Beiträge von Herr Rau

    Aber immerhin sind sie grob vorgegeben. Die Möglichkeit, Klassenarbeiten durch Alternativformen zu ersetzen, gibt es in Bayern mittlerweile auch. Dennoch wird schon von Seiten der Fachbetreuung darauf geachtet, dass die Bedingungen innerhalb der Schule vergleichbar sind.

    Richtig. Die Zahl der Klassenarbeiten ist vorgeben, je nach Fach ist auch die Art eingegrenzt. Ersetzt werden können sie durch Alternativformen, das erfordert meist die Zustimmung der Gesamtkonferenz, eventuell auch des Schulforums. Klassenarbeiten werden durch Fachbetreuer respiziert, und die Schulleitung schaut sich die kommentierten Respizienzen an - und da gibt es regelmäßig Rückmeldung zu Thema, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit. Also, bei mir jedenfalls, und das schriftlich.
    Allerdings stimmt es schon: wenn man schlecht arbeitet, kriegt man den Ruf, schlecht zu arbeiten, und wird nicht befördert. Mehr passiert aber nicht. Das reicht aber meist auch.

    Dass Anthroposophie "rassistisch" und "antisemitisch" sei, und gar sowas den Schülern beigebracht werde, ist reiner Unsinn
    [...]
    Ich glaube ich werde mich aber weiter nicht darüber äußern, denn es gibt so viele Vorurteile und ideologische Einstellungen dazu, die einen rationalen Austausch verhindern.

    Ob das Schülern beigebracht wird, hängt von den einzelnen Schulen ab; ich denke auch, dass das vermutlich nicht so ist. Dass die Anthroposophie nach Steiner aber all das ist, und noch mehr: aber ja doch. Da kannst du noch so viel dich nicht dazu äußern.

    Ich habe vor inzwischen auch schon mehr als zehn Jahren ein Informatik-Studium nachgeholt, parallel zum normalen Unterrichtseinsatz an einer staatlichen Schule. Dafür gab es, auf zwei Jahre verteilt, insgesamt 7 Anrechnungsstunden, also Stunden, für die ich bezahlt wurde, die ich aber nicht im Unterricht eingesetzt war. (Sondern an der Uni in Kursen etc.) Dieses Nachqualifizierungsprogramm gab es damals, weil dringend Informatiklehrer gebraucht wurden. Da habe ich auch unterschrieben, dass ich diese 7 Stunden zurückzahle, wenn ich dem Land Bayern danach nicht für fünf Jahre zur Verfügung stehe.

    Wir schreiben in der Mittelstufe zwar nicht bei allen Klassen, aber bei einigen Deutsch-Aufsätze am Rechner. Ich hab's auch schon gemacht.


    Didaktisch relevante Punkte: Die Schüler dürfen die Rechtschreibprüfung benutzen. Im Abitur müssen sie wieder alle mit der Hand schreiben, deswegen in Oberstufe wieder nur mit Handschrift. Wer nicht will, darf natürlich immer per Hand. Die Ergebnisse sehen besser aus, das verführt dazu zu denken, sie seien auch besser.


    Organisatorische Fakoten: Wir haben gut ausgestattete Computerräume, aber die sind eigentlich immer mit Informatik besetzt; wenn da drei Stunden Deutsch reingrätschen, ist das für den Informatikunterricht lästig.


    Rechtlich-technisch: Das System muss so stabil sein, dass es nicht ausfällt. (Geht.) Schüler müssen ihre Arbeiten am Ende ausdrucken, gleichzeitig wird eine Digitalversion eingesammt. (Geht. Schüler müssen dazu ihre Dateien ordentlich speichern können. Ist nicht selbstverständlich, aber geht.) Dateiaustausch und spicken muss technisch verhindert werden. (Geht so halb, aber technisch schwerer, als man denkt. Für Deutsch trotzdem kein Problem, in der Mittelstufe.)

    In Bayern gibt es den rechtlichen Rahmen für den Umgang der Beschäftigten der Bayerischen Staatsbeamten mit Sozialen Medien (30 Seiten):
    http://www.uni-wuerzburg.de/fi…_Rahmen_zum_Leitfaden.pdf


    Auf dieser Basis gibt es einen Leitfaden für Beschäftigte der Staatsverwaltung zum Umgang mit Sozialen Medien:
    https://www.hs-neu-ulm.de/file…tfaden_Soziale_Medien.pdf


    Dieser gilt auch für Lehrer, und in einem KMS (wenn ich mich recht erinnere) wird daran erinnert, dass wir uns daran zu halten haben.


    Ganz knappe Zusammenfassungen hier: http://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/1832.html


    Das ganze basiert letztlich auf Einschätzungen der Rechtsabteilung von Staatskanzlei und Kultusministerium, und da e skaum konkrete Gesetze zum Thema gibt, steht bei vielen DIngen "dürfte vermutlich nicht zulässig sein", was dann zum Anlass genommen wird, das per Dienstanweisung zu untersagen, hauptsächlich zum Schutz der Lehrkraft, damit die nicht versehentlich doch gegen Gesetze verstößt. So die offizielle Sprachregelung.


    Beispiel:

    Zitat

    Die Kontaktaufnahme als „Follower“ dürfte in beide Richtungen grundsätzlich unzulässig sein. Lehrkräfte sollten selbstverständlich nicht „Anhänger“ ihrer Schülerinnen und Schüler sein, die sie zu erziehen und zu bewerten haben. Entsprechende „Freundschaftsanfragen“ könnten Schülerinnen und Schüler praktisch nicht ablehnen. Und auch die Freundschaftsanfrage durch Schülerinnen und Schüler sollten Lehrkräfte zurückweisen. Das Gebot der Gleichbehandlung ist zu beachten, das einen formalisiert unterschiedlichen Status in der Beziehung verbietet. In Betracht kommt damit höchstens eine offene Gruppe, in der jede Freundschaftsanzeige von Schülerinnen und Schüler akzeptiert wird, um etwa einen einfachen Zugang zum Austausch zu allgemeinen bzw. schulrelevanten Informationen zu schaffen – und selbst dies ist angesichts der fehlenden allgemeinen Zugänglichkeit der Netzwerke für alle Schülerinnen und Schüler hochproblematisch.

    Anhänger meiner Schüler sein, na ja.
    Bis das via Kultusministerium zur Schulleitung gekommen ist, heißt das eindeutig "Facebook nicht nutzen dürfen". In der Praxis sehen manche Schulen und Lehrer das nicht so eng. Es macht jedenfalls keinen Unterschied, ob man Beamte oder Angestellte ist.


    "Darf ich mit dieser "Wohlverhaltensregel" auch ausserhalb des Dienstes noch"

    • Partybilder von mir in meiner Freizeit posten
      Grundsätzlich ja.
    • auf FB mit Freunden befreundet sein, die allerdings gleichzeitig mit Schülereltern befreundet sind
      Grundsätzlich ja, zeigt aber, wie albern das ist.
    • auf Lehrerforen.de anonym über meine Kollegen herziehen
      Vermutlich nicht.
    • privat mit meinem Freund Pornos drehen (der könnte die ja in 10 Jahren gegen mich verwenden)
      Ja.
    • meiner Kollegin per FB mitteilen, dass sie morgen in der 7b Vertretung hat
      Nein.

    Wie kleiner grüner Frosch schon sagt: Ich glaube nicht, dass hier echtes Interesse an meiner Meinung vorliegt, sondern der ziemlich verzweifelte Versuch, Kritik an Homosexualität mit einer Analogie zu Inzest zu rechtfertigen. Es stimmt, gegen das Inzestverbot äußere ich mich weniger, auch deshalb, weil hier noch keiner einen Thread aufgemacht und ernsthaft danach gefragt hat. Und außerdem, weil das bisher Einzelfälle sind. Man muss sich seine Kämpfe aussuchen.
    Aber wenn du wirklich eine Antwort auf deine Frage haben möchtest: Nein, ich bin gegen Inwest als gleichberechtige Partnerschaft im Bildungsplan, weil die verboten ist und es keinen Sinn macht, Verbotenes im Bildungsplan als normal darzustellen. Eigentlich logisch. Erst muss man das Verbot kippen. Und das von mir aus gerne. Aber wie gesagt, man muss sich seine Kämpfe aussuchen, und Inzestverhältnisse gibt es zu wenige, als dass ich mich im Moment darüber aufrege.

    Es gibt also nach dir zwei Alternativen: Entweder man findet Homosexualität und alles, was die entsprechende Community sagt und tut, toll oder man ist homophob?

    Kurzfassung: Ja, genau so ist es.
    Langfassung: Nein, das stimmt nicht, weil es die "entsprechende Community" nicht gibt. Ist das so etwas Ähnliches wie die "Internet-Gemeinde", von der man in den weniger netzaffinen Medien gelegentlich hört? Es gibt diese ent- und für irgendwen sprechenden Gemeinden nicht.

    Zitat

    (Claudius) Die Kirche verbietet die Diskriminierung von Menschen mit homosexuellen
    Empfindungen. Diese Menschen müssen genauso geachtet und respektiert
    werden und dürfen nicht aufgrund ihrer Empfindungen ungerecht behandelt
    (z.B. gemobbt oder ausgegrenzt) werden. Das lehre ich genau so in meinem
    Unterricht.

    Claudius schreibt stets sorgfältig und korrekt, dass man die Menschen mit diesen Empfindungen nicht diskriminieren darf. Ich möchte aber, dass sich das auch auf die Menschen mit den entsprechenden *Handlungen* bezieht. Eine Akzeptanz, die sich nur auf die Empfindung bezieht und nicht auf die Ausübung von Homosexualität, ist keine.

    Mich stört ganz einfach, dass man mittlerweile schon denunziert wird, wenn man nicht jede sexuelle Orientierung als gut und normal erachtet. In einem Land, in dem zumindest offiziell Meinungsfreiheit besteht und noch dazu in einem Lehrerforum, ist das eigentlich paradox.

    Nein, ich glaube nicht, dass es das ist, was dich stört. Erstens: es ging nicht um jede sexuelle Orientierung, sondern um Homosexualität. (Ich weiß nicht genau, was du unter sexueller Orientierung verstehst, aber deiner Formulierung nach muss es eine Vielzahl davon geben.) Zweitens heißt Meinungsfreiheit, dass du eine Meinung haben kannst, und dass sie dir der Staat nicht vorschreibt. Meinungsfreiheit heißt aber nicht, dass deine Meinung toleriert werden muss. Was wäre das auch für eine wirre Vorstellung, dass jede Meinung auf der Welt toleriert werden sollte.
    Es hängt halt von der Meinung ab. Deine erachte ich nicht für "gut und normal", und das möchte man dir so oft wie möglich sagen. Ob's was bringt, das weiß ich nicht.

    und verstehe nicht, warum so wenige diese Meinung teilen und keine Gefahr darin sehen.

    Das ist immerhin ein Ansatz. Der Grund: Weil wir das nicht kennen, dass irgendwer Schwule als solche als Vorbilder hinstellt, als nachahmenswert, als Muster. Ich möchte behaupten, das gibt es nicht, abgesehen von dieser einen Sendung, "queer eye for the straight guy", die es vielleicht auch auf deutsch gibt, und die das auch nur mit viel Fantasie hergibt. Niemand will irgendwen schwul machen, weder beabsichtigt (warum auch?) noch systemisch (quasi unabsichtlich). Es gibt halt ein paar Leute, die schwul sind, und das soll okay sein. Mehr nicht. Das halten aber noch nicht alle für okay. Deshalb muss man noch darüber reden.

    Ich habe hier im Forum schon länger mitgelesen und mich nun wegen diesem Thema extra angemeldet. Ich finde nämlich nicht, dass Homosexualität Kindern als Norm propagiert werden soll. Und genau dorthin geht der momentane Trend!

    So ein Quatsch. Und vermutlich Wortspielerei. "Als Norm" wird gar nix propagiert, sondern als "normal". Und das ist es auch.

    Welche Eltern wünschen sich ein homosexuelles Kind? Mal ehrlich?! Wollt ihr den Kindern das als normal verklickern und sie womöglich dazu erziehen?

    (1) Ja, das will ich als normal verklickern. Natürlich. Selbstverständlich.
    (2) "Womöglich" - So ein Quatsch. Du meinst diese geheime Schwulen-Agenda, von der man immer wieder hört, dass unsere Kinder zu Schwulen erzogen werden sollen? Erstens will das keiner, nicht mal womöglich. Zweitens geht das auch gar nicht. So ein Quatsch.

    15% was?

    Ausländeranteil. Steht doch oben. Daten sind aus Wikipedia, dürften stimmen. Migrationshintergrund ist wieder etwas anderes. Da müsste ich Zahlen für München erst suchen. Deswegen habe ich auch nicht Migrationshintergrund geschrieben. Und ja, Bayern ist nicht nur München. Wenn du glaubst, dass die Münchner Leistungen viel schlechter sind als die restlichen in Bayern, dann mach das.

    Das ist gar nicht so einfach, finde ich. Zwei Adjektive ohne Artikel werden sicher beide stark dekliniert: "Es kämpfen starke deutsche Mannschaften."
    Artikel plus Adjektiv => schwaceh Flexion des Adjektivs: "Es kämpfen die deutschen Mannschaften."


    Und beide ist so ein Zwischending.
    Online habe ich dazu gefunden:
    "Ohne Artikelwort wird das Adjektiv meist wie nach dem bestimmten Artikel schwach flektiert, im Genitiv auch stark" - die starke Deklination fürs Adjektiv gilt dort bei den anderen Kasus als "veraltet".

    Mich selber stört eigentlich nur das "systematisch und kontinuierlich" daran. EInmal im Jahr Rückmeldung von allen Schülern - oder zumindest einer gesamten Jahrgangsstufe - einzuholen, gefällt mir dagegen. Ich habe das aber noch nicht selber erlebt. Und ich meine nicht Feedback zu einzelnen Lehrern, sondern zur Gesamtsituation.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass mich das dann von einer nicht kommissarischen Übernahme ausschließt?
    Und was ist, falls sich niemand anders bewirbt (kann ja sein :-))?

    Erste Frage: Ja, genau so ist es.
    Zweite Frage: Weiß nicht. Ich nehme mal an, die Schulleitung kann jemanden verpflichten, die Fachbetreuung zu übernehmen (wird das aber socher ungern tun). Es kann außerdem einfach keine Fachbetreuung geben - stattdessen kann ein Kollege verpflichtet werden, die Respizienzen zu übernehmen, und das nicht mal kommissarisch. Aber auch da würde es mich sehr wundern, wenn das in einem so wichtigen Fach wie Deutsch geschehen würde; ich kenne das nur von anderen Fächern.

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