Bei uns ist Handy nur im Unterricht verboten, außer, die Lehrerin fordert explizit zur Nutzung auf. Verhalten der Schüler exakt wie bei Zirkuskind.
Beiträge von Meike.
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Seit bei uns die zentralen Nachschreibeklausuren Freitags 10.+11. Std. und Samstags morgens um 8.00 liegen (meist beaufsichtigt SL, es melden sich für diese Aufgabe aber immer auch gerne Kollegen freiwillig), haben sich die Krankheitswellen vor den Ferien und bei Matheklausuren um über 50% redulziert. Seit Jahren.
Mal so als kleine Statistik am Rande.
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Jetzt mal von der Professionalitätsfrage ab, solche eklatanten Datenschutzverletzungen sind natürlich auch mal eine offizielle - am besten schriftliche - Beschwerde beim Personalrat (man kann so was einer SL relativ schnell aberziehen, wenn es jedes Mal ein TOP in der gemeinsamen Sitzung ist) oder eine Beschwerde an die Fachaufsicht wert.
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Im Idealfall vermittelt man die Kompetenzen AN Wissensinhalten. Weswegen auch ein Schüler, der sich mit angeblich so "weltfremden Texten" wie Goethe und Adorno durchs Abi gequält hat, eben einfach Texte lesen kann. Auch die vom Finanzamt und auch das Memo vom Chef, mit allem, was da so zwischen den Zeilen ist. Und deswegen geht mir auch das Gejammer in Fensehsendungen/Artikeln auf den Keks, wo Leute beklagen, dass wir mit den Schülern keine Sozialversicherungsformulare und Sparverträge durcharbeiten. Und deswegen ist es auch wumpe, ob der nachher noch weiß, was Goethe genau zu Gretchen sagte, als er sie ins Bett kriegen wollte. Hauptsache, er kriegt mit schönen Texten seine eigenen Lebensabschnittspartner ins Bett oder seine Verträge so formuliert/gelesen, dass es nicht nach hinten losgeht und er/sie nicht über'n Tisch gezogen wird.
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Und meiner Erfahrung nach haben Erwachsene am häufigsten Probleme wegen mangelnder Kompetenzen, weil sich nämlich ihre Arbeit gar nicht überwiegend auf erworbenes Wissen stützt/stützen kann, sondern jedes neue Projekt, jeder neue Arbeitsablauf und jede neue Herausforderung erstmal etwas ist, was sie weder in der Schule noch in der Uni genau so gemacht haben - logisch.
Klar gibt es Basiswissen/Kenntnisse, die man in manchen Berufen haben muss. Der Englischlehrer muss Englisch können. Und Landeskunde. Und noch so'n paar Sachen. Der Mathelehrer Mathe. Aber ich habe Xzig Akademikerfreunde im Bereich Forschung, Planung, Technik, Management, Psychologie und Verwaltung, die kaum was konkret Gelerntes (weder Abi noch Uni) brauchen können, aber alle gelernten Kompetenzen unbedingt: vom schnellen Erfassen über das Problemlösen, Präsentieren, Verfahrensoptimierung, bis hin zum freundlichen Tonfall in harscher Umgebung und zum persuasiven Sprechen/Schreiben.
Es gibt tatsächlich eher weniger als mehr Berufe mit einer 1:1 Anwendung gelernter Inhalte. -
Zitat
Das gilt nicht nur für Schüler. Wie viel von den Vorlesungen deiner Uni beherrscht du denn noch?
Oder wie viel weiß man noch von den Themen, in die man sich als Junglehrer für eine mündliche Prüfung im Abi mal reingefuchst hat, oder über das Buch, das man vor 3 Jahren mal gelesen hat, oder was Onkel Erich bei der Politdiskussion bei Ommas goldener Hochzeit vor 5 Jahren genau gesagt hat?
Mann, alle tun so, als wäre die Schule der Ort, wo Menschen das fotografische Gedächtnis implantiert wird, in das jeder einzelne Unterrichtsinhalt so eingefräst würde, wie beim normalen Menschen ein traumatisches Erlebnis.
Ich weiß ganz viel nicht mehr von dem, was ich irgendwann mal gehört, gelesen oder erfahren habe. Und wenn, dann nur nebulös. Da war mal was. So what? Ich hab aber gelernt, schnell, organisiert und hoch präzise zu arbeiten, Texte schnell zu erfassen, usw - und kann mir aufgrund diverser angeeigneter Skills alles Vergessene in kürzester Zeit wieder draufschaffen. Die Dinge, die ich aus'm FF weiß, sind genau die, die ich täglich oder mindestens wöchentlich wieder brauche. Den zweiten Abschnitt des Erlasses zum Arbeitsschutz oder das vierte Kapitel des dritten Teils des Tarifvertrags, das ich nur zwei Mal im Jahr nachschlagen muss, weiß ich auch jetzt nicht mehr.
Und das halt ich für normal. Das Geheule, dass man keine Unterrichtsinhalte aus Bio in der sechsten mehr auswendig weiß, halte ich für so grenzbehämmert, dass ich immer schreien könnte, wenn ich es als Argument höre.
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Wollten die ihn nicht auch schonmal ausschließen? Der ist glaub ich nicht das döllste Aushängeschild, selbst für die Nasen.
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Herr Höcke würde heute unter den Eigenschaften, wie er sich entwickelt/geoutet hat, nicht mehr Lehrer werden dürfen. Ob er überhaupt nochmal unterrichten darf, glaube ich nicht.
Ich muss nachher mal googeln. Irgendwie meine ich mich zu erinnern, das Kultusminister Lorz versucht hat, ihm Lehrverbot zu erteilen, das aber nicht durchgezogen hat.
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Und solange kopftuchlose Leute wie Herr Höcke Lehrer werden können, solange sollen auch alle mit Kopfbedeckung Lehrer werden,
Ich hätte lieber beide nicht an Schulen. Beim Kopftuch bin ich mir so um die 85% sicher, bei Herr Höcke 199%.
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Ich habe kaum noch was in Papierform (alles verschenkt), und das, was ich habe, benutze ich kaum.
Was ich habe und benutze, ist auf dem PC/tablet und zu 80% selbst erstellt. Geht für mich mittlerweile deutlich schneller als fertige Materialien auf mein Tempo, meine Unterrichtsweise und meine Kurse anzupassen. -
Fühle mich hier nicht wirklich unterstützt. Was nun?
Das geht eigentlich nur noch mit Rechtsberatung der Gewerkschaft und vor allem dem Personalrat.
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Die Stufenvertretung/Einigungsstellen sowie das Gericht sieht das im Streitfalle genau so.
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Protokolle sind laut der PvGs Pflicht, bei den Monatsgesprächen müsste man rumdefinieren, ob die Teil einer Sitzung sind, in den Gesamtpersonalräten heißen sie „gemeinsame Sitzung“ und das Protokoll ist eine extrem wichtige Arbeitsgrundlage, auf die die Dienststelle festgenagelt werden kann.
Da es die Sitzung des PR ist, führt der PR sie, die der gemeinsamen Sitzung werden dem Dienststellenleiter zur Kenntnis vorgelegt und unterschrieben. Passt DstL was nicht, kann er / sie eine Stellungnahme hinzufügen.
Wer schonmal ein Beschluss/Einigungsstellenverfahren geführt hat, weiß, dass das erste, was man vom Juristen gefragt wird, ist: „Wo sind die zum Sachverhalt gehörigen Protokolle?“ Und wenn's die nicht gibt, gibt‘s für die Juristen auch den Sachverhalt nicht. Die Protokolle der Sitzungen mit der Dienststellenleitung interessieren da natürlich sehr viel mehr als die internen, abgesehen von den Beschlüssen.
Ordentliche Protokolle sind überhaupt das A/O der Personalratsarbeit. -
Jetzt bin ich ganz verwirrt.
Ich dachte immer Betriebsrat (der Betriebsräte in den Arbeitsschutzausschuss entsenden kann) und ein Personalrat seine unterschiedliche Institutionen, und Betriebsräte kämen in nur an Schulen in privater Trägerschaft vor und Betriebs- und Personalräte hätten keineswegs gleiche Rechte und Pflichten.Ist theoretisch auch richtig. Der Grund, warum Gesetzestexte nicht immer eine Erklärung für irgendetwas beinhalten (und das ist auch der Grund, warum es für das 90seitige HPVG zum Beispiel über 8000 Seiten Kommentar gibt) ist, dass die meisten dieser Gesetze zu einer Zeit geschrieben wurden, wo es noch ganz einfache Strukturen gab: Ein Betrieb, ein Chef, X Beschäftigte. Eine Behörde, ein Chef von der Behörde, einige Dienststellen, die zu der Behörde gehören. Fäddich.
Innere und äußere Schulverwaltung, selbstständige Schulen, Einstellungsmöglichkeiten jenseits des Schulamtes, Vertragsarten jenseits der Planstelle oder unbefristeten BAT, äußere Schulverwaltung nochmal aufegeteilt in Kommune / Stadt und bei PPP zum Beispiel Großbetriebe, die für Wartung zuständig sind, Ausstattung, die an extrenen Betreiberfimen hängt, usw, Zuweisungen, die noch nicht vollständig juristisch hinterlegt worden sind (Sozialindex, 104%, usw), das ist alles damals nicht mitgedacht worden. Manchmal gibt es dazu klarstellende Erlasse, manchmal muss das indirekt aus den Gesetzen abgeleitet werden oder es muss qua Übertragung/Analogisierung und Behördenbeschluss einfach so gehalten werden - wie zB. bei den Arbeitsschutzausschüssen in Hessen, die sind 2009 qua Erlass hinterlegt worden, vorher waren sie "analoge Praxis".Weshalb der Spruch "Ein Blick ins Gesetz spart manche Diskussion" auch nur bedingt stimmt: der Blick ins Gesetz gibt ne Grundrichtung vor, die Interpretation und die praktische Umsetzung desselben ist noch mal ein eigenes Fußballfeld.
Und was ganz bestimmt gilt, ist die Gleichung: 3 Juristen haben garantiert 19 Meinungen zu 1 Gesetzestext ...Vielleicht hilft ja auch die Unfallverhütungsvorschrift Rheinland Pfalz zur Sachverhaltsklärung etwas weiter oder diese Ansprechpartner in Mainz.
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Nicht notwendig. Der thread kann trotzdem weiter diskutiert werden. Deine Beiträge bleiben ja interessant. Leserechte hast du ja noch.
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Die müsste es bundesweit geben, da Grundlage ein Bundesgesetz ist. Ich kenne ASA aus vielen BL und kann das Gremium nur empfehlen.
Gekannt habe ich ihn aber auch nicht, bevor ich in der PRarbeit sehr aktiv war. Weise hier in der Gegend bei jeder Gelegenheit drauf hin....
Für RLP finde ich allerdings auch nix, was mich sehr wundert... es wird zwar mal einer hier https://www.gew-rlp.de/schulle…ts-und-gesundheitsschutz/ erwähnt, scheint aber eher ein Konzeptionsgremium zu sein? So ist das aber nicht gedacht, sondern als konkretes Gefahrenbeseitigungsgremium. Hm. Am besten Bezirkspersonalrat fragen.
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Die Praxis der inneren und äußeren Schulverwaltung war halt vom Gesetzgeber nicht vorgesehen, als diese Gesetze geschrieben wurden.
Der Dienstweg gilt natürlich für die normale Mängelmeldung, erstmal, ist in diesem Fall ja auch mehrfach geschehen, allerdings nur bis zu dem Punkt, wo keine Abhilfe geschaffen wird, dann gilt das hier im Arbeitsschutzgesetz Genannte, also die direkte Meldung an die Behörde, die sanktionsfrei möglich sein muss. Das ist in der Praxis gut erprobt.
Gut, das Wort immer hat vielleicht Verwirrung gestiftet: nicht immer, sondern immer, wenn nix passiert, also wie hier im Fall.Übrigens vergaß ich auch noch die Arbeitsschutzausschüsse, die es an jedem Schulamt gibt, die vierteljählich tagen, und bei denen man als Schule in direkten Kontakt treten kann mit Stadt, Amt für Bau, betriebsärztlichem Service, Dezernent und Gesamtpersonalrat - auch eine ganz wichtige Möglichkeit.
https://www.gesetze-im-internet.de/asig/__11.html
Fragt euren GPR. Der kann dafür sorgen, dass ihr dazu eingeladen oder euer Anliegen da thematisiert wird. In einigen Landkreisen hierzulande haben GPRen durchgesetzt, dass grundsätzlich nicht nur SLen, sondern auch (oder nur!) PRen von betroffenen Schulen eingeladen werden. Da hat man die Ansprechpartner direkt vor sich. Hilft oft.Zur Untätigkeitsklage: ja, da muss vorher ein Antrag gestellt und nicht bearbeitet wirden sein, das ist klar. Das tut man (am besten der PR) ja aber, wenn man dazu auffordert, einen Missstand abzustellen. Gibt es durchaus auch immer wieder und ist gar nicht so komplex wie es klingt. Dabei klagt man natürlich nicht den Missstand selbst ein, bzw dessen Abänderung, sondern das Tätigwerden einer nicht reagierenden Behörde. Und es kann zum Beispiel - gabs schon - darin enden, dass das Schulamt den Betriebsärztlichen Dienst in eine Schule schickt, in der der SL nicht reagiert, und mit dem Bericht der Stadt/Kommune Druck macht, das Gefährdungspotential abzustellen.
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Ja, aber auch das hat nicht viel mit dem zu tun, was ich schrieb. Ich spreche niemandem was ab. Außer der Religion an sich - nämlich das Recht zu haben, auf die Freiheit des Individuums und auf die Geschäfte des Staates Einfluss zu nehmen.
Die Rückkehr zu konservativer und religiöser Restriktivität und der (Wieder-)Einzug der Religion in die Politik ist messbar und hinreichend erforscht. Das besorgt mich.
Ich frage mich, ob es Wege gibt, diesen Trend umzukehren oder ihm etwas entgegenzusetzen.
Ich habe darauf keine Antwort. Manchmal spiele ich im Kopf Szenarien durch. Auch Verbote.
Es mag sein, dass mal ein Punkt kommt, an dem ganz klar ich für oder gegen bestimmte solche Maßnahmen bin. Noch beobachte ich.Erstmal wäre ich - und da bin ich konkret - für eine konsequentere Säkularisierung unseres eigenen Staatsgebildes.
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Es lag mir fern, die Feminismus-Bewegung bzw. die antifeministische Bewegung zu kritisieren bzw. zu legitimieren. Diese Diskussion passt ja letztlich auch nicht zum Kopftuch.
Einmal abgesehen davon kennst mich ja nun auch schon eine Weile und weißt sicherlich, dass mir antifeministische Anwandlungen völlig fremd sind.Das weiß ich natürlich. Deshalb wollte ich das hier:
ZitatLetztlich kennen sie aus ihrer eigenen Erfahrung auch keine anderen Deutungsmuster, weil die schleichende Kriminalisierung des Mannes in nahezu allen Lebensbereichen jetzt ihre giftigen Früchte trägt.
aber doch nicht so stehen lassen.
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@Meike. Ich kann alle Deine Argumente aus Sicht der Frauenrechtsbewegung nachvollziehen. Nur kannst Du im Sinne der Gleichberechtigung auch keiner Frau dieser Welt verbieten *freiwillig* eine untergeordnete Rolle einzunehmen. So übst Du nämlich genau den gleichen sozialen Druck aus, den Du ja gerade kritisierst. Wenn eine Muslima sich im freien, demokratischen Deutschland sich freiwillig ein Kopftuch aufsetzen möchte, dann darf und soll sie das tun. Deutschland legt sehr viel Wert auf Religionsfreiheit und in diesem Sinne kannst Du niemandem vorschreiben, welchen religiösen oder sozialen "Zwängen" er sich beugen darf und welchen nicht. Wenn ein Mann sich in Deutschland dafür entscheidet katholischer Pfarrer zu werden, entscheidet er sich für den Zölibat. Er entscheidet sich in diesem Moment für ein - aus meiner Sicht - vollkommen rückständiges und weltfremdes Wertesystem und absolut gegen eine Gleichberechtigung mit anderen Männern, die nicht diesen Weg gehen. Das kann ihm im freien, demokratischen Deutschland niemand absprechen. Du kannst auch einer christlich geprägten Frau in Deutschland keine Vorwürfe machen, wenn sie sich ihrem Ehegatten unterordnet, ihren Job an den Nagel hängt und sich exklusiv der Kinderbetreuung widmet. Ich finde das eine grässliche rückständige Einstellung aber mein persönliches Empfinden zählt an dieser Stelle eben nicht.
Ja, nur rede ich nicht davon, dass ICH jemandem was verbieten möchte.
Verbote kann man nur qua Gesetz oder innerbehördlicher Anordnung im Rahmen von Gesetzen aussprechen.
Von daher weiß ich nicht, was ich mit deinen Einlassungen anfangen soll.
Finde es aber schonmal gut, dass die Sicht der muslimischen (und anderer) Frauenbewegung nicht gänzlich hinter der Religionsfreiheit zurück treten muss, also als Argument immerhin noch gehört wird. Das eine ist sich eben oft über Kreuz mit dem anderen. Eines der Dillemmata von Demokratie.
Ich selbst habe noch gar keinen Lösungsvorschlag, den ich 100% vertreten kann. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Ich habe in den Beiträgen in der Mitte des threads meine Bauschmerzen mit bestimmten Entwicklungen beschrieben und meinen Weg vom "jede/r soll tragen, was er/sie will" zu "ich bin mir nicht mehr so sicher, ob man das heute noch so leichtfertig sagen kann" beschrieben. Das ist bei mir der Stand der Dinge. Wie ich mich endgültig entscheide, werden die nächsten 20 Jahre zeigen. Eine denkbare (!nicht: realistische) Option wäre eben eine gründliche Säkularisierung des Staates: Kopftuch weg, Kreuz weg, Kirchensteuern weg, Gott aus dem Schulgesetz (und anderen Gesetzen) weg, Dotationen weg, alles weg. Ist mir nicht unsympathisch. Mach aber nicht ich, sondern eine Gesellschaft. Und die geht grade in die andere Richtung. Egal was ich so finde. Ich find's halt Scheiße.Seit Trump zum Präsident gewählt wurde und wir 13% AfD haben, seit religiöse Themen wieder Politik bestimmen und vor sich herscheuchen mache ich lieber keine Prognosen mehr darüber, was gut geht, und was nicht.
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