klingst ein bissl so, als ob du dir noch nicht sicher bist, WIE streng du denn sein darfst - DAS merken wohl auch die Kinder, nehme ich an.
DU musst also wissen, WAS genau du erlaubst und was nicht. Diese Regeln musst du mit den Kindern besprechen und wirklich üben.
Wenn ich möchte, dass es ruhig wird z.B., dann habe ich die Triangel. Zu oft benutzt wirkt sie natürlich nicht mehr, zu selten aber auch nicht .
Wenn dir vorkommt, es ist grad wieder besonders schlimm, dann kannst du z.B. statt schimpfen die Regeln wieder mal üben --> in meinem Fall ist das das 'ruhig werden, wenn die Triangel erklingt- danach ist es oft schon wieder ruhiger, und ich habe mir das Rumschimpfen gespart.
Manchmal, wenn sich so gar keine Ruhe einstellen will, dann stelle ich mich hin und sage, ich schaue jetzt mal, wer besonders gut weiß, wie es richtig geht, dann bemühen sich eh gleich ein paar von den braven, die 'perfekte Schülerhaltung' *g* einzunehmen (verschränkte Arme und Blick auf Lehrer ), dann brauche ich nur zu sagen, der xy sitzt schon so brav, die abc wartet schon so geduldig,... bis so ziemlich alle sich beruhigt haben. Die zwei, drei, die es eh nie schaffen, denen kann ich dann sagen 'schau mal, auf DICH warten wir noch,...
Ich schimpfe weniger, wenn ich mir nicht allzuviel erwarte, also ich weiß ja, dass meine Pappenheimer es auch bei größter Mühe nur selten schaffen, drum erwarte ich erstmal von denen nicht, dass es gleich klappt - das stresst mich weniger, und meist nimmt das auch viel Spannung schon von vorneherein weg.
MANCHMAL mache ich mir mit einem Schüler aus, dass er jetzt mal versuchen soll, zwei (fünf, was immer) Minuten wirklich mustergültig zu sein - das zieht auch oft gut (und ICH hab' mich auch wieder beruhigt bis dahin . ).
Wenn es SEHR unruhig ist, unterbreche ich den Unterricht, und mache erst weiter, wenn alle wieder bei der Sache sind - das ist nur scheinbar verlorene Zeit.
Gut hilft bei meiner Klasse auch, wenn ich mir stoffmäßig ncht zu viel vornehme - dann geht oft viel mehr weiter, als geplant, das macht MICH fröhlich, dann lob ich die Kinder viel und sie sind glücklich .
Ich habe für mich gemerkt, dass das Schimpfen und auch das Laut sein viel mit mir zu tun hat - je besser ICH drauf bin, desto entspannter verläuft der Unterricht - darum hilft es auch, den Anspruch an sich selber runterzuschrauben.
Und meine Oberlauser kann ich positiv stärken, indem ich nicht auf ihrem (meisen) Verhalten rumhacke, sondern hervorhebe, was sie gut können oder gut gemacht haben.
Und MANCHMAL hat alles das überhaupt nicht hin, ich habe keine Ahnung warum, und wir haben einen richtigen Sch...tag , dann versuche ich, wenigstens die letzte Stunde zu entspannen, damit nicht alle völlig gefrustet heimgehen.
Wenn du in der vierten Stunde Unterricht hast, dann geh mal in erster Linie davon aus, dass die Kinder schon müde und ausgepowert sind - schraub das Programm zurück, versuch, die Stunde 'gemütlich' zu machen und stell dir vor, wovon die Kinder mehr haben auf lange Sicht: von einem Lied mehr, das sie freudlos können, aber nicht singen, weil sie Musik mit Stress verbinden, oder von ein paar Liedern weniger, die sie dafür gerne mögen, weil das 'immer nette Stunden' waren.
Von materieller Belohnung halte ich übrigens überhaupt nix, so gesehen würde ich mir auch um meine Kosten keine Sorgen machen :D.
WENN ich sie belohnen würde, dann mit z.B. einem Hausaufgabengutschein, wenn sie 10 Pluspunkte gesammelt haben (für was immer, das musst du dir überlegen - extra fleißig mitgearbeitet, nicht mehr als zwei mal ermahnt [für die 'Schlimmen'], freiwillige Zusatzaufgaben gemacht,...).
Benimmbüchlein,... wäre MIR zu aufwändig, ehrlich gesagt .
Tschuldige, das ist jetzt ein bisschen lang geworden, wie ich gerade sehe *räusper*.