Beiträge von Meike.

    Hallo Gänseblümchen,
    ich denke, dass zu deinem Dilemma auch beiträgt, wenn du dich so fühlst:

    Zitat

    Mich macht das Ganze psychisch und physisch kaputt. Habe ich wirklich sieben Jahre lang eine Ausbildung absolviert, um jetzt festzustellen, dass alles für die Katz war und ich nun vor den Trümmern meiner Existenz stehe?


    Ich fühle mich als Versager und bin am Ende.


    denn das scheint auch im Unterricht durch. Folglich denke ich, dass du auch bei dir selbst anfangen und dir Unterstützung für deine Psyche holen solltest: Gibt es in deiner Stadt Supervision führ Lehrer? Das kann unheimlich hilfreich sein.
    Guckst du mal hier zur Info:
    http://www.schulpsychologie.de/kollegen/supervision.htm
    http://www.marianne-franke.de/Berufssupervision.html
    www.supervision-hess-rhpf.de
    http://www.soziales-netz.de/a-z/s/supervision
    Bestimmt gibt es ähnliches bei dir um die Ecke.


    Auf keine Fall solltest du als Einzelkämpferin agieren, da schließe ich mich den Vorrednern an: hol dir alle Hilfe, die du bei Kollegen deines Vetrauens bekommen kannst.


    Das Lehrerbild aus der Ausbildung und Realität manchmal stark auseinendergehen ist eine Erfahrung, die sicher jeder mal macht. Ich denke aber nicht, dass du deshalb alles, was dir wert und wichtig ist, aufgeben solltest. Von einem Extrem ins andere zu fallen ist auch sicher kein Signal, das das Verhalten der Schüler ändern wird. Sicher musst du konsequent auftreten aber


    Zitat

    Mittel der Wahl sind entweder drakonische Strafarbeiten oder das Herunterputzen und "Fertigmachen" von einzelnen Schülern vor der ganzen Klasse.

    DAS kann ja wohl auch nicht die Lösung sein.


    Habt ihr einen guten Vetrauenslehrer? Kann der nicht mal mit dir und der Klasse mediierende Gespräche nach festen Regeln führen?


    Tipps zur Mediation - zum Teil zum Selbermachen (als Klassenprojekt) - gibt es hier:
    http://www.weg-vom-stress.de/M…tion/schule_mediation.htm
    und der weiße Ring bietet dazu auch Unterrchtsmaterialien an
    - ich glaube hier:
    langer link


    Und wenn ich nicht so viel zu korrigieren hätte, würde ich diese unschönen langen Links auch kürzen, mach ich dann mal später.


    Dir alles Gute!! Und ruhige, entspannende Weihnachsfeiertage...!!


    Meike

    Zitat

    Für mich sind solche Menschen keine Lehrer, sondern Selbstdarsteller.
    Der Kollege scheint es zudem nötig zu haben, sein eigenes (vermeintliches) Können gegenüber anderen hervor zu heben. Die richtig guten Lehrer habe ich sowas nie machen hören/ sehen.


    So sehe ich das auch und ich GLAUBE einfach nicht, dass alle Schüler einen solchen selbsternannten Superhelden so toll finden, die sind ja auch nicht blöde. Der wirkt ja nach deiner Beschreibung gar nicht mehr wie ein Mensch...


    Und das

    Zitat

    Ja, das ist es ja was mich so super stört, der will mir nämlich nicht verraten wie man das besser macht. Denn ich muss es ja SELBST herausfinden.


    finde ich sehr verdächtig. SEHR verdächtig!!


    Nee, lass dir nix einreden. Am wahrscheinlichsten ist: Wer seine Tipps nicht teilen will, der HAT auch keine.

    Ich rechne gar nicht mehr, weil es mich frustriert.
    Ich weiß nur, dass ich mich - bei gleichem Konsum! - davor grause, mein Konto am Monatsende zu checken: es ist unglaublich, wie vie Geld man einfach verfrisst. Ein Besuch im Supermarkt kostet offensichtlich das Doppelte wie früher.


    Wie machen das Leute, die nicht so viel verdienen, wie wir? Es ist mir ein ehrliches Rätsel!

    Herbstgefühl


    Mürrisch braust der Eichenwald,
    Aller Himmel ist umzogen,
    Und dem Wandrer, rauh und kalt,
    Kommt der Herbstwind nachgeflogen.


    Wie der Wind zu Herbsteszeit
    Mordend hinsaust in den Wäldern,
    Weht mir die Vergangenheit
    Von des Glückes Stoppelfeldern.


    An den Bäumen, welk und matt,
    Schwebt des Laubes letzte Neige,
    Niedertaumelt Blatt auf Blatt
    Und verhüllt die Waldessteige;


    Immer dichter fällt es, will
    Mir den Reisepfad verderben.
    Daß ich lieber halte still,
    Gleich am Orte hier zu sterben.


    Wieder ist, wie bald! wie bald!
    Mir ein Jahr dahingeschwunden.
    Fragend rauscht es aus dem Wald:
    Hat dein Herz sein Glück gefunden?


    Waldesrauschen, wunderbar
    Hast du mir das Herz getroffen!
    Treulich bringt ein jedes Jahr
    Welkes Laub und welkes Hoffen.



    von Achim von Arnim
    ______________________________


    Der verdorrte Baum


    Eine Fabel


    Ein Gärtner, der mit strenger Hand
    An seinen Bäumen schnitt und band,
    Und wenn er wilde Zweige fand,
    Sogleich von innerm Zorn entbrannt,
    Den Bäumchen drohete, den Übermuth zu zwingen,
    In eine Hecke sie zu bringen.
    Der Gärtner, als er putzt und hieb,
    Fand auch ein Bäumchen schlank und zart,
    Von schönem Wuchs, und seltner Art,
    Das aller Kenner Urtheil nach,
    Ihm Frucht und Schatten früh versprach,
    Das aber ihm zu hitzig trieb.
    Da holt' er Binsen sich, und bald
    Band er mit grausamer Gewalt
    Den wilden Zögling fest an eine Stange.


    Das arme Bäumchen, ach! es stand
    Betrübt, und schmachtete so lange,
    Bis es verdorrt an seiner Stange
    Der "weise" Gärtner fand.


    Muß man, der Wildheit vorzubaun,
    Die Lebensgeister dann ersticken? - -
    So sah ich manch Genie erdrücken,
    Das (Gott verzeih's dem Pädagogen,
    Der es zu einem Nichts erzogen!)
    Geschaffen ward, mit Schatten zu erfreun,
    Mit Früchten süß und rein,
    Den müden Wandrer zu erquicken.



    Karoline Rudolphi (1754- 1811)
    ____________________________________


    Das Birkenbäumchen


    Ich weiß den Tag, es war wie heute,
    ein erste Maitag, weich und mild,
    und die erwachten Augen freute
    das übersonnte Morgenbild.


    Der frohe Blick lief hin und wieder,
    wie sammelt er die Schätze bloß?
    So pflückt ein Kind im auf und nieder
    sich seine Blumen in den Schoß.


    Da sah ich dicht am Wegesaume
    ein Birkenbäumchen einsam stehn,
    rührend im ersten Frühlingsflaume.
    Konnt' nicht daran vorübergehn.


    In seinem Schatten stand ich lange,
    hielt seinen schlanken Stamm umfaßt
    und legte leise meine Wange
    an seinen kühlen Silberbast.


    Ein Wind flog her, ganz sacht, und wühlte
    im zarten Laub wie Schmeichelhand.
    Ein Zittern lief herab, als fühlte
    das Bäumchen, daß es Liebe fand.


    Und war vorher die Sehnsucht rege,
    hier war sie still, in sich erfüllt;
    es war, als hätte hier am Wege
    sich eine Seele mir enthüllt.


    Gustav Falke
    _____________________________________


    Kirschblüte bei der Nacht


    Ich sahe mit betrachtendem Gemüte
    Jüngst einen Kirschbaum, welcher blühte,
    In kühler Nacht beim Mondenschein;
    Ich glaubt', es könne nichts von größrer Weiße sein.
    Es schien, ob wär ein Schnee gefallen.
    Ein jeder, auch der kleinste Ast
    Trug gleichsam eine rechte Last
    Von zierlich-weißen runden Ballen.
    Es ist kein Schwan so weiß, da nämlich jedes Blatt,
    Indem daselbst des Mondes sanftes Licht
    Selbst durch die zarten Blätter bricht,
    Sogar den Schatten weiß und sonder Schwärze hat.
    Unmöglich, dacht ich, kann auf Erden
    Was Weißers aufgefunden werden.
    Indem ich nun bald hin, bald her
    Im Schatten dieses Baumes gehe,
    Sah ich von ungefähr
    Durch alle Blumen in die Höhe
    Und ward noch einen weißern Schein,
    Der tausendmal so weiß, der tausendmal so klar,
    Fast halb darob erstaunt, gewahr.
    Der Blüte Schnee schien schwarz zu sein
    Bei diesem weißen Glanz. Es fiel mir ins Gesicht
    Von einem hellen Stern ein weißes Licht,
    Das mir recht in die Seele strahlte.
    Wie sehr ich mich an Gott im Irdischen ergetze,
    Dacht ich, hat Er dennoch weit größre Schätze.
    Die größte Schönheit dieser Erden
    Kann mit der himmlischen doch nicht verglichen werden.



    Barthold Hinrich Brockes (1680-1747)
    ___________________________________


    Der Wald


    Nimm mich in kühligen, schattigen Arm,
    Säuselnder Hain!
    Fern von rauschender Freuden Schwarm,
    Ungestört vom nagenden Harm,
    Will ich deiner mich freu'n.


    Lieblich strömt von den Gipfeln herab
    Wallender Duft;
    Langsam ans moosige Ufer hinab,
    Rollen die murmelnden Wellen ins Grab,
    Spiegelschimmernder Luft.


    O Natur! wie bist du so schön;
    Lieblich und hehr
    Deine verjüngende Schönheit zu sehn,
    So durch's Leben lächelnd zu gehn,
    Mit der Unschuld daher!


    Unschuld nur, und du, o Natur!
    Seliges Band!
    Ihr versüßet das Leben uns nur;
    Stets will ich folgen der blumigen Spur
    Mit der Lieb' an der Hand!


    Friederike Brun (1765-1835)
    _______________________________


    Die Eichbäume


    Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges!
    Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und häuslich,
    Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleißigen Menschen zusammen.
    Aber ihr, ihr Herrlichen! steht, wie ein Volk von Titanen
    In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel,
    Der euch nährt` und erzog, und der Erde, die euch geboren.
    Keiner von euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen,
    Und ihr drängt euch fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel,
    Unter einander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute,
    Mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken
    Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet.
    Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels
    Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen.
    Könnt ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer
    Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben.
    Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich,
    Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd ich unter euch wohnen.



    Friedrich Hölderlin (1770-1843)
    ___________________________________


    Die Erlen


    Wo hier aus den felsichten Grüften
    Das silberne Bächelchen rinnt,
    Umflattert von scherzenden Lüften
    Des Maies die Reize gewinnt,


    Um welche mein Mädchen es liebt
    Das Mädchen so rosicht und froh
    Und oft mir ihr Herzchen hier gibt,
    Wenn städtisches Wimmeln sie floh;


    Da wachsen auch Erlen, sie schatten
    Uns beide in seliger Ruh,
    Wenn wir von der Hitze ermatten
    Und sehen uns Fröhlichen zu.


    Aus ihren belaubeten Zweigen
    Ertönet der Vögel Gesang
    Wir sehen die Vögelchen steigen
    Und flattern am Bache entlang.


    O Erlen, o wachset und blühet
    Mit unserer Liebe doch nur
    Ich wette, in kurzer Zeit siehet
    Man euch als die Höchsten der Flur.


    Und kommet ein anderes Pärchen,
    Das herzlich sich liebet wie wir
    Ich und mein goldlockiges Klärchen,
    So schatte ihm Ruhe auch hier.


    Novalis, eigentlich Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801
    _________________________________


    Der Baum


    Sonne hat ihn gesotten,
    Wind hat ihn dürr gemacht,
    Kein Baum wollte ihn haben,
    Überall fiel er ab.


    Nur eine Eberesche
    Mit roten Beeren bespickt
    Wie mit feurigen Zungen,
    Hat ihm Obdach gegeben.


    Und da hing er mit Schweben,
    Seine Füße lagen im Gras.
    Die Abendsonne fuhr blutig
    Durch die Kippen ihm nach,


    Schlug die Ölwälder alle
    Über der Landschaft herauf,
    Gott in dem weißen Kleide
    Tat in den Wolken sich auf.


    In den blumigen Gründen
    Schlangengezücht,


    den silbernen Hälsen
    Zwitscherte dünnes Gerücht.


    Und sie zitterten alle
    Über dem Blätterreich,
    Hörend die Hände des Vaters
    Im hellen Geäder leicht.


    Georg Heym
    ____________________________


    Der scheidende Sommer


    Das gelbe Laub erzittert,
    Es fallen die Blätter herab;
    Ach, alles, was hold und lieblich,
    Verwelkt und sinkt ins Grab.


    Die Gipfel des Waldes umflimmert
    Ein schmerzlicher Sonnenschein;
    Das mögen die letzten Küsse
    Des scheidenden Sommers sein.


    Mir ist, als müsst ich weinen
    Aus tiefstem Herzensgrund;
    Dies Bild erinnert mich wieder
    An unsre Abschiedsstund'.


    Ich musste von dir scheiden,
    Und wusste, du stürbest bald;
    Ich war der scheidende Sommer,
    Du warst der kranke Wald.


    Heinrich Heine
    ________________________________


    Der letzte Baum


    So wie die Sonne untergeht,
    Gibt's einen letzten Baum,
    Der, wie in Morgenflammen, steht
    Am fernsten Himmelssaum.


    Es ist ein Baum und weiter nichts
    Doch denkt man in der Nacht
    Des letzten wunderbaren Lichts,
    So wird auch sein gedacht.


    Auf gleiche Weise denk ich dein,
    Nun mich die Jugend läßt,
    Du hältst mir ihren letzten Schein
    Für alle Zeiten fest.


    Christian Friedrich Hebbel
    __________________________


    Gruß
    Heike

    zusammenzureißen, aber ich weiß nicht warum.


    Heißt, der Duden spuckt Folgendes aus:
    1. zu|sam|men|rei|ßen <st. V.; hat> (ugs.): 1. <z. + sich> sich [energisch] →zusammennehmen (2): reiß dich ...


    und wenn ein Wort als Infinitiv zusammen geschrieben wird, dann auch der erweiterte Inf.


    Ich weiß aber trotzdem nicht wirklich warum und wann.


    Wenn mich etwas nervt, dann ist es die Getrennt- und Zusammenschreibung der neuen RS. Bei jedem Versuch, das meinen Kleinen zu erklären, stoße ich an meine (und die an ihre!) Grenzen.


    Die Süßen sagen schon statt "nach neuer Rechtschreibung" nur noch "nach nerviger Rechtschreibung". Recht hamse.


    Gruß
    Heike

    Hallo alle,
    ich habe einige mp3s mit politischen Reden und anderen Schmankerln, die ich meinem Lk gerne schicken würde - wenn's geht, ohne dass ich 22 CDs brennen muss. Am liebsten per einer rundmail an alle.


    AOL sagt aber, die Dateien seien ihm zu fett, ich könne die nicht schicken (selbst, wenn ich die Reden einzeln anhänge).


    Kann man mp3 files noch kleiner machen (mit Nero oder sonst irgendwie?) oder gibt es einen anderen schlauen Trick?


    Danke schonmal!
    Heike

    Ich bin nach längerer Überlegung auch dagegen.


    Ich kann zwar die Genervtheit über die ständigen Angriffe in bestimmten threads gut nachvollziehen - und auch die Sorge, dass man sich nicht wirklich konstruktiv austauschen kann, wenn threads dauernd von "der Lehrer ist immer ganz alleine Schuld"-Monologisierern oder Glückskeksheilsversprechern vom eigentlichen Anliegen abgelenkt werden.


    Zwar habe ich mir auch schon das eine oder andere Mal etwas verkneifen müssen, was ich gerne gepostet hätte, weil ich das Gefühl hatte, es könnte missbraucht werden, z.B. zum Zwecke des outens meiner Person (womit ich zwar kein so großes Problem hätte, was mich und meinen Unterricht, aber schon eher, was die posts über meine Referendare und deren Prüfungen, auch was einige Schüler / Klassen und deren dann mögliche Zuordnung angeht - diese würden das wohl kaum schätzen).


    Das Verkneifen ist mir aber lieber, als hier einen Rückzug ins Private zu starten, der dann wieder als Geheimniskrämerei und Deckmäntelchen über dem "wahren Gesicht der bösen Lehrer" ausgelegt werden würde - und das würde er.


    Ganz geheime Fragen und Sorgen kann man ja auch regeln, indem man PNs austauscht. Dann bekommt man vielleicht nicht so viel, dafür aber offeneres Feedback, ist m.E doch ausreichend.


    Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass ich nicht wüsste wie man - technisch und persönlich - die Auswahl und Überprüfung von Usern vornehmen sollte, die "genehm" sind (und die Vorstellung einer Auswahl "genehmer User" stört mich auch).

    Ohne jetzt eine theologische Diskussion anfangen zu wollen, aber dabei

    Zitat

    Gott will eigentlich nicht, dass der Mensch leidet, aber er muss leiden um zu lernen, um besser zu werden.

    wird mit immer ganz schwummerig.


    Was soll denn ein Kind, das nur drei Jahre lebt, weil es im vierten verhungert ist, dabei gelernt haben???


    Oder verhungert es, weil die Mutter was lernen soll? Zum Beispiel, dass die Welt ungerecht ist?


    Ich weiß, das ist so eine Frage... aber diese Erklärungsmodi wie "Wir leiden um zu lernen" klingen mir so sehr nach eben jenem: verzweifelten Erklärungsmodi um's ertragen zu können. Ich persönlich will aber nicht, dass wir's ertragen lernen.


    Kindern möchte ich so eine Erklärung jedenfalls nicht anbieten. Die kämen sonst auf die Idee, dass das Verhungern, Gequält- und Ausgebeutetwerden von anderen Kindern irgendwo auf der Welt einen SINN habe, und dass man sich also folglich nicht mit Händen und Füßen dagegen sträuben muss, dass so etwas passiert.


    Ich fürchte immer, dass die Annahme einer "göttlichen Gerechtigkeit", die vom Mensch nicht erkannt werden kann, zu einer größeren Akzeptanz von Ungerechtigkeit führt. Das kann ICH nicht akzeptieren.


    Gruß
    Heike

    Muss man / kann man Kindern darauf überhaupt antworten?


    Ich als Atheistin werde im Deutschunterricht auch öfter mal mit solchen Fragen konfrontiert und zucke dann auch immer innerlich zusammen.


    Den Kindern erklären, dass und warum ich denke, dass es keinerlei Hinweise für einen Gott in der Welt gibt, oder noch "schlimmer", dass ich glaube, dass das Konstrukt "Gott" ein ganz natürliches und typisches Hilfsmittel der Menschen ist um sich die Welt erträglicher zu machen, kann ich nicht, weil ich glaube, dass das einige doch ganz schön erschüttern würde: meine Kleinen hängen ja an mir als Klassenlehrerin immer auch auf eine Art und Weise, die allem, was ich sage, große Verbindlichkeit zumisst, weswegen ich meine Worte immer schön auf die Goldwaage lege.


    Aus solchen Diskussionen halte ich mich dann meist raus, indem ich sage: Wisst ihr, ich habe dazu eigentlich im Moment keine fertige Meinung, ich bin noch am Nachdenken. Aber das ist doch ein Thema, das ihr auch alleine diskutieren könnt...fangt doch mal an.



    Knifflige Fragen wie die, ob Gott Fehler machen kann, hängen immer ganz eng mit persönlichem Glaubensverständnis zusammen, und das bekommen die Kleinen ja erstmal von zuhause mit. Da kann man, ganz gleich bei welcher Antwort, fast nur bei einem Teil der Kinder voll ins Fettnäpfchen treten.


    Ich würde es an deiner Stelle nur von den Kindern selbst diskutieren lassen, Ideen dazu sammeln und nur strukturierend weiterhelfen, wenn sich die Meinungen verfransen oder ins Emotionale abgleiten.


    Und die Schlussfolgerung, dass man vielleicht nicht heute in der Stunde rauskriegen kann, ob Gott Fehler macht, dass man aber ganz bestimmt sagen kann, dass Menschen Fehler machen und dass man daran arbeiten und verbessern helfen muss, wäre doch schon eine sehr weitreichende!


    Halt mich mal auf dem Laufenden, wie es weiterging, das finde ich spannend!

    Nicht für NRW , aber bei uns an der Schule (und den mir bekannten OSen) ist das ganz klar geregelt (und wie ich finde fair: das sind fast Erwachsene - die Regeln sind kapierbar):


    1. Fehlen bei Klausur NUR mit Attest, keine andere Entschuldigung zählt. Kein Attest = Klausur null Punkte


    2. Führerscheinprüfungen (so wie auch die Tests!) sind Wochen vorher bekannt und Fahrprüf. müssen mindestens eine Woche vor dem Test mit Schriftstück aus der Fahrschule bescheinigt werden, dann gilt Test als Entschuldigung. Plötzliches Verlegen der Prüfung ist Privatsache - NICHT auf den Tag und die Stunde des Tests. Das ist mach- und verlangbar.
    Keine Bescheinigung vorab = Null Punkte.


    3. Beerdigungen, Hochzeiten etc fallen auch nicht vom Himmel: drei, spätestens zwei Tage vorher Anruf beim Schulleiter durch Eltern / Vormund = Entschuldigung, wenn nicht: Null Punkte.


    4. Nachschreibklausuren können nur angeboten/geschrieben werden, wenn o.g. Entschuldigungen vorliegen. Und selbst DANN sind sie freiwillige (wenn bei uns auch übliche) Angebote des Lehrers.


    5. Wenn keine Nachschreibklausur angeboten wird, gilt, dass der andere Test als schriftliche Note gewertet wird. In Fächern, in denen nur eine K. gechreiben wird, können andere Leistungsformen verlangt werden (Präsentation, umfangreiches Refereat).


    Hoffentlich hilft's dir für deine Überlegungen!


    Gruß
    Heike

    Zitat

    Was passiert also bei den Schülern, wenn sie solche scheinbar irren Sätze hören?


    Meine greifen sich ans Hirn und fragen sich, ob die Frau X eigentlich noch richtig tickt.


    Ganz ehrlich, row-k: du kannst das Animagus nicht übel nehmen! Deine Art zu schreiben ist unkapierbar. Kein Mensch weiß, worauf sich was bezieht, du hüpfst von Gedanke zu Gedanke, die Hälfte derselben ist nur halb ausformuliert und die andere Hälfte besteht aus Andeutungen und sinistren Hiweisen oder rhetorischen Fragen. Und, ja, ich kann im Zusammenhang lesen, ich bin nun wirklich eine trainierte und sichere Leserin. Aber dir kann ich nicht folgen - Joyce's stream of consciousness ist dagegen ein wohlstrukturierter essay.


    Na, ich schnapp mir mal wieder einen expressionistischen Roman, zum Üben...vielleicht komm ich ja noch rein.


    Obwohl..lohnt sich das?



    Heike

    Zitat

    und sich zunächst nicht positiv auf die Unterichtsqualität auswirken.


    Darauf kannst du wetten. Vor allem deshalb, weil dann UNSUMMEN ausgegeben werden müssten um das möglich zu machen - und wo werden die dann wieder gespart? Na?


    Genau. Und die Einstellungen wären das gewesen, was G8 und co evtl noch hätte erträglich machen können.


    Eins sehe ich aber wirklich positiv: wenn das auf uns zukommt, SEHEN die Leute endlich mal, wie lange ein Lehrerarbeitsag wirklich geht und was es dazu alles braucht. Sie sehen es entweder daran, dass in den Schulen bis 22 Uhr noch Licht brennt und alles arbeitet - ODER daran, dass keine Arbeit jemals mehr zuende gebracht werden wird, alle schlampig vorbereitet sind, Arbeiten nicht zurückgegeben werden und auch sonst das Chaos tobt.


    Als dritte und horrorhafte, aber auch nicht unwahrscheinliche Möglichkeit ist leider auch folgendes Szenario zu sehen:
    Wir bleiben bis 16, 17 Uhr in der Schule, hängen da ineffizient unsere Zeit ab, weil Material, Ruhe(!!! die brauch ich nämlich auch zum Denken!) und Platz nicht da sind (nebenbei sind alle mies gelaunt, eben deswegen!), wir sind dann um 19 Uhr zuhause und fangen DANN erst an:


    Kinders, das Wort übermüdet, das wir alle zu kennen meinten, wir eine ganz neue Bedeutung bekommen!


    Ich halt's für Riesenquatsch und mal wieder bildungspolitische Augenwischerei. Pfui.


    Heike

    Ui, super und nützlich. Schon geklaut, und wird demnächst - dein freundliches Einverständnis vorausgesetzt - ohne copyright an die Refs verteilt - vielen Dank...


    :) Heike

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