Beiträge von Meike.

    Armer Forsch. Ne volle Stelle und die Anforderungen der Schule, das ist hart. Ich wünschte ich könnte besser raten... leider sind deine Fächer mir völlig unbegreiflich.
    Suche dir unbedingt gute Mentoren (hast du die?) und "nutze" die so oft und so viel es geht, frag auch bei Kleinigkeiten und lasse sie zugucken, so oft es geht und gnadenlos Kritik üben, damit du drauf aufbauen kannst. Plane deine UBs am besten auf gerade die oben bemängelten Stellen hin, also auf fachlichen Anspruch - und sprich sie hier mit uns so weit es geht durch. Wie viele hast du denn noch? Wie sehen deine Fachausbilder das (oder hast du als Seiteneinsteiger keine?)


    Ich wünsch dir viel Kraft!
    Meike


    PS: sunny


    Zitat

    Wie siehst du das ganze denn?? Lernen deine Schüler was und haben Spaß bei der sache?? Hast du einen guten Draht zu den Kids und du hast Spaß bei der sache???


    Ich persönlich denke ja, das sind die hauptfaktoren beim Unterrichten (meine Seminarleiter scheinen das naders zu sehen)


    Sorry, auch wenn ich die Einzelschicksale hier sehr bedauere und euch alles nur erdenklich Gute wünsche, aber da kann ich nicht zustimmen. Fachkompetenz halte ich für unendlich wichtig - NEBEN den pädagogischen Qualitäten! Ich spreche da auch aus Sicht einer Mentorin und Tutorin, bei der sich Schüle schon oft über fachlich unsichere Lehrer ausgeheult haben und auch als Kollegin, die dann mit dem, was da "vermurkst" wurde, weiterleben musste - das war oft auch hart. Für die Schüler ganz besonders. Das mag am Gymnasium relevanter sein als anderswo, weil es hier darum geht Unmengen Stoff in viel zukurzer Zeit effizient ind ie Köpfe zu bekommen ... aber ich denke schon, dass man fachlich sehr fit sein muss, auch aus Gründen des Respekts der Schüler. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass das fachliche manchmal mit der Zeit kommt, wenn man sie denn hat oder sich nimmt - und dass manchmal die Refs unsicherer wirken, als sie es sind. Manchmal.


    Versteht's nicht falsch. Ich wünsche (fast) jedem eine Chance es im "richtigen Lehrerleben" beweisen zu können! Aber nur mit "Spaß" geht es eben auch nicht.


    Noch ein lieber Gruß
    Meike

    Da gebe ich dir recht Philo, aber, wie ich finde, nur für kürzere Lektüren und auch eher nicht im LK. In GKs mache ich das auch - aber nur, wenn wir uns nicht öderweise 24 Kapitel lang immer scheibchenweise vorwärtsackern müssen (das nervt auf Dauer und ergibt auch keinen Überblick über die Gesamtheit des Romans oder Stücks). Bei kürzeren oder einfacheren Lektüren kann es aber auch gut sein um antizipierende kreative Aufgaben zu machen (auch nicht so das übliche LK -Ding) oder um die Schüler selbstständig Kapitel refereieren, nachspielen, umschreiben, etc zu lassen, oder um Überraschungseffekte einzubauen (z.B. durch Filmeinspielungen mit anderer Interpretation und dann weiterlesen lassen etc pp).


    Wie gesagt, eine Frage des Kurses und der Absichten, des Zeitmanagements (meist dauert es beim Stück-für-Stück Lesen länger) und der Frage ob man für die Klausur nur das Wissen über Kapitel 1 - 8 oder das Verständnis des ganzen Werks braucht. Alles Dinge, die man sich tunlichst vor dem Planen der Reihe überlegen sollte, sonst steht man bei der Klausur etwas dumm da.

    Mein Bruder, den ich seitdem nur noch Heldenbruder nenne, hat mal bei einer nervig-fanatisch politisch korrekten Professorin der Mathematikdidaktik ein Referat gehalten und verkündete mit todernster Miene vor versammeltem Auditorium: "An dieser Stelle können die Schülerinnen und Schüler dann die Variablinnen und Variablen X und Y einsetzen!"


    :D:D Er ist fast aus dem Proseminar geflogen...


    Liebe Grüße und Grüßinnen
    Meike

    IM Unterricht lasse ich bestimmt nicht lesen. In der OS lasse ich die Schüler fast immer in 3-5 Wochen den gesamten Text lesen, da man so komplexer arbeiten kann: Charaktere durchs ganze Buch beobachten, Spannungslinien zeichnen, thematische Fäden verfolgen, etc pp.

    Das mit der Aussprache im Englischen ist eh so eine knifflige Sache. Ich hatte in sofern Glück, als ich einen FL hatte, der alle Akzente - solange sie nicht deutsch waren - akzeptierte. Mein Englisch wurde daher immer als sehr authentisch gelobt, obwohl ich vor 5 Jahren einen recht "fiesen" walisischen Akzent hatte, (ich klang wie ein echter Cardiffer Hafenarbeiter ;) ) - da haben sich ganz VIELE Wörter so nicht im Wörterbuch gefunden, aber so isses eben in Südwales ..


    So halte ich es auch bei meinen im Ausland gewesenen Schülern: gut ist, wenn es authentisch klingt. Ob das breitestes Texas, singendes New Orleans, dumpf-grollendes Schottland oder nuschelndes Cornwall ist, ist mir egal. Hübsch ist alles.


    Darüber würde ich mal im Fachseminar eine Diskussion lostreten - dann kannst du vielleicht auch deine eigenen regionale Färbung nochmal ins rechte Licht setzen.


    Grúß
    Meike

    Also, ich mach das immer so:
    Ich lese die Lektüre und mache mir an den Stellen Notizen, die ich für besprechenswert halte, also wo die Charaktere deutlich werden, die Figurenkonstellation, gesellschaftliche Verhältnisse, der Konflikt, bestimmte philosophische Elemente, Sprachliches, Historisches, Literaturwissenschaftliches, etc).


    Dann überlege ich mir, was man an Epochenwissen braucht, um das Ganze zu verstehen.
    Daraufhin überlege ich, was in der Klausur drankommen soll (darauf muss ich besonders hinarbeiten).


    Ich mache mir dann schnell eine kleine Liste mit "Stundenüberschriften", also ein paar Stichpunkte wie "Einstieg Epoche" "Einstieg Lektüre" "Begegnung mit Protagonisten" "Erkennen des Konflikts" "Vertiefung Figurenkonstellation" "kreative Stunde zu Liebesbeziehung X und Y" "Dramatischer Höhepunkt" "Stunde zu Symbolik" "Antizipation des Endes" "Gesellschaftliche Hintergründe" "Filmausschnitt zu Vater / Tochter Beziehung" "Bezüge zur heutigen Gesellschaft" "Kritiken und Adaptionen" etc.


    Stelle ich fest, dass es zu viele Stunden sind, kürze ich weniger Wichtiges oder fasse zusammen.


    Dann fülle ich die Überschriften mit Ideenansätzen zur Umsetzung ("Figurenkonstellation anhand von Rollenspiel zu Kapitel 1-4, Gruppenarbeit" oder "Theatertheorie Elisabethanisches Theater anhand von fiktiven Kritiken eines Elisabethaners") und gucke, ob ich dazu zusätzliches Material brauchen würde. Das ersurfe ich mir meist im Internet. Evtl suche ich Bilder / Videoausschnitte etc für schicke Einstiege oder Zwischenphasen (Vergleiche) und bastele Arbeitsblätter und Folien.


    Viel mehr bereite ich heute nicht vor (ich habe keinen Ablaufplan mehr für einzelne Phasen der Stunden), aber im Ref würde man dann diese Stunden eben mit einzelnen Schritten und Ideen für Phasen und Impulse füllen.


    Die Zeit ist unterschiedlich, das hängt von der Kursart (LK, GK) ab und davon, ob (zeitaufwändige Schülerpräsentationen zur Epoche / Biographie etc vorgeschaltet werden sollen.
    Zwischen 4 und 8 Wochen kann das alles sein. Es kommt auch drauf an, was die Lektüre hergibt - Shakespeare kann man locker 8 Wochen machen, ohne das es öde wird - wenn noch selbst gespielt und kreativ gearbeitetw erden soll. Steinbecks of Mice an Men kann man so lange nicht auswalzen.


    Wichtig: erst die Lernziele haben!!
    Die Schüler sollen bei der Arbeit mit dieser Lektüre mit diesen wichtigen Punkten vertraut gemacht werden : X,Y,Z, A, B, C, und D. Daraus entstehen die Stunden.


    Lieber Gruß
    Meike

    Ich steige hier oft so ein, dass ich die Schüler bitte, ein paar Sätze über eine Person zu schreiben, die sie mögen (ohne Namensnennung und möglichst nicht aus dem Kurs), der/die aber irgendwelche Fehler/schräge Eigenschaften/seltsames Aussehen hat. Dazu sollen sie ein, zwei Sätze schreiben, warum sie diese Person - trotz ihrer Fehler - mögen/lieben.


    Die Antworten dürfen sie, müssen sie aber nicht mitteilen (wem's zu privat ist). Die meisten tun's aber.


    Dann lasse ich das sonnet lesen / vorlesen. Meist ergibt sich die Diskussion dann auf Basis der Vorarbeit von selbst.


    Der Vergleich mit einem anderen sehr berühmten sonnet bietet sich dann an:




    Meine Schüler freuen sich außerdem als Anregung zu einer Shakespeare - Parodie über dieses hier:


    Ich habe mir gerade so einen beleuchteten Zimmerspringbrunnen schenken lassen (mit diesen orangenen Kristallsteinen, über die das Wasser in einer bunten Glasschale plätschert) - das Licht, das Geräusch plitsch-platsch, ein gutes Buch und mein Sofa reichen derzeit völlig. Ich empfehle diese Dinger - die Luft befeuchten sie auch noch. Gut für die Seele und die Atemwege.


    Bei schlimmeren Stressattacken trickse ich meinen Mann zu einer Rückenmassage (langsam gehen mir aber die Strategien aus ;) ) oder mache einen richtig flotten Spaziergang (Ziel: langsame Jogger überholen und mich über deren Gesichter freuen ... ich böser Mensch!)


    Eis und Pudding sind Standards, je nach Jahreszeit.

    Wir haben in der Fachkonferenz beschlossen, den Schülern die vom KuMi rausgegebenen Operatoren für Aufgabenstellungen (OS, Zentralabi) auszuteilen und mit ihnen durchzugehen - und auch die Klausuren dahin gehend zu formulieren.


    Ich finde das sehr angenehm, weil ich mich drauf verlassen kann, dass die Schüler aller Kurse wissen, was gemeint ist, wenn man "outline", "discuss" "analyse" "point out" oder "explain" etc sagt.


    Welche Listen andere Fachbereiche da haben und wie die das handhaben, weiß ich nicht, da ich in der OS derzeit nur Englisch habe. Kann aber mal die Kolegen fragen, wenn ich dran denk...

    Ich bin der Ober-Schlaf-Fetischist - unter 8 Stunden und ich lalle im Unterricht nur noch unzusammenhängendes Zeugs. Deshalb geht bei mir um 22 Uhr das Licht aus, wenn's irgendwie geht (leider geht's nicht immer). Um viertel vor 6 klingelt das fiese Viech und falls das nix nützt, habe ich diagonal durch den Raum mein Radio auf HR 4 (Volksmusik!) gestellt - ein paar Takte und ich springe mit einem herzhaften "Halt's MAUL!" quer durch den Raum :D ! Meine Empfehlung für Aufwachschwächelnde.


    Ich finde Aufstehen generell grausam und würde mir einen späteren Schulanfang wünschen. Wie das Leute machen, die erst um 24 Uhr oder später ins Bett gehen, ist mir völlig rätselhaft.

    Zitat

    Da könnte man problemlos den Lehrer einbeziehen. Ich glaube allerdings nicht, dass sie das möchten.


    Wieso? Ich habe mit meinem LK-Tutorenkurs eine mailinglist geschaffen, in der gute Texte, HA, Material etc an alle versendet werden sollen - NATÜRLICH bin ich Teil der Liste und gucke mir an, was die da so an Tipps, Ideen und Material verschicken - und lobe sie regelmäßig dafür, dass das noch nicht eigeschlalfen ist. Da werden auch mal die aktuellen HA diskutiert - gut so, das hebt die Qualität. Ich darf mitlesen und manchmal bauen einzelne eine Frage an mich ein - auch gut so: ich muss den Schülern nicht misstrauen, wenn alles offen liegt und kann inhaltlich "Holzwege" gleich reparieren.


    Ich weiß eh nicht, warum man ausgerechnet bei HA das Einzelkämpfertum fördern soll, wenn der Unterricht doch auf Teamarbeit hinauslaufen sollte. Wer seine HA alleine machen will kann das ja gerne tun - aber gemeinsam erkennt man doch eher und besser den Kern der Frage/des Problems...

    Mich hat mal ein 5. Klässler, dessen Vater ein Restaurant (naja, eher eine Imbissbude ;) ) hat, zu sich eingeladen weil er ein bisschen für mich geschwärmt hat - das war total süß und hat Riesenspaß gemacht, zumal sich die ganze Familie ein Bein ausgerissen hat uns beide zu bedienen, als wären wir persische Großmogule.


    Es käme bei mir auf den (vermuteten) Grund an. Hätte ich einen in mich verschossenen Oberstufenschüler: no way! Würde ich vermuten, dass dadurch irgendein Zweck verfolgt wird, der mir vorher nicht mitgeteilt wurde, auch nicht. Bei kleinen Schülern eher als bei den Großen ...


    Was ist denn der Anlass?

    Irgendwie so?




    Setzt euch in einen Kreis, oder stellt euch im Kreis nebeneinander auf.
    Nun wird jemand ausgewählt, der das Spiel beginnt.
    Dieser Schüler denkt sich einen kurzen Satz aus. Es ist ganz egal welchen Satz, aber er darf keine Phantasiewörter enthalten.
    Diesen Satz flüstert er seinem rechten Nachbarn ins Ohr - gaaanz, gaanz leise, aber sehr deutlich! Nicht nuscheln!
    Derjenige, der den Satz gehört hat, darf nicht nachfragen.
    Er muss das, was er verstanden hat, nun auch seinem rechten Nachbarn ins Ohr flüstern.
    Der muss das, was er nun verstanden hat, ebenfalls seinem rechten Nachbarn weiterflüstern.
    Das wird so lange gemacht, bis die Nachricht beim letzten Schüler angekommen ist.
    Der sagt genau das, was er verstanden hat, ganz laut! Egal, was es ist.




    Alle schmeißen sich weg!


    :D

    Ich erinnere mich an viele wunderschöe Erfolgserlebnisse - seien es die Briefe am Ende des Jahres oder die Kommentare im Abijahrbuch, Schüler die "plötzlich wieder Spaß an Englich" hatten oder Eltern, die bei Klassenevents Blumen mitbrachten oder mir die Abnahme der kompletten Organisation des Weihnachtsfestes anboten ("damit sie sich mal von uns verwöhnen lassen können!") -
    aber aus dem letzten Monat ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein LRS Schüler, der bisher trotz Trost und Motivationsversuchen immer kalkweiß und zähneklappernd zu den Deutscharbeiten kam (obwohl die ja - bis auf Grammatik - nicht gewertet wurden) und der es diesmal eben nicht tat: auf meine Frage, warum er denn diesmal so entspannt gewirkt hätte, meinte er: "Bei dir (er vergisst das siezen noch :) ) steht immer drunter wie viele Wörter ich schon KANN und nicht, wie viele ich nicht konnte, und dass du das toll findest - das ist total cool." Und als ich weiter fragte, meinte er: Deutsch ist jetzt mein Lieblingsfach. (Meike :):) *freu!* ) ... nach Sport. Und Kunst. ...Äh, und Bio, wegen der Frau X! " ( ;) Na gut, man kann nicht alles haben, aber wenn ich, resp. Deutsch, es bei ihm bis Jahresende an Nummer 1 schaffe, dann ist das mein diesjähriges Erfolgserlebnis!)


    Meike

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