Beiträge von Meike.

    Möglichkeiten, Arbeitsschutzmaßnahmen zu erzwingen:


    1. Arbeitsschutz ist in allen PVGs ausgewiesenes Recht der Mitbestimmung bei Personalräten. Damit haben alle PRen Initiativrecht. heißt:
    a) beantragen, dass der SL eine Gefährdungsanalyse nach dem Arbeitsschutzgesetz vornimmt (Sicherheitsexperten des Betriebztlichen Dienstes müssen eingeladen werden), oder dass er Gefährdung X oder Y abstellt, oder so lange den Raum sperrt, oder... was auch immer sein muss. https://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__5.html
    b) SL hat 4 bis 6 (je nach BL) WochenZeit, den Antrag zu bescheiden
    c) Wenn er ihn ablehnend bescheidet, kann der PR ein Stufenverfahren einleiten
    d) was bei fehlenden Arbeitsschutzmaßnahmen IMMER zu Gunsten des PR ausgeht. Immer.


    2. Alle Beschäftigten können bei Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzen immer auch ohne Dienstweg den Beschwerdeweg gehen, Vorschläge machen und individuelle Gefährdung anzeigen:

    Empfehlung: jeder betroffene Beschäftigte der Dienststelle geht diesen Weg, bei Nichtantwort nochmal mit Fristsetzung verschicken, dann im Wochenrhytmus schicken. Hilft üblicherweise.
    Es gibt eine Mitteilungspflicht:

    Zitat von Arbeitsschutzgesetz

    Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des
    Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit(Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG)
    § 16 Besondere Unterstützungspflichten


    (1) Die Beschäftigten haben dem Arbeitgeber oder dem zuständigen Vorgesetzten jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit sowie jeden an den Schutzsystemen festgestellten Defekt unverzüglich zu melden.
    (2) Die Beschäftigten haben gemeinsam mit dem Betriebsarzt und der Fachkraft für Arbeitssicherheit den Arbeitgeber darin zu unterstützen, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit zu gewährleisten und seine Pflichten entsprechend den behördlichen Auflagen zu erfüllen. Unbeschadet ihrer Pflicht nach Absatz 1 sollen die Beschäftigten von ihnen festgestellte Gefahren für Sicherheit und Gesundheit und Mängel an den Schutzsystemen auch der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt oder dem Sicherheitsbeauftragten nach § 22 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch mitteilen.

    die kann man ruhig mal erst nehmen. Kann einem keiner was. Bei Nichtreaktion: Untätigkeitsanzeige/Untätigkeitsklage


    3. Sowogl die Personalversammlung als auch die Gesamtkonferenz können zu diesem Thema Resolutionen oder in fast allen BL als GeKo Presseerklärungen verfassen. Das sollte man dann auch tun. Und der SL vertritt die Schule zwar in der Öffentlichkeit, aber nicht bedingungslos oder willkürlich, oft ist das an das Konferenzrecht gebunden: zB Hessen:

    Zitat

    Die Schulleiterin oder der Schulleiter vertritt die Schule gegenüberder Öffentlichkeit; sieoder er ist dabei an die Beschlüsse der Schulkonferenz und der Gesamtkonferenz gebunden, die diese im Rahmen ihrer Zuständigkeit fassen. Wenn Angelegenheiten des Schulträgersberührt werden, erfolgt die Vertretung im Einvernehmen mit diesem. Die Schulleiterin oderder Schulleiter kann der Presse Auskünfte über Angelegenheiten der Schule erteilen; Satz 2 gilt entsprechend. Bei Angelegenheiten von übergeordneter Bedeutung hat sie oder er zuvor Rücksprache mit der Schulaufsichtsbehördezu halten. Die Schul- und die Gesamtkonferenz können in Angelegenheiten, für die ihre Zuständigkeit gegeben ist, Presseerklärungen abgeben.


    4. Hier sollte man auch mal regelmäßig reingucken, sehr hilfreich: https://www.arbeitsschutzgesetz.org/arbstaettv/

    Die Diskussion hier zeigt mir:
    Einige Frauen in Deutschland reagieren anscheinend besonders sensibel auf Diskriminierung, Benachteiligung, mögliche Formen von Unterdrückung etc. Das ist grundsätzlich sicherlich verständlich und zum Teil auch völlig berechtigt.
    Am Beispiel des Kopftuchs geht es aber dann weniger darum, ob ein Kopftuch tatsächlich die Folge von Unterdrückung ist sondern viel mehr darum, dass es aus der Warte einiger Frauen eine Unterdrückung zu sein hat bzw. andere Deutungsmuster per se in Abrede gestellt werden. (Dass nicht sein kann, was nicht sein darf.)
    Letztlich kennen sie aus ihrer eigenen Erfahrung auch keine anderen Deutungsmuster, weil die schleichende Kriminalisierung des Mannes in nahezu allen Lebensbereichen jetzt ihre giftigen Früchte trägt.

    Ich kann jetzt nicht mehr folgen.


    Kriminalisierung von Männern ist ein Schlagwort aus der sog. Männerrechtsbewegung, einer antifeministischen und teilweise äußerst mysogynen Bewegung derer, die sich von Gleichberechtigungsbewegungen extrem bedroht fühlen.


    Weiter schreibst du:

    Zitat

    Männer unterdrücken per se Frauen, diskriminieren sie, sind per se Vergewaltiger oder Kinderschänder, sind sexistisch und beharren noch immer auf die althergebrachten Machtgefüge. Dieser "Grundargwohn" gegenüber Männern, aber auch grundsätzlich männlichem Verhalten gegenüber entlädt sich dann eben auch gegenüber einer (muslimischen) Gesellschaft, die zweifelsfrei patriarchaisch ist und basierend auf Tradition und Religion Frauen einen untergeordneten Platz zuweist. Teilweise durchaus zu Recht.

    Nach dem Hinweis auf eine vermeintliche sehr verallgemeinernden (und hier im thread gar nicht ersichtlichen) Sicht auf Männer, die sich - außer in der besagten antifeministischen Bewegung, die sich u.a. in der Neurechten, aber auch in den Gruppen der sog. Incels und anderen ähnlichen Gruppen - eigentlich nirgends flächendeckend in Deutschland/westlichen Demokratien findet (weswegen ich bei diesen Begrifflichkeiten auch dezent zur Vorsicht mahnen würde), erkennst also gleichzeitig an, was alle Statistiken aussagen: Opfer von Unterdrückung im Geschlechtervehältnis sind bisher überwiegend Frauen, zu Recht wehren sie sich dagegen.



    Also: Jedenfalls hoffe ich, dass du es so gemeinst hast - und nicht "teilweise durchaus zu Recht" bekommen sie die untergeordnetet Rolle zugewiesen (grammatisch ist das da nicht ganz eindeutig). :)


    Weiter oben sagst du: Das Kopftuch KANN (muss aber nicht) Zeichen einer solchen Unterdrückung sein. Ich kenne auch diese Mädchen, wie die aus deinem Beispiel, die selbst das Kopftuch anziehen, auch wenn die Eltern das nicht fordern. Manchmal sind es wirklich kluge junge Frauen, die das tun, weil sie es für sich als Zeichen der Ergebenheit Gott gegenüber empfinden (womit ich persönlich ja auch nix anfangen kann, aber okay, geschenkt), und manchmal (und zwar zunehmend öfter) ist es eine Art konservativer Revolte gegen die zu verwestlichten, zu toleranten Eltern, also ein zwar selbstbestimmtes, aber weniger demokratiefreundliches Zeichen einer bestimmten Gesinnung. Oder halt eben doch Folgsamkeit. Das kan man nicht wissen, da man den Menschen nicht in den Kopf gucken kann. Aber als Lehrerin hätte ich vor den jungen Leuten, die sich noch entscheiden müssen, sofern sie können, lieber jemand, der nicht qua Aussehen den durchaus vorhandenen Druck (einiger!) Familien implizit noch verstärkt. Genau wie ich den Söder mit seinem Kreuz einfach nur ... achwas.

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    Mir zeigt die Diskussion übrigens etwas ganz anderes als dir: nämlich, dass die schleichende Kriminalisierung ;) der feministischen Bewegung als Machtübernahme der Frauen (was sie nie war und wovon die Welt aber sowas von weit entfernt ist) und die Schnittpunkte, die die Rechten mit den Linken haben (Misstrauen gegenüber a) nur dem Islam oder b) allen konservativen Religionen) sowie die Tatsache, dass Konservativismus sowohl in der Politik als auch in den Religionen, auf dem Vormarsch ist, eine Veränderung unserer Gesellschaft, aber auch der Gesellschaften aus denen Menschen zu uns kommen, bedeutet. Und dass diese Veränderung so radikal sein wird, dass die "alten" Umgehensweisen, die, die ich viellicht auch gefühls/einstellungsmäßig präferieren würde ("jeder wie er will"), höchst wahrscheinlich nicht mehr lange funktionieren werden. Fürchte ich. Auch hier mit dem Disclaimer, dass ich nicht im Besitze der Kristallkugel bin. Und an dieser Stelle hoffe ich sogar, dass ich im Unrecht bin und sich alles einfach demnächst wieder ganz moderat und friedlich einmodeln wird. Habe aber wenig Hoffnung.

    Ich führe aber jetzt keine ja/nein Diskussion. Ich gebe hier ja auch keine bezahlte Rechtsberatung, sondern Hinweise aus der Praxis. Wer es nicht glaubt, möge es doch bitte gerne ausprobieren und Rechtsverstöße des SL in der PV kundgeben. Vermutlich passiert übrigens wirklich gar nichts, außer ein bisschen verbrannter Erde, weil üblicherweise die Eskalationsstufe "Anzeige beim Verwaltungsrgericht" dann nicht gegangen wird.
    Es hat aber den Fall schon gegeben. Danach wurde halt zB auch mal ein Personalratsmitglied vom Verwaltungsrichter gegangen. Hat der übrigens auch überhaupt nicht verstanden.
    Vielleicht hatte der Verwaltungsrichter ja auch Unrecht und ihr habt Recht. Dann könnte man versuchen, die bisher recht strikt ausgelegte Lesart der Schweigepflicht, der vertrauensvollen Zusammenarbeit und der Pflicht zur Wahrung des Friedens an der Dienststelle qua weitere Verfahren wieder auszuweiten. :weissnicht:
    Mir wurscht. Ich gebe hier meine Erfahrungen zum Besten, die jeder gerne auch ignorieren darf, und habe, ehrlich gesagt, keine Lust und Zeit Rechthaberdiskussionen zu führen.


    Es gibt übrigens eine rechtskonforme Art, der Dienststelle Verfehlungen auch öffentlichkeitswirksm nachzuweisen, und das ist, die Rechtslage ausführlich zu erläutern, also öffentlich zugängliches Wissen bekannt(er) zu machen. Wenn Kollegen dann eine Diskrepanz zwichen SL-Handeln und Rechtslage erkennen, ist der Effekt dasselbe, aber man hat eine kleine, feine, aber ggf. wichtige Grenze nicht überschritten.


    Und ansonsten muss jeder PR seinen Kram so machen, wie er es für richtig hält. Und die Konsequenzen aushalten.

    Ja, inhaltliche Streitpunkte kann man - ohne Aufzählung der individuellen Redebeiträge - nennen. Das sagte ich. Rechtsverstöße als Vorwürfe auf der PV zu veröffentlichen ist selbstverständlich nicht zulässig, muss man auch nicht ernsthaft erklären, jetzt.

    DAS wäre dann Freiheitsberaubung.

    Ja, wenn es einer anzeigt. Wenn es aber so läuft wie meistens in restriktiven Familien: Vattern sagt, ich zahl dir kein Studium, Hauptschule reicht auch und dann heiratest du früh und so lange du deine Füße unter meinen Tisch (oder den deines Mannes) tust, bleibst du Abends zu Hause - dann bin ich gespannt, wie viele Gerichtsverfahren wegen Freiheitsberaubung es dann gibt.


    Aber ich sag ja. Was weiß ich. Vielleicht kommt es nicht so, sondern wie im zweiten Szenario. Dann hätte es sich gelohnt.


    Das Problem ist, dass wir alle nicht wissen, wohin sich die alte/neue Religiosität entwickelt und wodurch genau Pendelausschläge angetrieben werden. Vielleicht gibt's dann wieder den Gegenausschlag. Irgendwann, wenn ich Omma bin.

    Na, dann bitteste halt entweder den SL die Stunde zurück zu nehmen, weil sie dir als Kontriollinstrument erscheint, oder du nimmst die Stunde und machst trotzdem was du willst und vergisst, ob sich die Stunde wie irgendwas anfühlt, oder du nimmst die Stunde und machst, was er will.
    Ich kann jetzt, ehrlich gesagt, das Problem nicht so erkennen. Ich fürchte, es gibt genügend Leute, die hätten dein Problem gerne ;) ...

    Klar, da kann man ja auf Xzig verschiedene Weisen machen. Es gibt vom regelmäßigen PR-Newsletter bis zum PR-pinboard ja alles. Nur das mit den Protokollen klang für mich echt schräg, allerdings ist es ja nach deiner Beschreibung kein richtiges solches.
    Verschwiegenheitspflicht ist aber ein hohes Gut. Und nicht jedes Thema geht das Kollegium was an. Weder die Gesundheit von Herr Schmidt noch die Elternbeschwerden über Herrn Müller möchte ich auch nur andeutungsweise als "Thema" streuen, und oft kann man sich ja auch schon bei veröffentlichten Überschriften auch was denken, dann diskutiert das ganze Kollegium wer da wohl wegen was gemeint sein könnte. Muss man schon extreeeem sensibel handhaben, dass das nicht nach hinten losgeht.

    Und der Schluss daraus ist dann, das Kopftuch muss verboten werden?

    In meinen Überlegungen war ich bisher noch nicht so weit, das Konstrukt "Komplettverbot" durchzudenken. Ich finde es für Lehrerinnen beonders problematisch, aufgrund der Legitimations/Vorbildfunktion.
    Ich finde das Kopftuch, wie ich schon beschrieb, überhaupt probematisch, siehe den Gesamtzusammenhang meines Beitrags weiter oben. Ich verstehe Frauen, die sich für Frauenrechte in muslimischen Gesellschaften anderswo und hier engagieren und mir versichern, dass das "Durchwinken" des Kopftuchs ein Riesenproblem darstellt. Ich glaube ihnen das. Daher habe ich meine lockere (aus heutiger Sicht: bequeme) Ansicht zum Kofptuch geändert, wie beschrieben.


    Grundsätzlich habe ich aber auch keine Kristallkugel.


    Die Vollkatastrophe wäre es bei einem kompletten Verbot, wenn muslimische Schülerinnen aufgrund eines Trageverbots an Bildung gehindert und ab Ende der Schulpflicht im Haus behalten würden, weil der Kopftuchzwang eben doch so viel höher ist, als von der muslimischen community zum Teil behauptet. Das wäre der ultimative Schuss ins Knie der Frauen.


    Aber vielleicht ist das nicht so. Vielleicht würden sich dann halt ökonomische und Selbstbestimmungsinteressen durchsetzen und Frauen würden das Kopftuch ablegen um sich der Schulkarriere/dem Beruf zuzuwenden, und es gäbe eine Lockerungsbewegung und man würde doch plötzlich annehmen, dass es doch alles nicht so wichtig ist für Allah mit dem verhüllten Frauenschädel - wie es in vielen Ländern ja schon war, als es grad mal eine Regierung gab, die da strikt duchgegriffen hat. Ich erinnere mich an die Fotos die mein Vater aus Kabul gezeigt hat, in den 60igern. Und an die Geschichten der Omma eines afghanischen Schülers von mir, die auf nem Grillfest mit leuchtenden Augen von den Frauen der 60iger (und 70iger?) berichetet und was man da alles durfte...


    Wer weiß? Ich finde die Wahrscheinlichkeit, dass die Einstellung der Regulierung folgt, nicht so gering. Das Risiko, dass es in die Gegenrichtung knallt, aber auch nicht. Leider. :(

    Es gibt die Stunden aus der Dienstordnung -

    Zitat

    1Um eine sinnvolle Unterrichtsverteilung sicherzustellen, kann die Schulleiterin oder der Schulleiter bei der Festsetzung der wöchentlichen Unterrichtsstunden einer Lehrkraft nach deren Anhörung bis zu zwei Stunden von der Pflichtstundenzahl nach der Pflichtstundenverordnung abweichen. 2Diese Abweichung ist möglichst im zweiten Schulhalbjahr, spätestens im nächsten Schuljahr auszugleichen. 3

    - dabei geht es aber um Unterricht und um Freizeitausgleich im nächsten Jahr - oder die von Nitram erwähnten Deputatsstunden für Aufgaben, die allerdings der Gesamtkonferenz vorgelegt werden müssen.


    Für den Sozialindex gibt es auch Stunden, die Verwendung derselben hat Förderungs/sozialen Zwecken zu dienen und ist im Schulprogramm festzulegen und zu evaluieren.


    Ausgelagerte Schulleitungs/verwaltungsaufgaben müssen aus dem SL oder ESL-Deputat entlastet werden (und der GeKo vorgestellt werden).


    Andere Stunden für Aufgaben gibt es nicht.


    Eine "Rückgabe" von Stunden ist allerdings auch nicht vorgesehen. Man kann nur versuchen eine Aufgabe loszuwerden. Und damit dann auch die Stunde. Das ist dann Verhandlungsbasis.


    Das Konstrukt "ich kriege keine Stunde, mache aber die Aufgabe, allerdings nur so, wie ich sie machen will" ist keine geregelte Handlungsweise. Ob es diplomatich sinnig ist, das so verhandeln zu wollen, hängt vom SL ab. Im Mangelfall kann es sein, dass der sich denkt "Besser, als es macht gar keiner und außerdem: ich hab die Stunde wieder." Kann ja klappen.


    Was die Verwaltungspraxis der Berechnung Zeit/Unterrichtsstunde angeht: da gilt 5:3 - hängt mit der Mehrarbeitsberechnung zusammen (Beamter muss 5, Lehrer 3 Unterrichtsstunden Mehrarbeit kostenlos leisten). Es gibt andere Berechnungen in anderen Referaten des HKM, aber es kommt immer auf etwa 1,6 raus: Zeitarbeitsstunde = 1,6 Unterrichtsstunden (pimalDaumen).


    Ein reines Ergebnisprotokoll ohne Themen wie Konflikte, Namen, Diskussionsablauf, Redebeiträge usw. könnte man dann ggf. aushängen, aber das ist ja nicht DAS Protokoll des PR.
    Jedenfalls nicht so, wie die Niederschrift gemeint und vorgesehen ist.

    Protokolle öffentlich aushängen?
    Ohmannohmann.
    Oder der PR redet über nix Relevantes.



    Sollte die Unwilligkeit des SL zusammenzuarbeiten nicht in der FAZ oder bei euch im Amtsblatt stehen, würde ich dringend von einer SL-Beschimpfungs-PV abraten.


    Sachinformationen, z.B. Bearbeitungsstand der von der PV gewünschten und von euch beantragten Maßnahmen, kann man darstellen, dabei kann man zur Not Formulierungen unterbringen, die dieses Problem beinhalten "ist es uns trotz harter Verhandlungen nicht gelungen.... zu erreichen..." oder "hatten wir keine Handhabe .... durchzusetzen". Dann kann man zwischen den Zeilen lesen, die Tatsache, dass die Maßnahme nicht stattfindet, ist ja dann eh öffentliches Wissen.


    Was ihr tun könnt, wenn der SL zB. die gesetzlichen Pflichten vernachlässigt: Pflicht zum Monatsgespräch, Pflicht zur vertrauensvollen Zusammenarbeit, Anträge nicht entgegen nehmen und innerhalb 4 Wochen bescheiden, alle Informationen, die euch zustehen (und das ist eigentlich wirklich alles!) schriftlich, ohne Aufforderung und bei Bekanntwerden, vorzulegen: ihr könnt eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben. Gleichzeitig an den GPR/HPR. Bei Verstößen gegen PVGs reagieren die Ämter normalerweise äußerst streng. Da stünden nämlich ggf. teure Beschlussverfahren an. Sollte das Amt ncht reagieren, sollte man dann allerdings auch mal eines führen. Danach läuft's.

    Ist das nicht im Grunde schiere westliche Arroganz und Ignoranz, für die uns Teile der muslimischen Welt zu Recht hassen?

    Dachte ich auch lange.


    Dann hab ich mich auf einer Tagung lange mit ein paar Frauenrechtlerinnen aus muslimischen Ländern unterhalten. Die fühlen, dass wir ihnen mit unserer Toleranz, die sie als Gleichgültigkeit oder Ängstlichkeit verstehen, in den Rücken fallen. Sie haben mir erläutert, dass trotz aller antiwestlicher Propaganda der Westen als de-facto Orientierung gilt - nicht unbedingt in der Politik, aber in der täglichen Praxis der Menschen. Der neue Konservatismus vieler junger westlicher Muslime, auch im Hinblick auf Geschlechterrollen, sei eine Katastrophe für sie. Und genau so der Reflex, repressive kulturelle und religöse Tendenzen nicht zu benennen oder nicht zu kritisieren, aus Gründen der - berechtigten, notwendigen, richtigen, aber hier falsch erweiterten - Kolonialismuskritik. Diese Frauen hatten wenig Verständnis für die Haltung, dass man Frauenrechte aus interkultureller Rücksicht gegenüber muslimisch-patriachalischer Strukturen, die sie in ihren Ländern bekämpfen, hinten anstellt. Und das Kopftuch und dessen Verwandten, so sagten sie, sei in diesen Ländern so selbstverständlich durchgesetzt, dass Freiwilligkeit gar nicht die Frage wäre: es gibt kaum Alternativen, außer frau will echt alleine da stehen, und das geht nicht in Ländern, wo du dir als Frau alleine kaum dein Brot verdienen kannst, als Frau ohne Kopftuch nur in absoluten Ausnahmesituationen.


    Das hat mich immerhin sehr zum Nachdenken gebracht.


    In der Praxis habe ich Schülerinnen mit Kopftuch, denen ich zutraue, dass sie das Kopftuch wirklich freiwillig tragen, als Beweis mehme ich ihre Einstellung zu Beruf/Studienwunsch, Selbstbestimmung in der Beziehungswahl, usw.
    Ich habe genau so viele Schülerinnen, bei denen ich mir nicht sicher bin, was Druck, was Gewohnheit, was Wunsch ist. Die es laut eigener Aussage tragen, "weil ist halt so". Das reicht, finde ich persönlich, schonmal nicht als Grund.
    Und ich kenne wiederum leider auch genug Schülerinnen, bei denen ich aus Gesprächen oder Andeutungen im Unterricht weiß, dass das Kopftuch nur da ist, weil die Liebe zur Familie größer ist, als der Wunsch nach Selbstbestimmung. Es ist nämlich nicht so, dass der Druck aus Gewalt und Drohung bestehen muss: elterliche Enttäuschung, die Blicke und das Getuschel bei Familienfesten, blöde Randbemerkungen von Onkeln und Tanten und Brüdern usw sind für 16jährige dicke genug Druck. Bei manchen stehen tatsächlich auch Drohgebärden und eng geführte Sittenwacht in der Großfamilie dahinter. Diese Gruppe wächst hier in der Gegend leider ganz massiv.


    Ich habe meine Meinung zum Kopftuch in den letzten Jahren ändern müssen.


    Bis 2010 etwa war das für mich ein ganz anderes Thema, da waren die SchülerInnen mit Kopftuch weniger, es wurde seltener von den Schülerinnen selbst entweder als Instrument des stolzen Ausdrucks der Abgrenzung von westlichen Werten oder als verhuschter Ausdruck der Anpassung an traditionelle, patriarchalische Strukturen benannt, und es hatte seltener Parallelen zu tatsächlichem entsprechendem Verhalten.


    Das sind jetzt immer noch nicht alle. Die strikt bekopftuchte Architekturstudentin oder Jungmedizinerin unter meinen Exschülerinnen sind auch echt nicht mein Problem - möge Allah ihnen später gute Kundschaft und ein Büro im Villenviertel verschaffen.


    Wie gesagt: vor ein paar Jahren wär ich bei Trantor gewesen: ist mir wumpe. Jede wie sie will. Mir fehlt mittlerweile das Vertrauen in diesen Willen.
    Denn die selbstbewussten, unabhängig agierenden Trägerinnen von Kopftuch sind leider nicht (nicht mehr!) die Mehrheit. Und diese Entwicklung besorgt mich sehr.


    Genau wie ich mir 2010 noch von keinem amerikanschen Austauschgast in vollem Brustton der Überzeugung anhören musste, dass der Klimawandel zwar vorhanden, aber gottgewollt sei und man als Mensch dagegen nichts unternehmen dürfe, das sei Blasphemie - und außerdem habe Gott die Schwarzen äußerlich gekennzeichnet, weil sie weiter von seinem Licht entfernt seien. Das sei jetzt aber nicht rassistisch gemeint, er nächstenliebe Schwarze, sie seien zu bemitleiden, wegen Hölle und so. Und GottseiDank sähe das der Präsident auch so.


    Diese Entwicklungen gehen mir erheblich auf den Sack.


    Leider fehlt auch mir das Rezept, kurzfristig / nachhaltig dagegen anzuwirken. Grenzen zu und AfD wählen ist es jedenfalls nicht. Das triebe eher die noch nicht Bekopftuchten in dasselbe, entweder aus Protest oder aus Zwang der in der Gegenbewegung sich radikalisiertenden Brüder und Väter.
    Aber zur Schau gestellte Religiosität in der Schule empfinde ich zunehmend als Belastung. Es muss auch mal Freiräume von Religion geben. Konfessionell gebundener Unterricht desgleichen: die sollen miteinander reden, nicht übereinander. Und vorne sollte kein/e Gläubige/r stehen, sondern ein/e Wissende/r.

    Ich bin da mit terre de femmes:



    Kreuz und Kopftuch sind aus dem Grund nicht vergleichbar.

    Für mich klingt es so, als sei das das Abtesten von Grenzen - um sie dann fröhlich knapp unterschreiten zu wollen.


    Wir haben hier aber kein Gesetzbuch zum Veröffentlichen. Wir machen uns die Arbeit, jeden Fall einzeln zu diskutieren. Und, um mit Bolzbold zu sprechen, die Leitfrage bei dieser Diskussion ist: läuft die Party mit diesem Besucher für alle annehmbar weiter, oder tut sie das nicht?
    Es gibt kein Recht auf dieses Forum. Es ist ein großzügiges, für user kostenloses Angebot zum Austausch von Stefan - bei dem sich der Arbeitseinsatz des ebenfalls unbezahlten "Personals" in Grenzen halten muss.

    Lowden, es wäre nett, wenn du mit deinen unsinnigen Anschuldigungen aufhören würdest. Danke.


    Kl.gr.Frosch, Moderator

    Und das, wo ich diesmal auf dem Bremspedal gestanden habe *schniff* ...


    Das hab ich jetzt davon.


    Was wir aber tun sollten, ist diesen thread irgendwann zu verschieben. Diese Spekulationen bringen nichts, werden nicht dazu führen, dass wir Moderatoren uns darüber auslassen, auch aus Loyalität gegenüber gesperrten usern übrigens, und drittens veranlasst er offensichtlich Menschen zu beleidigenden Äußerungen gegenüber Mods, die, wenn sie weiter eskalieren und Sperrungen anch sich ziehen, wieder den Willkür-Verschwörungstheorien Raum und Luft geben. Könnte man präventiv verhindern.


    Rein theoretisch könnte man uns einfach vertrauen - aber das gibt dann wieder nicht den ganzen schönen Verschwörungsspaß...

    was sind denn "gehäufte Beschwerden"...Spekulatius meinerseits: Wenn sich wirlich unterschiedliche User drüber beschweren und auch welche, die sonst eher nichts sagen. Kann mir vorstellen wenn immer derselbe meckert, wird auf Durchzug geschaltet.

    So ist dem.


    Zitat

    Wird ja wohl hoffentlich nicht an der GEW Schelte liegen...

    Korrekt. Daran liegt es nicht.

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