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Original von Nighthawk
Hm ... und ich denke immer noch, dass das
a) subjektiv
b) stark abhängig von den Jahrgangsstufen ist
Dass das von den Jahrgangsstufen abhängig ist, halte ich offensichtlich richtig. Da dürfte nie jemand etwas anderes behauptet haben. Ein *straw man* Argument sozusagen.
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Nur ... ich kann eben keine Mehrbelastung eines Deutschlehrers erkennen, der zwei fünfte und eine achte Klasse unterrichtet, im Vergleich zu einem Englischlehrer mit zwei zehnten und einer elften Klassen - und solche Fälle gibt es bei uns zur Genüge. "Jammern" tut dann dennoch der Deutschlehrer ... und nicht der Englischlehrer.
Dafür gibt es dann auch den Englischlehrer, der zwei fünfte und eine achte unterrichtet, und den Deutschlehrer mit zwei zehnten und einer elften. Äpfel und Birnen. Niemand behauptet, dass jeder Deutschlehrer immer mehr arbeitet als jeder Englischlehrer.
Lösungsmöglichkeiten, Bolzbold, fallen mir schon etliche ein. Verteilung der Aufsichten und Präsenzen als nur ein Beispiel. Da gibt es bei uns ein kompliziertes Punktesystem, bei dem alles mögliche berücksichtigt wird. Aber nicht diese heilige Kuh. Das ist pragmatisch so, weil das nur Ärger gibt.
Denn solange nicht das Bewusstsein da ist, dass vier Stunden in dem einen Fach im Schnitt mehr Arbeit machen als vier Stunden in einem anderen, solange ist kaum jemand an Lösungsmöglichkeiten interessiert. Da würde ich den schwarzen Peter gar nicht mal an die Finanzministerien schieben. Wenn da mehr Ressourcen kämen, würden die wie gehabt verteilt werden.
Übrigens: subjektiv oder nicht, die Fächer und/oder Jahrgangsstufen lassen sich schon nach Aufwand ordnen. Man müsste nur mal eine sauber angelegte Umfrage machen, etwa so:
Sagen wir mal vereinfachend, alle Klassen seien zwei- oder vierstündig. Jeder Lehrer würde in jedem Jahr mit 24 Stunden eingesetzt. Macht 6 Klassen (vierstündig, Kernfach) oder 12 Klassen (zweistündig, Nebenfach).
Jeder Lehrer darf sich aussuchen, wie er die Klassen auf seine Fächer verteilt. Erst mal ohne Jahrgangsstufe. 3 Klassen Deutsch und 3 Englisch? oder 2 Deutsch und 4 Englisch? 4 Deutsch und 4 Geschichte, oder 3 Deutsch und 6 Geschichte? Das auch mit Mathe und Physik?
Wenn man wollte, könnte man das Modell noch auf Unter-, Mittel-, Oberstufe erweitern. Dann hätte man die Wunschverteilung der Lehrer, und dann ließe sich vergleichen, welches Fach wie gerne genommen wird.
(Das muss allerdings nicht nur etwas mit dem Aufwand zu tun haben. Aber interessant wäre es allemal.)
Gelten lasse ich das Argument, dass sich die Deutschlehrer das ja selber ausgesucht haben. Das ist nicht schön und nicht freundlich, zumal sich die Arbeitsbedingungen auch geändert haben, aber das kann ich akzeptieren. Dass man Fächer nicht vergleichen könne oder das Deutsch nicht mehr Arbeit mache - nein, da widerspreche ich gern und immer noch. (Für Bayern, Gymnasium. In anderen Bundesländern mag das wieder ganz anders sein; ich weiß nicht, inwieweit da die Anzahl der Übungsaufsätze vorgeschrieben ist.)