>deshalb bin ich ja gerade interessiert an deiner Sichtweise.
Entschuldige, ich hatte das missverstanden und gezweifelt und bitte um Verzeihung.
>Auch da muss man doch die SuS anleiten, beobachten, unterstützen etc.?
Tatsächlich eher nein, finde ich. Deutschunterricht besteht viel aus dem Lesen von Texten, auch ganzen Büchern, und dem Schreiben von Aufsätzen. In der Grundschule ist es wohl üblich, dass SuS in der Schule immer ein Kapitel lesen und dann darüber reden; ich kenne das auch am Gymnasium von einigen Kolleg:innen in verschiedenen Jahrgangsstufen - und halte sehr wenig davon. Einmal im Jahr mache ich eine Lesestunde, wo die SuS sich etwas zu lesen mitbringen und eine ganze Stunde alleine lesen sollen, um zu sehen, wie die das können. Aber ansonsten ist das etwas, was die ganz alleine machen, in der Regel mit einem Arbeitsauftrag. Wenn ich das in der Schule mache, habe ich tatsächlich Zeit zum Zuschauen oder Sonstwasmachen.
Ähnlich mit dem Schreiben von Aufsätzen: Das ist eine Sache, die man fundamental alleine macht. (Klar kann man zusammenschreiben, und das geschieht auch oft da draußen. Sobald man es alleine kann.) Das ist in der Prüfung so, und das sollte bei Übungsaufsätzen so sein. Die ersten Teile macht man gemeinsam, in der Schule, aber dann irgendwann allein. Das sind jeweils 60 Minuten, 90 Minuten, 180 Minuten in der Oberstufe. Wenn die das in der Schule machen, können sie sich nach einer eventuellen Materialfindungsphase (Schulaufgabe mit Gruppenarbeitsphase: alles schon gemacht...) wenig gegenseitig helfen, weil sie jeweils anderswo sind. Und Fragen an mich sind dann: wie schreibt man das? In Mathematik, wo der flipped classroom herkommt, ist das wahrscheinlich etwas ganz anderes.
>Aber immer die gleichen Aspekte (oder Modalitäten) im Unterricht und die gleichen als Hausaufgabe finde ich merkwürdig
So habe ich das noch nie betrachtet. Manche Sachen kann ich nicht als Hausaufgabe aufgeben: Alles, was Technik voraussetzt etwa - Fotos und Audioaufnahmen am Smartphone, Tonschnitt; alles was Gruppenarbeit voraussetzt. Die SuS haben sich noch nie beklagt, dass die Hausaufgaben zu wenig bunt wären - vielleicht hilft es sogar, dass bestimmte Dinge stets zu Hause getan werden, weil dann eben weniger Verwirrung entsteht, was denn jetzt eigentlich zu tun ist. Über Direktnachricht bin ich ja ohnehin immer erreichbar, falls mal doch Verwirrung.
Für mich wäre es eine kolossale Entlastung, im Unterricht den SuS beim Lesen oder Schreiben zuzusehen und gelegentliche Fragen zu beantworten