum anderen daran, dass nicht an allen Schulen gleichermaßen Bedarf besteht - ich gehe mal davon aus, hier in Bayern, vor allem in den Gegenden um Nürnberg, Würzburg, Regensburg, Augsburg, München herum.
    Es ist an diesen Schulen dem Religionsunterricht gleichgestellt/angegliedert. D.h. es gibt Lehrpläne, Schulbücher, Noten, Prüfungen...


    http://www.izir.de/index.php?o…iew=article&id=2&Itemid=7


    Was meinst du mit sonst mit "ordentlich"?


    Mein Freund unterrichtet Islam ganz ordentlich ;).

    Ein Gedanke noch am Rande.


    Es wäre vielleicht auch noch ein Tipp, mal jemanden einzuladen, der ein wenig Klarheit in diese Dinge bringt, am besten aus der regionalen muslimischen Gemeinde. Ich glaube und habe erlebt, dass man sich da, viele seltsame Vorstellungen macht.


    Ein Freund von mir, gläubiger Muslim, der als Islamlehrer unterrichtet und mit dem ich mich seit Jahren über Themen rund um Koran, Islam, muslimische Schüler austausche, würde das hier wahrscheinlich entspannt sehen. Das jedenfalls, was ich bisher über Lehren des Koran inklusive Auslegungen des Propheten gehört habe, wird die Tatsache, dass der Schüler aus Versehen Schweinefleisch gegessen hat oder auch nur darauf gekaut hat, nicht als Sünde oder sonstwas bewerten. Und dir würde sicher kein Vorwurf daraus gemacht werden.


    Natürlich gibt es weniger liberale Auslegungen der Vorschriften, aber aus deiner Beschreibung höre ich heraus, dass der Junge dann entsetzt schaute, als die Kinder neben ihm etwas panisch reagierten. Also scheint ja so in den nicht-muslimischen Kinderköpfen übertriebene Ängste bezüglich der Essensvorschriften vorhanden zu sein.


    Gibt es in NRW eigentlich schulischen Islamunterricht? Oder nur hier im (Ironieon)rückständigen(/ironieoff) Bayern?

    In der Praxis ist es wohl das Klügste, solche Streitfälle gar nicht erst aufkommen zu lassen; wenn jemand tatsächlich ein Problem mit der Nennung seines Namens, der Fächer und der Sprechstunde hätte, würde ich das wohl einfach nicht veröffentlichen und gut ist's.


    Dem ist nichts hinzuzufügen, schließlich arbeiten wir doch in einem Kollegium und dabei trage ich persönlich nicht das Gesetzbuch unterm Arm.

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