Beiträge von Herr Rau

    Ich persönlich finde es großartig. Hier haben wir endlich einmal ein pädagogisches Großexperiment, das das Potenzial hat, uns mit echten Erkenntnissen über (fehlende) Noten und ihre Konsequenzen zu versorgen.

    Genau! Lieber natürlich ein anderes als mein eigenes Bundesland. Allerdings: Herauskommen wird beim Ergebnis nichts, die Bildunsgwissenschaft wird sagen, dass die Theorie dahinter perfekt ist, dass aber Fehler bei der Durchführung und Unverständnis bei den Betroffenen das Experiment haben scheitern lassen. (Scheitern im Sinn von: Die Theorie ist weder bestätigt noch widerlegt worden.)

    http://www.faz.net/aktuell/ber…turnoten-13086933-b2.html


    Klar ist: Je unterschiedlicher die Noten in den einzelnen Fächern sind, desto weiter geht es in den Ländern auseinander - wer in jedem Fach immer 12 Punkte hat, wird in jedem Land am Schluss einen Schnitt von 12 Punkten haben.


    Nicht ganz vergleichbar ist, dass das Wissen des Schülers darüber, ob eine Kursleistung zählt oder nicht, die Note beeinflusst. Und die Noten selber stehen da nicht zum Nachrechnen - aber erst mal ist es für mich einsichtig, dass die gleichen Noten zu deutlich anderen Abischnitten führen, weil man mal dieses einbringen muss oder darf oder eben nicht darf und mal jenes.

    Aus dem KMS vom 15.12.2008
    VI.1 - 5 P 1130 - 1.122277


    Im Hinblick auf die häufig auftretende Situation an den Gymnasien, dass
    Lehrkräfte, die in einem Oberstufenkurs des Abiturjahrgangs eingesetzt
    waren, nach den Abiturprüfungen vermehrt zur Vertretung anderer Lehrkräfte
    herangezogen werden, wird folgende Regelung mitgeteilt:
    Der nach der Abiturprüfung bei einer Lehrkraft auftretende Ausfall von
    Unterrichtsstunden gilt durch die notwendigen Korrekturarbeiten bis einschließlich
    zur Entlassung der Abiturienten als eingebracht. Für diesen Zeitraum
    kann daher ein über die jeweils bestehende Unterrichtspflichtzeit hinausgehender
    Einsatz der Lehrkraft als Mehrarbeit abgerechnet werden


    Für die Zeit nach dem Tag der Entlassung der Abiturienten bis zum Beginn
    der Sommerferien ist dagegen davon auszugehen, dass durch den nicht
    mehr stattfindenden Unterricht für die Lehrkraft bereits ein adäquater
    Freizeitausgleich erfolgt und etwaige Vertretungsstunden oder auch die zeitweise
    vollständige Übernahme des Unterrichts in einer anderen Klasse keine
    Mehrarbeit darstellt.


    Dieses Schreiben gilt über den Zeitraum von drei Jahren hinaus und wird in
    die Datenbank Bayernrecht eingestellt


    --
    Sagt aber nichts über Realschulen aus. Und in der Datenbank Bayernrecht habe ich das KMS auch nicht gefunden, aber da findet man ja auch nichts.

    Eben nicht nur,


    Doch, nur. Was auf Seite 3 des verlinkten Dokuments steht, ist falsch. "Es kann auch ein Vorwort / eine Präposition dabei sein." Es können Attribute davor oder danach sein, ja, aber wenn es mit einer Präposition anfängt, ist es kein Akkusativ-, Dativ- oder Genitivobjekt.

    Beides, mehr oder weniger. Wenn die Sätze


    >Darauf ist die Vorfreude riesig.
    >Auf Weihnachten ist die Vorfreude riesig.


    korrekt sind, handelt es sich jeweils um ein Präpositionalobjekt. (Nicht alles, was Akkusativ ist, ist gleich Akkusativobjekt.)


    Wenn die Sätze:


    >Die Vorfreude darauf ist riesig.
    >Die Vorfreude auf Weihnachten ist riesig.


    richtig sind, handelt es sich um ein Attribut als Teil des Subjekts. Vor der Nominalsierung von Freude war es einfach ein Präpositionalobjekt: Wir freuen uns auf... Nach der Nominalisierung "Die (Vor-)Freude auf..." ist es kein Präpositionalobjekt zum neuen Verb des Satzes, sondern unterhält eine Beziehung zum nominalisierten Verb.


    Die zweite Variante gefällt mir auch stilistisch viel besser. "Darauf ist die Freude riesig" klingt bei mir zu sehr nach "Daraufhin".

    Kurzum: Du hast während deiner Arbeitszeit Anwesenheitspflicht und kannst nicht einfach Termine da rein legen, weil deine Klasse jetzt fertig ist.


    Das Konzept "während deiner Arbeitszeit" gibt es zumindest an weiterführenden Schulen nicht, über Grundschulen kann ich nichts sagen. Lehrer haben keine Arbeitszeit, sondern Dienstpflichten, denen sie nachkommen müssen.

    Oder muss dafür mein geheimer Schlüssel passen?

    Richtig. Ich habe das mal in einem Blogeintrag (http://www.herr-rau.de/wordpre…uesselung-bei-e-mails.htm) zu erklären versucht, das war aber prä-Snowden und ist immer noch viel zu technisch.


    Deinen öffentlichen Schlüssel kann jeder wissen, deshalb kannst du ihn auch per Mail verschicken und auf deine Webseite stellen. Bei den bekannteren "("symmetrischen") Verschlüsselungsverfahren ist es so, dass man einen Schlüssel zum Verschlüsseln braucht und im Prinzip den gleichen, nur quasi andersherum, zum Entschlüsseln. Wer den Verschlüsselungscode kennt (alle Zeichen um eins nach rechts schieben), der kann auch leicht den Entschlüsselungscode (alle Zeichen wieder um eins nach links schieben) herausbringen.
    Bei asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren hilft dir der Verschlüsselungsschlüssel aber gar nichts, wenn es ums Entschlüsseln geht. Deswegen kann auch jeder eine Mail an mich verschlüsseln (mit dem öffentlichen, frei zugänglichen Schlüsselteil), aber nur ich kann sie entschlüsseln (mit meinem privaten Entschlüsselungsteil).


    (Für Fortschreitenden: Ich kann die Nachricht aber auch mit meinem privaten Schlüssel signieren, und nur wenn mein dir ja bekannter öffentlicher Schlüsselteil dazu passt, dann weißt du, dass die Mail garantiert von mir stammt.)

    Das mit der Mailverschlüsselung wollte ich demnächst mal angehen. Ich suche nur einen zum Testen


    Wer mir eine verschlüsselte Mail schicken möchte, braucht meinen öffentlichen Schlüssel dazu, den hänge ich mal unten an. (Es gibt natürlich keine Garantie, dass nicht jemand diesen Schlüssel manipuliert und durch den eines anderen ersetzt hat, der sich zwischen den Sender und mich hängt und die Mails abfängt und liest, bevor er sie weiterleitet. Notfalls mich anrufen und Schlüssel vergleichen, das eindeutige Original habe ja ich.)

    Um Mails zu verschlüsseln: das Thunderbird-Plugin Enigmail, das auf OpenPGP basiert.
    Material auf der Festplatte: TrueCrypt.
    Wenn ich mal für jemanden etwas verschlüsseln muss, der kein PGP verwendet, nehme ich das Packprogramm 7zip, das ist eh mein Standard-Packprogramm. Kommt aber selten vor.


    TrueCrypt: Für alle wichtigen Sachen, speziell mein Mail- und Browser-Profil und mein Passwort-Aufbewahrungsprogramm. Einige wenige Schülerdaten.


    Bis ich das hier geschrieben habe, hat sicher schon jemand anderes die Geschichte von TrueCrypt erzählt. :)

    Zumindest aus der Perspektive eines bayerischen Gymnasiums ist diese Diskussion befremdlich. Man denkt selten daran, wie anders Dinge in anderen Bundesländern wohl sein können. Klassleitung macht man je nach Fach im Schnitt in zwei von drei Jahren, da käme niemand auf die Idee, extra gefragt werden zu wollen. Gehört zum Geschäft. (Wir geben bei uns Wünsche schriftlich ab, und die werden dann berücksichtigt, soweit es geht, und wenn nicht, dann halt nicht.)

    Armselig, wer nach fast drei Jahre einen Vera-Test braucht, um herauszufinden, wo die Kinder stehen.

    Auch im Vergleich zu anderen Klassen der Schule? Auch im Vergleich zu anderen Schulen? Du kannst gerne sagen, dass das unwichtig ist, aber das vorauszusagen traue ich *mir* nicht zu. (Gemeint: anderen auch nicht.)

    Das ist ja dann weder fair noch vergleichbar.

    Vergleichen werden soll ja auch explizit nur innerhalb eines Bundeslandes, und *nicht* zwischen den Ländern. Die Testerstellung ist halt so aufwendig, dass sie sich lohnt, wenn viele Länder teilnehmen. -- Ich kenne mich nur bei VERA 8 aus, das gleiche in der 8. Jahrgangsstufe, und da ließen sich die Länder auf jeden Fall vergleichen. Man kriegt ja als Ergebnis zurück, dass so und so viele Schüler schon auf folgenden Kompetenzstufen sind. Und wenn der Test ordentlich angelegt ist (was ich nicht beurteilen kann), sagt das schon etwas aus - darüber, auf welchen Stufen die Schüler in den Ländern sind oder eben noch nicht sind. Das sagt dann nichts über die Schüler aus, aber über die Anforderungen des Landes und inwieweit sie erfüllt werden.
    Gewollt wird dieser Vergleich aber nirgendwo, deswegen veröffentlichen die Länder ihre Ergebnisse in der Regel auch nicht.


    Aus diesem Grund darf VERA ja auch nicht benotet werden.


    Nachtrag: Anders als von PISA halte ich von VERA ein bisschen was, zugegeben.

    Was ist denn der Sinn in einem Test, der Stoff abfragt, den man noch nicht durchgenommen hat?

    DerTest ist bundeslandübergreifend, fast alle machen mit. Da kann man nicht jeden einzelnen Lehrplan berücksichtigen.

    Standardschulgrammatik bei uns: Prädikat ist das Satzglied, besteht aus einem finiten Verb und eventuell infiniten Teilen oder trennbaren Bestandteilen des Verbs.
    Verb: Wortart. Im Englischen kann "verb" sowohl die Wortart bezeichnen als auch das Satzglied, so wie "verse" Vers oder Strophe sein kann.


    Bei anderen Grammatiken kann "Prädikat" eine andere, weiter gehende Bedeutung haben.

Werbung