Beiträge von müllerin

    Zitat

    brasil schrieb am 03.06.2005 21:06:
    ... oder man organisiert sich automatisch dann besser, wenn man ne' Familie hat und sich nicht einfach mal grade für 2 Stunden ablegen darf ????Gruß, brasil :D


    zwangsläufig, ja - ich arbeite äußerst selten vor zwanzig Uhr, kann aber auch das Problem nicht erkennen:du hältst die Siesta halt vorher, jemand der am Nachmittag vorbereitet, hat abends Ruhe, ist doch g'hupft wie g'hatscht, oder nicht?


    Weniger erschöpft wird man mit der Zeit und der Routine. Und viel Arbeit ersparen kannst du dir, wenn du dir diese immer wiederkehrenden Dinge EINMAL gut überlegst und am PC einspeicherst (Klassenlisten, Wochenpläne,...)

    Zitat

    Ines schrieb am 31.05.2005 21:21:
    Wie hast du das mit dem Wiedereinstieg gemacht. Hast du in anderen Schulen hospitiert? Hast du Fortbildungen gemacht, um dir den Anschluß leichter zu machen? Wie lange hast du insgesamt ausgesetzt? Wann wußtest du, an welche Schule du kommst?


    Ja, also das war recht unspektakulär: ich habe Anfang Dezember im Schulamt angerufen wie es mit freien Stellen aussieht, weil es bei uns damals eine große Frühpensionierungswelle gab.
    Stellen gäbe es immer, irgendjemand wird krank oder geht in Karenz,... lautete die Auskunft. Ich ließ mich also auf die Liste setzen.
    Etwa eine Woche später wusste ich, dass ich eine erste Klasse übernehmen soll. Nach Weihnachten habe ich dann zu unterrichten angefangen.


    Ausgesetzt, hm, also als ich die Ausbildung fertig hatte, war ich mit dem ersten Kind schwanger, habe da noch ca. zwei Monate gearbeitet; nach dem zweiten Kind bin ich wieder schwanger eingestiegen und hatte ein halbes Jahr lang eine halbe Lehrverpflichtung.
    Das dritte Kind war dreieinhalb, als ich wieder angefangen hab'.
    Es wäre also fast verwegen von WIEDEReinstieg oder Aussetzen zu sprechen. Es war für mich eigentlich der Erstbeginn .


    Fortbildungen habe ich nur vereinzelt gemacht - erst hieß es immer in der Elternzeit geht das nicht, und später war es mir eh zu stressig, bzw. ab Kind Nr. 3 habe ich zwei halbe Tage in einem anderen Bereich gearbeitet; Nix Zeit für Fortbildung *g*.


    Ich bin also ins kalte Wasser gesprungen; das erste halbe Jahr war arg stressig, mittlerweile geht's recht gut.
    Ich bereite halt viel abends / nachts vor und an mindestens einem Tag am Wochenende. Ich mache wenig Projekte und andere sehr zeitintensive Dinge, so Leid es mir für die Schüler tut, aber ich denke sie fahren mit einer weniger gestressten Lehrerin besser :D .


    Als ich halbtags hatte, fand ich das relativ locker, allerdings fehlte mir aber, wie gesagt, das 'Klassenführen'. UND: meine beiden Kinder waren damals im Kindergarten - gut untergebracht und kein Nachmittags -hausaufgaben und sonstiger -veranstaltungsstress . Ist mit Schulkind sicher nochmal anders.


    Der Anfang war echt hart, aber ich möchte keinesfalls mehr nur zu Hause sein, die Schule würde mir sehr fehlen.


    Wichtig ist eine sehr gute, stressfreie (also zeitlich nicht zu knapp kalkulierte) Organisation, genau zu wissen, wie die Organisation im Notfall aussieht (Kind krank, Konferenzen,...), gute Nerven, und Mut, Vieles so gut es geht auszulagern (Haushalt,..). Und natürlich eine gehörige Portion Enthusiasmus, sonst gibst dir irgendwann die Kugel ;).


    Wie viel Vorerfahrung hast du denn? Hast du nur das Gefühl, weit weg zu sein? Dann kann ich dich beruhigen - nach einer Woche ist es, als ob du nie ausgesetzt hättest 8o .

    Meine Kinder sind inzwischen 11, 9 und 5 - ich habe vor eineinhalb Jahren wieder angefangen, allerdings Vollzeit, weil ich sonst keine Klasse bekommen hätte, sondern nur 'Reststunden' auffüllen hätte müssen (in Ö. gibt es kein Fachlehrersystem) - und das wollte ich nicht.


    Welche Tipps hättest du denn gerne?

    Die Minute ist mir nicht aufgestoßen - dass das irgendwie utopisch ist, ist eh klar, aber so insgesamt und überhaupt?
    Also ich habe es durchgerechnet in 3 Minuten und ein paar zerquetschten Sekunden!!, und ich bin mir sicher meine allerbesten Rechner brauchen fast 10 Minuten dafür. Fallen also schon in die 'Übe fleißig' Kategorie .


    Mein Gros in der Klasse wäre wohl eine halbe Stunde gut beschäftigt - nun frag' ich mich, sind die so schwach, bin ich so ein miserabler Lehrer, oder sind die Zeitangaben für das Blatt einfach nicht realistisch??? ?(


    Wenn eure Schüler das in der Zeit hinkriegen (fehlerfrei natürlich, sonst gibt's ja noch Abzüge), dann verratet mir bitte euer Rezept *gefrustetbin*. 8o

    indidi:
    Konsequenz ist für mich etwas, das vorher gemeinsam definiert wurde oder das angekündigt wurde, so ein "wenn - dann", bzw. "wenn nicht - dann"; die logische Konsequenz sollte dann auch noch in direktem Zusammenhang mit dem 'Vergehen' stehen.


    Strafe ist etwas, das verhängt wird, über jemanden, der ein 'Vergehen' begangen hat. Da gibt es dann für mein Gefühl auch keinen Zusammenhang mit der 'Tat'.


    Eine Strafarbeit oder Zusatzhausübung kann zwar als 'Sühne' vorher vereinbart sein, der Zusammenhang fehlt aber eigentlich, deshalb Strafe


    So ist halt MEINE Definition der Sache.


    Bei deinem Beispiel würde ich es, so die Schüler diese Regel kennen, als Konsequenz bezeichnen.

    ich hab's geschafft!! danke, lisa!


    ich finde auch, dass das NICHT gestellt aussieht - ev. schon extra provokante Sprüche, aber ich weiß ja nicht, wie der Alltag in der Schule aussieht 8o

    angie


    oh ja natürlich! das klingt jetzt vermutlich idyllischer als es ist - ich bin sogar ziemlich streng, schätze ich, und noch wichtiger: ziemlich konsequent: WENN ich etwas angedroht habe, dann gibt es keine Diskussion mehr über "bitte, noch eine Chance..."
    wenn ich das nicht durchgezogen hätte, letztes Jahr, wäre ich wohl gnadenlos untergegangen - ich habe alles durchgezogen von wegsetzen bis zum Direktor schleifen, ein Schüler wurde sogar für einen Tag vom Unterricht suspendiert. DAS wirkt auch nachhaltig - eine Strafarbeit hingegen ...


    und wie du sagst: staffeln ist wichtig und so sparsam wie möglich einsetzen finde ich auch wichtig - alles was alltäglich ist, verliert natürlich Spannung und Wirkung.


    Man kann aber konsequent sein, und trotzdem dabei nicht vergessen, dass es KINDER sind, dass jeder, der sich nicht gruppentauglich benehmen kann das nur tut, weil er ein Problem hat.
    Und die Notwendigkeit, solche Maßnahmen zu setzen sinkt eindeutig, je besser die Basis wird zwischen Lehrer und Schüler. Ist also mittlerweile schon zeimlich lange her, dass ich jemanden vor die Türe geschickt habe.

    @ blue-airplane


    ich habe genau SO eine Klasse, wie du sie beschreibst als dritte Lehrerin in ihrem ersten Schuljahr (nach Weihnachten) übernommen.
    Anfangs habe ich fürchterlich viel geschimpft, habe getobt in der Klasse , habe aber immer auch nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht (wie auch in diesem Thread - siehe oben). Dachte, es kann ja nicht sein, dass die halbe Klasse (mindestens) schwer verhaltensauffällig ist, mag ja sein, dass sie erschüttert sind, ob der vielen verschiedenen Lehrer, aber IRGENDWANN sollten sie sich doch mal auch an mich gewöhnen *schnüff*. Nun, es ist aber ein sehr großer Teil auffällig, das ist eine Realität, die man zur Kenntnis zu nehmen hat, und wonach man sich einfach richten muss.


    Jedenfalls war das ganze letzte Jahr ein arger Kampf. Inzwischen bin ich seit eineinhalb Jahren da, laut werden muss ich fast gar nicht mehr, es gibt Tage, an denen die Kinder wieder sind, wie vor einem Jahr, aber inzwischen ist es eben auch möglich sie zur Ruhe zu bringen, ohne Strafen, ohne Schnick Schnack. Keiner wirft mehr mit Stühlen durch die Klasse, keiner hüpft mehr absichtlich einem Mittschüler auf den Bauch, mein ADS-Schüler ist endlich ausgetestet und wird behandelt,...
    Ja, unruhig und laut sind sie immer noch oft, so sind sie halt, auch da muss man halt sehen, was IHNEN möglich ist. Aber wie ich schon irgendwo schrieb, wenn's mal wirklich draufankommt, können sie sich einfach MUSTERGÜLTIG benehmen, und das reicht mir.


    Kinder handeln nie aus purer Böswilligkeit so, wie sie es tun. Man muss immer hinterfragen, was denn im Moment los ist mit dem jeweiligen Kind (klar mühsam, wenn gerade 15 Kinder gleichzeitig ein Problem haben, aber dafür können SIE ja nichts), warum geht es dem Kind gerade nicht gut, was könnte ich DA tun.
    Die Kinder wissen, dass ich so denke (ich frage auch oft den jeweiligen Störenfried leise, was ihn denn grad plagt), sie wissen, dass ich sie so schätze wie sie sind, sie wissen, dass es nicht wirklich schlimm ist (auf lange Sicht *g*), wenn sie sich danebenbenommen haben.
    Sie haben einfach viel Vertrauen gewonnen - DAS erleichtert Vieles.


    Was bringen diese Extraaufgaben für Schüler? Ich vermittle, dass Schulaufgaben eine Strafe sind? Das will ich doch gerade nicht. Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, den Kindern zu zeigen, dass Lernen Spaß bringt, dass es ein Gewinn für jeden ist, dass man nur wissen muss, wie es geht und schon macht es Spaß, dass man weiß, woher man sich Informationen holen kann,...


    Solange man nur stundenweise in einer Klasse ist, ist es sicherlich sehr schwer, eine gute Basis grundzulegen (bzw. dauert das sicher noch länger), aber in MEINER Klasse sollte es mir die viele Zeit, die ich die ersten Monate investieren muss, wert sein, ich muss auf Kosten anderer Dinge (HSU --> soziales Lernen) versuchen ein gutes Arbeitsklima zu schaffen. Erst DANN kann ich gut arbeiten.


    ... finde ich halt - Amen :rolleyes:

    Ich denke, Forsch hat Recht - für mich klingt es auch so, als ob DU nicht sehr klar wärst - drohst z.B. an, das Detektivspiel nicht zu Ende zu machen, stehst aber eigentlich nicht hinter der Drohung.


    DU musst dir klar werden, wie viel du tolerieren willst, wo genau DEINE Grenze ist, und nach deinen Grenzen planst du deine Raktionen, Sanktionen und was weiß ich.
    Brich das Spiel ab, und aus! (z.B.) - denke nicht nach über die für und wider - WENN du angekündigt hast, musst du es durchziehen. Und beim nächsten Mal lieber VORHER überlegen, OB es dir diese Androhung tatsächlich wert ist.


    Die Schüler haben dir eigentlich eh gesagt, was Sache ist (finde ich eigentlich toll, dass sie das schon so verbalisieren können - und es spricht für DICH, dass sie es zu dir sagen, denn das bedeutet auch, dass sie viel Vertrauen zu dir haben)


    Für die letzten paar Wochen wird sich nicht viel auszahlen, aber mit zukünftigen Schülern würde ICH mich in so einem Fall mit den Schülern zusammentun, und einen Vertrag aufsetzen, wo drin steht, was erlaubt ist, was nicht, was passiert, wenn jemand den Vertrag nicht einhält,... - und du und alle Schüler unterschreiben diesen Vertrag.


    Ich habe ja grade heute geschrieben, dass ich Strafen nicht viel abgewinnen kann, aber in krassen Fällen *g* würde ich ev. gelbe und rote Karten verteilen - wie beim Fußball - wer die rote Karte kriegt, arbeitet vor der Tür weiter, oder in der Nachbarklasse oder was immer man sich dann eben (im besagten Vertrag) vereinbart hat.

    Hallo!
    Lustig meinen alten Thread wieder zu lesen - und die vielen guten Tipps dazu *gleichnochmalfreu*.


    Arbeitsphase beenden könntest du mit der immer gleichen Musik. Willst du, dass aufgeräumt wird, dann schalte diese Musik ein - DAS muss aber etliche Male 'trainiert' werden, bzw., wenn es nach einer Zeit nicht mehr wrkt, wieder richtig als Spiel üben.


    Auch Stuhlkreis würde ich sie als Spiel lernen lassen - so wie es schon beschrieben wurde (wobei ich den Kreis der Einfachheit halber oft ohne Stühle einfach am Boden sitzend mache :rotwerd:).


    Was bei meinen letztes Jahr auch gut geholfen hat: die Tischgruppen bekamen eine Nummer (ich hatte 6-er Tische) - und dann sagte ich halt: Tisch Nr. 2 ist schon ganz leise,... - DAS wirkte wahre Wunder *g*. Da musste man nicht einzelne Kinder ermahnen, sondern die Gruppe achtete gegenseitig darauf, dass die anderen Tisch(gruppen)mitglieder still werden. Oder ich suchte den vom Tisch, der schon leise war, und sagte, der xy ist schon ganz still, das wird gleich der ganze Tisch schaffen,...
    Und falls sich gar kein ruhiger Tisch fand, sagte ich, ich bin schon gespannt, welcher Tisch heute am schnellsten ruhig sein wird ...


    Bestrafen? Finde ich weder für Erstklässler noch für Große angebracht - es gibt IMMER eine bessere Lösung, als eine Strafe. (von mir aus eine angekündigte Konsequenz, wie z.B. wenn ihr nicht leise werdet, geht sich das Vorlesen nicht mehr aus, oder so etwas - aber Strafe? nö; welchen Effekt sollte sie auch haben? Die Kinder sind ja nicht aus Böswilligkeit laut.) Allerdings halte ich umgekehrt auch von 'Belohnungen' nicht arg viel :rolleyes:.


    Meine sind ja nun Zweitklässler - und ich kann nur berichten, dass VIELES inzwischen toll läuft (gerade die Unruhe,...), laut sind sie auch jetzt noch oft, aber sie sind auch relativ schnell wieder ruhig, wenn es nötig ist. Und wenn's drauf an kommt, können sie mittlerweile wirklich mäuschenstill sein . Tischnummern gibt es keine mehr, werden auch nicht mehr gebraucht.


    Wenn es jetzt GANZ arg laut ist, setzte ich die Triangel ein - die bedeutet SOFORTIGE Stille, alles liegen- und stehen lassen, auf den Platz gehen und zu mir herschauen :D (und auch das muss immer wieder als Spiel trainiert werden, aber diese Spielchen LIEBEN sie *gg*).

    hm, ODER sie haben noch nicht richtig verstanden, WAS genau sie da eigentlich tun - dann müsste man überprüfen, was das eigentliche Problem am Fehler ist (die Rechenoperation selber, oder dass sie das Thema Stellenwert noch nicht verstanden haben,...)


    wenn IHR Weg nicht zum Ziel führt, zeige ich MEINEN nochmal - so wie ich zum Erarbeiten auch MEINEN vorzeig', dann aber nicht wirklich darauf schau', ob sie den dann auch so anwenden 8o .

    ach so ja *stirnklatsch* - logo!


    Meine Schüler dürfen den Weg wählen, den sie am besten können; ich denke mir halt, solange sie ihr Weg zum Ziel führt, haben sie verstanden, worum es geht - sollte der Weg falsche Ergebnisse liefern, fällt das eh schnell auf.


    In anderen Ländern werden durchaus auch andere Rechenwege gelehrt, warum sollte also 'unserer' der einzig wahre sein. (z.B. in Polen,...)

    Danke euch beiden - ich habe das 'Zieh-Bilderbuch mit Bildern v. Paul Zelinsky, Carlsen Verlag


    --- allerdings dummerweise eben in der Schule X( - und sollte den Text bis morgen aufschreiben und für die Schüler kopieren


    auf die Idee, dass es da verschiedene Bücher gibt, hab' ich jetzt gar nicht gedacht *stirnklatsch*


    bei mir heißt es u.a. 'The driver on the bus says move on back'


    mit Geld,... steht nix im Buch - danke euch auf jeden Fall


    Vielleicht habt ihr die Strophe mit dem Durchrütteln der Leute im Bus bei euren Versionen, die krieg' ich am schlechtesten zusammen

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