Mit Beginn des Referendariats bin ich in die GEW eingetreten. Die Mitgliederzeitschrift ist interessante Lektüre. Die Rechtsschutzversicherung habe ich auch einmal für die Beratung bei einem Anwalt genutzt. Die Personalratsfortbildungen empfand ich immer als "freundlich" und als einen interessanten Einblick in verschiedenste Schulen und Schulformen.
Ausgetreten aus der GEW bin ich dann, als dort inhaltlich falsche Informationen über deren offizielle Kanäle verbreitet wurden. Und nach meiner Nachfrage dort nur "doofe" Antworten kamen.
Bewusst nicht eingetreten bin ich in den Philologenverband (die manches als "exklusive Vorteile" verkaufen wollten, was aber nur Werbung für kommerzielle Angebote war). Nur noch mit spitzen Fingern fasse ich die umlaufende Verbandszeitschrift einer weiteren Interessensvertretung an, die mehrseitige christliche (fundamentalistische / read: diskriminierende) Beiträge ohne weitere Kommentierung/Distanzierung veröffentlichte. Ist trotzdem natürlich "interessant" zu sehen, was dort so verbreitet wird...
Zuvor hatte ich als PR-Vorsitz bereits mehrfach mit dem Bezirkspersonalrat etc. Kontakt - war leider häufiger stark "zeitverzögert" oder inhaltlich "unbefriedigend". Aber das sind natürlich auch nur gewählte Vertreter*innen und nicht unbedingt Experten.
Noch viel früher hatte ich mal in einer Anwaltskanzlei gejobbt. Da war ich durch eine der Sekretärinnen gleich am ersten Tag gefragt worden, ob ich denn schon "organisiert" sei. Konnte ich bejahen, wenn auch in der für das Berufsfeld "falschen" Gewerkschaft (Aushilfe aus dem Schulbereich eben). Die Kanzlei war im Bereich Arbeitsrecht (Arbeitnehmerseite und Gewerkschaften) aktiv - beim Einstellungsgespräch fanden diese Anwälte (Arbeitgeber) auch die Argumente, warum nicht nur das Einstiegsgehalt gezahlt werden müsste.
Fazit: Interessensverbände können hilfreich sein, insbesondere im Referendariat (wenn man noch nicht so viel Erfahrung und Geld hat). Rechtsschutzversicherung, Schlüsselversicherung sind hier die Hauptargumente (neben der Information "für Anfänger"). Danach kommt es darauf an, wie sehr du dich selbst in den Bereichen Schulrecht, Verwaltungsrecht etc. einarbeitest (grundsätzlich bist du dazu verpflichtet, die für deine Arbeit notwendigen rechtlichen Grundlagen zu kennen). Alternativen sind private Versicherungen, die Schlüssel im beruflichen Bereich (Haftpflicht?) und Rechtsschutz abdecken. Das ist möglich ohne eine Gewerkschaft, aber evtl. etwas teurer. Bei der Auswahl "deiner" Gewerkschaft achte darauf, dass du deren Positionen auch tatsächlich mittragen kannst.