Tja, am besten unterhältst du dich da mit den bruflichen GEW-Kollegen in deinem Bundesland. Ich kann dazu nichts sagen. In Hessen gibt es keine Gemeinschaftsschulen, sondern unter anderem IGSen, die genau nichts mit den Beruflichen Schulen zu tun haben und mit Sicherheit zu keinen Abwanderungen führen, genau wie das mit den Wirtschaftsschulen - hier in Hessen ist das halt anders . Das Sterben irgendwelcher Schulformen ist eher ein landesspezifisches Problem und mit Sicherheit wird das im Ministerium gemacht, wo man ganz bestimmt nicht der Freund der GEW ist.
Steigende Abiturientenzahlen haben hier etwas damit zu tun, dass die Betrieben kaum noch jemanden nehmen, der keins hat - das ist hier ganz massiv so - und eine massive Elternlobby da ist, das führt zu entsprechenden Erlassen aus dem HKM und mit der GEW hat auch das genau nix zu tun. Auch wenn es beliebt ist, ihr immer gerne Dinge zuzuschreiben, die einem gerade nicht passen.
Wenn du Berufschul-Kollegen hast, die in der GEW sind, haben die gute Gründe dafür. Frag sie doch mal. Anscheinend bekommen sie etwas, das es ihnen wert ist, und/oder sie sehen das, was du genannt hast, in eurem BL ganz anders - die Möglichkeit gibt es ja auch immer: dass deine Wahrheit nicht DIE Wahrheit ist. Dass dich das wütend macht, empfinde ich als merkwürdig. Warum suchst du nicht das Gespräch? Sind doch erwachsene Menschen, die werden schon gute Gründe haben, die sie dir bestimmt gerne vermitteln.
Tja, und dann der Begriff "gefährlich".
Für "gefährlich" halte ich übrigens die nicht-organisierten Menschen, die dann, wenn es um ihre Arbeitsbedingungen geht, nur jammern und von den Gewerkschaften, bei denen sie keine Beiträge zahlen und in deren Gremien sie nicht mitarbeiten, verlangen, dass sie sofort was machen sollen.
Gerne rufen die dann auch bei unserer Rechtsberatung an, wenn ihre Kacke dampft und regen sich auf, dass unsere Juristen - deren Gehalt die gewerkschaftlichen Beiträge bezahlen - ihnen nicht weiterhelfen können. Das (weiterhelfen) mach ich dann öfter mal, im GPR Büro. Mit Wissen, Materialien und Schulunge der GEW. Manchmal ruf ich dann sogar für sie bei der Rechtsstelle an - Aber gut.
Für "gefährlich" halte ich die passiven, nicht informierten Kollegien, die in jeder GeKo über den Tisch gezogen werden und sich dann wundern, warum es bei ihnen immer schlimmer wird. Für "gefährlich" halte ich es, dem Einzelkämpfertum das Lied zu singen und vereinzelt vor sich hin zu wurschtelt und so der Arbeitsdichte, der Masse an Unfug aus den KM und der immer hierarchicher werdenen schulischen Strukturen den Weg frei zu machen. Und ich halte die für "gefährlich", die mit Hasstiraden auf die jeweiligen anderen gewerkschaften eine Spaltung im Kollegium erzeugen, die Verantwortung von sich weg auf andere verlagern, Solidarität untergraben und in Inaktivität verharren.