Beiträge von Meike.

    Wollsocken, es mag sein, dass es im Vertrieb oder diesem einen Vertrieb funktioniert, wobei ich da auch lieber Betriebsräte frage, die die Interna kennen, aber im Großen und Ganzen sind die Strukturen schon so, wie ich sagte. Ich rede ja auch nicht in Absoluta, sondern vom Prinzipiellen. https://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=46880&chunk=2


    Und neben der Tatsache, dass die Wirksamkeit von Leistungsboni weit von nachgewiesen entfernt ist, bleibt die hier schon xfach dargestellte nicht-Quantifizierbarkeit von Lehrerleistung.
    Überdenkenswert:
    https://www.boeckler.de/46800_46807.htm


    Edit: Möpf. Bilder einfügen geht am tablet nicht...

    Ich bin ja gerne mal mit Betriebsräten in Kontakt: das Leistungsbelohnungssystem funktioniert in der Wirtschaft genauso wenig wie im öffentlichen Dienst.
    Im Prinzip aus den von Veronica Mars genannten Gründen: so lange Chefs Menschen und Kriterien nicht wasserfest eindeutig zuzuordnen sind, bekommen die Zulagen
    - die lauten Krakeeler und Selbstvermarkter (okay, wenn das in unserer Gesellschaft ne Leistung ist?)
    - die, bei denen man bei Nichtberücksichtigung mit Konsequenzen/Konflikten/Trotz&Bockigkeit rechnen muss
    - die Kumpels vom Chef oder die, vond enen er abhängig ist/noch was will/die noch was werden sollen
    - und ein paar wenige (!) mit besonderen Leistungen.
    Im bestimmten Bereichen des Banken/Börsenwesens bekommen es z.B. oft die raffgierigen Psychopathen und kleinen Machiavellis, die da relativ gehäuft rumlaufen.


    Schule neigt ja dazu, den größten Scheiß aus der Wirtschaft übernehmen zu wollen, weil ...äh, ja. Den Teil nach "weil" habe ich nie verstanden. Es ist eine Art Glaubensfrage, etwas Quasireligiöses.


    Allerdings gäbe es ein Prinzip der Leistungsentlohnung, dem ich zustimmen würde: JEDE Aufgabe, die aus dem KM neu hinzukommt, wird ab sofort - besser noch rückwirkend bis 2000 - zum normalen Gehalt zusätzlich bezahlt.
    Dazu gehören neue Zuständigkeiten für (Themen wie Radikalismus, sexuelle Übergriffe (kam in Hessen grad ein Rundschreiben), Krankheiten, Förderung von diesem und jenem, Amok, Gewalt, Wetter, Haushaltslage des Landes, Furz und Feuerstein. Profilbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentationen, Reisebüro spielen mit Kontoführung und Buchhaltung, etc pp), dazu gehören umständlichere Dokumentationswege und aufwädige Korrekturmodi, Dokumentationspflicht bei Beratungen, Aktenführung und Administration, dazu gehören Erweiterungen der Kommunikation in festgelegten Gruppen, Teams, Konferenzen, usw.


    Und dann könnte ich mir noch ein Leistungssystem bei denen vorstellen, die das anweisen.
    Wenn du als Referatsleiter im KM oder als KuMinist dauernd Erlasse erlässt oder als Amtsleiter Verfügungen verfügst, die zusätzlichen Aufwand bringen, und damit wegen obiger Regel das Land Geld kosten, bekommst du ggf. Abmahnungen oder Gehaltskürzungen. Jede dieser Entscheidungen muss von dir ausführlich in ihrer Sinnhaftigkeit erläutert, die Effekte evaluiert und die Kosten-Nutzen-Rechnung dauernd erneuert werden.
    Sonst wird die Maßnahme gestrichen.

    Also, ich kenne bisher keine an Schulen angeschlossenen Kindergärten, bei denen die Leiterin eigenmächtig von einem Tag auf den anderen Leute feuern kann.
    Die Bildzeitung würde ich nicht empfehlen, aber der Lokaljourmalismus kann eine ganz gute Rückendeckung bei merkwürdigen Leitungen mit connections ins SA sein.


    Ich kenne auch keinen sinnvollen anderen Weg mit Straftatbeständen jenseits Anzeige bei der Polizei umzugehen und ich sehe auch nicht ein, warum ich a) selber Detektiv, Staatsanwalt und evtl. Geheimagent spielen oder mich b) durch Nichtstun mitschuldig machen sollte. Wenn ich sehe, wie einer Kinder kloppt, zeige ich das an. Da warte ich auch nicht lang, ob ich auf Umwegen irgendwelche schisserigen Kollegen dazu kriege, sich vielleicht mal vorsichtig zu äußern oder drauf zu warten, Eltern, die evtl selbst Gewalt anwenden, davon zu überzeugen, dass man das nicht tut oder zulässt. Im besten Falle habe ich ein Notizbuch und ein paar Aufnahmen.


    Und wenn ich da nachher nicht mehr arbeite - so what? Wer will denn an so einem Scheißarbeitsplatz auf Dauer arbeiten?
    Wenn ich dann allerdings entlassen würde wegen meiner Anzeige, dann wär ich tatsächlich bei meinem Anwalt und bei der BILD ... die mögen ja so Geschichten. Aber so wie ich das verstanden habe, ist sie (verbeamtete?) Lehrerin und nur mit ein paar Stunden am KG - also wirklich keine Situation, in der man viel verlieren kann.

    Es gibt ja in einigen (allen?) BL die Form der Mitarbeiter(Personalentwicklungs)gespräche. Also Gespräche, die Dienststellenleitungen mit Mitarbeitern zwecks persönlicher Entwicklung führen sollen. Die sind nicht nur dazu gedacht, die persönliche Karriereplanung (A14,15, 16) zu eröffenen, sondern auch dazu, die passende persönliche Nische zu finden, oder eben multiple Belastungen zu besprechen und durch besseren Fokus zu minimieren. In Hessen steht es in der DO, dass diese nur auf Wunsch des Mitarbeiters geführt werden, andere BL haben eventuell andere Sitten.

    Zitat

    Das Mitarbeitergespräch dient der persönlichen Aussprache zwischen Schulleiter/in oder der stellvertretenden Schulleitung und derLehrkraft oder einer weiteren an der Schule beteiligten Person.
    Im Mittelpunkt eines Mitarbeitergesprächs stehen die berufliche Entwicklung und die Arbeitszufriedenheit der einzelnen Mitarbeiter.
    Das Gespräch dient neben dem Austausch von Gedanken, Meinungen und Informationen ebenso der Verbesserung der Qualität von Schule und Unterricht und verstärkt die Kommunikation und Kooperation zwischen der Schulleitung und den Lehrkräften.
    Denn nur mit motivierten und zufriedenen Mitarbeitern lassen sich die Anforderungen an die Schule bewältigen und die Qualität von Schule und Unterricht nachhaltig sichern.

    Wenn du eine SL hast, die ansprechbar ist, könntest du ein solches Gespräch beantragen und deine Situation schildern: i.w., dass du dich engegeieren aber nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig ein bisschen tanzen möchtest. Gemeinsam kann man dann entwickeln, in welche Richtung es in welchen Schritten gehen kann.
    Immer nur "nein" sagen hilft auf Dauer auch nicht weiter - denn weder sind die Dauerneinsager für eine gute Schule förderlich (man kann ja durch Engagement auch für sich selbst Arbeitszufriedenheit und für alle mehr Qualität erreichen), noch ist dauerndes Jasagen zieführend, weil Arbeitszeit und Fokus zerfleddern und man nie irgendwas richtig macht, trotz ausufernder Arbeitszeiten.
    Gut wäre es natürlich, selbst schon Ideen oder gar einen Plan zu haben, wo es für dich hingehen soll: hast du bestimmte Interessen, für die du dich engagieren willst? Gibt es eine Zielrichtung?

    Aber unmöglich ist es auch nicht. Der Dienstherr kann einen aufgrund von nicht-Fachbedarf schon umsetzen, Zwangsversetzungen sind nicht üblich, aber möglich.
    Versetzungen sind Mitbestimmungstatbestände, aber abgelehnt werden können sie nur aus bestimmten Gründen, die in solch einem Falle nicht oder eher nicht zuträfen.

    Wenn es wie bei TheChris läuft, könnte sich diese Lektüre mal lohnen, kann man mal allen Kollegen zukommen lassen.


    Auch wenn WillG theoretisch Recht hat, scheitert es praktisch ganz oft an dem, was Conni beschreibt: die Kollegen sagen nichts, weil sie meinen, vom SL lieb gehabt werden zu müssen oder weil generell die Vorstellung von Aufopferung dem Kindeswohl zuliebe ein gehegtes und gepflegtes Selbstbild ist. Wobei lange nicht alles, was Schulen so betreiben (Konferenz- und Teamhäufung, Pillapalle am Nachmittag) auch nur im Geringsten dem Kindswohl dient: oft ist es eine tradiert und unhinterfragte Nabelschau, ein Abarbeiten ritueller und ineffizienter Formen der Selbstbildpflege, die keinen echten Nutzen haben, oder kaum. Vieles ginge heute virtuell, vieles ist unnötig, vieles kann entzerrt werden.


    Was kann man also gegen diese mentalen Blockaden tun, die Lehrer oft an der (rechtlich möglichen) eigenen Gestaltung der Arbeitweise hindert?
    Mit Sicherheit ein dickes Brett und ein langsamer Prozess, aber gehen tut es schon - die folgenden Strategien haben Schulen schon erfolgreich angewandt:


    zB, u.a:
    Einer beantragt einen pädagogischen Tag zur Lehrergesundheit auf der GeKo. Und erklärt sich gleich selbst bereit, den mit ein paar anderen zu gestalten. Dazu lädt man dann arbeitnehmerfreundliche Referenten ein, zum Beispiel Menschen aus Verbänden, die gleich mal was zu Obigem vortragen und das mit Rechtsquellen und arbeitspsychologischen Studien hinterlegen können (mal beim lokalen Bezirkspersoalrat nachfragen: Arbeitspsychologen, Arbeitsmedizinischer Dienst, Schule und Gesundheitsexperten, Arbeitsrechtler, usw.). An solchen Tagen kann ein Grundstein für ein Bewusstsein gelegt werden.


    Eine kleine und dann wachsende AG Lehrergesundheit gründen, die sich nicht die Weltrettung, sondern jedes Jahr ein, zwei kleine Projekte vornimmt, wie Arbeit gesünder, effektiver, reduzierter, punktueller, kollegenfreundlicher, freier usw. gestaltet werden kann, die dan abgestimmt werden: Teamgruppen treffen sich nur bei Bedarf, Konferenzen sind auf eine bestimmte Stundenzahl begrenzt, für kleinere Absprachen gibt es keine Konferenzen sondern eine doodle-Umfrage oder ein sonstiges tool, Konferenzhäufigkeit wird nicht nur durchd en SL allein bestimmt (PR), Dienstvereinbarung Transparenz, Dienstvereinbarung Kommunikation, usw.


    Oder: sich zB. bei ungesunden Macht/Kommunikationsstrukturen eine Betriebsverfassung geben (kann PR oder PV gemeinsam vorbereiten), die Kommunikationswege regelt: z.B. um den overflow von emails nach 18.00 einzudämmen, oder Tür&Angelgespräche, auch die Kommunikation auf Gesamtkonferenzen, die Transparenz seitens der SL, usw. Wenn die Kommunikation besser ist, ist auch mehr Raum für Menschen, die nicht nur Abnicken wollen.


    Derlei Strategien gibt es mehr - was es immer braucht, ist eine kleine Gruppe, die mal anfängt. Und nen langen Atem hat.
    Wenn es die nicht gibt, oder man selbst sich das nicht zutraut, ist meiner Erfahrung nach Hopfen und Malz verloren. Dann hilft nur noch die innere oder äußere Emigration, allerdings belässt das wiederum dann den Zustand an sich so schlecht wie er ist.

    Ich übe jedes Jahr neu als Vorsatz das gute alte Motto meiner Region: "Bevor isch misch uffreesch, isses mir lieber egal!"
    Wenn das nicht klappt, rege ich mich zmindest nicht schriftlich auf, so dass es nachher im Äther herumgeistert und später wieder vorgeholt werden kann. Unverschämte und dreist-doofe "google mir das und fass es mir zusammen"-emails lasse ich liegen, bis ich mich "abgereescht" hab und beantworte dann nur noch die Sachfrage, falls vorhanden. Fall nicht vorhanden: nicht. Dann reescht sich nämlich der andere uff. :P


    Schulisch: Ich nähere mich dem volldigitalisierten Vorbereitungszustand. Jedes Jahr ein Schrittchen mehr. Gute Sachen abspeichern, ein gutes Ablagesystem basteln, das Wichtigste online verfügbar haben. Material, dass ich in anstrengenen Phasen ohne große Vorbereitung wieder nehmen und gestressten Kollegen zukommen lassen kann, ohne Gegenleistung zu erwarten (auch die Haltung entstresst: ich bin nicht "alle" und "alle" müssen nicht so sein wie ich).


    Ich bereite neben den vorhandenen schnell/effizienten Normalstunden für jeden Kurs ein paar Highlights vor, richtig gute, spannende, gern auch aufwändige Sachen. Nur ein paar. Die Sammlung wächst. Ab und zu mal Unterricht, an den sich die Schü noch nach dem Abi erinnern und mir "Wissen-Sie-noch-wie-wir...?"-Nachrichten schicken, tun auch mir gut. Nicht übertreiben, aber auch nicht untertreiben. Dient auch der eigenen Zufriedenheit. Dienst nach Plan macht mich nicht glücklich. Selbstausbeutung auch nicht. Ich finde Zufriedenheit im mir Zugestehen, dass Erfahrung und eine langsam wachsende Sammlung RICHTIG guter Dinge Zeit brauchen und ich mir die nehmen darf.


    Gilt auch für mein Beratungsmaterial für Personalräte. Jedes Jahr ein Minireader. Immer kleine Schritte. Irgendwann will ich nen online-pool oder ne website machen.


    Ich glaube, in Summe kann ich sagen: mir hat geholfen, mich von den Großprojekten zu verabschieden (Weltrettung, etc) und auch vom "alles sofort oder besser bis vorgestern" - und die machbaren Sachen sauber und nachhaltig richtig gut zu machen. Und langsam besser zu werden. In meinem Tempo.

    Sommerferienendblues hab ich eigentlich nie. Die sind lang genug um mich zwischendrin zu erholen, der bezirkspersonalrätliche Teil zieht sich eh die Ferien durch, zumindest punktuell, das finde ich gar nicht schlimm, weil ich ohne Termindruck einfach in meinem Tempo Arbeit vom Schreibtisch schaffen und liegen Gebliebenes erledigen kann. Passt. Am Ende freu ich mich auf neue Kurse und die netten Kollegen.
    Weihnachtsferien ähnlich.


    Herbst und Osterferien hingegen empfinde ich als Hohn, da korrigiere ich straight durch und auch im anderen Jobteil sind da "heiße Phasen", kurz: ich habe da keine Ferien. Ich arbeite annähernd die normale Stundenzahl. Nur später aufstehen kann ich und vor der Arbeit Sport machen. Immerhin. Aber wenn mich Nachbarn oder Nichtlehrerfreunde auf meine "schon wieder Ferien" ansprechen, krieg ich mal nen kleinen Ausraster. :schimpf: :schimpf: Am letzten Tag derselben bin ich immer nur mit einem beschäftigt: wie krieg ich all das, was ich auch da nicht abarbeiten konnte, noch im normalen Betrieb unter? Das fühlt sich in der Tat mal etwas bluesig an. Spätestens ab nächsten Morgen um 8.00 hab ich dann keine Zeit mehr für so Befindlichkeiten. :mad:

    Nach dem hessischen Aufsichtserlass ist das aber genau möglich, wenn alters- und entwicklungsangemessen!

    Was einen zwar nicht freut, weil die bessere Variante natürlich genügend Personal wäre, aber das ist Fakt. Die Juristen, die den Erlass geschrieben haben haben ihn dem HPR in allen lustigen Einzelheiten erläutert, und es gab schon einige Witzigkeiten - wie zB. Aufsicht an Haltestellen und Bahnhöfen, was sich die Verkehrbetriebe herzlich dankend verbeten haben :D - aber in Hessen wirste nicht belangt, nur weil du die Mitaufsicht angetreten hast, auch nicht, wenn während der Mitaufsicht was passiert. Eher erwischt es den Chef, wenn der ganz blöde Sachen anordnet: Aufsicht in diametral entgegengesetzten Räumen des Gebäudes mit 150 Meter Abstand oder über drei Stockwerke hinweg. Hat's auch schon gegeben.


    Aber das heißt auch nicht, dass einem nichts passieren kann:
    Grobe Fahrlässigkeit bezieht sich in diesem Kontext nicht auf den Tabestand, die Mitaufsicht gemacht/angetreten zu haben selber. Wenn was passiert und Eltern klagen, gucken die bei Gericht nach dem genauen Ablauf. Zum Beispiel, ob es Anzeichen dafür gab, dass im anderen Raum was schief geht - Geschrei oder so - oder wenn dort von der Lehrkraft Geräte ungesichert angeschaltet wurden oder Beschwerden von Schülern über Chaos nicht ernst genommen wurden. Eine "generalisiserte Aufischtspflichtverletzung per se" gibt es in der Praxis nicht. Leider kann man genauso wenig Aufsichtspflicht generalisiert zurück weisen und remonstrieren. Remonstrieren kann man, wenn eine Anordnung klar gegen eine Rechtsnorm verstößt. Mitaufsicht verstößt in Hessen nicht gegen eine solche, sie ist explizit zugelassen. Man kann also nicht gegen die dienstliche Anweisung an sich vorgehen, sondern es muss Konkreta angeben: Also: "Ich kann DIESE Mitaufsicht nicht führen, weil ich mich außerstande sehe, in einem Chemieraum/Computer/Klassenraum, in welchem folgende Gegebenheiten vorliegen, xyz sicher zu stellen, wenn ich den Raum verlasse, weil...wegen (können auch auffällige Schüler sein, oder solche, die man noch nicht einschätzen kann, weil neu usw)."
    Die Verantwortung für das eigene Handeln oder Nichthandeln kann in der Praxis nicht qua Remonstration immer einfach zurück auf den Schulleiter übertragen werden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, nicht mit zu haften, dadurch erhöht werden kann(!), man sollte also in Beratungen zu Aufsichtsfragen bitte den Satz "bist du auf der sicheren Seite" vermeiden. Gleichzeitig kann man dienstliche Anwesiungen auch nicht generalisiert zurück weisen ("ich mache nie Mitaufsicht").


    Nein ich habe keine finale individuelle Lösung für diesen Dilemma. Außer vielleicht den §13 der Dienstordnung: "Machen Sie's doch selber!" :D

    Bei allem Verständnis für die Sachlage, Lowden, könntest du bitte deinen Ton etwas editieren?
    Danke.


    Nachtrag: da der Beitrag ja anscheinend versehentlich gelöscht wurde, habe ich ihn wieder hergestellt.

    Ist das in NRW so, dass die SL entscheidet? In Hessen liegt das im SSA, Gesamtpersonalrat ist in der Beteiligung, da geht auch was, wenn SL nicht will. Hat Kollege gute Gründe und Dezernat keine guten Gründe für das Gegenteil, dann wird versetzt. GPR hat auch Einblick in alle Ein/Ausversetzungsmaßnamen, so dass auch geguckt werden kann, ob und wie Fachbedarf umgeschichtet werden kann. Kenne das aus vielen BL so....

    Habe zwei besucht, die scheiße waren, vier, die super waren (Bereich Rechtsberatung) und ein paar, die super für das Zielpublikum waren, zu dem ich als nur-Oberstufe aber dann doch nicht gehörte.


    Die GEW macht's wie alle anderen auch: sie bittet Referenten um Mitarbeit. Manche machen es ehrenamtlich, andere für Geld. Manche sind gut, manche sind super, mache sind nicht so dolle. Weiß man als Organisator oft auch erst hinterher.


    Es gibt also nicht "DIE Fortbildungen" der GEW. Genau wie es nicht DIE Fortbildungen des HKM gibt, oder des Schulamtes.


    In Anbetracht der Tatsache, dass ich für eine ArbeitnehmerrechtsberatungsFoBi zur Besoldung oder zum TvH bei einem freien Träger schon mal 400 Euro zahlen muss und bei der Gewerkschaft nur 40, stimmt immerhin das PreisLeistungsverhältnis eher.


    Und dann: was ist schon gut? Auch Geschmackssache.
    Bei der letzten FoBi, nicht von der GEW, sondern einem anderen Anbieter, bei der ich mich so unterfordert und verarscht und infantilisiert fühlte, dass ich den Feedbackbogen mit Gemecker fast komplett geschwärzt hatte, wartete ich mit anderen Teilnehmern auf die Straßenbahn - und, was soll ich sagen, bei den Gesprächen an der Haltestelle war ich noch geschockter als vom Input vorher:
    "Toll, oder?"
    "Ja, ich hab so viel mitgenommen!"
    "Und was für ein netter Mensch!"
    "Ja, super, wirklich, der bietet noch eine andere Fortbildung an, zu Südafrika".
    "Prima! Da gehen wir hin!"
    Ich so: :schreck: :qualm: :neenee: :flieh:

    Und was hat das jetzt mit meinem Beitrag zu tun?


    Ich sage: "die deutsche Kultur" ist nicht wirklich definierbar. Das ist auch für jeden Deutschen was anderes. Das habe ich in dem Beitrag ausgeführt.


    Du sagst "die deutsche Kultur" soll uns zusammenhalten. Ja - welche genau? Wie? Du definierst sie auch wieder nicht, und schreibst ihr trotzdem eine zusammenhaltende Wirkung zu.
    Dann gibst du Beispiele wo das angeblich funktioniert und wo das nicht funktioniert. (Wobei ich das Absingen der Nationalhymne, das für Kinder erstmal nur ein Lied ist, noch nicht als Funktionieren bezeichnen würde).


    Und schlussendlich sagst du, weltwissens-Themen erst ab der Oberstufe. Wieso? Die kids aus türkischen oder bildungsfernen (Wissen um lokale Traditionen ist auch nicht nationengebunden) Familien brauchen Wissen über lokale Besonderheiten, die bildungsnahmen biodeutschen oder bildungsnahmen Migranten vielleicht nicht so sehr, weil sie es von zu Hause kennen, die erweitern halt ihren Horizont durch Begegnung mit dem "anderen".
    Die Mischung macht's. Gilt für alle Jahrgangsstufen.


    Insgesamt weiß ich nicht, was du damit in Bezug auf meien Beitrag sagen willst.


    Und zum Gemeinschaftsgedanke: wenn die deutsche Kultur "angenommen werden" soll, muss sie halt "da sein". Aber was ist sie? Was genau soll ich denn als Mensch aus einem anderen Kultrkreis nun genau annehmen? Was darf ich behalten? Woher sollen das die Migranten wissen? Wie ich sagte: wenn Kultur geschichtliche "Tradition" ist - dann möchte ich BITTE nicht, dass alle Elemente sich halten bzw bin froh, dass diese Elemente §deutscher Kultur" sich nicht gehalten haben: Kinder und Weibsvolk prügeln, Leibeigenschaft, Fürsteltümerlei, oder Stechschritt und Seitenscheitel - alles nein, danke.
    Die anderen Eigenschaften, die angeblich urdeutsch sind - sind es nicht. Es gibt sie in vielen Ländern. Nationale Grenzen definieren halt eher keine Verhaltensmuster.


    Die Sprache lernen, das ist wichtig zum hier Leben. Die ist Deutsch (naja, außer in Hintertupfingen in Bayern, da versteh ich auch wieder keinen). Das ist der Nenner, der Sinn macht. So kommunizieren wir.
    Das Grundgesetz als Rahmenrichtlinie achten. Das ist aber keine Kultur. Das sind Rechtsnormen.


    Von allem anderen, was man so "deutsche Kultur" nennt, gibt es unter den "Biodeutschen" so verschiedene Vorstellungen wie sie über nationale Grenzen hinaus verschieden sind.
    Was hab ich als liberale Großstadtatheistin mit einem sturzkatholischen, erzkonservativen Bauern von der Alm gemein, in Bezug auf Kultur und Werte? Oder dem Pegidisten aus Dresden? Dem schlagenden Burschenaftler aus dem Kaff am Rhein, wo die immer abfeiern, saufen, gröhlen und gerne mal was verwüsten? Ich ess noch nicht mal Weißwurst oder Eierschecke, ich trink kein Bier, ich verabscheue DickeBacken-Musik. Hab aber dafür Germanistik studiert. Ha! Wer ist denn nun deutscher? Die oder ich?


    Ansonsten siehe mein Beitrag von weiter oben.
    Wichtiger als Migrationshintergrund oder "Kultur"(tm) sind Verständigungen über Freiheit, Gleichberechtigung, Respekt, Soziales, Rechte. Die sind aber nunmal nicht deutsch. Sondern mensch. Die Menschenrechtscharta ist eine super Richtlinie. Da könnte man, jenseits von Natioalität, Hautfarbe, Religion und Geschlecht, ansetzen. Mit Menschen, die das umsetzen wollen, kann ich weltweit zusammenleben.

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