Beiträge von Herr Rau

    Nö. Aber Bestrebungen oder Ansichten, die das Christentum und den Religionsunterricht aus den Schulen verbannen wollen, laufen meines Erachtens klar wider dieses Gesetz.
    Und jeder Lehrer sollte sich zumindest damit identifizieren können!

    Ansichten sind illegal? Gegen ein bestehendes Gesetz zu sein ist illegal? Sehr merkwürdige Auffassung von Gesetzen und Illegalität. Oder soll "laufen wider dieses Gesetz" nur bedeuten, dass man gegen dieses Gesetz ist? Dann ist das wahr, aber na ja, offensichtlich.

    Was ist der mathematische Sinn dieses Wortes?


    Der mathematische Sinn dieses Zeichens: Es behauptet, dass alles, was links davon steht, auf eine bestimmte Art äquivalent (na ja, gleich halt) zu allem ist, was rechts davon steht. Für die Schule: dass alles links davon beim Ausrechnen das gleiche Ergebnis gibt wie alles rechts davon. Das schließt dann schon mal solche Kettengleichungen aus, und zielt auch gegen die Vorstellung, dass links eine Aufgabe ist und rechts ein Ergebnis.


    Aber ob ist oder sind oder nur gleich: das ist wohl egal.

    wer von allen "konfessioneller Reliunterricht in der Schule"-Kritikern / Skeptikern war denn in den letzten Jahren bei einem Schulgottesdienst? (Ökumene gilt bei mir nicht, weil es in jeder Schule doch mindestens einen muslimischen / jüdischen / ... Schüler gibt, der nicht mitgemeint ist.) Wer hat etwas gegen ein Kruzifix in einem Raum, wo er ab und zu Unterricht erteilen soll, unternommen?

    Das mit der nicht geltenden Ökumene verstehe ich nicht... aber ich war in den letzten Jahen aus Prinzipi nicht beim Schulgottesdienst, und wir haben keine Kruzifixe in den Räumen. Bayerische Kleinstadt. Und ich bin im Referendariat aus der Kirche ausgetreten, obwohl die Chancen auf Stellen schlecht standen und ich mir so kirchliche Schulen verbaute.

    Man ist ja nicht nur Germanist, sondern auch Deutschlehrer. Und als letzterer muss man präskriptiv sein, so einfach ist das.


    Das mit dem Sprachwandel und dem Deskriptiven und den Registern sollte man dabei schon im Kopf haben. Aber für die Schule gilt, dass manche Sachen falsch sind. Außerdem ist nicht jeder Fehler gleich ein Sprachwandel.

    Religionsunterricht ist nicht Unterricht ÜBER eine Religion, sondern aus einer bestimmten Religion heraus. Das führt dann dazu, dass die Urteile - egal, ob es um das Thema Kirche, Ethik, Menschsein, Aufeinandertreffen von Religionen, Tierschutz, oder was weiß ich, dass diese Urteile irgendwie viel überlegter, tiefgehender, menschlicher und differenzierter sind. Weil man eben nicht schlauschwätzerisch sich ÜBER Christentum und Kirche stellt und sagt: Die sagen das, die sagen das, und ich sage das, sondern dass man das viel mehr nach einer theologischen Beschäftigung mit dem Thema eben umfassender durchdrungen hat.

    Viel überlegter, tiefgehender, menschlicher und differenzierter sind als was, oder wessen Urteile, bitte? Ich reklamiere für meine Urteile schon auch ziemlich viel Menschlichkeit und Differenziertheit, Tiefe und Überlegung. Vielleicht missverstehe ich dich ja auch.
    Nach einer theologischen Beschäftigung mit dem Thema - irgendeinem Thema, scheinst du zu sagen - hat man es umfassender durchdrungen als ohne? Wenn du das "oder was weiß ich" sehr eng fasst und auf innerkirchliche Themen beziehst, kann ich das noch akzeptieren. Ansonsten hat man bestenfalls die Perspektive der Kirche dazu erfahren. Das allein macht bei mir noch keinen Vorteil aus. (Es ist für mich eine merkwürdige Auffassung von Umfassung, wenn man nach einer katholischen Beschäftigung mit dem Thema Homosexualität das Thema dann tatsächlich umfassender sieht denn als Laie, der sich nicht viel dabei denkt.)

    Es geht letztlich um Rechtschreibung - einfach ist der Fall bei unverständlichen, unzusammenhängenden oder nicht lesbaren Antworten und Fehlern bei Fachsprache. Was aber, wenn sich relativ einfache Rechtschreib- und Satzzeichenfehler so sehr häufen, dass das Lesen insgesamt deutlich erschwert wird, auch wenn jede einzelne Stelle klar bleibt?


    In die Benotung einfließen darf das, aber ich kenne an meiner Schule keinen Lehrer, bei dem das außerhalb des Faches Deutsch (bzw. natürlich anderer Sprachen) tatsächlich geschieht. Mich eingeschlossen. Dabei wäre das schon vernünftig. Aber ich denke, bei vielen Kollegen, die keine Deutschlehrer sind, ist die Unsicherheit bei der Rechtschreibung sehr hoch und die Korrektheit wird auch nicht wirklich ernst genommen. Lippenbekenntnisse gibt es viele, Auswirkungen keine. Und das merkt ein Schüler. Man müsste mal vergleichen, auch wenn das schwer machbar ist, ob in Deutschaufsätzen prozentual weniger Fehler gemacht werden als in anderen Fächern - ich vermute, dass das so ist.

    Möchte Moebius voll zustimmen. Möglicherweise ist es aber tatsächlich ein Gut, ein Wert an sich, ein Jahr länger Kind in der Schule bleiben zu dürfen. Ich glaube das nicht, aber das kann man vertreten - allerdings legt trotzdem keiner freiwillig eine Wiederholrunde ein.
    Für viele Kinder - die schnellen, zuverlässigen Lerner - ist das G8 geeignet, für andere wäre das G9 besser. Das Problem ist, dass man gleichzeitig G8 und mehr Schüler am Gymnasium haben will. Und das passt nicht zusammen.

    Für iPhone: Entwicklerlizenz kostet 100 Euro, geschrieben wird in Objective C.
    Für Android: Geschrieben in Java. Google bietet den AppInventor an (>googeln), einen webbasierten Dienst zur Entwicklung - Drag and Drop, kostenlos. Gibt's aber nur noch bis Jahresnende, danach wird das Projekt open source und von eienr Organisation weitergeführt, aber das dauert wohl ein Vierteljahr, bis der AppInevntor dann wieder läuft.

    War denn MS Office im Preis inbegriffen bei dem PC? Oft sind nur Demoversionen darauf, die man 30 Tage kostenlos testen und danach nur eingeschränkt verwenden darf.
    Den Key kann man jederzeit eingeben, wenn man das Produkt gekauft und dafür einen Key erhalten hat. Der müsste bei der CD/DVD oder anderen Unterlagen sein, ein Aufkleber meist. Wenn ihr den weggeworfen habt, sieht es schlecht aus.
    Theoretisch kannst du vielleicht einen fremden Key benutzen, ich kenne mich bei den neuen Office-Versionen aber nicht aus. Legal wäre das nicht.


    Ich benutze kein MS Office, sondern das kostenlose Libre Office/Open Office.

    Es bleibt für mich dabei: die Wissenschaftsgläubigkeit heutiger Zeit ersetzt die Religion, was keinen Deut besser ist.

    Heutige Zeit heißt: seit der Aufklärung? Und nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wissenschaft fragt, was wahr ist. Woher weiß man, ob etwas wahr ist? Zugegebenermaßen letztlich immer nur durch das, was andere sagen: ich war noch nie Afrika, verlasse mich bei dessen Existrenz aber auf die Aussagen anderer. Davon abgesehen: woher weiß man, was wahr ist? Seit der Aufklärung, eigentlich schon früher, seit es wissenschaftliche Methode gibt, löst man das nicht durch Introspektion, nicht durch Gefühl, nicht durch Überlieferung und Autoritäten. Das alles aus guten Gründen. Sondern durch Theorien, Überprüfung durch Experimente, Überprüfung an der Realität, Überprüfung durch Öffentlichkeit und Peers. Und eben nicht durch: Ich habe das mal gehört oder gesehen. Auch selber mal gesehen haben reicht nicht. Das ist keine Glaubenssache. So funktioniert die Suche nach dem, was wahr ist. Bessere Möglichkeiten sind noch keine gefunden worden.


    Das richtige Gegenargument muss lauten: mich interessiert nicht, was wahr ist, sondern was dazu führt, dass ich mich gut fühle. Das ist erst mal ein passables Argument. Ich glaube aber nicht, dass es mittel- und langfristig zum Wohlfühlen der größen Zahl beiträgt, wenn man die Wahrheit so wenig achtet, aber darüber könnte man streiten. Unserer geschmähten heutigen Zeit geht es bei all ihren Problemen so gut wie keiner zuvor. Das macht das Streben nach Wahrheit der letzten Jahrhunderte.


    Leseempfehlung: G.C.Lichtenberg, "Über Gewitterfurcht und Blitzableitung" (Link, .odt ).


    Heute mit Kollegin unterhalten, die an Lichtnahrung glaubt.

    Gerade unter den Pädagogen ist ein gewisser Hang zur Esoterik durchaus verstärkt zu beobachten. Beim Sonderschullehramt und Primarlehramt tendenziell mehr als beim Gymnasiallehramt.

    Kühne These, der zweite Satz, für die ich dir jegliche Kompetenz abspreche. Außer "verstärkt zu beoachten" gibt deine eigenen Beobachtungen weiter, aber die können eigentlich nicht interessant sein. Insofern bedienst du einfach ein Vorurteil. Ob es stimmt oder nicht, ist irrelevant, man muss etwas Wahres schon auch aus den richtigen Gründen für wahr halten. Selbst habe ich keine Daten dazu.


    Für den ersten Satz gibt es allerdings mindestens eine Studie (was ein Indiz ist), die das bestätigt.


    (Nachträglich, um Missverständnissen vorzubeugen: ich habe ja auch meine eigenen kleinen Vorurteile gegenüber allem möglichen, auch Sonderschullehrern und Grundschullehrern. Der größere Hang zur Esoterik ist aber keines davon.)

    >>Mir stößt auf, wie hier gehackt wird. Nicht alles, was nicht der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung entspricht ist per se esoterischer Quatsch.


    Nein. Oder: Vielleicht. Aber es geht auch nicht um alles, sondern um Waldorfpädagogik. Und die ist aber so was von esoterischer Quatsch. Siehe die Unzahl von Links.


    Waldorfschulen sind allerdings frei, wie sehr sie der Waldorflehre anhängen. Wer ihn zu wörtlich nimmt, wird auch schon mal rausgeworfen aus der Vereinigung, siehe Links. Wer ihn halbernst nimmt, macht sich für mich immer noch lächerlich. Wer ihn ignoriert, wird mit dem populären Namen, kann davon abgesehen aber ordentliche Sachen machen.


    Ansonsten: jede Schule mit auselesener Klientel erzeugt Schüler und Eltern, die damit zufrieden sind.

    >> "Abiturienten" bitte nicht mit "Absolventen mit allgemeiner Hochschulreife" gleichsetzen.


    Das halte ich jetzt schon für sehr spitzfindig. Fachgebunden: von mir aus, wenn du die quasi als zweite Wahl hinstellen willst, da hast du technisch recht. Aber allgemeine Hochschulreife und Abitur? Reicht jetzt nicht mal mehr allgemeine Hochschulreife für alle, sondern es muss Abitur sein?


    Wieviel Leute meines Alters ich kenne? Mir fallen spontan nur zwei ein. Und?

    Melosine, ich sehe, du setzt "Abitur machen" und "Gymnasium besuchen" gleich. Ich glaube, 40% aller Abiturienten in Bayern haben nicht den Weg übes Gymnasium genommen, müsste die Zahl nachschauen - sie ist jedenfalls erklecklich. Gegen das Abitur habe ich doch gar nichts.
    Und self-fulfilling prophecy ist Quatsch. Gilt auch für Schüler, die ich danach nie mehr hatte. Wenn schon, dann behaupte, dass meine Beobachtungen subjektiv sind und nicht die wirklichen Zahlenverhältnisse widerspiegeln.

    Ich brauch das Gymnasium nicht für mein Glück. Wenn wir bessere Systeme erfinden, bitte schön. Ich habe Gymnasiallehramt studiert, weil ich eine möglichst breite Altersspanne unterrichten wollte und mich - u.a. - die Oberstufenarbeit besonders interessiert hat. Der bayrische Lehrplan tangiert mich als Hessin nur sehr peripher... die Schicksale meiner Schüler hingegen sehr direkt. Als Erfüllungsgehilfin eines (ziemlich dysfunktionalen) Systems sehe ich mich nur begrenzt.


    Wenn keine wissenschaftlichen Ergebnisse vorliegen, die meine Erfahrungen negieren (was sie gar nicht können: die Erfahrungen habe ich ja trotzdem gemacht), werde ich mich wohl auf diese verlassen müssen...

    Meike, kannst du dann bei deinem Profil Bundesland und Lehramt angeben? Das ist bei der Bewertung von Aussagen hiflreich. Vielleicht ist das System in Hessen ja dysfunktional, aber von Bayern kann ich das nicht so einfach sagen. Wir reden vermutlich von ganz verschiedenen Gymnasien.


    Andere Baustelle: oh, der Mensch ist dazu gebaut, die Wirklichkeit nicht so wahrzunehmen, wie sie ist. Das war evolutionär ein Vorteil und ist es jetzt nicht mehr unbedingt. Persönliche Erfahrungen können nicht negiert werden, will ja auch keiner. Aber bei der Bewertung muss man vorsichtig sein. Wir hatten schon länger keine Homöopathie-Debatte mehr hier im Forum... stehe im Prinzip jederzeit zur Verfügung. :)

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