Die Antwort fällt mir auch deshalb schwer, weil die Klassen und Schüler so verschieden sind. Ich habe gerade eine Klasse, die ich mag, und in der ich gern unterrichte, mit der ich sehr gut zurecht komme, und die mich mag - aber die sind wesentlich gemeiner und beleidigender zueinander, als wir das waren. Dafür sind sie sehr leistungswillig.
Das nach außen getragene Bild: Es gibt ein paar Kollegen, die grundsätzlich jammern. Über Schulleitung, Kultusministerium, wenig über Eltern, mehr über Schüler. Gejammert wird hauptsächlich: Dass die Schüler nicht arbeiten wollen, dass sie ihre Hausaufgaben nicht machen, dass sie sich nichts merken können. (Für eine eventuelle Verteidigung der Schüler und Angriffe auf diese Lehrer schlage ich einen eigenen thread vor. ) Bei zu fällenden Entscheidungen (Vorrücken, Sonderregelungen, Schulaufgabenschwierigkeit) sind aber auch diese Lehrer lammfromm zu den Schülern.
Der Großteil im Kollegium gehört aber nicht zu den Jammerern. Über einzelne Schüler wird geklagt, aber nicht über die ganze Schülergeneration. Man erzählt sich von Problemen in einer Klasse (auch wenn das zu wenig und bei zu wenigen Lehrern geschieht), aber bezogen auf konkrete Situationen.
Von Schülern höre ich gelegentlich immer noch, manche Lehrer hätten sie als die schlechteste oder schlimmste Klasse dieses Jahrgangs bezeichnet. Ich bin mir nicht sicher, ob die Lehrer das jeweils wirklich so gesagt haben, aber so scheint es anzukommen, und das halte ich für grundfalsch. Das wäre in ganz falsches Nach-Außen-Tragen.
Ich selber erzähle bei jeder Gelegenheit davon, was meine Schüler alles können, oder wie nett sie sind. Aber immer bezogen auf konkrete Situationen. (Auf meinem Blog gibt es die Kategorie "Was Schüler können".)
Heike, die Technikfreundlichkeit gibt's an meiner Schule noch nicht. In der Unter- und Mittelstufe ja, aber darüber gibt es noch viel Technikscheu.
Ansonsten gebe ich dir bei fast allem recht. Es wird viel gelesen, aber von weniger Schülern als zu meiner Schulzeit. Bei dem größeren Weltvertrauen bin ich mir nicht sicher. Gut, ich war die No-Future-Generation, aber Vertrauen in die Zukunft hatte ich doch.