Beiträge von Meike.

    Ich erlebe die Kollegen eigentlich nicht als zu lasch (eher gibt es Fälle, wo z.B. der Ausschluss von Kursfahrten oder Unterricht oder Ähnliches vom Schulamt, wo das genehmigt werden muss, torpediert werden und die Schü so mit Unsäglichkeiten durchkommen).


    Was ich aber zunehmend auch erlebe, sind Kollegen, denen jede Beschäftigung mit den Gründen für Absenz, Unzuverlässigkeit oder unrundes Laufen in der Schule zu viel ist und die nur noch über instinkives Reagieren über Normen arbeiten. Dabei geht es durchaus auch um die eigene Bequemlichkeit - ähnlich wie bei den Schülern, deren Verhalten mn bemängelt - und darum, dass man "nervige" Aufgaben am liebsten gar nicht anfassen will - genau wie bei den Schülern, deren Verhalten man bemängelt. Die Ähnlichkeiten sind da zu Teil frappierend: Bocklosigkeit, wenig Frustrationstoleranz, wenig Energie und wenig Durchhaltevermögen auf beiden Seiten. Nur, dass es für die Schüler Konsequenzen hat - und für die Kollegen oft nicht.


    Ich bin recht dankbar, dass ich an einer Schule arbeite, wo die Erziehung ZUR Disziplin und Zuverlässigkeit höheren Wert hat als das sture Anwenden von Normen.
    SL steht hinter den Kollegen, WENN diese nachweisen können, dass sie vorher ihren Teil getan haben - und dazu gehört bei uns mehr, als nur Listen abzuhaken. Man hat die Hintergründe zu kennen, Gespräche geführt zu haben, eine bestimmte Handlungskette einzuhalten, die dafür vorgesehenen Netzwerke / Unterstützungssysteme einzuschalten und wir geben Schüler eigentlich erst dann verloren, wenn dem auch wirklich so ist.

    Ich halte die Förderlichkeit von Klassenfahrten für irgdendwas ohnehin für eine Legende - die auch Kollegen gerne perpetuieren - und hätte dazu wirklich gerne mal eine ernst zu nehmende Studie.

    So isses.


    Aber wie gesagt: die Arbeitszeitberechnung / festlegung gilt eben trotzdem für alle. Theoretisch. Und dem muss halt irgendwann mal die Praxis folgen.

    Ja, Schüler und Eltern und alle möglich anderen normal denkenden Menschen sind der Überzeugung, das könne man eben mal an ein, zwei Nachmittagen überfliegen.
    Ist Fakt.
    Und dass das im Studium nicht behandelt wurde, ist auch Fakt. Gibt kein Arbeitszeit oder Korrekturmodul oder irgendas in der Richtung, die Unileute wissens selbst nicht und die wenigen, die es jenweits der Module mal beprechen, stellen noch beklopptere Anfornderungen zur (theoretischen) Korrektur einer Arbeit auf, in offensichtlich völligem Unwissen darüber, dass so ein Aufwand nicht betrieben werden kann.
    Selbst danach übrigens nicht.
    Ich betreue immer wieder Referendare und kümmere mich, wie andere Kollegen, um unsere Junglehrer, die ob des Arbeitsumfangs abkacken und vorher keine Vorstellung hatten. Bekanntes Phänomen bei allen, die mit Berufsanfängern zu tun haben. Und die Ausbilder wissen es auch. Zitat ein solcher "So genau vermitteln wir das nicht, wir wollen ja auch keinen verschrecken".


    Aber wie gesagt. Vorher wissen oder nicht wissen wäre für die Argumentation auch unerheblich. Siehe oben.

    In Anbetracht der Tatsache, dass mich und andere unsere Oberstufenschüler gerne mal einen Tag nach dem Schreiben einer Klausur ernsthaft fragen, ob ich schon fertig sei, oder wenigstens morgen, oder Eltern bei Schulleitung nachfragen, ob wir nicht festlegen könnten, dass Klausuren "innerhalb einer Woche nachgeguckt" werden müssten, habe ich eine ganz gute Vorstellung davon, wie gut Schüler und Eltern Korrekturaufwand einschätzen können. Nämlich nullkommajosef.


    Vom Arbeitsaufwand von Korrekturen und Administration ist auch im Studium nicht die Rede, da geht es in der Didaktik um leuchtende Kinderaugen(tm), und im Fach um die verschiedenen Zweige der Mediävistik, die Verbzweitverschiebung in der Syntax und die Frage der Rezeptionsästhetik ... und sowas.


    Mal davon ab ist die bewusste Entscheidung für ein Fach (keinesfalls gleichbedeutend mit der bewussten Entscheidung für einen Arbeitsaufwand X, den sich nur insider in Ausprägung und Wirkung vorstellen können), noch lange kein Argument dafür, Ungleichbelastungen nicht ausgleichen zu können oder zu sollen, denn die 41/42/40Stundenwochen gelten ja theoretisch und rechtlich trotz der individuellen Entscheidung für ein Fach für jeden. Heißt, es kann weder rechtlich nich sachlich die Ansage sein "Sie haben sich für Korrekturfächer entschieden, deshalb gilt für Sie die Rechtsgrundlage zur Arbeitszeit nicht mehr", noch ist das Konzept "keiner studiert mehr Korrekturfächer, weil das einfach dämlich ist, deshalb gibt es halt in diesem Land keinen Deutsch, Englisch, xy- Unterricht mehr" ein sinnvolles Konzept.


    Intelligente Modelle könnten schon entworfen werden, Vorschläge gab es auch schon (zB Stundenpools für zusätzliche rotierende Stunden, die nach Belastungslage verteilt werden können, als einen Baustein neben vielen anderen, die natürlich nur im Zusammenhang wirksam sind) - aber bisher wenig Interesse der Landesregierungen, da das jedesmal bedeuten würde, Geld in die Hand zu nehmen.


    Wir werden sehen, wie der derzeitige Lehrermangel darauf Einfluss nimmt.
    Seit keine Sau mehr in bestimmte Lehrämter will, ist die Gesprächsbereitschaft in bestimmten Ressorts doch gestiegen, merklich. Mal schaun, was bei rauskommt.

    Hachja, die Liebe... :rose: :verliebt: :zoepfe: watt schön. "Sonst flieg ich auf". :kuss:


    Bleibt mir ein Rätsel, wie man bei dem Mauschelgrad auch nur ne Viertelsekunde drüber nachdenken kann, nix zu sagen. Genau wegen dieser Erpressbarkeit, Unprofessionalität und echt fieser Vermischung von Trieb und Beruf gibt es die Regelungen des Bematenrechts inclusive derer impliziter Verpflichtung zur Aufrichtigkeit und zwar jenseits von wie erwachsen wer ist und ob oder ob nicht das strafrechtlich relevant ist. Und, wie ich sagte: das ist nicht nur mein professionelles Bauchgefühl, das spiegelt sich dann in Zweifelsfall auch im praktischen Handeln von Juristen.

    Die Juristen in den ähnlich gelagerten Fällen (nicht alle zum Thema Schülerbeziehung, aber immer auch zum Thema "wer hat was gewusst"), die ich kenne, waren der Meinung: ja.
    Neben dem erheblichen Stellungnahmen/Anhörungsstress der Kollegen, die sich dann da mehrfach äußern mussten, endete es in (mindestens) einem mir bekannten Falle mit einem Verweis. Der dich ein paar Jahre in der Akte begleitet und ggf. behindert. In den anderen Fällen weiß ich nicht, was rauskam, war dann nicht mehr beteiligt.
    Kann man natürlich für sich selbst abwinken und sagen "so what", muss ja irgendwann raus dat Dingen. Oder man kann eine Widerspruchsklage gegen den Verweis führen, in manchen Fällen, da kommt selten was bei raus. Und dauert. Und stresst.


    Und so einfach "ja/nein" rechtens oder nicht rechtens ist es in der Praxis nicht: Gesetze werden ausgelegt, der Kommentar ist oft aussagekräftiger als das Gesetz selber, Juristen finden da immer einen, der passt oder ein Urteil, das passt, die vielen schwammigen Formulierungen im Beamtenrecht lassen mitnichten nur eine Deutung zu und es werden auch auf nicht 100% klarer Kommentierungslage mal disziplinarische Maßnahmen ergriffen, Verweise ergehen ja vom Amstjuristen und nicht vom Verwaltungsrichter, es werden ganze Handlungsketten beurteilt, Kollegen reden/schreiben sich gerne um Kopf und Kragen mangels Erfahrung. Usw usf.


    Dazu kommen jenseits der Rechtsfragen noch die Dinge, dir in Kollegien irgendwie immer passieren: die leaks, die Gerüchte, der beschädigte Ruf, jeder weiß bisschen was, aber nix Ganzes, Dinge werden jahrelang weiter erzählt und die Legendenbildung vergrößert das Gesamtgeschehen...

    Geheim halten von sowas funktioniert eh nicht. Entweder weiß "nur die beste Freundin" Bescheid (und dann deren Freund und dann dessen Kumpel und dann http://www.dieganzewelt.de oder es passieren spontane Sichtungen, wie bei MsPace, und von denen werden dann heute auch ggf. gerne mal Fotos gemacht und weiter geleitet.


    Unangenehm wird es, wenn es zu Ermittlungen kommt. Und auch bei Dienstvergehen können die eigeleitet werden - Disziplinarverfahren nennt sich das dann - und auch da werden Menschen zu Stellungnahmen verpflichtet, zum Beispiel potentielle Mitwisser, Verantwortliche, die nicht eingeschritten sind oder Informationen nicht weiter gegeben haben. Und ja, daraus können sich weitere Dienstvergehen und Verfahren ergeben, wenn rauskommt, dass da Dinge geduldet oder verschwiegen wurden.

    er verkauft ihr keinen Abschluss gegen Sex...

    Mal abgesehen davon, dass wir das nicht wissen - ist er aber mit Sicherheit bei jeder Notenvergabe, Beratung, Maßregelung und Prüfung extremst befangen. What's the bloody difference, except in nuance?


    Ich bin immer etwas fassunglos, wenn ich hier Menschen lese, die ggf. bei Schülern gnadenlos Regelbefolgung einfordern, nach Maßnahmen zur besseren Durchsetzung rufen und Differenzierung blöd finden, weil man dann für bestimmte Leute die Regeln beugen/ändern oder nicht anwenden soll - und dann für die eigenen peer group finden, man müsse doch selber wissen, ob man systemisch Abhängige f***t und Regeln gelten überhaupt nur so lange, wie sie mir nicht in die Quere kommen. Sorry.


    Geht gar nicht. Und dabei zugucken und nix sagen geht auch nicht.

    IUnd seitdem wundere ich mich, was du hier eigentlich machst und welche Erfahrung dich zum Schreiben in einem Lehrerforum berechtigt.

    Alles gut, Nutzungsbestimmung:
    "Schreibberechtigt sind Lehrer, die Aufgrund ihrer Ausbildung hauptberuflich den Unterricht für Schüler auf staatlich anerkannten allgemein bildenden oder berufsbildenden (Hoch)Schulen leiten dürfen (...)"

    Leute, bitte!! Der Personalrat ist aber sowas von nicht zuständig!! PRe sind doch bitte nicht die Mülleimer für jedes persönliche Anliegen und kompensieren nicht irgendeine Feigheit sich mit unangenehmen Problemlagen zu beschäftigen - sie sind die örtliche Beschäftigtenvertretung!


    Zuständig ist der Schulleiter.
    Wenn der den Kollegen dann zum Dienstgespräch lädt und Disziplinarmaßnahmen einleitet, kann der Kollege den PR als Beistand mitnehmen bzw. ihn drum bitten, der wiederum kann ablehnen.
    Nachzulesen in den jeweiligen PvGs.


    Echt hier...

    Wie gesagt: meins hat 4 Räder und fährt total gut.
    Und war nur einmal in 10 Jahren in der Werkstatt. Passt.
    Unser nächstes wird ein Hybrid.


    Im Kollegium haben wir alles vom tiefer gelegten Sportwagen über so fette SUVs mit ner Elefanten- oder Büffelabfangstoßstange vorne dran - deren Verwendungszweck in Hessen mir bisher noch unklar ist - bis zum mit braunem Tape reparierten Suzuki Swift. Passt auch.


    Der in der Nähe gelegene Parkplatz einer Chemiefirma, den ich jeden Tag passiere, enthält übrigens dasselbe Mischungsverhältnis. Glaube nicht, dass es lehrertypisch ist.

    Ich sehe das anders.
    Dürfte auch rechtlich stark Auslegungssache bzw Analyseergebnisfrage des Einzelfalls sein.
    Je nachdem ob es gut ausgeht oder ein Schaden entsteht (Eltern klagen, Schülerin klagt nach Trennung oder Streit oder blöder Prüfung (hat's ja alles schon gegeben) oder irgendwas wird von irgendwem in sozialen Medien veröffentlicht und Schule erleidet Rufschaden).
    Es hängt dann jeweils am Juristen, der das Disziplinarverfahren einleitet und wie konsequent die Schritte dann gegangen werden, ob und welche Art des Verfahrens eingeleitet wird und ob die ganze Kette "wer hat von was gewusst" zurück verfolgt wird.
    Hab ich schon so oder so erlebt.


    Mal davon ab: ich würde sowas auch ganz persönlich nicht decken wollen und mag die Haltung "geht mich nix an" grundsätzlich nicht. Aber das wurde hier ja nicht gefragt.

    Wäre die Frage, die sich für mich daraus automatisch ergibt: Worin versenkt Ihr Euer Geld, wenn es nicht das Auto ist?

    Mit Sicherheit nicht in Autos. Die sagen mir nichts und sind nur ein Mittel zum Zweck, sicher und verlässlich (soweit definierbar) müssen sie sein, sonst nix. Für mich extrem langweilig. Bei Autofachgesprächen penn ich immer ein. Meins ist übrigens so eins mit 4 Rädern unten dran.


    Worin versenke ich mein Geld? Reisen - das sind Erinnerungen/Erlebnisse, die mir keiner mehr nehmen kann. Dabei geht es auch nicht um weit oder teuer, eher um "intensiv" (i.e. zu Fuß oder mit dem Rad). Kanada ist in der Seele hängen geblieben. Für Fahrräder geb ich auch relativ viel Geld aus - schraube gerne daran herum und baue die neueste Technik ein, oder frustriert wieder aus, wenn sich's als nutzloser Firlefanz herausstellt ;) - das ist der Basteltrieb. Ordentlich was versenke ich zweitweise im Garten, der ist groß und sehr bunt und gestyled - dank diverser Gartenfachgeschäfte um die Ecke - und befriedigt meinen Buddel/Werkeltrieb (bin etwas hyperaktiv). Und ansonsten wohne ich in einer der teuersten Gegenden Deutschlands, da bleibt nicht annähernd so viel über, dass ich dauernd endlos Kohle versenken könnte. Ich unterstütze ein paar Menschen und Projekte - und mein Haus gehört auch noch nicht mir.

    Und wieder ein thread bei dem zwei von vier oder drei von vier Beiträge dem Zusammenkehren der Scherben nach schief gegangener Kommunikation beinhalten. Wird leider langsam zur Regel. :( Soll ich mal aufräumen und nur noch die ontopic Inhalte stehen lassen?

    Es mehren sich ja ohnehin die Stimmen in der Wissenschaft, die behaupten, es gäbe die insuläre Erscheinung "Begabung" gar nicht.
    https://www.google.de/amp/s/am…-gifted-child-einstein-iq


    Von daher ist es tatsächlich denkbar, dass es eher um ein breites Angebot an Interessensförderung gehen müsste und vor allem um die Förderung bestimmter Arbeitskompetenzen bis hin zur Erduldung von Monotonie beim hochfrequenten Üben.


    Bei uns gibt es, neben der engen Kooperation mit drei, vier Unis und Schülerakademien, Sprachzertifikate bis zum C2-level, Jugend forscht, Jugend debattiert, Schreib-, Mathe-, Technikwettbewerbe, Bioolympiade, diverse Projekte mit Museen, Sportwettbewerbe, und einige kreative und soziale AGs.

    Ich habe seit 15 Jahren jedes Jahr einen LK, gelte als sehr anspruchsvoll, und ja, bekomme jedes Mal irgendeine Form von Dank, oft auch gerade dafür, dass ich Schüler "in den A* trete, und mich dann mit ihnen freue, wenn es was hilft*. (Originalaussage).


    Ich lasse meinen Unterricht auch am allerletzten Schultag on den Abiturienten evaluieren - ein nützliches Instrument um zu gucken ob Selbst/Fremdwahrnehmung noch passen - und da finden sich immer wieder Aussagen, die mich sehr freuen.


    Da ich außerdem Beratungslehrerin unserer Schule bin, gibt es auch da Immer wieder feedback, oft deutlich später als das letzte Gespräch, in diesem Jahr gab es eins, das ich besonders schön fand: "Sie haben die ganzen drei Jahre mehr an mich geglaubt, als ich selber. Danke für Ihre Unnachgiebigkeit und Ihr Vertrauen" - diese Karte hängt hier jetzt auch mal an der Pinnwand. :)


    Konfettikollegen sind bei uns, einer reinen Oberstufe, übrigens nicht beliebt. Die Schüler, zumindest ein Großteil, wissen, dass sie die Rechnung zahlen, wenn der Unterricht schlapp ist. Dank ist bei uns durchaus üblich, genau wie Höflichkeit auf beiden Seiten, Transparenz und gegenseitiges Vertrauen. Wir haben eine Tradition hohen Anspruchs, aber auch engmaschiger Unterstützung. Grundsätzlich sehr angenehm. Mit den Ausnahmen, die die Regel bestätigen, aber davon extrem wenige.

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