Beiträge von Meike.

    Also bei Vitapsrint sind die verpflichtet, die Dosis minimal anzugeben, weil bei ungestressten Menschen allergische Reaktionen auftreten können, wenn sie zuviel VitaminB abbekommen (Haut hauptsächlich). Aber Leistungssportler nehmen täglich eine, und Leute die richtig dicken Stress haben, bauen das auch zigmal schneller ab und können mehr nehmen. Ich nehme in Stressphasen alle 2 Tage eins, sonst hilft es (mir!) nix. Da musst du auch auf deine Ernährung gucken, ob da eh schon viel Vitamin B und Eiweiß drin ist. Dann weniger. Ich mache das vielleicht drei Wochen und dann nehme ich 1 mal die Woche eins. So halten's auch die Kollegen und Sportler, die ich kenne und die Vitasprint in Belastungsphasen nehmen. Wie gesagt, das ist alles individuell und am besten mit deinem Arzt abzuklären!


    Gruß
    Meike

    Ich finde es etwas schwierig so allgemein zu antworten, aber ich versuch's mal, so wie ich es in diversen Klassen mache (nicht alle Schritte gehen für alle Klassenstufen - es wid nach oben komplexer. Aber die Reihenfolge gilt im Prinzip für alle):


    1. Die Schüler müssen erstmal für "Stil" sensibilisiert werden.
    Nicht alle Schüler - eher wenige, um genau zu sein - können "Stil" abstrakt erkennen und beschreiben. Sie können nur ungefähr einordnen, wer was in welchem Kontenx gesagt haben könnte und ob sich das "gut" oder "passend" anhört oder nicht. Dahin, dass sie das hören/erkennen, muss man sie erstmal bringen um am eigenen Stil feilen zu können.


    Das heißt konkret: Lesen und beurteilen von Texten. Dabei auch absichtlich schlechte Texte - und schlecht heißt nicht nur "banal" oder "umgangssprachlich", es kann auch unpassend kompliziert oder übertrieben gehoben sein, oder fremdwortüberfrachtet oder voll Anglizismen, etc pp. Die Frage ist: Was passt wohin? Was ist zuviel? Wo fehlt es an Genauigkeit? An Witz? An Tiefe? An Alters- oder Zielgruppenangemessenheit?


    2. Wenn man soweit ist, dass die Schüler - möglichst selbstständig, die Kriterien zu den verschiedenen "Stilen" entwickelt haben, kann man in die Eigenproduktion gehen: zuerst mal mit Vorlage: Schlechte Liebesbriefe umschreiben, ungeschickte Apelle umformulieren, ruppige Beschwerdebriefe bereinigen, grottige Reden ändern und so weiter und so fort. Wortfeldarbeit mit Mindmaps, selbst entwickelte Satzbautipps, Listen mit "do's und dont's" und so weiter finden hier ihren Platz. Gruppenarbeit geht hier viel, auch bei Schritt 1.


    3. Ganz eigene Schreibarbeit: Wenn sie wissen, was wohin passt und die Worte dafür haben, können sie loslegen und wirklich selbst anwenden, anhand simulierter Situationen:
    Sie schreiben möglichst wirksame Beschwerdebriefe an (den Direktor, die Kultusministerin, die Ärztekammer, die Direktion der Computervertriebsfirma, wo sie den ipod gekauft haben, das Reiseunternehmen für die Klassenfahrt etc).
    Sie verfassen Liebesbriefe für einen guten Freund und zwar so, dass die Angebetete auch dahinschmilzt.
    Sie entwerfen Werbetexte für a) Omas/Wärmdecken, b) 13jährige/Teeniezeitschrift,
    c) Eltern/Kinderzimmereinrichtungen usw.
    Sie schreiben Zeitungsartikel für die Bild und die FAZ.
    Sie halten selbstgeschriebene Reden a) an das Volk, b) an die Schulgemeinde d) an den Sportverein e) an eine Gruppe 10jähriger.
    Sie debattieren in Talkshows und "Bundestagen".


    Parallel dazu: Zuhörer lernen "verschärft zuhören" indem sie Bewertungsbögen ausfüllen und nur auf Stil achten (was ja ohne Inhalt eh nicht geht). Sie begründen die Punktevergaben und formulieren ihre Kritik wiederum angemessen.


    Vielleicht ist das schomal ein Ideenfundus für dich? WENN ich deine Ausgangsfrage richtig verstanden habe.


    Liebe Grüße
    Meike

    Äh nun, ganz ehrlich - ich kann nur mit Jinni fragen

    Zitat

    Was sollten wohl sonst die Lehrer mit zwei Korrekturfächern sagen?!


    Ich hab von 26 Stunden genau 26 Stunden in Korrekturfächern, also alle von allen Klassen.
    Und davon 21 an der Oberstufe... Abi ist jedes Jahr dabei. Manchmal doppel-Abi.


    Vielleicht geh ich mal zum Chef und frag, ob man mir das zumuten kann?


    Sorry, ich wollte wirklich nicht sarkastisch sein. Bin nur ehrlich etwas verwundert.


    :) Nix für ungut,
    Meike

    Wenn ich der Pluto und ewig lang ein treuer Planet gewesen wäre und irgend so ein klugscheißer-Astronom würde mir urplötzlich erklären, ich sei jetzt nicht mehr gut genug für den Job, obwohl ich ihn jahrhundertelang zuverlässig und ohne, dass es Beschwerden gab, gemacht habe, wäre ich stinksauer und würde mir einen Anwalt nehmen.


    Gibt's doch gar nicht.



    Dem Pluto seine Rechte sind unantastbar und ich plädiere für dem Pluto seine Wiedereinsetzung in dessen Amt (verbessere: in dem Pluto sein Amt)! Wer ist noch dafür?


    (ich glaub, die Konferenz heute war zu lang)! :D:D

    Das politische Argument, dass es nicht besser wird, wenn Lehrer mit Privatmitteln die Missstände immer unsichtbar im Hintergrund abfangen, verstehe ich bzw sehe ich auch so- und äußere es auch immer wieder bei Konferenzen etc.


    Aaaber: wenn es am Ende konkret drum geht, ob mein Unterricht besser wird, oder einem oder vielen Schüler besser geholfen ist, wenn ich X, Y und Z noch privat kaufe (und das sind bei mir am Ende des Jahres immer um die 2000 Euro, die ich bei der Steuer abzusetzen versuche (betone: versuche!)) , dann lautet die Entscheídung doch inkonsequenterweise immer: kaufen. Bezahlen. Oder? Geht es euch da anders?

    Nächstes Wochenende : renovieren + Schuladministration
    Das WE drauf: renovieren + Schule
    Übernächstes WE: renovieren
    Dann: renovieren
    ein WE weiter: renovieren
    Monat drauf: renovieren.
    Monat danach: renovieren (evtl kombiniert mit korrigieren)


    Gilt bis Dezember/Januar
    Und für die Abende nach Unterricht und Vorbereitung resp. Konferenzen und Fortbildungen.


    Was garantiert in allen WEs nicht drin vorkommt, ist Freizeit.
    Es sei denn, man nähme die Grundsanierung eines Hauses als Freizeit. Tja.. vielleicht ist das eine Frage des richtigen "mind set"s.


    Egal: ich freu mich auf die Schule. Das ist schonmal was. Und vor allem freu ich mich wirklich und ehrlích auf meine Schüler. Die sind nett, umgänglich, lebendig, clever und stressen nicht. Im Gegensatz zu renitenten Lehmböden, Handwerkern, 50iger Jahre-Elektrik, fehlenden Anschlüssen und sonstigen Spässchen.


    :)8) Alles wird gut...
    Meike

    Hallo Ymor - wenn es bei euch so funktioniert wie bei unseren Refs, dann sollte die Stunde schon in sich geschlossen und rund sein - und dann nützt das Nutella-Experiment am Anfang dem Lernprozess erstmal nix, da hast du recht.


    Fang bei der Planung am besten mit deinem Hauptlernziel an, an dessen Erreichung wirst du nämlich gemessen. Das soll doch hier sein: "Erkennen, welche Faktoren unser Kaufverhalten beeinflussen". Oder?


    Dann kannst du alle Phasen/Experimente streichen, die da nicht direkt drauf hinführen. Das würde man dir sonst negativ ankreiden.


    Das Experiment mit dem Handy führt da schon drauf hin, das könntest du ruhig an den Anfang stellen: Frage: Was werden die Kommentare der Klassenkameraden wohl bei X bewirken? Was macht er nun heute nch der Schule?


    Klar: er guckt sich im internet nach nem neune Handy um. Will ja nicht wie ein Trottel dastehen.


    Daran kann man gut anknüpfen: Was beeinflusst uns noch so?


    Ja, gute Frage, was ist das eigentlich? Das kann man in Gruppenarbeit gut diskutieren und sammeln lassen.


    - Bilder (Sex, Macht, Schönheit, ...)
    - Beliebtheit (pop kultur = "in sein")
    - Statussymbol (kulturelle Absprache)
    - Identifikation, Idole (auch haben wollen, auch so sein wollen)
    - Assoziationen (Nutella= Marke=gut / Teuer = Marke = gut / etc)
    - Funktionalität? Qualität? Wohl nur am Rande.
    - ... etc.


    Da hast du genug damit zu tun, anschließend zu diskutieren, wie das im Einzelnen funktioniert: das ist nämlich immer leicht verschieden

    Ich geh ja mit meinen LKschülern regelmäßig ins englische Kino und da spielen wir albernerweise immer das folgende Spiel bei der endlosen Werbephase: wir gucken die Werbung und wer zuerst das beworbene Produkt errät, ruft's rein und kriegt einen Punkt (wer die meisten Punkte hat, kriegt am Ende nochmal Popcorn).
    Die Vielgucker unter den Schülern wissen meist schon nach 3 Sekunden was es ist, selbst wenn die Werbung zunächst nichts, aber auch gar nichts mit dem Produkt an sich zu tun zu haben scheint . Daran merkt man, wie Werbung sich verändert hat: inzwischen werden da richtig kleine Kurzfilme gedreht und Geschichten erzählt, und nicht mehr, wie zB in den 50gern, wirklich Produkte dar- bzw. vorgestellt. An sowas kann man gut erarbeiten, wie die Verknüpfung "Geschichte"-"Produkt" Merkeffekte und Wiedererkennungswert erzeugt und zum Kaufen durch Assoziation und Identifikation mit Figuren oder Situationen oder durch witzige Pointen anregt, und nicht über Qualitätsmerkmale eines Produktes. Spannend.

    Von mir auch liebe Grüße: aus der Hütte im hohen Norden mitten im Wald am See, die ein Plumpsklo, aber wireless lan und broadband flat hat ...die Mischung macht's!
    :)
    Meike

    Mich verwirrt hier der Begriff "didaktisch". Didaktisch heißt doch, die Themen nach Sinn, Gehalt und Wichtigkeit und Lernzielen für die Schüler auszuwählen.


    So plane ich im richtigen Leben nicht, da der Lehrplan mir 80% meines Stoffes vorgibt. Oder mehr. Ob das didaktisch gut oder Käse ist, ist egal: die Schüler müssens im Abi machen und damit ist es drin in der Planung. Schade eigentlich.


    Ich plane so:


    1. Lektüren und Texte auswählen, passend zum Lehrplan
    2. überlegen, wie lange ich für jedes Thema brauche. Kürzen, verlängern. Klausurtermine beachten.
    3. Klausurtexte aus den anderen Texten schonmal aussondern, damit ich sinnvoll drauf hin arbeiten kann und die Schüler nicht mit so einer Notgeburt von "ich-brauch-noch-fix-bis-morgen-nen-Klausuretext"-Arbeiten überraschen muss, die sind meist grausig.
    4. Material zu den Lektüren/texten sammeln (Filme, Hörbücher, Reden, Bilder, Schnickschnack, überlegen, wie ich's einsetzen kann
    5. überlegen, welche Methoden ich bei welchen Thema nochmal wiederholen oder neu einführen werde (Essas, summaries, speeches, analysis of X, kreative techniken etc etc). Das nochmal an den ursprünglichen Zeitplan anpassen.


    Das Schuljahr kommen lassen. Dann kommt übrigens eh alles anders als man dachte, weil die Schüler eben meist nicht auf meine Jahresplanung passen ;) : aber dann ist es gut, wenn man einen ordentlichen Materialfundus hat. Und viele Ideen irgendwo notiert.



    Gruß
    Meike

    Ich hab auch noch was Gutes von Elaine gefunden, das kopiere ich mal hier rein:


    und ich erinnere mich, dass ich auch einmal was Längeres dazu verfasst hatte - finde es aber unter den verdächtigen Suchstichworten nicht. Weg is.


    Gruß
    Meike

    Nach ein paar Jahren geht's etwas schneller: Ich brauche inzwischen für eine
    LK-Arbeit (nicht Abi!) = im Schnitt um die 50 Minuten (liegt also zwischen 35 Minuten bei exzellenten Exemplaren und 70 Minuten bei arg "durcheinanderem" Geschreibe, wenn ich erklärende Romane an den Rand schreiben muss, statt nur "good", "excellent" "clever" und "brilliant")
    GK = im Schnitt 40 Minuten, Verteilung ungleich wie oben
    Abi: möcht ich gar nicht wissen. Mit 3 - 4 mal lesen (Fehlerdurchgang, Inhaltsdurchgang, Vergleichsdurchgänge), gesonderten Notizen und x-Mal durchdachtem Gutachten wahrscheinlich 3 Stunden. Oder mehr. Und das mit einem dreifachen Stressfaktor.

    Strubbelsuse hat eine geniale website, fundierte Meinungen, ein schriftstellerisches Talent (sie kann herrlich über ihren teils chaotischen (Schul)alltag schreiben), offensichtlich ist sie öfter mal das Opfer von verketteten Super-Gaus im Alltag, und ich stelle mir jemanden um die paar- und 30 vor, sehr voller Energie, lebendig und "wuselig". Wahrscheinlich dunkelblond. Letzteres ist total geraten. Vielleicht auh rothaarig, wie Pipi Langstrumpf.

    Raija: Ausflüge mit den Schülern der OS sind ganz locker und unstressig. Wenn du sie als "Lehrausflug" oder "Unterrichtsgang" deklarierst und so bei der Schulleitung anmeldest, sind alle über die Schule versichert und gut is. Kein größeres Problem.


    Kelle: Im Englisch LK ist bei mir auch bei 26 Schülern das Sprechen kein Problem, weil mindestens 40% meines Unterrichts Partner- oder Gruppenarbeit sind. Typischer Ablauf:
    1. Text lesen oder Filmausschnitt gucken oder Gedicht hören oder was weiß ich
    2. mit Partner Antwort auf Fagen a und b und/oder das Problem c diskutieren, Notizen machen - oder einen kreativen Auftrag bearbeiten (Rollenantwort/spiel Perspektivenwechsel, etc)
    3. Lösung / Idee in kleiner Gruppe vorstellen, gegenseitige Korrektur oder Alternativen diskutieren
    4. Im Plenum diskutieren, gemeinsam Verstädnis- oder andere Probleme aus der Welt schaffen


    Bei Schritt 2 und 3 wird miteinander Englisch geredet, also hoher Sprechanteil für alle Schüler, bei Schritt 3 - der einzige frontalen Phase, reden nur ein paar, nämlich die, die drankommen, später regeln sie die Diskussion auch selber und ich protokolliere nur (da müssen sie sich aber dran gewöhnen).


    Dass sie durchgehend Englisch sprechen habe ich meist nach 2 Monaten erreicht: ich gehe ständig im Raum rum, höre zu, diskutiere mal mit und "überlauere" die Sprachverwendung - wer auch nur einmal einen halben Satz auf deutsch sagt, zahlt konsequent eine Packung Smarties für den ganzen Kurs. Im ersten Monat gibt es hochfrequent Smarties für alle, im zweiten dann schon nicht mehr so viel, im dritten sind wir leider alle auf Diät. Dafür sprechen sie - teilweise sogar in den Pausen - ganz natürlich englisch.


    Was das Kio angeht: die Teilnehmerzahl ist zwischen 8 und 18 Leuten - je nachdem, wie viele Klausuren anstehen. Ich war auch schon zwei, drei Mal nicht mit wegen Konferenzen, dann sind sie halt ohne mich los.


    kaddl: Dankeschön ! *freu*


    @ euch alle: wenn ihr das Metrial haben wollt, schickt mir eine mail. Beabeitungszeit kann etwas dauern, ich hab hier private ...Hektik. So to speak.


    :)

    Zitat

    Danke euch allen! Das mit dem Siezen werde ich erst einmal versuchen durchzuziehen, habe da aber immer so meine Probleme, da ich immer wieder ins Du verfalle.

    Siehst du, und ich habe fast nur Oberstufe und sieze meine 5.klässler öfter mal - zu deren unbändigem Vergnügen!


    Frag mich weiter, wenn was auf der Seele brennt!


    Lieber Gruß
    Meike


    PS: Zum Arbeitsaufwand: In der Vorbereitung in den ersten Jahren viel mehr als im GK, dabei liegt der Schwerpukt darauf, dass du inhaltlich genauer / tiefer arbeiten musst, aber nicht sooo viel mehr Stunden zur Verfügung hast, also musst du effizient arbeiten und viel Verantwortung an die Schüler verteilen (Präsentationen, Lernen durch Lehren, wie geht eine effiziente Gruppenarbeit & Auswertung, Zeitmanagement im Unterricht, Selbstkontrolle).
    Aber: Weniger Klausuren bei mehr LKs - klar, da die ja mehr Stunden haben. Ich habe 3 LKs (in der 13, 12, 11) - da sind schonmal 17 Stunden verplant - also 3x5 plus 2 Tutorenstunden, da zwei Tutorenkurse). Also "nur" je 6 Klausurensätze pro Halbjahr (plus die Mittelstufe natürlich). "Nur" ist relativ, da LK-Klausuren natürlich anspruchsvoller in der Konzeption und Korrektur sind, vom Abi mal ganz zu schweigen, aber dafür sind sie auch nicht so knallvoll mit gravierenden Fehlern wie in manchen GKs, sie korrigieren sich also "glatter" oder "schöner". Dafür sind sie natürlich umfangreicher. Ich korrigiere trotzdem lieber LKs, auch wenn's dauert.
    Recht schnell kommt man ins Arbeiten mit den LKs rein, dann reduziert sich auch die Vorbereitungszeit etwas. Die Zeit kann man dann nutzen, um an weiteren Konzepten zur gezielten Abivorbereitung zu feilen (ich mache zum Beispiel seit ein paar Jahren "Shakespeare-Samstage" und "Abiwochenenden" mit Pizza und bis spät in die Nacht - die Schüler schätzen das, das Material musste natürlich erstmal wachsen). Das muss halt alles reifen.
    Ich rate dir: Unterhalte dich mit Kollegen des Vertrauens, viel und ausführlich und bitte um Material und Hilfestellungen - erfinde das Rad nicht neu oder gar "eckig" - lass dir helfen!


    Achso und speziell für Geschichte: Exkursionen noch und nöcher ! Viele Museen bieten tolle museumspädagogische workshops, Vorträge, Wochenenden an, auch an der Uni gibt es Angebote - die Geschi-Lkler in meinem Kurs berichten manchmal davon, meist begeistert.

    Hallo Raija,
    ich habe ja fast nur LKs, kann dir also sicher Tipps geben, wenn du konkrete Fragen hast.


    Bist du Tutorin? Dann kommen ganz andere Aufgaben auf dich zu, als wenn du "nur" einen LK "pur" hast.


    Ganz wichtige Dinge zum Anfang:


    - sehr gut mit den Lehrplänen und den Abianforderungen vertraut sein, damit du deine Reihen gezielt darafhin planen kannst.
    - Mal die LK Klausuren der Kollegen angucken, damit du einen Einblick darin bekommst, was eine LK Klausur von einer GK Arbeit unterscheidet und drauf hin arbeiten kannst
    - ganz viel beratendes Material erstellen um schwächeren Schülern zu helfen - leider kann ich das nur für Englisch anbieten, aber als Hilfestellung wie sowas aussehen kann, kann ich es dir trotzdem mal schicken


    Als Tutorin (aber nicht nur, vieles geht auch im "normalen" LK!):

    - überlegen, wie du die Kursatmosphäre gestaltest (bei mir z.B. gibt es einen Geburtstagskuchedienst: immer 2 Leute (mich eingeschlossen) bringen einem Geburtstagskind einen Kuchen und eine nette Kleinigkeit mit (um die 5 Euro)
    - eine Wunsch/Ideenliste für gemeinsame Ausflüge
    - wir haben ein festes Date für unser englisches Kino - am letzten Freitag des Monats gehen wir (bzw alle, die können) nachmittags ins Kino, egal welcher Film: immer sehr lustig. Es gibt wechselnde Kinobeuaftragte, die sich ums Programm kümmern.
    - Klassenraum gestalten, wenn du einen eigenen hast: ich habe an meine Wänden Poster mit englischen/australischen/amerikansichen Karten, Bildern, meine Bücher- und Videoliste, die Geburtstagsliste, Material von Verlagen (wo kann man Hilfsmittel / Sek.lit, etc kaufen), den Auszug mit den Rahmenthemen aus dem Lehrplan, de Abiturprüfungsverordnung, einen großen Kalender für Kurstreffen, Kino, Ausflüge und Aktuelles ud einen Abreißkalender mit englischen Witzen, eine Kaffeemaschine für die Tutorenstunden (Kafeebauftragte haben wir auch, ebenso Keksbeauftragte) und ein Sparschwein für die enstprechenden Spenden .
    - ich habe eine Liste mit meinem Material/Filmen/Hörbüchern/Büchern auf Englisch, von der Schüler sich was leihen können, wenn sie sich drauf eintragen. Bisher kam alles immer zurück, da sind sie erstens dankbar, zweitens pflichtbewusst.
    - ich erstelle einen reader für meinen Tutanden mit allen Erlassen/Verordnungen und Tipps für die Oberstufe, das Abi sowie die Notenkriterien im Fach, die Möglichkeiten, diese aufzubessern, die Tipps zur Stundenplangestaltung, Zeitplanung und natürlich die Beleg- uind Prüfungsverpflichtungen, sowie das Schulcurriculum, dazu Tipps zum Schreiben von Klasuren, zum Lernen, zum Zeitmanagement (die Schüler haben dafür bei mir einen extra Ordner und daraus/darin werden in den Tutorenstunden aktuelle Fragen behandelt und Notizen gemacht)
    - ich mache immer einmal im Monat eine aktuelle Stunde, die die Schüler gestalten (können), zu Themen, die sie interessieren. Manchmal haben sie nur eine Themenidee, aber kein Material, dann kümmer ich mich drum. Unsere Lieblingsstunden, neben den gemütlichen Tutorenstunden.
    - Telefon- email- und Adressenliste, muss ständig geupdatet werden. Meine Schüler veschicken über den Verteiler auch gefundenes gutes Material, gut gelungene Hausaufgaben und ich schicke ihnen selbstverständlich auch alles, was ich hilfreich finde.


    Du brauchst evtl außerdem:
    - Adressen für Klassen- und Kursfahrten (die GEW-Zeitschriften haben viele gute Tipps, da krieg ich meine immer her)
    - die Stammdatenblätter deiner Schüler (kriegst du als Tutorin eh), das hilft, ihren Werdegang besser zu verstehen und bei evtl Schwierigkeiten zu helfen
    - evtl einen besonderen email-accout mit genug Speicherplatz
    - eine lo-net platform?



    Vielleicht helfen die die Ideen schon ein bisschen weiter - sonst frag einfach nach.


    Achja: ich sieze - unsere Schüler legen da zumeist großen Wert drauf: man ist eben jetzt erwachsen und hat ein recht auch so behandelt zu werden. Bei Sport LKs ist das, wie ich höre, anders - liegt wohl in der Natur der Sache ("Julius, passen Sie den Ball doch mal endlich rüber, loslos, geben Sie den Ball ab - fix!" - geht halt nicht so richtig ;) )



    In der ersten Stunde stelle ich mich vor, erkläre, was ich im Unterricht wichtig finde (Schülerzentrierung, gewöhnen an Teamarbeit, Offenheit, Transparenz, Respekt, Selbstständigkeit, Vertrauen), ich beschreibe, die häufig angewendeten Methoden, stelle die Notenkriterien dar (und erkläre, dass jeder jederzeit Einsicht in meinen Notenordner und ein Recht auf eine Erklärung über diese Noen hat und bitte darum, dieses Vertrauen auch zu nutzen, damit jeder jederzeit über den Stand der Dinge informiert ist - die Schüler schätzen das ganz besonders und tun es oft! Meist fragen sie nicht nach, wie die Noten eben sehr transparent sind und meine Notizen auch - sie dürfen aber auch ablehnen, ihre Noten einzusehen - theoretisch. Hat noch niemand gewollt.). Ich mache die Vorschläge für den Geburtstags- Kuchen- Kinodienst und die Ausleihbibliothek und frage ob das gewünscht ist (hat auch noch nie ein LK nicht gewünscht) und bitte um weitere Anegungen (die Kinosache ist z.B. eine Schüleridee).


    Der Rest der Stunde ist Fragestunde - die Schüler haben Millionen davon. Da kannste grad nochmal eine Stunde dranhängen. Und in der dritten Stunden kommt dann das übliche Kennelernen - englsiche Kommunikationsspielchen und Debatten über sich selbst (ud ich bringe gleich mal den ersten Kuchen mit, zum dran gewöhnen) - da lernst du auch gleich was über den Wissenstand im Englischen - vielleicht kannst du ja Geschichtsquizze machen oder jeder soll sich als historische Figur vorstellen (was habe ich mit Bismarck gemeisam? ;) ), naja, oder so.


    Viel Spaß - Lks sind eine tolle Sache! Freu dich drauf!

    Hm. Ich oute mich hier mal als eher weniger praktisch orientiert: ich persönlich finde nicht, dass man eine Bank nur nach der persönlichen Komfortabilität aussuchen sollte. Persönlich bin ich bei der GLS -Bank (ein Zusammenschluss der ehemaligen sogenannten "Ökobanken" - diese Bank unterstützt einen gewissen Anteil Entwicklungs- und medizinischer sowie pädagogischer Förderprojekte in aller Welt, arbeitet ethisch einwandfrei und legt einen umfassenden Rechenschaftbericht ab, den man vierteljährlich zugeschickt bekommt. Außerdem kann man mitbestimmen für welche Art Projekte das eigene Geld eingesetzt werden soll.


    Die Konditionen im Vergleich zu anderen Banken sind - ich würd's mal normal bis gut nennen. Überweisungen kostenlos, Abheben (bei einer Reihe Banken) kostenfrei, EC- und Kreditkarte ebenfalls, online-banking sehr gut, Tefefonhotline meist gut. Filialen haben die so gut wie keine (Bochum, Frankfurt und noch in zwei, drei Städten), es ist eher eine Direktbank.


    Ich denke, dass man es sich als Mensch mit einem mehr als nur geregelten Einkommen leisten kann, sich auch über die ethischen Qualitäten einer Bank Gedanken zu machen - immerhin brauchen wir uns keine Sorgen über das Eintreffen des Gehaltes im nächsten Monat Gedanken zu machen und - sind wir mal ehrlich - es ist auch genug um nicht auf ein Prozentchen Zinsen aufs laufende Girokonto mehr zu schielen.


    Ich würde jedenfalls nie mehr zurücktauschen - zumal wenn ich so mitbekomme, womit andere Banken so ihr Geld machen... Welche große Bank war das nochmal, die dabei "erwischt" worden ist, diverse südamerikansiche Militärdikaturen wie indirekt auch immer unterstützt zu haben? Oder die, die den Tabakkonzernen bei der Aubeutung der Arbeiter "beigestanden" hat? Oder... man möcht's gar nicht wissen.


    Naja, just my two cents...


    Gruß Meike


    Achja: Wer sich informieren will:
    http://www.gemeinschaftsbank.de/

    Wenn du's etwas anspruchsvoller willst, ist Schillers Gedicht vonnützen:



    Ein Text der "Afro-Deutschen" May Opitz, in dem Vorurteile beleuchtet werden




    Noch ein Dialog von ihr:



    Zeitlos und schön: aus Alice in Wonderland



    Zitat

    Das Vorurteil ist gut, zu seiner Zeit: denn es macht glücklich. Es drängt Völker zu ihrem Mittelpunkte zusammen, macht sie fester auf ihrem Stamme, blühender in ihrer Art, brünstiger und also glückseliger in ihren Neigungen und Zwecken. Die unwissendste vorurteilendste Nation ist in solchem Betracht oft die Erste: das Zeitalter frem-der Wunschwanderungen und ausländischer Hoffnungsfahrten ist schon Krankheit, Blähung, ungesunde Fülle, Ahndung des Todes!" (J.G. Herder, Sämtliche Werke V, Seite 510, Ausgabe von 1891).


    Zitat

    A. Mitscherlich


    "Der Nationalismus, den Deutschland bietet, ist relativ unauffällig, sowohl im Vergleich mit den übrigen westlichen, sicher aber mit den Ost- und Entwicklungsstaaten. Dennoch fühlen sich viele Beobachter davon bedroht und alarmiert, dass sich mit deutschem Nationalgefühl nun einmal für zunächst unabsehbare Zeiten Erinnerungen an Auschwitz und Lidice verbinden und der blitzartige Szenenwechsel zu friedlichem und emsigen Fleiss und rasch gesammeltem Wohlstand nur zeigt, wie übergangslos sich hierzulande alles ändern kann." (Die Unfähigkeit zu trauern, S. 25 f.).


    Professor Burkhardt Müller
    in "das Thomas Mann Syndrom - die Wiederentdeckung der Vorurteile":


    Zitat

    Beobachtung 1: Wer einen oberflächlichen Eindruck vom Verhalten deutscher Teilnehmer in deutsch-französischen Begegnungsprogrammen hat, könnte finden, Mitscherlichs Aussage, der deutsche Nationalismus sei "relativ unauffällig", eher noch übertreibt. Dem ersten Anschein nach haben - jedenfalls für meine deutsche Wahrnehmungsfähigkeit - deutsche Teilnehmer überhaupt keine Verhaltensweisen, die man irgenwie als nationalistisch oder vorurteilsbeladen interpretieren könnte. Sie sind neugierig und höflich, auf die Sitten des anderen Landes orientiert, finden das Essen zumeist besser als Zuhause und bemühen sich nach Kräften, in der fremden Sprache zurecht zu kommen. Im Unterschied zu den Franzosen haben Deutsche an den französischen Verhältnissen zumeist wenig auszusetzen. Wenn in deutsch-französischen Begegnungsprogrammen kritisch oder auch mit Ressentiments beladen über die Verhältnisse in einem Land geredet wird, dann geht es gewöhnlich über die deutschen Verhältnisse. Eine selbstkritische Darstellung dieser Verhältnisse gehört für deutsche Teilnehmer, jedenfalls für solche mit höherer Schulbildung, sozusagen zum guten Ton. Die französischen Teilnehmer - jedenfalls die politisch bewussteren unter ihnen - misstrauen dieser deutschen "Vorurteilsfreiheit" gewöhnlich. Für sie gehört es nicht zum guten Ton, keine Vorurteile gegenüber Deutschland und den Deutschen zu haben. Und im übrigen verhalten sie sich so, als könnte es gar nicht stimmen, dass die Deutschen keine Vorurteile haben. Das Paradoxe an dieser Beobachtung ist: je internationalistischer, vorurteilsloser, weltoffener solche deutschen Teilnehmer sich geben, desto leichter sind sie für die anderen als "typisch" Deutsche zu identifizieren. Dies könnte damit zusammenhängen, dass vor allem diejenigen deutschen Teilnehmer, Animateure, Organisatoren etc., die sich in irgendeiner Weise für die "Begegnung" verantwortlich fühlen, leicht in eine etwas irreale Vermittlerrolle geraten. Sie verhalten sich als Teamer/innen oder Teilnehmer/innen so, als hätten sie selbst mit dem, was für die anderen "deutsch" heisst, persönlich gar nichts zu tun. So als sei ihre Aufgabe die neutrale Vermittlung von "internationaler Verständigung", was verstanden wird als die Fähigkeit, anderen mit geschichtsbewusstem Einfühlungsvermögen und pädagogischem Takt von ihren Vorurteilen herunterzuhelfen. Sie nehmen gleichsam eine pädagogische Haltung zu ihrer eigenen Nationalität ein - sehr selbstkritisch, versteht sich - und gerade so erscheinen sie den anderen als "typisch deutsch": Musterschüler, Musterarbeiter, Musterdemokraten, Vertreter musterhafter Verständigungsprogramme. Aber der Verdacht will nicht weichen, dass hier etwas überkompensiert wird: dass die "blitzartige Wandlung" (Mitscherlich) vom nationalsozialistischen Deutschland zum europäischen Musterland immer noch etwas zudeckt, was wirkliche Weltoffenheit von Deutschen verhindert.


    Heinrich Heine parodiert eine geistige Haltung "deutsch":



    Ganz groß zum Thema Vorurteile ist Karl May.


    Zum Beispiel eine Textstelle, die allen Karl-May-Lesern aus den Urtiefen der (späten) Kindheit vertraut ist: Die Szene spielt am ägyptischen Ufer des Roten Meeres, gegenüber dem Sinai; Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, in der Absicht, sich quasi per Anhalter auf die andere Seite des Roten Meeres zu begeben, verhandeln mit dem Wergi-Baschi (Oberzolleinnehmer) Muhrad Ibrahim, dessen Schiff und Mannschaft an dieser Stelle vor Anker liegen, um die Überfahrt. Es entspinnt sich, eingeleitet durch eine Frage Muhrad Ibrahims, folgender Dialog:


    (allein schon die Namen! Karl May ist übrigens keine 10 Meter aus seiner heimat herausgekommen, ganz bestimmt war er nie im "Wilden Westen" oder im "fernen Osten".



    Jaja, die Dichter....


    Und schließlich und endlich noch dieses hier:


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