Beiträge von Schalhevet

    Ja jetzt versteh ich erst, dass du in deiner Unterrichtseinheit jede stunde auch ein anderes Märchen thematisieren möchtest.
    Wobei ich gerade überlege, ob das nicht ein zu schnelles Hindurchhuschen durch die Märchen ist? Pro stunde eins - ich meine, gerade zu einem Märchen gibt es ja soooooo viel zu entdecken und erzählen...


    Ansonsten finde ich den groben Aufbau deiner Stunde gut. Der rote Faden ist eine süße Idee. Machst du das dann in den anderen Stunden auch? Bietet sich an, dann ist es ein Selbstläufer.


    An welcher Stelle stoppst du die Kassette?


    Deine Niveaustufen finde ich allerdings nach wie vor fraglich. Die schwächsten Schüler malen, die mittleren Schüler suchen Fehler und nur die stärksten Schüler schreiben. Das sind totale Unterschiede und es liegen ja Welten zwischen malen, Fehler verbessern und schreiben. Meinst du nicht, der Schreibanlass für die besten Schüler würde nicht auch die mittleren oder schwächeren Schüler ansprechen? Warum können nicht alle Schüler auf ihrer Niveaustufe etwas schreiben?
    Und malen: das finde ich wirklich sehr bedenklich. Du befindest dich in einer 4. Klasse in einer D-Stunde. Soll es da mindestes Ziel sein, dass Schüler malen?? Ich würde mir das wirklich noch mal überlegen!


    Und schade, dass du auf meine zeilen nicht richtig eingegangen bist.

    Hallo Ananian,


    ich hier auch noch mal ;)


    Winkel kennen deine Kinder also noch nicht?


    Was ganz wichtig ist: du musst wissen, wo du am Ende der Stunde sein möchtest. Also ganz wichtig: Was ist dein Ziel? Sollen die Schüler erstmal nur merken, dass die Dreiecke alle anders aussehen? Möchtest du schon die Begriffe mit einführen?
    Meine Mathe Seminarleiterin sagt immer: Erst das Ziel bzw. der Inhalt, dann die Methoden!
    Ich glaube, du musst dir erstmal klarer darüber werden, wo es genau hingehen soll. Hast du einen anleitenden Lehrer, mit dem du dich austauschen kannst? (Ich weiß, im Moment sind Ferien)

    Die Niveaustufen kann ich ja erst formulieren, wenn ich weiß, wie die Stunde aussieht. so wie du es beschrieben hast, steht deine Stunde ja noch nicht richtig oder hast du schon eine Art Verlaufsplanung?


    Ich helfe dir gerne bei den Niveaustufen, soweit ich das kann, dafür muss ich aber mehr über die Stunde wissen.
    Ich denke einfach, dass selbst deine "schwächsten" Schüler in einer 4. Klasse nicht das Ziel haben sollten, ein Bild zu malen. Damit unterstellst du ihnen, dass sie mit schriftlicher Sprache nicht umgehen können. Hast du wirklich Kinder in deiner Klasse, von denen du nur ein Bild erwarten kannst?


    Hast du eine Klasse mit vielen Kinder ndH?


    Lg, Schalhevet



    PS: Ich mach übrigens auch bald Prüfung und auch in Ma und D :D

    Hallo Ananian,


    deine Standardkonkretisierung halte ich für etwas "schwammig". Was heißt denn, die Schüler setzen sich intensiv mit dem Märchen auseinander? Machen sie das denn nicht auch in den anderen Stunden, die zu der Einheit gehören?


    Bei deinen Niveaustufen ist mit besonders die erste aufgefallen: egal ob normale stunde, Lehrprobe oder Examensstunde: mein Deutsch Fachseminarleiter würde mit den Augen rollen, wenn das Ziel der Stunde "ein Bild malen" ist. Selbst in meiner damaligen SaPh-Klasse 1/2 sollte ich um Gottes Willen nicht malen - auch die Kleinen können schon etwas schreiben. Und in der 4. Klasse, entschuldige bitte, da kannst du doch als Mindestanforderung nicht das Malen eines Bildes ansetzen?


    Die anderen beiden Niveaustufen finde ich in Ordnung.

    Zitat

    Ich weiß aber auch, dass es in manchen BL, wie Berlin, nur auf die Note ankommt.


    Nee, nee, da muss ich leider widersprechen ;) In Berlin kommt es auf Note und Fächer an! Hatte vor Beginn des Vorbereitungsdienst in der Senatsverwaltung angerufen und mich mal hinsichtlich der Chancen erkundigt. Und da wurde ich direkt nach meinen Fächern gefragt, erst dann nach der Note!

    Hallöchen,


    sagt mal, wie findet ihr die Idee, mit dem Einsatz des Smartboards zu trumpfen, wenn die Seminarleiter zum Unterrichtsbesuch erscheinen? wir haben ganz neu so ein Board an der Schule und ich habe die Idee eine Mathematikstunde mit Winkeln, geodreieck... am Smartboard durchzuführen. Sind die Seminarleiter da offen für die neueste Technik oder doch zu alteingesessen um das spannend zu finden?


    Mal abgesehen davon bin ich natürlich für meine Schüler da und nciht für die Seminarleiter!! Aber wenn die eben schon mal kommen, will man ja auch was zeigen können, hehe.


    Wie seht ihr das?

    Ab heute bin ich in der Schule unterwegs. Ich bin Lehreranwärterin in Berlin und habe nur noch ein jahr Vorbereitungsdienst - zwei Jahre gibt es für uns mit dem Kleinen Master nicht mehr.
    Die Prüfungszeit beginnt schon im November - wenn man also "Pech" hat, sind schon in "einigen Monaten" Prüfungen. Ich frage mich gerade, wie man das in einem Jahr schaffen soll, wo doch die Referendare bei 2 Jahren schon jammern? Habe gerade etwas Angst... Meine Schule ist sich die Kürze der zeit auch noch nicht bewusst, habe ich das Gefühl. Sie wollen mir eine schöne Eingewöhnungszeit ermöglichen mit Hospitieren usw. Aber im Grunde kann ich mir das gar nicht erlauben! Aus dem Seminar heißt es: gleich von beginn an mind. 4 Stunden alleine unterrichten.
    Ich weiß gerade echt nicht, wo mir der Kopf steht....
    Da habe ich mich durch ein nicht durchdachtes Bachelor- und Masterstudium gekämpft und nun geht es wieder so chaotisch und unüberlegt weiter. Oder??


    Aber es soll ja zu schaffen sein?!

    Hallihallo,


    ich bin zurzeit in einer Grundschule, jahrgangsübergreifend 1-3 und Unterricht nach dem Montessoriprinzip. die Erstklässler lernen gerade alle Zahlen schreiben und ab nächster Woche soll es mit der Addition losgehen. Die Lehrerin hat mir vorgeschlagen, mithilfe des streifenbrettes einzuführen. Schön und gut, tolles Material. Aber welcher Einstieg wäre günstig? Irgendwie ist es ja nicht sehr motivierend, nach dem Motto "so wir wollen jetzt auch mal addieren und beginnen mit 1+2 - ich lege euch das hier mal hin.." oder so ähnlich.
    also Ziel ist, die Kinder in das Material einzuführen anhand einer bzw. mehreren Additionsaufgabe(n) und ich suche dafür einen "liebenswürdigen Aufhänger". Bin im Moment noch nicht sehr ideenreich gewesen :-/
    Wäre super, wenn ihr vielleicht eine Idee habt :)


    Lg, Schalhevet

    Ich habe auch eine Bankausbildung und Arbeiten in der Bank hinter mir und auch noch mal ein Lehramtsstudium begonnen. Ich glaube, Beurfswechsel finden heute mehr als frühr statt.


    Und wenn ich deinen Nickname richtig interpretiere, dann bist du 22 Jahre alt - mensch, da steht dir doch noch alles offen! Ich habe auch mit 22 Jahren mit dem Studium begonnen!!


    Schau mal an die Unis, da beginnen viele erst mit Ende 20 ein Lehramtsstudium und haben vorher etwas ganz anderes gemacht....


    Also, nur Mut :) Irgendwas in dir trägt doch diesen Wunsch!!

    Ich bin eine der "Glücklichen", die ein Bachelor- und ein anschließendes Masterstudium absolviert hat. Es ist vollgepackt bis zum geht nicht mehr - Studierbar oder nicht, das interessiert eh keinen.
    Der Bachelor ist weitesgehend fachlich orientiert, was ich so auch von anderen Fächern mitbekomme. Ich denke, durch mein Fach "Grundschulpädagogik" bin ich die Einzige, die schon im Bachelor auch etwas von Didaktik und Methodik gehört hat. Ansonsten ist der Bachelor ein hochwissenschaftliches Studium, ich habe es in meinem zweiten Fach Mathematik erlebt: durchgekaut, von Analysis und Algebra über Elementargeometrie, Stochastik und Zahlentheorie... - sicherlich, ich habe eine sehr gute theoretische Fundierung, aber was davon brauche ich für die Grundschule?
    Der Bachelor bildet nicht für den Lehrerberuf aus, denn mit einem Bachelor-Abschluss könnte ich auch in die freie Wirtschaft gehen und man studiere nicht mehr "Lehramt", sondern "mit Lehramtsoption". Somit ist in der Regel auch nur 1 Orientierungspraktikum im bachelor vorgesehen - also 4 Wochen mal reinschnuppern und schauen, ob der Lehrerberuf das Richtige sein KÖNNTE.
    Im Master erhält dann endlich mal die Erziehungswissenschaft Einzug und auch Didaktik ist zu sehen. Da kommen die zwei "richtigen" Unterrichtspraktika - aber dann habe ich auch schon 3 Jahre studiert und stelle vielleicht fest - oh, in einer Klasse habe ich ja so viele Schüler vor mir!


    Praxisrelevante Dinge habe ich einzig und allein in den Seminaren zur Vorbereitung der Praktika gelernt - in unserem Institut für Mathematik läuft sogar ein Austauschprogramm: Lehrer an die Uni, Dozenten an die Schule - das finde ich eine gute Idee.


    Ansonsten: Studium = Wissenschaft = Theorie. Und ich muss meine Vorredner LEIDER bestätigen: wenn ich mir so die Lebensläufe einige meiner Dozenten anschaue, sind die nicht übers Referendariat hinausgekommen, oft gleich an der Uni geblieben.


    Aber wo findet denn nun der Brückenschlag statt? Ich dachte immer, dass dafür das Referendariat zuständig ist? Oder ist es doch eine nicht existente Grauzone?? Der eine schiebt es dem anderen zu, das gibt es ja öfter *seufz*


    So viel aus "Noch-Studierenden-Sicht"


    Schalhevet

    Viele interessante und gute Worte, die mir wohl die Realität näher bringen. Ich muss ehrlich gestehen, dass dann in unserem doch hochaktuellen Bachelor- und Masterstudium wohl immer noch ein recht schwammiges Bild der Lehrerwirklichkeit vorgegaukelt wird und wir in unseren Praktika wohl eher mit Samthandschuhen angefasst werden.


    Es ist wirklich so, dass unsere Dozenten uns ermuntern, in die Schule zu gehen um zu verändern, um Freude am Lehrerberuf zu haben, um aus jedem Kind etwas Großartiges zu machen und sie hoffen so sehr, dass wir nicht in den trott verfallen und uns irgendwann mit dem Sog mitreißen lassen. Hmm, damit mögen sie uns ja schon fast über den Tisch ziehen - vielleicht wissen sie auch, dass sie uns nicht anders im Lehrerstudium halten können? Sicherlich, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich werde jetzt nicht durch die geschriebene Realität hier in ein tiefes Loch fallen, aber eure Worte geben mir durchaus zu denken.


    Nun, mein Studium ist durch und ich werde meinen einjährigen Vorbereitungsdienst antreten und auch durchziehen. Ich habe auch eine Bankausbilsung absolviert und ein Jahr in diesem Job gearbeitet, in dem höchster Verkaufsdruck herrscht. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt, aber ich habe dieses Jahr gemeistert.


    Nach dem Vorbereitungsdienst kann auch ich meine eigene Meinung von der Realität bilden und schauen, ob ich denke, ihr gewachsen zu sein über viele viele Jahre.


    Dass ich nicht mein Leben lang Lehrerin sein möchte, sollte nicht im Widerspruch stehen zum "Traumberuf Lehrer". Ich möchte in einigen Jahren eine Weiterbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin machen und vielleicht bin ich da dann besser aufgehoben, wie auch Annie111 schreibt und vielleicht kann ich dort mehr im Sinne von "individuell helfen".


    Mir ist auch durchaus bewusst, dass ich nicht wahnsinnig weit komme, nur weil ich möglicherweise Schüler verstehen und für sie da sein kann. Mein Auftrag ist der Bildungsauftrag, das Unterrichten und in der Grundschule auch ein Stück weit das Erziehen. Ich kenne den Rahmenlehrplan, Zeugnisse, Eltern im Nacken... Ist mir alles klar. TROTZDEM möchte ich so gut es geht versuchen, ein wenig Idealismus auch umzusetzen - wenn ich steckenbleibe werde ich das sehen und vielleicht sehe ich dann auch keinen anderen Weg als mit dem allgemeinen Strom mitzuschwimmen. Aber Veränderungen - auch an kleinster Stelle - finden nur dort statt, wo sich EINER mal traut und beginnt.
    Mein Vorbild ist da eine Grundschullehrerin, die vor 6 Jahren die Idee hatte, einen Montessori-Zweig in ihrer Schule zu eröffnen. Es fanden sich Kollegen, die mitmachen; es entstand ein Konzept, die Schulleitung gab ihr okay und nun läuft da seit Jahren sehr erfolgreich ein jahrgangsübergreifender Montessori-Zweig. Und das, weil EINE Lehrerin ihre Idee bzw. ihrenTraum begonnen hat in die Tat umzusetzen. An so etwas halte ich mich fest, auch wenn ihr mich als Träumerin bezeichnen könnt ;)


    Lg, Schalhevet

    Bolzbold:


    Zitat


    Insbesondere aus dem letzten Statement von Dir lese ich deutlich heraus, dass Du ein sehr verklärtes (positives) Bild des Lehrerberufs und seiner Belastung hast und dadurch die real bestehenden (!) Belastungen und Risiken zwar erkennst aber nicht ernst genug nimmst.


    Also erst einmal, ein positives Bild des lehrerberufes brauche ich ja irgendwo auch, um überhaupt den Wunsch zu verspüren, Lehrer werden zu wollen, oder?!
    Doch, ich nehme die Belastungen und Risiken ernst - soweit es mir möglich ist. Konnte einer von euch als lehramtsstudent die realen Belastungen und Risiken abschätzen? Wie soll das gehen?
    Ich nehme auch alle Worte ernst, die hier geschrieben wurden, sie verschwinden nicht in Schall und Rauch. Alle Bedenken sind bei mir angekommen - deshalb werde ich den Beruf jetzt aber nicht mal eben an den Nagel hängen?!


    Zitat

    Ich lese aus Deinem Posting eine deutliche Fokussierung auf Empathie und Sensibilität für Schüler heraus, jedoch ist gerade DAS einer der gravierendsten Faktoren für Frustrationen - und langfristig auch für einen Burnout.


    Ja entschuldige, aber genau DAS, also die Empathie und Sensibilität wird im Lehrerstudium ganz GROSS geschrieben. Zumindest in meinem Grundschulpädagogikstudium. Ich möchte behaupten, dass wir die menschliche Kompetente und die unterrichtende Kompetente in ihrer Bedeutung gleichsetzen.


    Bolzbold, glaube mir, eure Worte sind alle durchweg nicht nur bei mir ankommen, ich mache mir auch viele Gedanken darüber, nicht aus Spaß habe ich überhaupt diesen Thread gestartet. Natürlich habe ich mich schon oft gefragt, ob ich den Anforderungen standhalten kann, ob ich das schaffe oder ob ich zu sensibel bin, zu viel an mich heranlasse usw. Und ich möchte auch gewissenhaft mit diesen Gedanken umgehen, weil ich mir auch meiner Verantwortung, die ich als Lehrer tragen werde, bewusst bin. Für mich ist das kein Spiel! Aber hier wird mir fast durchweg der Lehrerberuf ausgeredet - das war nicht meine Intention, als ich den Thread gestartet habe. Ihr redet mir etwas aus, das ich noch nicht einmal ausprobiert habe und von dem ich selbst nicht sagen kann, ob es tatsächlich Schwierigkeiten gibt oder ich den Beruf meistern kann.
    Mal ganz off topic sehe ich mich auch nicht bis zur Rente als Lehrerin arbeiten, weil ich mich mit Sicherheit noch verändern und weiterbilden bzw. spezialisieren möchte.


    Unsere Dozenten sagen uns so oft, dass der Lehrerberuf viele anstrengende Tage, Wochen, Jahre mit sich bringt und dass es kein leichter Beruf ist und schon gar nicht so, wie Außenstehende diesen Beruf einschätzen und ihn oft belächeln. Aber sie sagen uns auch, dass wir mit Freude und Optimismus den Beruf antreten sollen, denn wir sind die Zukunft und wir wollen dort verändern und erfolgreich arbeiten und letztendlich auch Freude am Beruf behalten. Und das möchte ich mir auch nicht nehmen lassen.


    Vielleicht werde ich damit als naiv bezeichnet, vielleicht seht ihr das als eine Milchmädchenrechnung. Keine Ahnung.


    Lg, Schalhevet

    Oh, hier ist ja viel passiert seit meinem ersten Beitrag.


    Also ich merke, eure Worte gehen größtenteils in die Richtung, erst einmal mit sich ins Reine zu kommen, "stark und stabil" zu werden bzw. zu sein und zu verinnerlichen, dass der Lehrerberuf sehr sehr anstrengend ist und eine kompetente Persönlichkeit verlangt.


    Soweit, so gut. Ich sehe das auch so, und ich würde den Lehrerberuf nie als etwas Einfaches einordnen - "mal eben so" zu bewältigen. Ich bin mir durchaus bewusst, was da auf mich zu kommt.


    Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle Lehrer eine wahnsinnig starke Persönlichkeit haben, sich immer abgrenzen können, nichts mit nach Hause nehmen, keinerlei Probleme oder Schwierigkeiten haben und die Höchstkompetenz in Person sind. Ich denke, dass jeder Lehrer im Laufe seiner Arbeitsjahre auch auf schwierige Situationen trifft, in denen er ganz schön mit sich und der Welt kämpfen muss. Vermutlich würde ich persönlich das dann noch intensiver erleben, aber nicht grundsätzlich anders!


    Es ist ja nun auch nicht so, dass ich absolut labil und unbelastbar bin. Ich habe eine unheimlich komptente Seite, die ich bisher im Berufsleben und Studium durchweg gezeigt habe (habe schon eine Ausbildung und gearbeitet). Sicherlich, ich kämpfe innerlich des Öfteren mit verschiedenen Gefühlen und noch lasse ich recht viel innerlich an mich heran und bin innerlich noch nicht dort angekommen, wo ich hin möchte. Aber darauf arbeite ich hin!


    Für mich ist der Lehrerberuf mein großer Traum. Und ich möchte eigentlich nciht den Weg gehen, nach einem anderen Beruf Ausschau zu halten, sondern den Weg gehen, in mir selbst so ins Reine zu kommen, dass ich auch innen die Stärke und Kraft habe, die ich nach außen zeigen kann um 100% fit für den Beruf zu sein.


    Es mag überheblich klingen, aber ich sehe mich genau dort in der Schule am richtigen Platz. Und ich möchte eine Lehrerin sein, wie ich sie mir früher gewünscht habe und nicht hatte. Ich habe so viele Lehrer gehabt in meiner Schulzeit, die von mir aus die innere Sicherheit, Stärke und Kompetenz hatten, die man für den Beruf braucht - die aber auch alle nicht schülerorintiert gearbeitet haben, keinen Blick für die Individualität jedes Wesens dort hatten, kein offenes Ohr für Probleme und Schwierigkeiten und seit Jahren ihren vor 10 Jahren konzipierten Unterricht durchgezogen haben.


    Und dann frage ich mich: ist das besser? Einen in seiner Persönlichkeit gefestigten Lehrer zu haben, der aber seine Aufgabe als Lehrer insofern verfehlt, in dem er denkt, dass man beim Schüler Deckel auf, Wissen rein, Deckel zu machen kann und am Nachmittag nach Hause geht. Entschuldigt, das ist jetzt sehr verallgemeinert und soll nicht heißen, dass ich alle lehrer über einen Kamm schere - aber sind solche Lehrer, die es zur Genüge gibt, denn besser im Lehrerberuf aufgehoben??


    Zu einem Lehrer gehört doch nicht ausschließlich die Persönlichkeit, sondern letztendlich steht und fällt der Unterricht und das Unterrichtsgeschehen mit dem Verhalten des lehrers, mit seinen Ideen, seinen Vorstellungen, seiner Position und wie er den Schüler sieht, wie er Lernen sieht usw. Und dazu gehört einfach mal auch, dass ich den Schüler als individuelles Wesen wahrnehme, dass ich fühle und spüren kann, wie es ihm geht, was macht und tut, dass ich das Klassengeschehen erfühlen kann und einfach den Blick für das habe, was nicht augenscheinlich ist. Da sehe ich meinen großen Vorteil und den halte ich nach wie vor - vielleicht gerade in der Grundschule - für äußerst wichtig.


    So, nun bin ich gewappnet für die bestimmt kommende kritik 8)


    Schalhevet

    Ich habe gerade dieses Forum entdeckt.. bin noch Lehramtsstudentin, beende mein Studium aber Ende September '08 und beginne mein Referendariat dann im Februar '09.


    Ich denke, dass ich eine ziemlich heikle Frage habe, vielleicht bekomme ich auch massenweise Kritik, vielleicht auch Verständnis - ich kann es nicht abschätzen.


    Also... meine Frage ist die: wie verbreitet sind unter Lehrern psychische Erkrankungen? Bin in einem anderen Forum unterwegs, in dem wir uns oft darüber unterhalten, dass gerade Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, speziell Borderline, viel in sozialen Berufen zu finden sind.


    Nun frage ich mich: ist es sehr wahrscheinlich unter Lehrern auf Kollegen zu treffen, die nicht mit sich im Reinen sind? Ich frage mich: an wie vielen Kollegen werde ich vorbeigehen, die nach außen "normal" erscheinen und doch auch eine psychische Krankheit haben? Als schülerin hatte ich selbst einen lehrer mir einem Alkoholproblem, das konnte man erkennen. Aber vieles kann versteckt werden?! Und Lehrer sind ja auch nur Menschen mit persönlichen Problemen?!


    Wie seht ihr das?


    Liebe Grüße,


    Schalhevet

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