- Es wird erwartet, dass Kinder prinzipiell alle Aufgaben im Kopf lösen, Nebenrechnungen sind ausdrücklich verboten
Hab ich noch nie gehört. Eher gibt es Punktabzug, wenn man die Rechenschritte nicht aufschreibt, so dass der Lehrer nicht nachvollziehen kann, ob man das selber gerechnet oder abgespickt hat.
- in einer Klassenarbeit stehen mehr Aufgaben auf dem Blatt, als Platz vorhanden, z.B. Rechts am Blattrand von oben nach unten senkrecht eine Aufgabe neben den anderen
Könnte mit dem Kopierkontingent zusammen hängen. Manche Schulen haben eins, da zahlst du ab Kopie Xzig selber - da kommt dann sowas bei raus.
- etwa die Hälfte der Aufgaben verlangen Transferleistungen, keine der Aufgaben wurde genau so vorher schon behandelt
Ja, kann schon passieren. Nicht am Anfang der 5 und auch nicht so, dass der Transfer nicht "begleitet" wäre (also die Technik eingeübt, wie man überträgt, selber erfindet, umdenkt, eigene Lösungswege anwendet usw), aber doch... reine Reproduktion ist eher unüblich. Bringt ja auf Dauer auch nix.
- wenn angekündigt wird, dass Thema x, y und z drankommen, wird mit Sicherheit noch ein Thema von vor 7 Monaten abgefragt
Kann man so machen, ich kenne viele, die es aus Selbstschutzgründen (Frustrationsgefühle wie viel noch da ist ) nicht tun. Aber ja, die Idee ist, langsam dahin zu kommen, nicht mehr nur punktuell zu lernen und dann alles in die geistige Tonne zu kloppen. Eine Zusatzaufgabe mit altem Stoff ist da nicht verkehrt. Versaut dir nicht die ganze Arbeit, kann aber ein Anreiz sein, kein bulimisches Lernen zu praktizieren.
Zitatin Deutsch gibt es Punktabzug für "unschöne" Handschrift/ Überschrift zu sehr links, statt in der Mitte o.ä. - es gibt inoffiziell zentrale Klassenarbeiten. Also Arbeiten, die einKollege für alle vorbereitet und die wohl jahrelang im Umlauf sind(Kopienqualität), auf die aber die Kollegen nicht jeweils ihre Klasse speziell vorbereiten. Wenn Eltern dann nachfragen, woher das Kind wissen sollte, was es zu lernen hat, ist die Antwort immer: das haben wirgerade am Tag vorher genauso besprochen, stand an der Tafel.
Kenne ich so nicht. Es gibt verbindliche Vergleichsarbeiten, die per Konferenz festgelegt werden, die Vorbereitung soll dann aber auch abgesprochen werden. Ob was an der Tafel stand oder nicht - tja: da stimmen die Kinderaussagen oft genauso wenig wie die Erinnerung der Kollegen ("Frau Meikeeee, das haben wir niehieeee gemacht!" "Warte, lass mich im elektronischen Klassenbuch nachgucken: am 18., 19, und 23. und 24. Oktober haben wir Folgendes getan ...." "Okayokayokayyyy"... ). Zur Handschrift: Ja, es kann Punktabzüge für die Form geben. Das sollte aber auch in der Fachkonferenz festgelegt werden, wie das genau aussieht. Bei uns galt immer: wenn das Wort überhaupt nicht mehr zu erkennen ist, wird es als Fehler angetrichen. Strengere Kollegen versuchen dann einmal es zu lesen, andere wie ich damals, starren 5 Minuten verzweifelt auf das Wort und murmeln wie ein Erstklässler vor sich hin "miehdertee.." "weiherderteee" "hmmmm... wieherteterden - verdammt!" - das verlängert die Korrekturen natürlich. Position der Überschrift - naja, wenn es eine abgesprochene Technik war - klar kann man alles, was man als Technik eingeführt hat, auch werten, wenn sich nicht dran gehalten wird. Ist wie im Sport. Ob ichs nötig finde? Nö.
- umfangreiche, benotete Aufgaben werden nach Hause mitgegeben (macht mal eine Buchvorstellung nach folgenden 15 Kriterien/ legt mal ein Herbarium an, nach folgenden 15 Kriterien/ macht mal ein Plakat/ Powerpointpräsentation nach folgenden...)
Seit die Kinder regelmäßig Nachmittagsunterricht haben, wird das bei vielen Kollegen zunehmend weniger. Ich (und viele mit denen ich zusammen arbeite) geben fast nur noch optionale Hausaufgaben auf "Wer das noch nicht ganz drauf hatte beim Kurztest, der sollte X und Y oder zusätzlich Z machen". In der 5 klappt das mit der Selbsteinschätzung nicht so, da gab ich aber auch nie HA von einem zum nächsten Tag auf, weil ich keinen Überblick hatte, wie viel die noch so hatten. In der OS gebe ich fast keine Pflichtaufgaben mehr, außer ggf. mal Recherche oder Vokabeln. Umfangreiche Aufgaben wie Lesetagebuch, Buchvorstellungen oder so können schon vorkommen, das sind einfach Techniken, die zu viel Unterrichtszeit wegnehmen wo jeder still vor sich hinpuzzeln muss und vpr allem auch in seinem eigenen Tempo arbeiten soll/muss (der eine liest ja 10 Mal so schenll wie der andere, geht ja nur zu Haus). Find ich in Ordnung. Ich finde nichts in Ordnung, was Geld kostet - wenn das Herbarium vom Material her nicht draußen wächst, wäre es bedenklich.