Respekt und Achtung... ich schätze diese Züge sehr, vielleicht gehören sie aber nur mittelbar zu dem, was ich unter Diskussion verstehe. Für mindestens so wichtig halte ich, dass man sich an die Spielregeln der Diskussion hält. Aber vielleicht sehe ich das zu kopflastig.
Vor zehn Jahren habe ich mal in einer Nachmittags-Talkshow ein paar Punker als Gäste gesehen, die das Format gesprengt haben, indem sie sich an die elementarsten Regeln nicht gehalten haben. Sie haben sich widersprochen, ihre Aussagen von eben geleugnet, auf Fragen nicht reagiert, absurde Antworten gegeben, alles mit unschuldiger Miene. Hat mich sehr beeindruckt damals und die Moderatorin völlig verwirrt.
Solche Regeln sind: Sich nicht kommentarlos selbst widersprechen, nicht bewusst missverstehen, auf andere reagieren, richtig zitieren. Dann wird eine Diskussion daraus.
"Lasst uns jetzt doch mal das Ganze übertragen, ... vielleicht hierher."
Ich mag solche Aufträge nicht... Ich vermute immer, dass der andere da schon eine Antwort hat und mich nur sanft dorthin bringen will. Schon bei Platon, den ich gern lese, würde ich dem Sokrates seine Fragen am liebsten um die Ohren hauen. Aber das bin nur ich.
Dieses Forum ist ja nicht nur zur Diskussion da, sondern auch zum Erfahrungsaustausch, für Nachfragen, Kommentare und dergleichen.
Vielleicht ist die Frage nicht, was eine Diskussion ist (eine nicht sehr wichtige Definitionsfrage), sondern unter welchen Umständen man gern diskutiert.