Beiträge von Herr Rau

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    reiski schrieb am 10.04.2006 00:16:
    Ohne Notenspiegel kann ich als Vater gar nicht sehen, ob die Arbeit wegen Überschreitens des erlaubten Anteils an 5en und 6en (war in Hessen 1/4, ist jetzt 1/3) wiederholt werden muss.


    Eine derartige Regelung gibt es in Bayern am Gymnasium nicht. Und wenn es sie gäbe, würden die Lehrer sich dran halten, auch ohne die Kontrolle durch die Eltern. (Es gibt schließlich die Kontrolle durch die Schulleitung.) Fadenscheiniges Argument.


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    Mich interessiert auch die Streuung der Noten in der Klasse.


    Mag sein. Aus dem Interesse ein Recht auf diese Information abzuleiten, ist eine andere Sache.


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    Mich interessiert ebenso, von wieviel Punkten bis wieviel Punkte die einzelnen Noten gegeben wurden.


    Darauf hast du ein Recht. Das ist unbedingt nötige Information.


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    Ich möchte auch sehen, wie die eine Aufgabe zur anderen gewichtet wurde.


    Diese Angabe ist in Bayern am Gymnasium Vorschrift und muss auf dem Aufgabenblatt zu erkennen sein.


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    Natürlich sagt ein Notenspiegel auch aus, wie gut das pädagogische Bemühen des Lehrers bei den Schülern angekommen ist. Macht das Angst?


    Wie gesagt, wie mehrfach gesagt, dafür reicht der Notendurchschnitt auch.
    An meiner Schule teilt jeder Lehrer den Notenspiegel mit, jedesmal. Ich halte es auch für sinnvoll, nur die Argumentation, die ich hier gelegentlich höre, leuchtet mir nicht ein.


    Wenn man den Notenspiegel nicht mitteilen möchte, ist das entweder eine je nach Bundesland und vielleicht auch Schulform unterschiedliche Vorschrift. Oder eine pädagogisch vernünftige Idee, deren Durchsetzung ich für zu umständlich halte.
    Und drittens wirkt das wie eine Misstrauenserklärung an die Eltern. Schließlich sagt man damit, dass man Eltern nicht zutraut, den Notenspiegel richtig zu interpretieren. Vermutlich hat man damit Recht - wenn der erste Gedanke der Eltern ist, dass da der Lehrer nicht gut gearbeitet hat. Das ist eine mögliche Interpretation, die zutreffen kann, aber nicht die einzige. Es gibt schlechte Klassenleistungen, das kann man vernünftigerweise nicht leugnen.


    Die Praxis ist ohnehin anders. Ein Lehrer, der schlecht arbeitet, und dessen pädagogisches Bemühen so gar nicht bei den Schülern ankommt, wird einen Teufel tun und einen schlechten Notendurchschnitt ohne Normalverteilung zu liefern. Es ist viel einfacher, dann so großzügig zu bewerten, dass gute Noten herauskommen. Damit entschuldigt man sich quasi bei den Schülern für den schlechten Unterricht. Und die Eltern und die Schulleitung sind auch zufrieden. Ob die Schüler etwas lernen, ist zweitrangig.


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    Bitte erwartet in heutiger Zeit nicht mehr, dass die Eltern Euch die Kinder blind überlassen.


    Ohne Notenspiegel = blind? Halte ich für etwas übertrieben.

    Hallo Flexi,
    ich hab schon auf deinen letzten Beitrag dann doch nicht reagiert, weil du für meinen Geschmack zuviel Smilies setzt. Ich mag deine Formulierungen nicht, so wie: "Kürzlich erzählte uns ein Lehrer privat dass es an vielen Schulen..." Möchtest du, dass ich etwas zu diesem Lehrer sage? Wohl kaum. Dann versteck dich nicht hinter dessen Aussage, sondern sage selber: "Ich glaube, dass..." Dafür dann ohne Smilies. Eine belastbare Autorität ist dieser Lehrer jedenfalls nicht, genauso wenig, wie wenn ich sagen würde: "Kürzlich erzählte mir ein Elternteil privat, dass es an vielen Schulen..."


    Nur wenn du möchtest, dass ich reagiere. Musst du keinesfalls mögen!


    Ähnlich bei: "viele schlechte Noten könnten aber auch nicht ausreichende Stoffvermittlung bedeuten." Klar können sie das. Können auch nicht. Meinst du, dass sie das häufig bedeuten? Oder dass die Elten das aus dem Notenspiegel ablesen können? Sag das, da rede ich dann wieder mit.


    Muss aber auch nicht sein.


    Schließlich reagiere ich ja doch. :(

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    Da wird immer von Lehrerseite beklagt, dass die Eltern sich für die Schule und Leistungen ihrer Kinder nicht interessieren. Jetzt möchten Eltern gerne den Notenspiegel einzelner Klassenarbeiten wissen und schon kommt der pädagogische Zeigefinger.


    Ein bisschen pauschal formuliert, nein?


    Zitat

    Wie soll man als Eltern sonst die Leistungen der Sprösslinge beurteilen? Und vor allen Dingen evtl. Nachhilfe und Co. mobilisieren? Wenn 8 Schüler eine 5 haben und mein Kind würde dazu gehören, kann ich diese Note aus Elternsicht viel besser einschätzen, oder etwa nicht?


    Nein, eigentlich nicht. Für das Gymnasium in Bayern und für mich als Lehrer gilt, das Schüler nicht im Vergleich zu anderen Schülern benotet werden. Eine 5 heißt, dass die Leistung nicht ausreicht. Egal, wieviele Schüler eine 5 haben. Alles andere hieße, sich etwas vormachen.


    (Eine Ausnahme sind die zentral gestellten und korrigierten Tests in Bayern, zum Beispiel in der 10. Klasse in Englisch. Die werden weder vom Lehrer gestellt, noch legt der den Punkteschlüssel fest, noch ist die Prüfungsform vorher bekannt. Aber das ist ein anderes Thema.)


    Zum Einordnen reicht der Durchschnitt völlig.
    Ansonsten gebe ich den Notenschlüssel bekannt, weil Schüler und Eltern das so gewohnt sind und es wichtigere Probelem gibt.

    Und das ist auch gut so. Der Lehrer ist der Experte, als Kontrollfunktion dient die Fachbetreuung, die sich die Schulaufgaben und deren Korrekturen anschaut. (Zumindest in Bayern am Gymnasium.)


    Allerdings hätte ich die Aufgabe anders bewertet, soweit ich das sagen kann, ohne die Arbeit zu kennen, was nicht sehr weit ist.

    Zitat

    Für einen Nicht-LRSer ist es ein leichtes 100 Worte fehlerfrei zu schreiben


    Sollte man meinen, ist aber nicht so, jedenfalls nicht in Aufsätzen. Zehn Zeilen ohne Rechtschreibfehler, das kriegen maximal zwei Drittel der Schüler hin, Unter-, Mittel- und Oberstufe.

    Das kannst du dir einfach auf die Festplatte speichern, dann läuft das. Die Seite ist mit Hot Potatoes erstellt worden, der nötige Javascript-Code ist in der Seite selber enrhalten, die Bilder werden normalerweise auch gespeichert. Probier's aus mit "Speichern unter" als "Webseite komplett".


    (Probleme gibt es bei so etwas nur, wenn über Javascript verschiedene Bilder eingebunden werden, die erst nach und nach auftauchen. Ist hier aber wohl nicht so.)

    "Es ist NICHT als Degradierung des Lehrerstandes gemeint, sondern nur eine Frage."


    Ich weiß, es hat etwas von Wortklauberei... aber du stellst in deinem Forumsbeitrag eben keine Frage, sondern machst nur Aussagen. :)


    "Wenn nun also bei Wikipedia Ärzte, Wissenschaftler oder auch Pädagogen zu Themen wie ADS oder Legasthenie im Zusammenhang mit Sekundarproblemen und/oder medizinische Ergebnisse beschreiben[...]"


    Ja, wenn.... Aber diese Bedingung stimmt halt nicht. *Wenn* Spezialisten was schreiben, würde ich mir als Lehrer zweimal überlegen, was ich korrigiere. (Und dann würde ich das je nach Ergebnis der Überlegung vielleicht auch tun.) Aber in der Wikipedia schreiben halt nicht nur Spezialisten, und du weißt nicht, von dem die Einträge stammen, die dort stehen. Ich würde auf keinen Fall davon ausgehen, dass die Einträge von Ärzten, Wissenschaftlern oder Pädagogen stammen.


    Das ist eine der Eigenschaften der Wikipedia, die eine tolle Einrichtung ist, dass die Community dort entscheidet, was bleibt und was nicht. Und das hat nichts mit dem Ruf der Autoren außerhalb der Wikipedia zu tun.

    Meine Meinung:


    "The man was David Graham Bell. He invented the telephone."


    Der Satz in der Aufgabe gefällt mir nicht, eben weil der erste Satz hier so klar alleine steht und damit demonstriert, dass eben kein defining clause nötig ist. Der einzige Kontext für diese Sätze, der mir einfällt, ist die dramatische Nacherzählung der Erfindung: "Everybody thought it was impossible. But one man believed that you could send voices with electricity. The man was David Graham Bell. He invented the telephone."
    Und in diesem Fall erwarte ich eher einen non-definign relative clause: The man, who (later) invented the telephone, was..."


    Außerdem heißt der Herr doch Alexander Graham Bell?


    Aber jetzt zur Hauptsache:


    Zitat

    The man was David Graham Bell who invented the telephone.
    The museum was interesting which we visited yesterday morning.
    The fax machine doesn't work which we bought last week.


    Ich halte alle Sätze für falsch. (Als contact clause, also ohne Relativpronomen, in dieser Form noch falscher.) Es gibt cleft sentences, die lauten:


    Zitat

    It was Bell who...
    It was the museum which...
    It was the fax machine which...


    Kann beim cleft sentence etwas anderes stehen als "it", oder vielleicht noch ein anderes Personalpronomen?


    Als Relativsätze und nicht als cleft sentences halte ich die Beispiele für falsch, eben ja, weil das Relativpronomen gleich nach dem Satzglied kommt, auf das es sich bezieht. (Das have ich allerdings noch nicht in der Grammatik nachgeschlagen.) Und die Pronomen beziehen sich auf "The man", "The museum", "The fax machine" und nicht "Bell", "interesting", "doesn't work".


    -- Wie man dann in der Schule damit umgeht, wenn sehr viele Schüler eine Aufgabe nicht richtig gelöst haben, ist eine andere Frage.

    Am Gymnasium in Bayern gibt's eine neue Schulordnung, auf dieser Seite des Kultusministeriums kann man sich Details als pdf herunterladen.


    Kurzfassung der Neuerungen:


    - In allen schriftlichen Prüfungen aller Fächer müssen Rechtschreibung und Ausdruck angemessen berücksichtigt werden.
    - Nachprüfung jetzt beliebig oft und in beliebig vielen Fächern möglich.
    - In allen Klassen bis auf die 10. (im G8) bzw. 11. (im G9) gilt: Man rückt auf Antrag auf Probe in die nächste Klasse vor, egal, was man an 5ern oder 6ern hat - außer die Konferenz ist der Meinung, dass der Schüler/die Schülerin in diesen Fächern im nächsten Jahr das Klassenziel nicht erreichen wird.
    - Exen über 2 vorhergehende Stunden, Kurzarbeiten über 10; eine Schulaufgabe kann durch 2 kleine Leistungserhebungen (so heißen die jetzt) ersetzt werden; eine Schulaufgabe in den modernen Fächern darf eine mündliche Schulaufgabe sein.


    Und vieles mehr. Man kann's apokalyptisch nehmen oder weniger; ich sehe das durchaus auch als Chance.


    Nachtrag: Ach ja, und das Zwischenzeugnis wird ersetzt durch mindestens zwei Mitteilungen im Jahr, die etwa wie der Notenbogen aussehen - also mit ungerundeten Noten.

    Hat es was mit Hotlinking zu tun?
    Das ist, wenn man in eine eigene Seite ein Bild aus einer anderen Seite einbaut, indem man es direkt verlinkt. Das heißt, es wird vom anderen Server gezogen und kostet den Bandbreite.


    Bei mir habe ich das so gemacht, dass dabei statt des gewünschten Bildes immer ein anderes kommt. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.


    Manche Proxy-Server-Konfigurationen machen dabei aber Probleme und zeigen das Mahnbild auch dann, wenn das ursprüngliche Bild kommen soll.


    -- Sieht so aus. Ich habe das Logo gerade offline verlinkt und auch die Deppenmeldung gekriegt.

    Spontan fallen mir als Ausnahmen ein: in, um, an, hat, es (wenn kurz ausgesprochen).


    Vermutlich gilt die Regel aber sonst schon. Allerdings vermischt die Regel Begriffe der Aussprache und der Schreibung - verdoppelt wird der Buchstabe, nicht der Konsonant. Aber ich kann mir vorstellen, dass das im Primarschulbereich trotzdem sinnvoll so ist.

    "Have you a dog?" gibt's übrigens auch noch, auch wenn man das vielleicht seltener hört als die anderen Formen - und in Schulbüchern bei uns wohl gar nicht liest.
    Das dürfte die ursprünglichste Form sein, die man auf jeden Fall in England noch häufig hört (in den USA wohl auch, aber da weiß ich zu wenig).

    Filme sind tückisch.
    Hier ist die entsprechende GEMA-Seite.


    Für Videos zu Hause darf man natürlich nehmen, was man will.


    Gibt man die Filme weiter, ist das nicht mehr so.
    1. Für Hintergrundmusik in Filmen muss man sich erst mal die Genehmingung des Rechtebesitzers einholen. Das ist *nicht* die GEMA, sondern der Komponist oder Verlag. Das ist das Nutzungsrecht. 2. Dann braucht man das Vervielfältigungsrecht, das gibt's von der GEMA, gar nicht mal so teuer. Aber Papierkram. Kostenlose weitergegebene DVDs sind dabei deutlich billiger als welche, die etwas kosten - und sei es auch nur der Selbstkostenpreis. Und 3. gilt das alles bislang nur für das Lied als solches - wenn man ein Lied von einer CD übernimmt, braucht man die eventuell mit Geld verbundene Erlaubnis des CD-Produzenten (der ja nicht mit dem Komponisten/Verlag des Liedes als solchem identisch sein muss).


    Was ich nicht weiß, ist das interessanteste: Darf ich meinen Privatfilm mit CD-Musik jemand anderem kopieren? Vielen anderen? Ziemlich sicher bin ich, dass man sich nicht mal die Unkosten erstatten lassen darf.


    Ich würde es natürlich trotzdem weiter machen. Das deutsche Urheberrecht ist grässlich. Ich sag nur: Videos im Unterricht anschauen, oder Tagesschau-Aufnahmen vom Vorabend. Nein, auch keine zwei Minuten sind erlaubt. Nur Schulfernsehen (und nur, wenn die Aufnahme nicht älter als ein Jahr ist) und Material der Bildstellen. Aber rnicht weitersagen.

    Bei Fotos bin ich mir sicher, dass du dazu die Einwilligung der Erziehungsberechtigten brauchst. Als Rundschreiben zum Unterschreiben lassen, gültig bis auf Widerruf, mit Angabe der späteren Fundstelle?
    Die Werke der Schüler darfst du nur mit deren Erlaubnis verwenden, das schreibst du ja selber. Ab wann da die Erlaubnis der Eltern nötig ist, weiß ich allerdings nicht. Sofern dir die Schüler damit irgendwelche Rechte abträten (oder du per Creative-Commons-Lizenz die Weiterverwendung des Materials erlaubtest), dann sicher.

    "An der Hauptschule Immenstadt hat es bayernweit erstmals eine Handy-Razzia bei Schülern gegeben. Dabei wurden vorübergehend mehr als 200 Handys der 7. bis 10. Jahrgangsstufe beschlagnahmt, bestätigte die Polizei am Freitag."


    Quelle Focus


    Im Prinzip gab's eine Razzia an einer Hauptschule, nachdem Eltern und Schulleitung zu Ohren gekommen war, dass auf den Handys illegale oder für Schüler ungeeignete Videos kursieren (also: Sex, Gewaltverherrlichendes, Nazi-Propaganda). Die Schulleitung informierte die Polizei, die sammelte flugs 200 Handys ein.


    Heftig diskutiert wird gerade wieder mal, wer versagt hat. Ob das ganze eine rechtmäßig durchgeführte Polizeiaktion war, ob das sinnvoll oder angemessen war.

    Für welche Schulart? Auch für mich im Gymnasium? Ich wäre sofort dabei. Meine größte Klasse zur Zeit hat 34 Schüler.


    Aus Platzgründen geht das schon mal nicht (außer im Schichtbetrieb - manche Klassennur vormittags, andere nur nachmittags), und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das rechnerisch überhaupt stimmt.


    (Das Kultusministerium lässt uns ja ohnehin nicht mitreden, aber selbst wenn es uns einen solchen Deal verspräche, würde sich die Zahl "20" jedes Jahr ohnehin klammheimlich um zwei oder vier erhöhen, bis wir wieder bei 34 sind.)

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