Zitat
Original von neleabels
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, können innerhalb der normal vorgesehenen Studiendauer, "vertiefte" und "nicht vertiefte" Lehramtsstudenten also eine gemeinsame Studienlänge von 8, 9, 10, 11 und 12 Semestern haben.
Ich kenne die gegenwärtige Praxis nicht, aber früher waren es 8 Semester Regelstudienzeit bzw. 10 (bei jeweils 2 Semestern weniger Mindeststudienzeit). Das Staatsexamen fällt hier noch nicht unter Bolognaregelungen, deshalb können sich Studenten wohl immer noch mehr oder weniger Zeit lassen. Dennoch ist das eine auf 10 Semester angelegt und das andere auf 8. Das rechtfertigt für mich schon eine Unterscheidung, was die Qualifikation anbelangt.
Mein Selbstverständnis als Lehrer: ich sehe mich auch als Akademiker und will deshalb auch als solcher bezahlt werden. Klar begleite ich Schüler beim Lernen, aber ich muss ihnen auch sagen können, was wissenschaftlich richtig ist oder nicht. (Und was "wissenschaftlich" heißt, und warum es widersprüchliche Theorien geben kann.) Es kommt ja nicht darauf an, *dass* die Schüler lernen, sondern *was* sie lernen. Oft genug stehen Sachverhalte auch falsch in den Schulbüchern. Ob man das jetzt Wissen nennt oder die Kompetenz, Verdacht zu schöpfen und Falsches zu erkennen, ist mir egal.
Leider geht mit Bologna der Prozess in die andere Richtung, Studium eher oberflächlich, sicher bald auch fürs Lehramt.
Ich möchte übrigens sehr gerne, dass Grundschullehrer sich ebenfalls als Akademiker verstehen und auch so bezahlt werden wie Gymnasiallehrer, und Realschullehrer ebenso. (In der Praxis wird das eher heißen: Absenkung der Gehälter für alle anderen, leider.)