Beiträge von Herr Rau

    Rassismus heißt doch nicht, dass man ungeschickte Fragen stellt. Rassismus heißt, dass man ausgrenzt, diskriminiert, drangsaliert, benachteiligt.

    Leider ist das nicht so einfach. Es gibt institutionellen Rassismus. Wenn manchen Leuten immer wieder ungeschickte Fragen gestellt werden und anderen nicht, dann ist das institutioneller Rassismus. Was der einzelne Frager sich dabei gedacht hat, und dass der nicht ausgrenzen und diskriminieren will, spielt dabei eine Nebenrolle. (Und ihn deswegen als Rassisten zu bezeichnen, wäre sehr dumm und alles andere als hilfreich, ist aber abhängig davon, wie man Rassismus definiert.)

    Mein Job ist unterrichten. Dafür werde ich bezahlt.

    In Bayern: Nein. Siehe etwa Lehrerdienstordnung §9b Außerunterrichtliche Dienstpflichten. Mich nerven die Kollegen und Kolleginnen, die nach dem Unterricht gleich verschwinden und meinen, damit sei ihr Job getan. (Keine Ahnung, ob du dazu gehörst, wirklich nicht, aber es gibt viele diesert Art.) Aber in anderen Bundesländern mag das anders sein.

    ich finde es aber unsäglich arrogant, schwerkranken Menschen das Recht absprechen zu wollen, sich anderweitig Hilfe zu suchen, wenn Ihnen ihre zig behandelnden Fachärzte nicht weiterhelfen können.

    Schantalle, die Leute dürfen glauben, was sie wollen. Das ist Glauben. So wie Religion. Darüber kann man nicht streiten. Du argumentierst hier wie jemand, der uns allen erklären will, dass eine Religion wahr ist. Das ist aber reine Glaubenssache. Es lässt sich nicht beweisen, dass es etwas Unbeweisbares gibt. Alles andere ist Unsinn. Und ja, Lüge ist harsch, es sind schlicht Unwahrheiten, die du verbreitest, aber vermutlich glaubst du sie selber. Vielleicht ist dein Satz: "Natürlich gibt es Medikamente gegen alles Mögliche. Diese lindern im besten Falle Symptome, von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen" ja auch einfach schlecht formuliert und du meinst etwas anderes, aber so wie er da steht, ist er halt unwahr. So wie er da steht, bezieht er sich auf alle Medikamente, und damit ist er sinnlos oder falsch oder geht von einer sehr philosophischen Definition von "Symptom" aus.

    Aha - wenn Naturheilmittel wirksam sind heißt es plötzlich Schulmedizin....

    Korrekt! Ein Sud aus Weidenrinde hilft gegen Kopf- und andere Schmerzen. Das ist wirksam und damit Medizin. (NIcht: Schulmedizin.) Es hilft aber noch mehr, sagt die Erfahrung, wenn man den Wirkstoff isoliert und gleich Acetylsalicylsäure einnimmt. Curare wird in der Medizin ebenfalls viel verwendet, weil es wirkt. Beschwörungszauber, Homöopathie und Reisen nach Lourdes zählen dagegen nicht zur Medizin. Nicht alles, was Naturvölker im Amazonasgebiet machen, ist medizinisch wirksam. Nur manches.

    Das ist übrigens die gleiche Diskussion, die Nathan und seine Haushälterin Daja am Anafng von Nathan der Weise führen: Nathan ist von eienr Reise zurückgekommen, sein Haus hat inzwischen gebrannt, die Tochter Reja ist aber von einem herbeieilenden christlichen Ritter (und das in Jerusalem zu dem Zeitpunkt!) gerettet worden. Allerdings ist Reja davon überzeugt, von einem Engel gerettet worden zu sein, und Daja meint: Was schadet es, wenn sie das glaubt, auch wenn's nicht stimmt, ist doch viel schöner, so von einem Engel gerettet worden zu sein als auf irdischere Weise - Hauptsache sie ist froh und glücklich. Nathan setzt Daja dann auseinander, was das alles schadet, nämlich eine Menge.


    (Und da lesen Kollegen lieber die Maria Stuart, tse.)


    Ich verstehe nicht, was dagegen spricht.

    Ein kleiner Grund, der dagegen spricht: Es ist Geldverschwendung (der Krankenversicherungsbeiträge, privat kann jeder machen, was wer will). Einnoch kleinerer: Man sieht - gerade als Lehrer - seine Mitmenschen nicht gerne Lügengeschichten glauben. Der Hauptgrund: So wie es den Placebo-Effekt gibt (dass einem etwas hilft, weil man daran glaubt), gibt es auch denn weniger oft im Munde geführten Nocebo-Effekt (dass einem etwas nicht hilft, weil man nicht daran glaubt). Der Homöopathieglaube ist ein Symptom für ein Problem mit der wirksamkeitsorientierten Medizin, das natürlich auf diese zurückstrahlt. Allein schon dieses Wort "Schulmedizin", als gäbe es so etwas, drückt ein Misstrauen aus, das deren Behandlungserfolg schmälert. (Falls Klärung nötig ist: Es gibt Medizin, und Nichtmedizin. Wenn es wirkt, ist das Medizin. Dass die Medizin keine exakte Wissenschaft und oftmals schlampig ist, keine Frage. Wir bräuchten bessere Ärzte, nicht mehr Homöopathen.)

    >Biozide Wirkung von Pflanzenstoffen:
    Ist das seriösklingig für "In der Natur gibt es tödliche Gifte?" Nein, das wird niemand bestreiten. Wieso sollte das auch jemand bestreiten wollen? Was hat das mit dem Thema zu tun?


    >Schon seit Jahrtausenden werden Nadeln oder Pressverfahren zur Schmerzstillung verwendet
    Und Gesundbeten.


    >Und in diesen Fällen kommt ein Placeboeffekt wohl kaum in Frage.
    Aber natürlich. (Googelt "kluger Hans".)

    Schließe mich voll kecks an. Das ganze kann man abkürzen: "Darf die Schule... (viel Empörung etc.)"
    Antwort: Ja, selbstverständlich darf sie! In Bayern jedenfalls, in anderen Ländern weiß ich nicht, aber da finde ich: Selbstverständlich soll sie das dürfen! Pflichtverstanstaltungen außerhalb der Unterrichtszeit: Natürlich. Gäste einladen: Natürlich. Schüler zu irgendetwas verpflichten: Natürlich. Schüler nicht um Erlaubnis bitten: Klar. (Nachtrag: Keine Diskussion, sondern Vortrag: Natürlich.)


    Diese Threadfrage ist falsch gestellt. Es kann nicht darum gehen, ob die Schule das darf, sondern ob das in diesem konkreten Fall sinnvoll ist. Und da wir aus Diskretionsgründen keine konkreten Angaben, sondern nur Andeutungen kriegen, lässt sich das nicht beantworten. Ich denke, es gibt konkrete Bedingungen, unter denen das nicht sinnvoll ist. Das klingt hier für mich nicht so, aber das kann ich nicht sicher wissen.

    Im Moment sind Sommerferien, sonst würde ich einfach meine Schulleitung fragen: Aus welchem Topf oder welchen Töpfen kommt eigentlich das Geld für Blumensträuße (aktive Lehrer), Kränze (Todesfälle bei Pensionisten), Kaffee und Kuchen (Bewirtung von Seminarlehrern bei Lehrproben)? Kränze bei aktiven Lehrern zahlt in Bayern, habe ich mal gehört, die Regierung; sonst: keine Ahnung.

    Ich denke, wer den Termin verpasst, muss man das Examen nach neuer LPO machen. Fachwissenschaftlich keine mündlichen, nur schriftliche Prüfungen. Details sind schwierig: Man muss dann vielleicht die passenden ECTS nachweisen können (die vorher nicht gezählt worden; die Veranstaltungen vorher hatten auch keine ECTS-Angaben). Und nach neuer LPO zählen die Noten auf alle erworbenen Scheine bereits zu einem Teil zur Examensnote, nach alter LPO nicht.


    Studienberatung an der Uni ist der richtige Ansprechpartner.

    bindende Formen der direkten Demokratie sind bei uns eben nicht vorgesehen.

    Soweit ich mich erinnere, schon, auch wenn im GG der einzige Fall der der Neuordnung von Bundesländern ist. Wikipedia nachschau: "Derzeit können in der Bundesrepublik Deutschland Volksentscheide ausschließlich durch ein Volksbegehren zur Neugliederung des Bundesgebietes angestoßen werden. Sie unterliegen damit einem äußerst weitgehenden Themenausschluss."


    Inhaltlich stimme ich den Skeptikern aber zu. Bei der Tragweite bitte mit 2/3-Mehrheit.

    Ich verstehe immer noch nicht, wieso man meint, selbst etwas weggenommen zu bekommen, wenn es anderen besser geht. [...]
    In Hessen haben wir die A14 für Grundschulleitungen größerer Schulen durchgefochten.

    Es gibt in Hessen für A14 etwa 250-350 Euro brutto weniger als in Bayern, je nach Altersstufe. War das schon immer so, oder gibt es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Stellen und dem Geld, das es für sie gibt?

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