Doch, Robischon, ich hatte deinen Beitrag schon beachtet und meine Meinung dazu gesagt und mit Sicherheit das Problem des Jungen sehr ernst genommen. Ich denke nach wie vor, dass hier intensive Zusammenarbeit zwischen Kind, Schule und Eltern gefragt ist. Was die Sitzordnung angeht, habe ich dir zugestimmt - was Essen und Trinken damit zu tun hat: keine Ahnung.
Deine Fragen zielen auf eine rein "klassenzimmermethodische" Veränderung ab, wenn ich das richtig verstehe. Ich denke, dass das zwar in kleinen Bereichenhelfen kann, die Probleme hier aber tiefer liegen. Eine nicht beachtete HB kann nicht allein in der Klasse berücksichtigt werden, das Kind muss auch von zuhause gefördert/gefordert werden, auch sozial - und die sozialen Probleme lassen sich über Sitzordnung wohl auch nicht alleine regeln.
ZitatDer Junge, um den es geht, schafft es trotzdem, dem Unterricht zu folgen, obwohl er ständig etwas nebenbei macht; sein "Freund" aber nicht.
Das scheint mir darauf hinzudeuten, dass der Junge im Unterricht nicht genug zu tun hat (oder es ist nicht anspruchsvoll genug für ihn). Folglich beschäftigt er sich mit seinem Freund, wenn auch nicht immer in positiver Weise. Ich würde ihm als Versuch Zusatzaufgaben - echte Nüsse zum Knacken - mitbringen, ihn fragen woran er Spaß hat, und vor allem auch rausbekommen, ob man ihm Verantwortung übertragen kann (anderen helfen, Gruppenarbeiten leiten, kleine Vorträge vorbereiten, etc).
ZitatInzwischen wurde ich auch von Freund2 gebeten, dass er nicht mehr neben ihm sitzen muss... Der Grund dafür ist, dass er seine "Freunde" oft bloßstellt ("der ... hatte x Fehler in der HA!", sowas sagt er dann laut, damit es ja alle hören...).
Weiß das Kind, dass sein Alleinsitzen die direkte Konsequenz aus seinem Verhalten bezüglich seines Freundes ist? WILL er alleine sitzen? Ich würde ihm diese Zusammenhänge einmal verdeutlichen und ihn dazu befragen, ob er Wert darauf legt, alleine zu sitzen.
ZitatDie Mutter kenne ich. Sie meint nicht, dass ihr Kind unterfordert ist, weil "er ja nicht nur Einser schreibt, sondern auch mal eine Zwei..." Sie will zwar schon, dass ihr Kind sich "anständig" benimmt, weiß aber selber nicht weiter. Meinen Vorschlag, das Kind mal vom Schulpsychologen anschauen zu lassen, haben die Eltern abgelehnt.
Ich meine, das kann so nicht bleiben. Wenn die Mutter nicht mehr weiter weiß, muss sie eben mit euch oder anderen (dem Schulpsych. z.B.) im Gespräch bleiben. Ich würde einen Termin mit ihr und der Klassenleitung vereinbaren und sie dringend um Mitarbeit bitten. Außerdem würde ich die Kollegen zusammentrommeln (lassen = Klassenlehrerin) und gemeinsam Strategien entwickeln, wie man an die Eltern herankommt und sich mit ihnen "in ein Boot setzt". Denn auch das
Zitater muss (angeblich) jeden Tag trotz seiner sehr guten Noten zusätzlich M + D jeweils eine Stunde nach den HA zusätzlich üben, darf kaum mit anderen spielen.
macht ja bei eiem unterforderten Kind mit sozialen Problemen eher keinen Sinn - gerade er müsste ja auch "spielen üben", also die sozialen Mechanismen und skills, die beim Spielen zum Tragen kommen, erlernen/verfeinern.
Als Einzelkämpfer und ohne die Eltern kommt man da nur bedingt weiter, denke ich. Ich würde dran bleiben.