Beiträge von Herr Rau

    Bei uns gibt es kein Dienstgerät vom Land, sondern vom Landkreis, der flexibel die Pläne der Schule berücksichtigt hat. Insofern sind wir selber schuld, wenn es uns nicht gefällt.


    Bei uns hatten die Lehrkräfte die Wahl zwischen einem kleinen Windows -Klapprechner und einem iPad (nicht das ganz große). Das iPad zentral gewartet, aber man kann das eigene Konto verwenden und eigene Software draufspielen. Die üblichen Clouddienste sind möglich, aber natürlich genauso verboten wie auf dem Privatgerät, wenn es um personenbezogene Daten geht. Würde ich auch nie verwenden.


    Insgesamt halte ich aber solche Dienstgeräte für wenig sinnvoll: Zu unterschiedlich sind die Ansprüche. Und in BY darf ich zwar grundsätzlich nicht Dienstliches am Privatgerät machen, als Lehrkraft aber schon, weil und sofern. Der eine Vorteil von Geräten für alle ist allerdings der, dass die, die sonst nie ein Tablet in die Hand genommen haben, jetzt mal daran gewöhnt werden.

    Zitat

    Aber die Kritiker der genderbewussten Sprache haben ja den Eindruck, ihnen werde ihre Sprechweise verboten.

    Viele bringen sich in eine Opferposition, behaupten, ihnen würde eine neue Sprache vorgeschrieben. Niemand schreibt ihnen etwas vor, niemand muss seine Sprache ändern.

    FAZ von heute (wohl paywall) „Wir schütteln nur den Kopf darüber“ - Die Linguistin Damaris Nübling über den jüngsten Aufruf gegen gendergerechte Sprache und Argumente der Wissenschaft.

    mjisw: Die korrekte Antwort lautet: "Oh, Entschuldigung, da habe ich mich geirrt und etwas behauptet, das gar nicht stimmt. Aber es wird immerhin gerade darüber diskutiert, das so ähnlich zu regeln wie ich behauptet habe." Statt einfach die Torpfosten zu verschieben.

    Meinem Kenntnisstand nach, ist es mittlerweile in Deutschland möglich, zweimal pro Jahr amtlich das Geschlecht und den Vornamen zu wechseln.

    Das ist so weit weg von der Realität, dass ich mich frage, wie so ein Missverständnis entsteht. (Habe Vermutungen.)

    Tatsächlich ist es umständlich, langwierig und teuer, ein anderes Geschlecht eingetragen zu bekommen; wenn auch leichter möglich als vor einigen Gerichtsentscheidungen der letzten Jahre. Und so wird gerade ein Selbstbestimmungsgesetz vorbereitet, dass das erleichtern soll. Das sieht aber auch nicht vor, zweimal pro Jahr das eingetragen Geschlecht zu ändern.

    https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/a…gesetz-vorgestellt-199378

    Auch da gibt es sicherlich Abweichler, aber der Konsens ist m.W. (ohne selbst Biologe zu sein) schon dieser. Kriterien der Unterscheidung sind z.B. Produktion von Sperma- oder Eizellen; XY- oder XX-Chromosom; Vorhandensein männlicher oder weiblicher Geschlechtsteile.

    Ich bin auch kein Biologe (aber Sprachler). Laut Internet gibt es da keinen allgemeinen Konsens, aber das halte ich, wie gesagt, ohnehin nicht für wichtig. Es geht darum, ob Leute gendern dürfen und welches Klo Transmenschen benutzen sollen; beides für mich leicht lösbare Probleme, aber hei, manche diskutieren gerne darüber. Jedenfalls haben diese Fragen für mich nicht viel damit zu tun, wie viele biologische Geschlechter es gibt.

    Mir ist bewusst, dass es in der Biologie Zwischenformen geben kann. Diese sind aber biologisch gesehen (bitte nicht falsch verstehen) nicht "normal".

    Das kann man gerne so sehen. Aber darum ging es bisher noch nicht, im Gegenteil scheint mir das eher fürs m/w/d zu sprechen: wenn es neben em biologischen Geschlecht auch unnormale Formen gibt, dann sind wir schon bei mindestens drei Gruppen. Und das trotz nur zwei biologischen Geschlechtern!

    Du hast recht, das war zu einseitig von mir. Unter der sozialen Identität eines Menschen versteht man die Identität,

    Das schon auch. Aber mir ging es eher ganz konkret um eine biologische Frau mit Penis oder einen biologischen Mann mit Vagina. Man kann durchaus sagen, dass es nur zwei biologische Formen gibt, aber zu sagen, dass die biologische Frau mit Penis halt eine biologische Frau ist und alles andere nur soziales Konstrukt, das halte ich für zu kurz gegriffen.

    Naja, also für mich persönlich hat Sprache schon einen ästhetischen Wert. Manche Sprachen hören sich schöner an als andere (das sagt man ja z.B. dem Französischen gerne nach und das könnte man phonetisch wahrscheinlich auch begründen).

    Sprache hat keinen ästhetischen Wert, sondern er wird ihr zugeschrieben - letztlich von Einzelpersonen. Französisch ist also nicht schöner, sondern manche Menschen finden Französisch schöner, eine soziologische (sicher auch geschlechtsbezogene) Sache. Alle dürfen Gendern für sich als hässlich empfinden, aber das kann man nicht pauschalisieren. (Phonetische Begründungen, warum manche Sprachen schöner sein könnten als andere: schwierig; da geht man ab und zu über Vokal-/Konsonantenverhältnis, und ob man an Klicklaute und tonale Sprachen gewöhnt ist oder nicht. Aber da schneidet Französisch auch nicht besser ab als andere nicht-hawaianische Sprachen.

    Was der Sinn der Kennzeichnung als unverheiratet ist, darüber kann ich nur spekulieren.

    Ja. Es geht mir nur darum, dass auch soziale Faktoren eine Rolle für Sprache spielen, vielleicht sogar mehr als biologische, so dass es für die Sprache irrelevant ist, ob es eine biologische Begründung gibt oder nicht. Das Genus im Deutschen hängt viel mit der Biologie zusammen, in anderen Sprachen wird Genus anders verwendet. Die Frage nach dem Gendern wird man klären müssen oder nicht, aber die Anzahl der biologischen Geschlechter ist dafür nicht ausschlaggebend.

    >Es gibt in der Biologie nur zwei Geschlechter
    Muss man nicht so sehen, aber kann man. Je nach Detail-Definiton schließe ich mich dem an.

    >Alles andere sind soziale Konstruktionen
    Das halte ich für irreführend. Geschlechter können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, das ändert zwar nichts an der Zahl der biologischen Geschlechter (welche auch immer man nimmt), ist aber nicht nur lediglich eine soziale Konstruktion.


    >Sprache wird nicht nur entstellt, sie wird auch verkompliziert,
    Das erste sicher nicht; man kann Sprachen nicht entstellen - Sprachen sind oder sind nicht. Sprache ist eine soziale Konstruktion. Das zweite: halte ich für möglich, ja.


    Wenn man den Dual im Deutschen wieder einführen wollte (von dem es noch Überbleibsel im Bairischen gibt), wäre der Aufschrei vermutlich ähnlich groß. Es gibt nur Singular und Plural, alles andere ist ein soziales Konstrukt; Dual macht die Spracher nur komplizierter und entstellt sie.


    Für die Frage, ob eine Sprache gendert oder nicht, oder ob man gendern sollte oder nicht, halte ich ohnehin für unerheblich, wie viele biologische Geschlechter es gibt. Anredeformen, auch auf Formularen, waren zum Beispiel Herr, Frau und Fräulein, ebenfalls eine soziale Konstruktion, die sich aber dennoch auf Aspekte der Sprache auswirkt.

    Irgendwie habe ich eine andere mediale Wahrnehmung.

    Definitiv. In den Medien, die ich lese (alle Mainstream) stand so etwas nicht. Aber das stand auch nichts davon, "dass bestimmte Kreise Deutschland gerne deindustrialisieren und zu einem Agar- und Bauernstaat machen möchten" - da muss man wohl geschickt zwischen den Zeilen lesen. Das ist entweder eine blumige Übertreibung oder Paranoia.

    Wie läuft das eigentlich mit den Chronotypen und der Sommerzeit? Wird man dann automatisch ein anderer Chronotyp, oder passen sich alle Chronotypern an? Hängt der Chronotyp von der Lichtmenge ab oder von sozialen Gepflogenheiten?


    Heißt: Wenn man im Sommer einen Stunde früher beginnt, ist das dann, was sich die Lerchen wünschen? Wenn man im Winter alles eine Stunde später beginnt, sind dann die Eulen zufirdener


    Wird der Chronotyp in Sommerzeit gemessen oder in Winterzeit? Wie sieht das mit Festland-Spanien aus, die ja die gleiche Zeitzone haben wie wir, aber ganz andere Tageslichtzeiten? Ist der Chronotyp auf GMT und Leben am Nullmeridian geeicht?

    Mir wäre ein späterer Anfang recht, ich würde weiter früh aufstehen und noch ein bisschen arbeiten, dafür halt länger in der Schule bleiben. Aber ich glaube auch, dass es wirklich wichtigere Baustellen gibt. (Besondere Müdigkeit merke ich bei meinen in den ersten Stunden aber nicht. Prüfungen haben sie auch am liebsten da und nicht später am Tag.)

    Ich frage mich gerade, wer das leisten kann, also sich tatsächlich alle Klausurenstellungen ordentlich ansehen plus evtl noch wirklich einzelne Klausuren und deren Korrektur.

    Man kriegt dafür in BY am Gymnasium eine Entlastungsstunde, eventuell auch zwei, je nach Schulgröße, und eine A15-Beförderungsstelle (zu der aber noch andere Aufgaben gehören). Also ja, das kann man durchaus leisten. Ob in diesem Umfang sinnvoll oder nicht: andere Frage.

    In dem Zusammenhang würde mich mal von den weiterführenden Schulen Bayerns interessieren: Müsst ihr die Verteilung der Noten, den Schnitt und die Leistungsnachweise irgendwem vorlegen, nachdem sie geschrieben wurden?


    Das ist bei uns an der Grundschule - zumindest in meinem Schulamtsbezirk - nämlich schon seit Jahrzehnten der Fall. Wir müssen die Proben der Schulleitung vorlegen und erhalten u.U. gewisse Rückmeldungen.

    Aber ja, heilige Kuh, zumindest am Gymnasium! In den Kernfächern müssen die Schulaufgaben (BY: große angekündigte Leistungsnachweise), in den anderen Fächern alle schriftlichen Prüfungen (Kurzarbeit, angekündigt, unangekündigt) zur Respizienz abgegeben werden.


    Dann können sie theoretisch unbeachtet auf einem Stapel landen, werden archiviert und nach zwei Jahren vernichtet. Aber eigentlich gehört es zu den Aufgaben der Fachbetreuung, die Prüfung auf Vollständigkeit und korrekte Themenstellung und (je nach Fach) korrekte Punkteskala zu kontrollieren. Und noch eigentlicher werden die Korrekturen einzelner Arbeiten überprüft. Das war früher mal sehr viel gründlicher, als das heute ist - hängt vom Regierungsbezirk ab. Ich schaue mir als Fachbetreuung Deutsch das bei einigen sehr detailliert an, bei anderen schaue ich mir nur die Aufgabenstellung an. Das sind bei mir etwa 50 einzelne Prüfungen im Jahr. Danach wird das weitergeleitet an die Schulleitung, die sich das entweder ansieht oder nicht.


    Alle paar Jahre lässt sich die zuständgie Stelle im Regierungsbezirk eine Auswahl der so respizierten Prüfungen schicken, und man kriegt Rückmeldung darüber, ob die Respizienz so gepasst hat.


    Nicht überprüft wird, wie viel Rückmeldung man den Kollegen und Kolleginnen gegeben hat. Meist reicht ein "passt schon". Ich gebe immer Formblätter zurück, weil für Einzelgespräche die Terminabsprache zu schwierig und das auch nur selten nötig ist.

    Die Kolleginnen - egal ob jung oder älter - aus 3/4 waren schwerpunktmäßig für die SAS, weil wir gegen die Unleserlichkeit der VA sozusagen täglich zu kämpfen hatten. Die Kolleginnen aus 1/2 sahen die Schriften aus dem Blickwinkel der Erlernbarkeit

    Ist es denn so, dass man sich auf 3/4 beziehungsweise 1/2 spezialisiert? Oder ging es allgemein darum, dass die VA in 1/2 Vorteile hat und in 3/4 Nachteile?

    gerade ältere Kollegien waren sich schnell einig, dass sie die VA (und damit alle alten Arbeitsblätter) behalten wollen.

    Ach! Ich hätte gedacht, dass die ganz älteren Kollegien gerne zur SAS wechseln, weil die der lateinischen Ausgangsschrift ja sehr ähnlich ist, die die alten Lehrer und Lehrerinnen noch gut kennen. Aber ja, das ist schon über 20 Jahre her, da gibt es vielleicht nicht mehr so viele.

    In einigen Bundesländern können Grundschulen wählen, ob sie die Vereinfachte Ausgangsschrift oder die Schulausgangsschrift lehren, in Bayern ist das seit 2014/15 der Fall. (Sagt mir Wikipedia.)

    Könnt ihr abschätzen, wie viele Grundschulen die eine oder die andere Art lehren? Mich interessiert insbesondere Bayern, aber gerne auch andere Länder mit Wahlmöglichkeit.


    (Ich habe aktuell nur eine 7. Klasse, da haben bis auf eine Schüler*in alle VA, aber das war erst knapp der Einführung der Wahlmöglichkeit.)

    Meinem Kenntnisstand nach darf man sich ab einem Diplom bzw. Magister bzw. Master als entsprechender Fachwissenschaftler bezeichnen und offiziell diese Bezeichnung führen

    Das bezweifle ich. "Informatiker/in" ist sicher nicht geschützt, bei "Germanist/in" kann ich mir das auch nicht vorstellen, und gerade "Philosoph/in" nennt sich ja jeder heutzutage. Muss man da Philosophie im Haupt- oder Nebenfach studiert haben oder ist das egal? Gibt's das überhaupt noch, das mit Haupt- und Nebenfächern?

    Meiner Erfahrung nach umfasst selbst ein Fach-Bachelor fachwissenschaftlich mehr Inhalt als ein Fach im Rahmen eines komplettes Lehramtsstudiums

    Meiner Erfahrung nach nicht, ich habe bis vor kurzem 10 Jahre an der Uni gearbeitet. Kann aber nur für Lehramt vertieft Informatik sprechen.

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