Beiträge von Meike.

    Was antwortest du denn auf "Frau Meike, warum dürfen die eigentlich weg bleiben und wir nicht?" eines der drei nicht-muslimischen Schüler, die da morgens in der Klasse sitzen?

    "Weil Deutschland um deine Feiertage extra Ferien drumrumgebaut hat, damit du dich auch vor- und nachher erholen kannst und nicht am Tag drauf ne Klausur schreibst. Freu dich drüber."


    Zum Glück hat mich aber noch einer gefragt. Die fragen eher "Na, Fatih, wie war Bayram? Was gab's zu essen?"
    So wie sich das gehört.

    Dich möchte ich mal hören, wenn Deutschland dann aus Gleichbehandlungsgründen die Ferien auch um islamische und jüdische Feiertage herum legt ...


    Ich versteh das ganze Gedöns hier nicht. Eltern entschuldigen ihre Kinder für alles Mögliche mal nen Tag: Umzug, Beerdigung, Hochzeit.. Und genauso bleibt auch der eine oder andere Kollege mal nen Tag wegen was Wichtigem weg. So funktioniert halt Gemeinschaft. Warum man sich da so kleinlich aufrechnen muss, entzieht sich meinem Verständnis.


    Mir als Atheistin sind diese Feiertage schnurzegal. Auch Weihnachten. Anderen sind sie wichtig. Super - feiert schön, meinetwegen auch der eine nen Tag mehr, der andere einen weniger, meinetwegen auch im Freizeitpark oder sonstwo, lasst es euch gutgehen und kommt entspannt in den Unterricht zurück.
    Bisher hat das weder der Abivorbereitung noch sonst irgendeiner Struktur geschadet, es IST einfach kein Problem. Außer man macht es zu einem.


    Son kleinlicher Scheiß, echt.


    Wenn die Schüler anfangen würden uns unsere unterschiedlich vielen Krankheitstage vorzurechnen...

    Na, ist ja auch okay. Dann macht man's halt so. Daran hängt ja aber nicht ob die Muslime Opferfest feiern können oder nicht und auch nicht die nächste Klausur. Es sei denn, man hat extrem schlecht geplant.


    Zitat


    Wann ist denn der wichtigste Heidenfeiertag?


    Wintersonnenwende?
    Oder das Metalfestival in Wacken! :D

    Kann ja jeder so machen wie er will, ich mach auch Unterricht, wenn ich meine, es müsse sein oder es seien genug da. Und sollten sich die drei Sikh zwecks feiern abmelden, würde es bei uns auch gehen, fiele im Unterricht eh kaum auf. Haben sie aber nicht. Halte es für sinnlos, Probleme zu konstruieren, die es gar nicht gibt.

    Ich persönlich halte es für eine Ungleichbehandlung, den muslimischen Schülern einen "freien Tag" zu genehmigen, bei den christlichen jedoch auf Einhaltung der Schulpflicht zu bestehen. Wie seht ihr das? Bekommen Muslime hier--wie häufig unterstellt--den Hintern gepudert? Wiegt das Recht, seine Religion frei auszuüben, schwerer als die Pflicht zur Gleichbehandlung?

    Ich arbeite auch an so einer Schule, wo dann die Hälfte weg ist. Ist ein Tag - find ich nur so mittelschlimm. Eigentlich gar nicht. Die Christen haben es halt leicht, weil Weihnachten in den Ferien liegt - was wäre denn los, wenn dem nicht so wäre? Dann wäre ich sehr für Gleichbehandlung: alle ja, oder alle nein. Aber so lange dem nicht so ist: sollense doch feiern.


    Ob die den Hintern gepudert bekommen? Je nachdem. Ich als Atheist könnte auch an Bayram / Eid und Weihnachten und Ostern unterrichten. Ist mir grad schietegal.
    Aber andere finden es eben wichtig. Wenn es der Stimmung in der Gemeinschaft dient - gut für alle. Und nein, sie kommen nicht deswegen mit 9 anderen Feiertagen um die Ecke, wo sie auch frei haben wollen, das Abendland geht auch nicht unter, der eine Tag reißt inhaltlich keine Lücken (eher die dauernden Reli,-Bio- ud Geschichtsexkursionen!) , die sie abiturunfähig machen, die im Unterricht verbleibenden Christen und anderen (Nicht)gläubigen haben auch was davon, weil ich an dem Tag eher Taboo oder WhoIsGoingToBeAMillionaire auf Englisch spiele, wenn die wiederkommen, frage ich, ob sie nen tolles Fest hatten und das freut die und meistens bringen die dann noch Baklava für alle (vor allem mich, in Kenntnis meiner Vorlieben :D ) mit.


    Um die Weihnachszeit essen meine Muslime auch gerne mal den einen oder anderen Dominostein oder Marzipankartoffel, noch keiner hat sich über den Adventskalender aus London beschwert oder sich geweigert, sich da ein Teil rauszunehmen und es funktioniert im Großen und Ganzen prima.


    Klar, im Lehrerzimmer sitzen dann maulende Kollegen. "Muäääh, nur 8 Schüler da, wie soll man denn da unterrichten (lass es doch), immer wegen diesen Muslimen (wann denn noch?), määähhh, wenn ich das schon höre, Opferfest, demnächst feiern wir noch jeden indischen Gott (nein, bestimmt nicht, wir haben nur drei Sikh und die wollen nicht feiern), bräbräbrääääää...


    DAS schlägt mir auf die Stimmung und ist echt der einizige, dafür erhebliche Nachteil am Opferfest / Eid

    Auch die staatlichen Schulen dürfen in ihren Schulordnungen das zu regeln versuchen, was nicht explizit vom Gesetz geregelt ist. Das funktioniert sowohl für die Schüler, als auch für die Kollegen in Form von Dienstvereinbarungen. Letztere gelten als bindender Vertrag, Schulordnungen nicht, eher als Richtlinien: Sanktionen werden also schwieriger, ich halte Essenssanktionen eh für Quatsch. Ob es sinnvoll ist oder nicht über Ge/Verbote zu erziehen jetzt mal dahin gestellt - aber widerrechtlich ist es nicht. Es funktioniert nur dann nicht, wenn es an die Grenzen bestehender Gesetze und Verordnungen stößt. Ein Grundrecht ist nicht berührt, meines Wissens gibt es keinen Artikel zum Essen.
    Nichtsdestotrotz halte ich nicht viel davon, Essen in der Schulordnung zu regeln. Dazu sind Kinder zu verschieden. Ich halte mehr von freundlichen Gesprächen. Dafür sind Kinder sehr empfänglich. Eltern auch.

    Ich finde das Gegenteil nämlich sehr bequem für die Kollegen, sich ein Stück weit aus der Beobachtung zurückzunehmen und sich aufs zutragen zu verlassen.

    Für mich ist das nicht die Konsequenz daraus, sondern das sich aktiv einbringen, wie ich oben schrieb.

    Davon, den Schülern Beobachtungsaufträge zu erteilen, die eigentlich die meinen wäre, halte ich auch nichts, aber darauf bezog ich mich nicht in meinem Beitrag, sondern auf eine Grundhaltung. Und die ist - in Klassen wie in Kollegien - sehr oft noch "petz nicht". Womit Opfer dann oft alleine da stehen, und Menschen, die ein Unrechtsempfinden haben, das nicht der Gruppendynamik etspricht, auch. Ich halte das für ein Problem.


    Das zu Unrecht-Petzen (i.e. die Kleinigkeiten oder fiesen Nickeligkeiten) kann man nur im anschließenen Gespräch gewinnbringend behandeln. Das sollte es eiem wert sein. Nicht durch ein Verbot des Gesprächsansatzes. Ich bleibe dabei: Kinder müssen diesen Freiraum haben, wenn sie sich unsicher mit der Regelübertretung sind, zu einem Erwachsenen zu gehen und sich rückzuversichern und die Gang-mentalität "bloß nicht zu den Bullen gehn" kann nicht die Lösung sein. Es obliegt dem Lehrer, zu sortieren und auch im Einzelfall das warum-und-warum-nicht zu klären.

    Darum ging es mir nicht. Kinder können das noch nicht unterscheiden.
    Sie können es lernen, aber dazu müssen sie es erst mitteilen dürfen.
    Wenn dieses Mitteilungsbedürfnis grundsätzlich sanktioniert wird - "Petz nicht!" - entsteht genau das Milieu, in dem auch gemobbt werden kann, ohne dass einer sich traut, zum Lehrer zu gehen.


    Ich persönlich halte nicht viel vom Konzept "Petz nicht". Das ist oft einfach Bequemlichkeit.
    Wenn Schüler nur mit Kleinigkeiten über andere zu mir kommen, nutze ich das zum Gespräch. "Ich finde es gut, dass du dich für den anderen interessierst. Ich finde aber, XY kann das für sich selbst entscheiden, ob er ZZ macht, weil.. Begründung. Warum stört es dich denn?"
    Dann arbeitet man an den Inhalten, ohne das ungute Grundkonzept "sprich nicht über andere mit dem Lehrer" zu installieren.
    Meine Erfahrung ist, dass, wenn man diese Gespräch ein paar Mal geführt hat, die vielleicht etwas wichtigtuerischen "Pillepalleinformationsweitergeber" dann langsam unterscheiden lernen. Plus und fast noch wichtiger: sie lernen den Blickwinkel etwas zu erweitern: "es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, Dinge zu tun, die evtl. alle richtig sind".
    Ich finde, die Mühe ist es wert. Wichtig ist: es sollte grundsätzlich das Vertrauen in den Lehrer erhalten bleiben, Probleme, die man (noch) nicht selber lösen kann oder zu können meint, zum Lehrer zu tragen. Und diese von anderen unterscheiden zu lernen. "Petz nicht, du Verräter" trägt dazu nicht bei.

    Interessant finde ich, dass viele sich hier einig scheinen, dass "Petzen" ein no-go ist, durch welches kleine "Verräter" entstehen.


    In den Seminaren, die ich so zum Thema Mobbingstrukturen gemacht habe - sowohl in Bezug auf Schüler als auch später im Hinblick auf mobbingförderliche Strukturen in Kollegien - habe ich immer erfahren, dass genau diese Haltung "wer sich an einen Lehrer / eine obere Behörde/Außenstehenden wendet, ist ein Verräter" DIE Grundlage für Mobbing für und DIE Sicherheit für Mobbende ist.
    Und dass man Schüler ermutigen soll, sich im Zweifelsfalle an Lehrer zu wenden, und dass man die Haltung "wer aus dem Nähkästchen plaudert ist ein Abtrünniger / Hochverräter" auch im Generellen unterbinden soll. Es hieß, dass man den Schülern die Unterschiede zwischen "jede Kleinigkeit petzen" und "Missstände aufdecken" sehr wohl dadurch beibringen kann, dass im Falle a) keine und im Falle b) deutliche Sanktionen erfolgen.
    Immer aber solle man ermutigen, im Falle von Regelverletzungen diese auch benennen zu dürfen.


    Von den Kindern zu verlangen, dass die alles untereinander regeln, sei verantwortungslos - da im Kreis der Kinder sich dann einer zum Regeldurchsetzer aufschwingen müsse, eine Rolle, die ihm/ihr im Klassenverband gar nicht zusteht und auch nicht guttut, da die Beurteilungsdistanz fehle. Und das in der Verantwortung des Lehrers liege. Alternativ befördere man die Haltung, dass es darum geht, Regelverletzungen geheim zu halten und grundsätzlich als "Norm, wenn der Lehrer nicht hickguckt" zu tolerieren.
    So viel Vertrauen, dass man erstmal drüber Reden können muss, solle da sein, wenn es mal ernst wird und hoher Gruppendruck zum Nichtreden da ist. Kinder zu ermutigen, nicht zu petzen, sei jedenfalls absolut kontraprodultiv.


    Aber vielleicht schwätzen die da auch nur alle Mist, diese Kinderpsychologen und Mobbinginterventionisten.


    Was ich aus der aktuellen PR-Tätigkeit weiß, ist, dass das "Petzen-shaming" hervorragend funktioniert in Schulen, wo im Kollegium Grabenkämpfe und Mobbing herrschen. Das verhindert teilweise über Jahrzehnte erfolgreich irgendeine Intervention.

    Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und gerne lassen wir Ihnen bei Interesse trotzdem Ergebnisse zukommen

    Das höre ich hier jetzt auch schon das 25te Mal. Ich habe mich bei 12 (!) der Studien, an denen ich teilgenommen habe, angemeldet um die Ergebnisse zu bekommen. Das erste Mal vor 7 Jahren. Bisher habe ich noch kein einziges (!) Ergebnis bekommen.


    Jetzt mal Butter bei die Fische: ist das nur so ne Floskel, die man sagen muss?


    An die user hier: Hat ihr irgendjemand schonmal irgendein Ergebnis zugeschickt bekommen? Oder haben die nur mich alle nicht lieb?

    Die Überschrift ist eher irreführend. Es geht darum, ob ich, wäre ich ein Mathelehrer, allen Ernstes die Mathenote nach der Anzahl der Bücher, die Kinder zu Hause haben - die ja bekanntermaßen jeder Lehrer am Anfang des Schuljahres abfragt und protokolliert - sowie anhand des ebenso standardmäßig erhobenen IQ und der mir als Mathelehrer selbstverständlich auch bekannten Deutschnote usw. vergibt.


    Da kann man ja schonmal froh sein, dass kein Kevin und kein Mustafa dabei waren, die zu Hause 0 Bücher, respektive 60 verschiedene Varianten des Koran stehen haben. :skeptisch:


    Ich hab dann abgebrochen. Daraus lernen die Lehrämtler eher nichts Brauchbares.

    So lese ich die Beiträge eher nicht. Sondern so, dass ein vergleichsweise junger Kollege/Kollegin Unverständnis verspürt, wenn sich ihm/ihr Sachlagen darstellen, die ihm/ihr sehr verantwortungslos scheinen. Ds ist eine Reaktion, die ich von vielen Kollegen kenne, die immer wieder mit Familien arbeiten, bei denen die Verbindung irgendwie abgerissen ist - sei es aus Not oder aus psychischen Defiziten. Gibt es.


    Was nicht hilft ist, wenn man diesen Kollegen sagt "das darfst du nicht fühlen" oder "darüber reden/schreiben wir hier nicht". Oder "Das weißt du ja gar nicht, ob das wirklich so ist, deshalb vergiss es / denk nicht drüber nach / schreib nicht drüber.


    Die Frage muss lauten: was machst du mit dieser Wut/diesem Unverständnis, wie lenkst du sie in konstruktive Bahnen, wie findest du raus, ob sie berechtigt sind, wie arbeitet man damit, wie ändert man, im erwiesenen Falle, die Sachlage, die einen empört?

    Ich finde nicht, dass die einen Beispiele unbedingt widerlegen, dass die anderen Beispiele wirklich ein Zeichen emotionaler Verwahrlosung sind. Kapas Beispiele sind die einer Familie, die kämpft, wo man aber liebervollen Umgang und Zuneigung durchaus annehmen kann.


    Nachts auf Tour" zu gehen und den Bruder einen Säugling und zwei andere betreuen zu lassen ist eine ganz andere Liga. Da geht es um ein Grundverständnis von der eigenen Verantwortung, das fehlt. Völlig andere Sache. Und ja, ich kann verstehen, warum es einem da im Inneren alles zusammenzieht und mal einen Hals hat, mal kurz.


    Nur hilft der ja nicht.


    Leider gibt es in solchen Fällen außer der relativ kurzen Phase in der Schule, wo man das Kind wertschätzen und bestärken kann, auch eher wenig, was man dem Kind anbieten kann, wenn man das Jugendamt nicht anrufen möchte. Und selbst dann...Bestehende Hilfsmöglichkeiten sind da begrenzt: das JA bietet ja ggf. auch Haushaltshilfen - ob die aber zum Babysitten kommen, wenn Mama auf Juche will...?


    Es macht jedenfalls, finde ich, wenig Sinn, immer positiv zu denken. Damit redet man sich bestehende Probleme schön, das mag bequem sein, lässt aber die Kinder, die Hilfe brauchen könnten, hängen. Genauso wenig sollte man ständig paranoid schlimmste Zustände annehmen, wenn es sich vielleicht auch mal um eine temporäre Notlage oder einmalige Ausrutscher handelt. Man muss halt im Gespräch bleiben, genau hinschauen und hoffen, dass einem dann die Unterscheidung irgendwann gelingt. Dazu kann auch das Gespräch mit Kollegen gut sein, oder Mitrabeitern der Nachmittagsbetreuung etc - die eine andere / zusätzliche Perspektive auf das Kind haben (weswegen ich Redeverbote auch eher kontraproduktiv hfinde). Und wenn man zu einem Schluss gekommen ist, wäre es gut, kompetente Partner an der Seite zu haben, die wissen, was man Familien, in denen nix mehr geht, anbieten kann und wann Angebote auch nicht mehr reichen. Damit sind Schulen und schulische Netzwerke aber eher schlecht ausgestattet. Der Klassenlehrer allein kann es kaum lösen.

    Ich finde die Diskussion interessant - und schwierig. Es ist tatsächlich kaum mögich einen umfassenden Einblick zu bekommen wie die Verhältnisse wirklich sind und warum die Dinge für manche Kinder so sind wie sie halt berichten.


    Natürlich ist die überwiegende Mehrzahl der Menschen um ihre Kinder bemüht und liebt sie und würde alles für sie tun. Aber eben nicht alle.


    Ich halte es für falsch, die Augen davor zu verschließen, dass es komplett dysfunktionale Familien gibt, in denen die Eltern sich absolut nicht abstrampeln, um dem Kind noch irgendwie das Mindeste zu bieten - sondern wo die Kinder an vorletzter oder letzter Stelle von Prioritäten kommen, hinter sofort zu befriedigenden Bedürfnissen, oder hinter der Sucht, oder hinter der Depression oder eben auch hinter völliger Lethargie oder Stumpfsinnigkeit oder Aggressionen usw. Es gibt solche Menschen. Sie bekommen Kinder. Diese gehen zur Schule. Das ist für einige Lehrerkollegen tägliche und oft schwer erträgliche Erfahrung. Darüber muss man reden dürfen.


    Die Frage ist: wie geht man damit um? Wut - eine menschliche Reaktion auf uns befremdliche Situationen, die sich unserer Kontrolle entziehen - hilft auf Dauer nicht weiter. Das frisst nur an einem.


    Die Frage wäre also, was tut man für ein Kind, dessen Eltern kein Interesse haben, empathielos oder psychisch- oder suchtkrank sind und sich nicht kümmern können/wollen? Wie viel von dem, was es nicht bekommt, kann man ersetzen? Wo muss man da für sich selbst Grenzen ziehen und wie? Wie bekommt man solche Eltern ins Boot - und noch viel schwieriger: was macht man, wenn man die Eltern nicht ins Boot bekommt?


    Ich finde, dass solche Reaktionen

    Zitat

    Ich finde es vollkommen unangemessen, was du hier schreibst. Hoffentlich verhältst du dich nicht so gegenüber den Schülern... Verständnis, das solltest du aufbringen... Aber ist wohl zu viel verlangt...

    absolut nicht weiterhelfen.


    Wofür muss man also genau Verständnis aufbringen - und wann wäre eine Grenze erreicht? Erst bei Verwahrlosung (wann fängt die an?) oder Gewalt oder Missbrauch ...? Ich finde das dikutierenswert.


    Noch viel interessanter ist aber: was kommt eigentlich nach dem Verständnis? Nur Verständnis allein bringt dem Kind jetzt ja nicht so viel. Ist für die Lehrkraft auch bequem und kostenfrei... Aber was dann? Wie geht's nach dem Verständnis weiter, wenn die Eltern zu stolz oder zu verzweifelt oder zu wurschtig oder besoffen sind, sich darum zu kümmern, dass die Möglichkeiten genutzt werden, die da sind?


    Was macht man also mit seiner - berechtigten oder unberechtigten Wut? Was macht man, außer Verständnis zu haben?


    Ich finde, der thread könnte bereichernd werden.

    Vom Lernstick bin ich aufs erste Hören auch nicht überzeugt (ohne abschließend zu urteilen), aber noch weniger bin ich bei der zurück-zum-Papier Fraktion.


    Was mich wirklich wirklich interessieren würde, wäre, wie viele Schulen den wie benutzen. Ich finde nicht so richtig was.


    Ich habe, seit internet und elektronische Kommunikation mir und den Schülern zur Verfügung stehen, signifikant besseren Unterricht gemacht, schneller und umfassender beraten, mich besser informiert und fortgebildet und auch zeitsparender gearbeitet als zu analogen Zeiten. Das ist Fakt, ich möchte auf nichts davon verzichten.


    Für mich unverzichtbar in "meiner digitalen Schule":
    - Internet und beamer im Klassenraum. Eine Rede von Bush oder Obama oder Trump oder der Queen lesen und analysieren lassen ist das eine. Man analysiert dann einen Text, aber nicht die Origialrede. Dazu gehören Intonation, Gesichtsausdruck und Reaktionen des Publikums. Eine Karte von Südafrika und einen Text über das Land hinzulegen erzeugt in den Köpfen keine wirkliche Vorstellung vom Land - eine Karte austeilen und ein Reisevideo gucken, die Schüler das Gesehene auf der Karte eintragen lassen und dann Texte dazu lesen und Interviews hören schon eher. Erst recht gilt das für Interviews mit / kurze Filme über Menschen, die die Apartheid miterlebt haben oder die in Tottenham wohnen und die riots live miterlebt haben. Man merkt das immer daran, wie lange Schüler sich an Details erinnern. Ich könnt noch Zillionen Beispiele nennen.


    - digitale Noten- Kalender- Kursbuch- und Fehlzeitenverwaltung sowie Planung. Spart mir ich weiß nicht wie viele Arbeitsstunden im Jahr. Richtig, richtig viele. Plus: ich hab mehrere backups. It's safer. Übersichtlicher. Besser.


    - Riesiger online-Materialpool der Fachschaft. Beliebig durchsuch- und kombinierbar, führt dazu, dass die Qualität ständig wächst und die Vorbereitungszeit ständig schrumpft und neue Kollegen sich einen Keks freuen und viel sicherer sind. Zur Not kann man ne richtig gute Stunde auch am Handy in der Sbahn vorbereiten, wenn es denn mal sein muss. ;)


    - lonet / virtuelle Klassenräume. Wird von meinen Schülern jedes Jahr wieder als die zentrale Stütze (neben meinen warmen Worten und freundlichen Gesten und der vielen Schokolade ;) ) für das Abitur bewertet: Dort ist alles verwendete Material nebst Links zum Selbstlernen, Arbeitsorganisation, alle unsere Videos und Präsentationen, Tipps, alte Abiaufgaben, webquests und Vokabellisten und wikis. Und natürlich das beruhigende Hamstervideo gegen die Prüfungspanik.


    Das sind so die zentralen Säulen, alles andere probiere ich immer mal wieder aus, dazu, dass ich es fest einführe, reicht aber die Ausstattung der Schule nicht. Oder meine Geduld.

    Der Stick bedeutet aber doch, dass jeder Schüler einen PC vor sich haben und das Ganze in normalen Klassenräumen damit nicht mehr machbar ist, oder sitz ich jetzt auf dem Schlauch? Wie viele Schulen in Deutschland können das für jede Klasse anbieten?


    Ansonsten gilt dann wieder: Computerraum buchen, wenn frei - also selten - alle rein, bis alle ihn hochgefahren und sich eingeloggt haben (Passwort vergessen - bei mir geht was niiicht - Stick vergessen) ist ne Viertelstunde rum... Dann wieder 4-6 Wochen nicht, weil PC raum schon belegt ....
    Also wirklich praktikabel klingt das für mich nicht. Auch wenn ich normalwerweise nicht an Sachen rummecker, die ich ncht ausprobiert habe. Aber ich hatte mal ein längeres landeskundliches Projekt, das an einem der 6 PCräume unserer Schule hing - boah, hat das genervt. Wegen oben beschriebenem. Irgendein PC ging immer nicht. Plus: mein LK war größer als die Zahl der Plätze: in Hessen werden an den OSen nämlich nur 22 PC-plätze eingerichtet, das es ja keine größeren Kurse gibt (haha...) und meine 26 Lieben mussten sich teilweise zu zweit einen Platz teilen...
    Hätte ein schönes Projekt werden können, aber so war's ne 3 Wochen quälerei und ich mach's nie wieder. Zumindest nicht stationär.


    Gibt es denn da Efahrungswerte von Schulen, die das benutzen? Wie oft, für welchen Zweck? Ich kenne nämlich keine einzige Schule (und ich kenn ziemlich viele!)

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