Beiträge von Meike.

    Ich arbeite in einer Schule mit flachen Hierarchien, wo den Mitarbeitern große Freiheiten gelassen werden und kein oder wenig Druck erzeugt wird und die demokratischen Strukturen funktionieren. Gegen den Willen von Kollegen wird eigentlich nichts gemacht, weder individuell noch kollektiv, das Schulleitungszimmer ist immer offen und das dazugehörige Ohr auch, Wünsche werden versucht umzusetzen, Fehler verziehen. Das führt dazu, dass (fast) alle sich auch maximal einsetzen, wenn es eng wird und die Luft brennt. Ein paar Schluffen schleppen wir so mit, aber das ist der Preis dafür, das die anderen auch nicht gegängelt und kontrolliert werden und in den meisten Fachschaften teilen, mitdenken und abgeben eine Selbstverständlichkeit ist.
    Das ist die Art von gegenseitiger Wertschätzung, die ich sinnvoll finde - und die übrigens auch keine Einbahnstraße sein sollte.


    Flasche Whisky oder ähnliches würde mich eher peinlich berühren.

    Zu den Modi der Verteilung / Ausschreibung von Beförderungsstellen kann man natürlich auch eine Dienstvereinbarung abschließen. Wie bei allem, bei dem man Mitbestimmung hat. Darf nur bestehenden Gesetzen und Erlassen nicht zuwider laufen.
    Dann könnte man zum Beispiel festlegen, nach welchen Kriterien die Ausschreibungen erfolgen, welche Mitwirkung der PR dabei hat, wie der Bedarf erhoben wird, wann informiert wird, usw usf. Da kriegt man das schon alles transparenter.

    Wieso garstig?
    Dass die Fragen des Beziehungsstatus geklärt sein müsen, bevor man sich in einem Kollegium als Paar erkennen zu gibt, ist halt mein ehrlich gemeinter Rat - alles andere hätte ziemlich garstige Folgen für den / die Betroffenen. So ein Kollegium ist eine fruchtbare Erde für die Gerüchte- und Lästerpflänzchen. Wie in jedem Betrieb. Da sollte man sich nicht mit irgendwelchen "Kompromissen" zur Zielscheibe machen. Und wenn das dann noch die Schüler rauskriegen, die überall mit dem Smartphone und dessen betriebsbereiter Kamera unterwegs sind... !

    Ich beurteile kriterienorient. Ich sage den Schülern vorher, was meine Bewertungskriterien sind und hake die währen der Arbeitsphase und während der Präsentation ab.

    Nur so kann es gehen. Und je nachdem, ob man gerade Referate und Präsentationen übt um eben das Präsentieren zu üben (ist ja nun auch mehr als nur ein bisschen job- und studienrelevant) oder ob man Präsentationen halten lässt um Wissen zu vermitteln, liegt der Benotungsschwerpunkt eben eher auf den Vermittlungstechniken oder auf dem Inhalt - wichtig ist dabei nur, dass die Schüler vorher wissen, was warum geübt wird und was genau die Bewertungskriterien sind. Dann gibt's auch keine Notendiskussionen oder Stress.

    Das Selbstbewusstsein spielt sicherlich bei Präsentationen auch eine Rolle, aber wie wir alle wissen, sind Begabungen nun einmal unterschiedlich verteilt. Vieles kann man durch Üben lernen und verbessern.

    Und da wir ganzheitlich bilden sollen, laut Lehrplänen, ist auch das ein Teil davon. Es hilft ja nix, wenn jemand Wissen anhäuft, das er/sie vor lauter Schüchternheit im Studium oder im Beruf nicht anwenden kann, weil er sich und seine Talente nicht präsentieren kann, nicht austauschen oder vermitteln.


    Bei zu Hause vorbereiteten Schülerpräsentationen ist außerdem ein Problem, dass man nicht weiß, wie viel der Note Mama oder Papa und deren ehrenvoller und engagierter Einarbeitung in das Thema gebührt. Die Präsentation / Vermittlung ist halt klar messbare Einzelleistung.
    Es passiert ja bis zum Abi hin, dass hochgradig professionell vorbereitete Präsentationen, wenn man nachfragt, nicht annähernd erklärt werden können, weil Papa leider versäumt hat, die Technik und den Weg der Recherche zu erläutern... ;)


    Ich versuche deshalb zunehmend (klappt zeitlich nicht immer), Präsentationen im Unterricht vorbereiten zu lassen. Die Schüler dürfen/sollen zu Hause Material ersurfen und zuschicken, müssen sich dann aber in Paaren oder Kleingruppen hinsetzen und das filtern, sortieren, exzerpieren, sich über die Technik des Vermittelns einigen, eine Gliederung erarbeiten, sich auf die Texte/Bilder/Grafiken/Videos einigen, die sie einsetzen und was sie dazu sagen und so weiter. Zum Teil im Computerraum, zum Teil auch in der Klasse via Handy oder an den PCs der Bibliothek.
    Die Präsentation steht dann als Struktur fertig, zu Hause kann jeder dann noch seinen Vortrag üben, aber nichts mehr größer hinzufügen. Ich hab dann auch die Oberaufsicht über Arbeitsanteile in der Gruppe, oder kann bei Einzelpräsentationen helfen.
    Auch das mit en Gruppenanarbeitsanteilen ist bei Präsentationen oft ein Problem: statt Mama und Papa ist es nämlich manchmal auch der Motivierte/Fitte, der die Hauptarbeit macht und die anderen profitieren davon. Ist ja okay, aber dann soll der Motivierte/Fitte eben auch für mich sichtbar werden und Sonderpunkte kassieren.

    Geheimhalten war der andere thread, geheimhalten würds ich nie.

    Achso, du willst offiziell im Kollegium als "der Geliebte der verheirateten Frau Lüdenscheidt" auftreten? Und wenn sie mit ihrem Mann zum Schulkonzert kommt, sitzt du eine Reihe weiter hinten?


    So lange sie ihren Beziehungsstaus nicht abschließend geklärt hat, macht das absolut keinen Sinn.
    Gilt übrigens auch, falls du doch ein verknallter Schüler bist ;)

    Szenisches Interpretieren, Texte selbst verfassen, Theater schreiben und spielen, Gedichte vertonen oder künstlerisch umsetzen, Texte mit Subtexten erweitern oder mit Antworten kommentieren, Reden verfassen, Texte parodieren, umschreiben, historisieren, modernisieren, - et pipapo, da geht schon viel Kreatives.

    Du kannst den Beruf so oder so machen. Es gibt Unterrichtsverwaltungsbeamte und es gibt Entertainer-Künstler-Pyrotechniker und alle Schattierungen dazwischen. Und ersteres ist nicht unbedingt schlechter als letzteres, je nachdem was für ein Schülertyp du bist, der eine braucht das eine und der andere das andere. Am besten ist, man kann alles und wendet es an, wenn's passt-

    Na, wenn der Arbeitgeber keine Arbeitsmittel zur Verfügung stellt, kann er deren Nutzung natürlich auch nicht einfordern. Das ist logisch. Und wenn er es doch tut, müsste sich mal dringend ein Personalrat qua Dienstvereinbarung um die Modalitäten kümmern.


    Meine entsetzte Reaktion bezog sich auf die generelle Haltung "fühlt sich zu alt oder unfähig email zu nutzen..." - ich gehe davon aus, dass diese Menschen auch privat keine email nutzen. Und sich in Postkutschen fortbewegen und Dinge per Brieftaube schicken würden, wenn es diese Angebote noch gäbe. Unglaublich. Vor allem, weil wir bei den Kids Mediennutzung bewerten können müsen. :/

    2016 fühlt sich jemand, der noch im Arbeitsprozess ist, "unfähig, mit emails umzugehen"?? Im Ernst? Bei einem 30 Jahre alten Medium? Als Arbeitnehmer einfach weigern, 25-30 Jahre lang, ein minder komplexes, allerorts übliches Arbeitsmittel zur Kenntnis zu nehmen?


    :staun:

    Die Kosten der Krankenkasse hängen von den Vorerkrankungen ab, die Privaten greifen da schön zu. Geht hoch bis 400 ...pro (erkrankter) Nase.
    Verbeamtung mit Kopftuch stellt in der Tat in einigen BL ein Problem dar.
    Die Fächerkombination spielt bei der Verbeamtung keine Rolle, aber bei der Einstellung: es gibt Stellen für bestimmte Fächer deutlich weniger als für andere. Allerdings ändert sich das so dermaßen schnell und oft, dass eine langfristige Planung schwierig ist. Zumal du, wenn es heißt, "XY ist ein Mangelfach", davon ausgehen kannst, dass sich die anderen Studenten auch vermehrt drauf stürzen. Dann ist es eben kein Mangelfach mehr, wenn ihr alle fertig seid, es studiert zu haben - sondern das Gegenteil.
    Nein, es wird nicht jeder Lehrer verbeamtet - wenn nicht genügend Planstellen im Zuweisungserlass standen, werden noch einige Einstellungen über (meist befristete) Tv-L eingenommen (Angestelltenverträge), es gibt Bundesländer, die verbeamten gar nicht größer (Berlin u.a.).

    Es gibt schon Versetzungen in der Probezeit. Die gesetzliche Regelung ist, dass sie nach Möglichkeit nicht erfolgen sollen, weil dann die Zuständigkeiten bei der Beurteilung komplizierter sind.
    Wenn es dann doch erfolgt, ist es meist aus gesundheitlichen oder familiären Gründen.
    Zuständig ist eigentlich dein örtlicher PR, wenn der sich nicht kümmert, kannst du aber deinen zuständigen Bezirks- oder Gesamtpersonalrat anrufen und die bitten, sich drum zu kümmern, die sind nämlich auch zuständig, wenn es um dienststellenübergreifende Fragen geht. Die arbeiten im Amt und sind mit den schulfachlichen Aufsichtsbeamten in Kontakt, die die Entscheidung schlussendlich treffen, die Freigabe des Schulleiters ist nämlich nicht das rechtlich bindende Kriterium, es entscheidet das SSA. Wenn du zum Arzt gehst und dir dort bescheinigen lassen kannst, dass die Situation an deiner Schule auf die Gesundheit geht, hast du eine ganz gute Grundlage für eine Versetzung.

    Ich schrieb es schon. In der GeKo kann jeder "Chef" sein, wenn die Geschäftsordnung, die sich die GeKo sek er geben kann, vorsieht. Zum Beispiel wenn rotierende Moderation oder ein Moderationsteam festgelegt wurde.

    Aber Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ein Lehramtsabsolvent, der dann statt Analysis 2 und 3 eben Fachdidaktik und Bildungswissenschaften gehört hat, besser auf den Schulalltag vorbereitet ist.

    Wir glauben es nicht nur, wir wissen es. Fachdidaktik ist halt das Handwerkzeug.

    Und dass Lehramtsstudenten gerade in der heutigen Zeit und gerade am Gymnasium dieses Studium oft eher aus fachlichen denn pädagogischen Gründen gewählt haben, habe ich selbst erfahren, da ich in meinem Physik-Bachelor mit Lehramtsstudenten manche Veranstaltungen gemeinsam besucht habe und so mit diesen ins Gespräch kam.
    Ein Großteil war nicht sonderlich pädagogisch versiert/interessiert.

    Die sind es, die dann über kurz oder lang sowas von auf den Arsch fallen... Oder schlimmer: bis an ihre Pension Schülern und Kollegen dermaßen auf den Sack gehen, dass es raucht - und es noch nicht mal merken, weil sie sich immer noch für toll halten.

    Ich unterrichte seit Jahren an einer reinen Oberstufe. Oft ausschließlich Leistungskurse. Mann, Gadolinium, liegst du falsch.
    Ich kann da nur wiederholen, was die Vorrednerin schrieb.


    Zitat

    Ich bin nicht ganz sicher, aus welcher Mickey-Maus-Welt du deinSchulbild bezogen hast, aber mit der Realität hat das leider nichts gemein. Die oben beschriebenen Zustände findest du nicht nur in Berlin Kreuzberg, sondern überall, nur nicht bei ALLEN SuS, aber bei EINIGENund die können dir den Unterricht sprengen. Eine Kommilitonin von mir hat ihre Schulzeit in einem SEHR elitären Internat am Bodensee verbracht. Die Probleme, von denen sie berichtete, waren vielleicht
    andere als in Berlin Kreuzberg, aber mit der Feuerzangenbowle-Idyllehatte das auch nichts zu tun.


    Dein Ideal von Schule- in den Unterricht rein, die SuS mit abgehobenen Fachinhalten füttern, SuS hören begeistert zu und am Ende der Stunde entschwebst du wieder- gibt es einfach nicht. Wenn du dein Fach wirklich liebst und du dich für deine SuS mit allen ihren Macken, Problemen, Eigenarten und Persönlichkeiten einfach nicht interessierst, dann bist du an einer Universität einfach besser aufgehoben. Als Lehrer hast dueinen Bildungsauftrag und der geht weit über irgendwelche Induktionen
    und Taylorkrams hinaus.


    Wir hatten übrigens schonmal solche Quereinsteiger aus der Uni. Vier Stück. Drei davon hatten genau diese Einstellung: ich komme, ich erleuchte, ich siege.
    Holier Than Thou saßen sie im Lehrerzimmer rum und jammerten die ganze Zeit ab, wie dumm diese Schüler seien und verstanden nicht, dass bei ihren unglaublich spannenden Vorträgen und Fachinhalten aus der Uni nicht leuchtende Augen und offene Münder zu sehen waren, sondern die Leute unterm Tisch aufs Handy guckten, aus dem Fenster träumten und unpasssende Antworten gaben oder pennten. Auch im Leistungskurs, die sind nämlich auch gut heterogen und viele sind da nicht aus fachlichem Interesse sondern weil in LK halt eine Naturwissenschaft oder FS sein muss.
    In meinem Tutorenkurs wurde ich dann von Schülern gefragt, ob es eigentlich gesetzlich eine Verpflichtung für Lehrer gäbe, die Schüler zur Kenntnis zu nehmen und ihre Leistungsfähigkeit mit einzubeziehen :D - war ja klar, wer gemeint war. Ich habe die Kollegen dann mal drauf angesprochen. Aber davon, dass zum Unterrichten noch so 10-20 Kompetenzen mehr gehören, als nur das fachliche Wissen und ein inflationäres Selbstbild, wollten sie nichts wissen, und verbaten sich diese Einmischung.


    Der Unterricht blieb grottig, die Noten waren haarsträubend, einigen hat es das Abitur versaut, die Beschwerdeschlangen wickelten sich drei mal durch den Gang vor dem Chefinnenzimmer und als Tutor hatteste auch immer deinen Spaß.


    Alle drei sind nach ein paar - zum Glück wenigen - Jahren wieder verschwunden. Beleidigt und frustriert. Vermutlich murksen sie mit demselben überhöhten Selbstbild wieder an der Uni rum und jammern über die blöden, bösen Lehrer/Schüler ab, die ihre Grandiosität nicht anerkennen wollten und sie rausgemobbt haben.


    Geblieben ist und der eine von der Uni, der von Anfang an sagte, er wolle eher pädagogisch arbeiten als dozieren, habe deshalb die Uni verlassen. Der hat sich reingeschafft. Hat uns gefragt, überdacht, reflektiert, kommuniziert, Rückschläge angenommen und geguckt, was er selbst damit zu tun hat, Schüler gemocht, beraten, als Mensch gesehen, seine Aufgabe als pädagogische, er hat sie unterrichtet und nicht vollgelabert, hat mit ihnen gelitten und sich gefreut, war offen für die Guten und die Schwachen, kurz: hat gelernt. Wie wir es halt täglich müssen. Ist ein sehr geschätzter Kollege mittlerweile und hat wirklich was drauf. Pädagogisch und fachlich.


    Und dafür gibts dann A13..
    Geil, hömma!


    Vielleicht solltest Du an der Uni bleiben?

    Aber ganz bestimmt.

    - Wie lange dauern (wöchentlich betrachtet) eure regelmäßigen Team-Sitzungen/Konferenzen/wieimmer ihr die nennt

    Teamsitzungen haben wir nicht, Absprachen unter den Fachlehrern finden überwiegend digital statt, Fachkonferenzen 1mal im HJ, Geko auch. Langt.

    - Wie oft kommt es (in %) vor, dass ihr überzieht, und im Durchschnitt wie lange?

    Nie.

    - Wie oft kommt es vor, dass Beschlüsse nicht eingehalten werden? Welche Strategien habt ihr dagegen entwickelt?

    Geschlossene Nichteinhaltung von Beschlüssen haben wir nicht, wenn Einzelne sich nicht dran halten (und erwischt werden) gibt's halt das Übliche: ein Dienstgespräch...

    - Haben die Teilnehmer realistischerweise Gestaltungsspielraum oder nur der Leiter der Sitzung (SL, ..). Eine Frage, die für mein Projekt auch möglicherweise wichtig sein wird, ist wie man als einfacher Teilnehmer dazu beitragen kann, eine Sitzung effektiver zu gestalten, da fehlen mir wohl noch am meisten Praxiserfahrungen dazu.

    Klar: jedes Mitglied einer Konferenz kann zu einem TOP einen Antrag stellen, der muss dann abgestimmt werden. Damit hat technisch jeder so viel Einfluss wie der Chef.
    Es kann auch jeder einen Antrag zur Aufnahme eines TOPs stellen. Muss dann gemacht werden, wenn es nicht anders abgestimmt wird.


    Ist alles gesetzlich geregelt. Konferenzen sind sehr demokratische Instrumente. Es könnte sich für dich lohnen, mal die Konferenzverordungen der Bundesländer zu lesen, die die Abläufe der Konferenzen regeln, wer was darf, wie das funktioniert. Und die Gesetze, die die Rechte der Konferenzen festlegen, also wofür sie zuständig sind. In Hessen zB. §133 des HSchG. Da beantworten sich viele deiner Fragen mit Sicherheit abschließend. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtkonferenz


    Gemeinsam kochen? :D Wir haben für 130 Kollegen eine etwa 2,5 m breite Teeküche. Das möcht ich mal sehen...
    Mal davon ab hätt ich da sowas von kein Bock drauf... bei aller Liebe, aber das ist mein Job. Ich lebe nicht mit den Kollegen zusammen. Ich koch mit meinem Mann gemeinsam. Wenn wir mal Zeit haben.

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