Beiträge von Meike.

    Es gibt Deutsche, die sich bedingungslos als Teil des Landes ansehen und inzwischen mehr als genug Deutsche, die den deutschen Staat und die grundgesetzlich verankerten Werte bezüglich des Zusammenlebens in diesem Land ablehnen und sich ausschließlich der Pflege ihrer (eng begrenzten) "Kultur" und ihren Gewohnheiten widmen.

    Und zwar ungefähr im selben Verhältnis wie es bildungsferne und staatsfremdelnde Ausländer gibt. Vom durchgekallten Reichsbürger - unserem hausgemachten Salafistenersatz - bis zum AfD/NPD-Wähler des Typs *ich bin ja kein Nazi, aber es muss endlich wieder von einer starrrrken Führungskraft mit harter Hand durchregiert werden" hin zum "Politik interessiert mich nicht, mich interessiert nur mein Bier&mein iphone"


    Von daher: Am Migrationshintergrund liegt's nicht und über Migrationsquoten ist eine gut funktionierende Gemeinschaft auch nicht zu steuern. Eher über Bildung. Weswegen man es vielleicht doch nicht so bedauern sollte, wenn möglichst viele Menschen möglichst lange in der Schule bleiben, sprich, ihr Abitur versuchen. Jeder zusätzliche Tag mit einem guten PoWi, Geschichte oder Ethik-(+FachX)lehrer ist kostbar... :)

    Das könnte man aber auch toll an einer Realschule machen oder gar an einer Hauptschule. Nicht die Aktionen an sich sind ein Zeichen für leistungsstarke Schüler, denn sie sind eher ein Zeichen für engagierte Schüler.

    Nicht alle davon, wie zB das Sprachforschungsprojekt und das Buch (und ganz sicher hinkt der Vergleich mit den Lernplakaten aber sowas von) - aber das war auch nicht der Punkt meines posts.


    Der Punkt war, dass ich mich nicht erinnern kann, dass wir damals solcherlei Dinge selbstständig organisiert haben.
    Und ich mich gefragt habe, ob das halt heute (nicht mur, aber) mehr die Stärken der SchülerInnen sind, und ob das, was wir als "zentral & wichtig" betrachten - "inhaltliche Tiefe"(tm) - demnächst einfach nicht mehr den Stellenwert hat und dafür andere Dinge wichtig werden - und die Welt sich trotzdem weiter drehen wird? Auch wenn wir muffelnd und motzend am Spielfeldrand sitzen?

    Und dafür gehen andere Sachen besser als früher - vor der Klasse stehen; Gruppenarbeit; mündliches Englisch. Ob diese andere Sachen dann wirklich wichtig sind: schon wieder andere Frage.

    Unbedingt sind die wichtig! Ob wichtiger, wird deren Zukunft zeigen.
    An der wir - die meisten von uns - übrigens nur noch so mittelviel mitbestimmen.


    Damals... tja. Damals ist halt vorbei.
    Schaun wir mal, ob unsere Kulturtechniken in der Zukunft noch was helfen, oder wir das nur glauben, weil es die Techniken sind, die wir am besten beherrschen.


    Ich freue mich immer wieder über meine Schüler: es haben sich von meinen welche im letzten Jahr ohne mein oder der Schule größeres Zutun in der Schule vernetzt und
    - für einen regionalen Wettbewerb zum regionalen Klimaschutz beworben
    - einen flyer zu Menschenrechten gemacht und an die Stadt verschickt
    - Flüchtlingen Neujahrsbriefe geschrieben
    - einen kleineren Poetry Slam (fast) gewonnen
    - einige relativ große Veranstaltungen inclusive Finanzierung selbst organsisiert
    - eine homepage für Lernaustausch selbst organisiert und mit (guten) Inhalten gefüllt
    - ein Buchprojekt begonnen
    - eine kleine Forschungseinheit zu radikalisierter Sprache und Denken begonnen (dann leider Abi gemacht und abgebrochen - war hoch interessant)
    - unfassbar gute Musik gemacht
    - Streetfood produziert.


    Was haben wir auf die Kette gekriegt, als wir in dem Alter waren?
    Also, ich war hervorragend in klassischen Texten, Fremdsprachen, mit Logik und Philosophie, in Geschichte und GM.
    Aber ... was hab ich eigentlich GEMACHT?

    Ach, ein Server, auf dem Material gespeichert wird, ist keine technische Einrichtung? Na, dann.
    Man kann lückenlos nachvollziehen, wer wann wieviel eingestellt hat. Und ob man die aten zur Überwachung des Personals nutzen kann. Hallo?

    Beim Personalvertretungsrecht geht es in diesem Falle aber um die Neueinführung von technischen Geräten, die das Potential zur Überwachung haben.


    Ich hatte ja den Unterpunkt des Mitbestimmungsparagrafen genannt, mit dem man da eher drankommt, wenn man das will.

    Das faule Ei mit "Wir laden alle was hoch, dann muss man nur noch zugreifen und schwuppss-- ist die Stunde in Sack und Tüten" glaubt doch nur, wer nicht in der Praxis unterrichtet.
    Und das hat noch nicht mal was mit geistigem Eigentum zu tun.

    Bei uns funktioniert das großartig in mehreren Fachschaften, allerdings ist das freiwillig und aus einer kleinen Gruppe Kollegen heraus entstanden, die mal angefangen haben und über Jahre gern produziert und das eine oder andere hochgeladen haben, erst ohne dass sich andere beteiligt haben, dann kamen ein paar hinzu und mittlerweile ist es wirklich ein Pool an dem sich viele beteiligen - allerdings ohne verpflichtend zu sein. Und manche tun's halt auch nicht. So what. Wie immer halt. Es funktioniert eher so: man erstellt was, das im Unterricht gut lief, freut sich, denkt sich "könnt den anderen auch gefallen" und lädt es hoch. Von zu Hause meist. Inzwischen ist das ein recht umfangreicher Pool zu allen denkbaren Themen. Die jungen Kollegen, die ihr volles Deputat mangels Erfahrung kaum auf die Kette kriegen und die, bei denen privat oder geusndheitlich die Luft brennt, freuen sich sehr und auch der gesunde Kollege guckt manchmal neugierig rein, wer was zu welchem Thema wieder hochgeladen hat. Präsenzpflicht deswegen geht natürlich gar nicht. Geht auch aus diversen anderen Gründen nicht.

    §75 (4)
    "Der Personalrat hat [...] mitzubestimmen über [...]
    11. Einführung und Anwendung technischer Einrichtungen, die dazu geeignet sind, das Verhalten und die Leistung der Beschäftigten zu überwachen."

    Das trifft hier aber nicht zu, da es keine "technische Einrichtung " ist - dieser Paragraf bezieht sich auf Kopierer mit Festplattenspeicher und einem Kollegen zugewiesenem Code, auf Schließanlagen, die ein Bewegungsprofil erstellen könne oder Monitore mit Vertretungsplan im Lehrerzimmer, die ein Mikrofon enthalten ;) o.ä,.


    Mitbestimmung sehe ich allerdings schon gegeben: Eher passen aber die in den LPVGs üblichen Paragrafen zur "Hebung der Arbeitsleistung".

    Mehr Geld IST aber weniger Arbeit. Fast alle Menschen, die nicht reduzieren, geben an, das zu tun, weil sie es sich nicht leisten können.


    An den Bedingungen ändert das zwar noch nichts, aber diese Option ist immerhin da. Und ich weiß, dass die Quote derer, die mit reduziertem Umfang arbeiten und die Gründe dafür ( Kinder oder Überlastung?) sehr wohl in politische Überlegungen mit einbezogen werden.

    Das jemand Konkurrenz für eine tolle Sache hält, weil er sich als deren Profiteur wähnt, kann ich schlecht verhindern. Ich wollte darauf hinaus, dass ich den Eindruck habe, dass die negativen Seiten der Konkurrenz teilweise kaum bedacht werden, weil man sich selbst nicht als Opfer sehen möchte. Aber in einer Konkurrenz gibt es eben nicht nur Gewinner.

    Siehe die verlinkten Studien...

    Aber dass genau dieses willkürliche - i.e. vom individuellen Schulleiterbefinden abhängige - Austeilen von punktuellen Gratifikationen nicht der Punkt sein kann, auf den man sich systemisch beruft, ist schon irgendwie klar, oder...?


    Das ist bestenfalls nice to have, aber kein dauerhaft wirksames Konzept. Es ist überhaupt kein Konzept.


    Zur systemischen Wirksamkeit siehe oben verlinkte Studien...

    Die Diskussion hier hinterlässt mich doch einigermaßen fassungslos.


    Nur Lehrer können darüber diskutieren, ob ihnen eine Pizza vom Dienststellenleiter (der mitnichten Chef, mitnichten Arbeitgeber - sondern der ausführende Verwaltungsbeamte für den Arbeitgeber (Land) ist! (Chef ist, wer einstellen oder rausschmeißen und Gehälter festsetzen kann)) - oder ein warmer Händedruck, individuell zu bemessen, für besondere Leistungen genügt.
    Aber gut.


    Ist ja nicht so, dass man das nicht schon ausprobiert hätte, öfter auf der Welt - und PISA hat's ausgewertet:
    https://www.oecd.org/pisa/pisa…/pisainfocus/50328990.pdf
    In England kam's nicht so gut an:
    https://www.theguardian.com/ed…ce-pay-teachers-education
    https://www.teachers.org.uk/ed…ce-related-pay-in-schools
    https://ore.exeter.ac.uk/repos…profession.pdf?sequence=2


    Usw. Usf.

    Na klar, das ist ja gesichertes Wissen. Ich erinnere an die Blitzbesetzung von xzig Posten im KuMist nachdem die FDP aus dem Landtag gewählt worden war..


    Ich finde das Interview trotzdem erstaunlich klartextig und klarsichtig, nicht nur wegen der Binsenweisheit zum Thema Bestenauslese (wobei ich da, der Ehrlichkeit halber, auch sehr umsichtig und ordentlich geführte Verfahren erlebe, kommt halt immer drauf an) - vor allem wegen der unnötigen und unsinnigen Verstrickungen und Verquickungen, die Menschen zu „Feinden“ macht die nicht ausgezogen sind um welche zu sein. Das erlebe ich genau so - der Druck und der Kahlschlag der Ressourcen zermürbt alle und treibt viele in ein Verhalten, das sie von sich nicht gedacht hätten, als sie auszogen ihren Job zu tun. Jeder gegen jeden und der Anwalt immer um die Ecke, es ist ein Irrsinn.

    Oft kann man interessantes Personal nicht verpflichten, weil diese von ihrer Qualifikation sehr niedrig eingruppiert werden

    Ich sach ja. "Grundschullehrer kann jeder".
    Sinnvoller wäre es, den Beruf durch A13 so aufzuwerten, dass zu keinen Engpässen kommt, und zusätzlich Sozialpädagogen und andere fest und stationär einzustellen. Die freien Personalmittel in Schulleiterhand enden fast immer in befristeten Verträgen - befördern das Befristungsunwesen und die prekären Arbeitsformen, von "wirtschaftlicher Perspektive" ist da auch nicht die Rede. Klar hätten die Leute lieber nen befristeten Vertrag als keinen Vertrag...aber das hält das gerade noch so am Rande vom Zusammenbruch funktionierende System am Leben...
    Die freien Mittel für niedrig eingruppierte Berufsgruppen zwecks Lückenstopfung zu verwenden, ist mittlerweile Standard in SBS. Eben wegen der niedrigen Eingruppierung. Halte ich nix von. Kurzfristig mag das ne Hilfe sein, langfristig geht das nach hinten los. Aber langfristig wird ja nicht gedacht.

    Welchen Sinn solle das haben? Von nichts kannste nichts zurücklegen, oder einkaufen/einstellen.
    Ich kann mir eh absolut keinen Grund vorstellen, warum das GS weiterhelfen sollte. Gerne wird ja mit dem 1% Zuschlag auf die Grundunterrichtsversorgung geworben (der auch der einzige für mich erkennbare Vorteil des Ganzen wäre). Der Markt an Grundschullehrern ist allerdings leergefegt. 1% mehr Zuweisung oder nicht: es gibt eh niemanden, den man dafür einstellen könnte. Man kann auch neimanden mit der Stundenzuweisung entlasten - denn entlastete Stunden müssen ja andere machen, und die sind ja eben - siehe oben - gerade auch nicht da.
    Bisher waren die staatlichen Schulämter in der Pflicht, für Personaldeckung zu sorgen. Bei den SES müssten sie das nur noch zum Teil, den schwarzen Peter hat dann mit den personalwirksamen Geldern die Sl. Suchen, anwerben, einstellen. Auf einem leergefegten Markt.
    Woher sollte die SL plötzlich die qualifizierten Kräfte bekommen, die der Bezirk nicht findet? Sie stopft also die Lücken dann mit Leiharbeit von Campuserve und den anderen Anbietern, Grundschullehrer kann ja eh jeder. Die Kinder sind, wenns gut läuft, halbwegs betreut, die Kollegen arbeiten für die Leiharbeiter mit beim Erstellen von passendem Umterricht, Beraten, Fördern, Bewerten, und arbeitet die neuen "Kollegen" ein. Das Land hat aber das Gefühl, es läuft ja irgendwie so lange keine Kinder unbetreut herumspringen und Eltern demonstrieren oder Interviews in Zeitungen geben, damit ist der Druck raus, und es ist mal wieder nicht sofort nowendig, den Beruf so attraktiv zu machen, dass sie dauerhaft genug Leute plus mobile Vertretungsreserve genug haben... Vielleicht nächste Legislaturperiode... Naja. Muss ich ja nicht ausführen.

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    Aus personalrätlicher Sicht ein Riesenproblem.
    Die schlimmsten Beschwerden über mit Füßen getretener Mitbestimmung und Gutsherrenführung kommen aus den SES und SBS. Zahllose Beispiele.
    Ich vermute, dass das nicht nur an der Unübersichtlichkeit der dort in x Vertragsarten herumspringenden Beschäftigten und der intransparenten Strukturen liegt, sondern auch daran, dass ein bestimmter Typ Schulleiter aus guten Gründen selbständige Schule leiten will, nämlich die, denen besonders wenig daran liegt, eine Schule auf Basis von Konferenzbeschlüssen und Mitbestimmung zu leiten.

    Das gB berechnet sich aus IT, VSS, Fortbildung und Lehrmittel. Außerdem gibt es die freien Personalmittel, Diese werden auch aus der Schülerzahl errechnet und jährlich zugewiesen. Dabei gibt es mehrere Stichtage, im Gegensatz zu den 4 Bestandteilen des kleinen Budgets, die für das ganze Haushaltsjahr zugewiesen werden.
    Also ändert such dieses Budget zB bei Meldung von Elternzeiten, Langzeiterkrankungen, Teilzeit, uvm.
    Die genauen Mittel finden sich in einem Kontrakt zwischen deiner SL und Land.
    Zur Berechnung:



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