So hart das erst einmal klingen mag, wirkt eine schwarz-grüne Regierung nicht wie ein klarer Ausdruck des Wählerwillens.
Wir müssen uns der Wahrheit stellen, dass wir aktuell auf der Basis der Umfragen eine absolute Mehrheit für eine rechts-konservative Regierung hätten. Das linke(re) Spektrum (mit Chancen auf den Einzug in den Bundestag) liegt aktuell bei ca. 35%.
Die AfD wird die Regierung vor sich hertreiben, weil sie sich sicher sein kann, dass, wenn schwarz-grün oder schwarz-rot nicht liefern werden, es irgendwann wieder eine (erneut dysfunktionale) Dreierkoalition geben muss, oder eben eine Regierung unter Beteiligung (oder gar Führung) der AfD.
Die (echten oder irrationalen) Existenzängste der unteren Mittelschicht und in Teilen dessen, was man als "Unterschicht" bezeichnet, haben 1933 gewirkt und sie werden auch 2029 (oder ggf. früher) wirken. Die zeitliche Koinzidenz von 100 Jahren perspektivisch für das Jahr 2033 wirkt da wirklich zynisch...
Die Existenzängste basieren auf den Themen Migration, Rente und Lebenshaltungskosten. Menschen mit Ängsten sind willkommene Beute für RattenfängerInnen.
Diesen Ängsten muss man begegnen - wirksam. Weder die Regierung(en) Merkel noch Scholz haben darauf wirksame Rezepte gefunden - und die, die sie gefunden haben, wurde so dilettantisch kommuniziert, dass sie von der Presse sofort verrissen wurden.
Wer wenig verdient, kann nur wenig Rente bekommen - das ist seit Jahrzehnten Grundsatz. Wer daran etwas ändern möchte, muss erklären, woher das Geld kommen soll.
Wer die Energiewende will, muss vermitteln können, dass das kurz- und mittelfristig erst einmal teuer werden wird - insbesondere für die finanziell schwächeren Schichten. Er muss vermitteln können, dass dies eine zentrale Investition in die Erhaltung der Lebensgrundlagen für kommende Generationen ist.
Wer Migration will, muss auch Integration sowie die Einhaltung von Regeln und das Respektieren und Akzeptieren unserer Normen und Werte aktiv einfordern. Wer sie nicht will, muss eine gesetzliche Grundlage dafür schaffen und dieses Ziel durchsetzen.
Alle diese Entscheidungen können, wie auch immer sie getroffen werden, einzeln eine wie auch immer geartete Regierung die nächsten Wahlen kosten. Aber wer wirklich Deutschland dienen möchte, wie es doch immer so schön heißt, darf dies nicht bei persönlichen Eitelkeiten haltmachen lassen. Manchmal dient man besser, indem man gar nicht dient.