Quatsch- keine Marktforschung! Lediglich mit dem Lehrstuhl für Gesundheit für die Schulen ein Konzept entwerfen, damit Lehrkräfte ein gesünderes und erfüllteres Leben führen können! Habt ihr Erfahrungen bzw. Verbesserungsvorschläge?
Bist du selber Lehrer oder arbeitest du an besagtem Lehrstuhl? Wenn letzteres, mit welchem Ziel (ie.e Forschung oder Auftragsarbeit für kommerzielle Zwecke?)
Hier hat letztens einer eine Umfrage gestartet für eine Masterarbeit zur Vermeidung von Belastungen. Es gibt KollegInnen von hier, die aus nachvollziehbarem Interesse daran teilgenommen haben. Wohl in der Hoffnung, da echt etwas erfahren oder lernen zu können.
Die bekommen jetzt täglich Kalendersprüche mit Sinnhaftigkeiten zugesandt wie "Es geht nicht darum, Dinge zu haben, mit denen man das Leben genießen kann, sondern das Leben mit den Dingen zu genießen, die man hat." oder "Dankbarkeit zu fühlen und sie nicht auszudrücken, ist wie ein Geschenk zu verpacken und es nicht zu verschenken." Na, vielen Dank auch. (ich gehör GottseiDank nicht dazu, ich würde täglich einen Artikel zurück senden: nämlich den hier https://www.telegraph.co.uk/ne…T3uThnTqn9Xa_rWP2HLJTyvRQ )
Das ist das, was die Lehrer-Welt nicht braucht. Bitte auch keine Achtsamkeitskalender, Entschleunigungsworkshops und Selbsterkenntisseminare. Auch keine weiteren Fortbildungen zur Professionalität im Hochanforderungsbereich. Die gibt's schon inflationär.
Das, was man in gesundheitsgefährdenden Schulen präventiv selbst machen kann, hält sich in vergleichsweise relativ eng limitierten Grenzen.
Etwas mehr kann die Schulgemeinschaft, wenn sie noch die Ressourcen und die Leitung dafür hat: Abspecken des Tätigkeitsfeld auf das Kerngeschäft, gemeinsames Arbeiten an den Arbeitsbedingungen, Transparenz, Partizipation, gute Kommunikation und konsequentes Verneinen des Durch-das-Dorf-Treibens-kultusministerieller-Säue,-die-nur-dem-Hochglanzprofil-dienen, Freiwilligkeitsprinzip, flache Hierachien uvm.
Ansonsten kann/sollte man zur Burnoutprävention vor allem Folgendes tun:
- marode Schulen sanieren
- die Lehrer ihren Job machen lassen und diesen wertschätzen
- Psychologen, Sozialarbeiter, Integrationsassistenten und Schulkrankenschwestern an die Schulen geben, damit die ihren Job machen und wir nicht ohne Ausbildung den ihren zu machen versuchen
- Schulen bauen, die allen Anforderungen, die Arbeitsplätze und Lernumgebungen erfüllen müssen/sollen, entsprechen
- Klassen deutlich verkleinern
- innerschulisch entbürokratisieren, Dokumentations- Administrations-, Berichtspflichten, Sekretariatsarbeiten etc verringern.
- die technischen Assistenten an den Schulen flächendeckend wieder einführen
- den neu aufblühenden spezialisierten Klag-dich-zum-Abi-Anwaltskanzleien das Profitfeld entziehen, indem Lehrer in ihren Entscheidungen gestärkt und geschützt werden, so dass man den Fokus von "juristisch wasserdicht" wieder auf "pädagogisch und fachlich sinnvoll" lenken kann
- Ansprechpartner und Politiker in den Ämtern und Kultusministerien haben, die auf kurzem Weg Missstände beseitigen
- die uns umgebende Bürokratie entwahnsinnisieren
- Grundschullehrer ordentlich bezahlen
- die Pflichtstunden senken
- Zusatzaufgaben entlasten
- gesellschaftliche Probleme lösen, so, dass sie nicht allein in der Schule gelöst werden müssen/sollen: von der Radikalisierung über die gesunde Ernährung/Gesundheit über soziale Benachteiligung und davon abhängiger Bildung hin zu Digitalisierung und den daran hängenden politischen, sozialen und persönlichen Implikationen.
Um nur mal die ersten 13 zu nennen.