Beiträge von Meike.

    Bei der Kevinstudie, es handelte sich um eine Online Umfrage, ging es um Grundschulkinder und die Einschätzung von Verhalten:
    https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2009/390.html


    Bei Mädchen und Jungs ist die Meinung geteilt: die einen sagen, Jungs werden strukturell benachteiligt, weil die Schule "mädchentypische" Leistungen (Lesen, Stillsitzen) belohne, die anderen sagen, Mädchen bekommen schlechtere Noten, weil man ihnen die "harten" Fächer nicht zutraut ...
    Was Substantielles dazu findet man schwer: eine große internationale Metaanalyse bestätigt, dass Mädchen im Durchschnitt etwas bessere Schulnoten bekommen (Voyer & Voyer, 2014).


    Experimente mit Lehrkräften zeigten etwas anders: es wurde direkt untersucht, ob Mädchen und Jungen für die gleiche Leistung unterschiedliche Noten bekommen, inde man Lehrern mehrere Arbeiten zur Korrektur vorlegte: jeweils zur Hälfte standen männliche und weiblicher Namen über derselben Arbeit, da sie sich nur nach Geschlecht unterschieden, können systematische Unterschiede in der Bewertung ausschließlich darauf zurückzuführen sein (durchschnittlichen Aufsätzen und Erklärungen aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Leistungsbereich). Die meisten Studien fanden, dass Arbeiten von vermeintlichen Mädchen schlechter bewertet wurden als von vermeintlichen Jungen, vor allem wenn die Lehrkräfte noch wenig Erfahrung hatten (Hofer, 2015; Spear, 1984) / (Swim, Borgida, Maruyama & Myers, 1989).


    Bei der Studie zu Migrationshintergrund handelte es sich um ein Diktat. Da kann man - wie in Mathe - nur nach harten Kriterien bewerten: 1 - x Fehler = 1 Note Abzug, y-z Fehler = ... usw. Wenn sich da Unterschiede zeigen, sind sie folglich vorurteilsinduziert. Im Jahr davor wurde untersucht, ob sich der Migrations­hintergrund in den Mathe-Noten zeigt, an 1.500 Gymnasiasten, die zwei Jahre lang auf Mathekonentnisse getestet wurden, dabei zeigte sich dass Migrantenkinder bei gleicher Sprachkompetenz und sozialer Herkunft vergleichsweise schlechter bewertet wurden. https://www.uni-mannheim.de/ne…-tuerkischem-hintergrund/



    Bei dieser Studie handelte es sich aber um Studierende und nicht um Lehrlräfte. Auch in vielen anderen Studien wird gesagt, dass erfahrene Lehrkräfte da weniger "belastet" abschneiden. Heißt wohl, man findet im Laufe der Jahre selbst Wege, um gesellschaftlich festgeschriebenen Vorurteilen zu entkommen. Hoffentlich.

    die Inklusion wird meistens anhand von verschiedenen Farben grafisch dargestellt, das meine ich mit äußerlichen Merkmalen.

    Willst du mich vereimern?

    Menschen (Individuen) fungieren dabei als verschieden farbige Kreise, die alle in einem großen Kreis "inkludiert" sind. Auf diese oberflächliche (naive) Sichtweise von Individualität ist mein Beispiel mit der Hautfarbe in Zusammenhang mit Inklusion bezogen.

    Siehe oben.

    Ich bin - um hier jede Möglichkeit eines gewollten oder ungewollten Missverstehens auszuschließen - für eine pluralistische Gesellschaft, aber nicht dafür, dass politische Ideale einer Gesellschaft in die Bildungsinstitution Schule heineinprojiziert werden auf Kosten der Bildungschancen der nachfolgenden Generation.

    Also, mit anderen Worten: du möchtest die pluralistische Gesellschaft nicht in der Schule haben?


    Eine Gesellschaft, die offen ist für Vielfalt und die die individuellen Bedürfnisse der Menschen ernst nimmt, sollte sich zuerst einmal mit diesen eingehender auseinandersetzen, anstatt mittels realitäts- und wissenschaftsfernen Bildungsidealen (bzw. Ideologien) und hierzu passenden Begrifflichkeiten lediglich die Illusion einer solchen Gesellschaft zu erzeugen, faktisch aber auf längere Sicht gerade das Gegenteil davon zu bewirken.

    Klingt wie Geschwurbel. Was heißt das?
    Wenn wir Menschen mit anderer Hautfarbe in der Gesellschaft haben, besonders viele unter den Kindern, sollen wir uns also erstmal - womit genau? - beschäftigen, bevor wir sie tatsächlich in der Schule teilhaben lassen?
    So lese ich das.


    Bitte weiterhin um Klarstellung.

    das sollte darauf anspielen, dass der "Inklusion" kein differenzierter Begriff von Individualität zugrunde liegt und nach wie vor eher äußerliche Merkmale maßgeblich sind: Einerseits sollen alle Individuen in einer Gruppe unterrichtet werden (dürfen), andererseits soll man ihnen gerade dadurch in ihrer Individualität am besten gerecht werden (können). Dabei bleibt aber die eigentliche Individualität auf der Strecke und das, was wir für sie halten (altbekannte Stereotype etc.), rückt umso stärker wieder in den Vordergrund.

    Bitte nochmal erläutern. Klingt etwas geschwurbelt.
    Gab oder gibt es eine Form der Inklusion, bei Hautfarbe als äußerliches Merkmal eine Rolle gespielt hat? Warum erwähnst du die Hautfarbe in einem thread über Differeinzierung/Inklusion?
    Du schreibst in einem Debattenabschnitt um sinkende Abiturientenleistungen

    Zitat

    das, was du so treffend beschreibst, nennt sich "Inklusion": Alle werden in einem Topf gekocht (äh, sorry: unterrichtet natürlich!) und bereichern sich mit ihrer ganzen Vielfalt wechselseitig. Niemand soll wegen seiner Hautfar... äh, sorry: Individualität ausgeschlossen werden aus der Klassengemeinschaft.

    Liest sich das: "niemand soll wegen seiner Hautfarbe / Individualität ausgeschlossen werden - und genau das ist deiner Meinung nach schlecht, weil dann das Niveau so sinkt"?
    Ist "bereichern" hier ironisch gemeint?
    So wie der nachfolgede Satz:

    Zitat

    Die Klasse steht außerdem für die ganze Gesellschaft stellvertretend. Je bunter eine Schulklasse zusammengesetzt ist, desto gerechter ist unsere Gesellschaft. Wer diese bestechend einfache Logik nicht kapiert, darf sich mir gerne anschließen. *Vorsicht: Ironie*


    Das heißt, du hättest unsere Gesellschaft gerne weniger bunt, i.e. ohne Menschen mit anderer Hautfarbe oder anderer "Individualität"?
    Bitte um Klarstellung.

    Hey, ich bin neu in dem Forum. Ich bin Primarstufenlehrer an einer katholischen Grundschule in NRW. Nun gibt es eine Kollegin, die evangelisch getauft ist. Darf sie den als „Evangelin“ katholische Religion unterrichten. Mich persönlich es, da ich es sonst so kenne, das man ein Bekenntnis zum katholischen Glauben haben muss

    Dich persönlich ...wundert es? Stört es? Empört es? Freut es?
    Leider fehlt das interessanteste Verb des threads.


    Warum genau fragst du?

    Deshalb verbitte ich mir auch, Meike, den Vorwurf der "Polarisierung über Ostern".

    Es war eine Frage. Aber wenn du dich angesprochen fühlst...?
    Den Vergleich von Pädagogen aus dem Ausland mit Hundetrainern und Zirkusdompteuren etc finde ich ein kleines bisschen überheblich. Ich hoffe, das hattest du nicht so gemeint?


    In Hessen darf tatsächlich alles unterrichten, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Und derzeit werden auch die genommen, die noch unterhalb der Baumkrone beim Klettern festhängen. Nicht mal irgendein Studium nötig. Die SSÄ können Unterrichtserlaubnisse erteilen, wem auch immer sie wollen. Da wären mir studierte Pädagogen aus dem Ausland aber sowas von lieber...

    Ich arbeite an einem hervorragend funktionierenden Gymasium mit 70% oder mehr Migrationsquote. Nein, das besorgt mich nicht. Warum sollte es? Unser Zusammenleben funktioniert, die Abiturientenquote ist zufrieden stellend... Kämen da jetzt noch ein paar mehr Kollegen mit Migrationshintergrund dazu, die in den wenigen notwendigen Einzelfällen mal mit Eltern vermitteln/übersetzen könnten: wär extrem praktisch.


    Normalerweise werden hier threads mit solchen Themen aber mit einem anderen Hintergrund eröffnet - und der artet fast immer in Moderatorenarbeit aus. Das wäre dann schon meine Sorge. Habe Korrekturen ohne Ende, und die Sonne scheint.

    Zitat

    Meike.: Ich halte fossi für außerordentlich kompetent und die Diskussion für bereichernd. Ich kann nur seine Ausführungen, warum für Lehrer nur §323c und nicht §13 StGB gelten sollte, (eventuell auch: noch) nicht schlüssig nachvollziehen.


    Na, ist doch wunderbar!
    Dann kann man sich Folgendes und tonal ähnlich Gelagertes ja in Zukunft dauerhaft sparen:


    fossi74: Ich ignoriere mal deinen grenzwertigen Tonfall und mache die juristische Anfängerausklärung für Schulleiter:


    Aber das weiß ein Ll.B. sicherlich, "Einführung ins Strafrecht" ist eigentlich an jeder Universität im ersten Semester :P

    Weißt Du, Meike, ich kann von Lehrern (und anderen) präsentiertes juristisches Halbwissen nicht mehr ab. Ich ertrage sie einfach nicht mehr, diese ständige Melange (...) Hatte sie nicht mehr auf dem Schirm, dieses ganze Paragraphengedöns ist ja so gar nicht ihre Welt.

    Kenn ich. Ist - neben vielen berechtigten Anliegen - mein täglich Brot.
    Nur stehe ich da anders dazu bzw. reagiere (nicht) drauf. Sowas geht!
    Ich biete eine Einschätzung meinerseits an, und wenn man meint, man bräuchte die nicht oder wisse es ohnehin besser, wird die nächste mail / der nächste Anruf nicht mehr beantwortet. Dann möge man sich an die Rechtsstelle der eigenen Gewerkschaft wenden, sofern man eine hat, oder einen Anwalt für eine Erstberatung aufsuchen, 165 Euro, bitte, Danke. Einfach gehen lassen :)


    Was ich eher nicht versuche, auch und schon gar nicht bei realen Kollegen, ist eine Ja/Nein Diskussion. Oder "machen, dass ich Recht habe, dadurch, dass ich den Ton verschärfe". Hilft nicht. Nie. Und schon gar nicht, wenn einer oder zwei der beiden oder drei Beteiligten aus sportlichen Gründen immer Recht hat.


    Also, bitte. Peace.

    Und ich hebe mal wieder den Moderationsfinger zur üblichen Mahnung (und verkneife mir jeden Gedanken zum Thema 'Männer in tiefer gelegten Autos lassen den Motor aufheulen'. Jedenfalls versuch ich's. Ernsthaft.)

    Dann weise ich doch vorsichtshalber gleich nochmal darauf hin, das das an-PN-nen von usern zwecks Kundschaftsaquise auch zu unterlassen ist. User, die angeschrieben werden/wurden, dürfen sich gerne beim Mod-Team melden - danke!


    @Bewegungsflow bitte erläutere uns nochmal den konkreten Sinn und Zweck deiner Marktforschung, die du hier im thread andeutest.

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