Beiträge von Adios

    Du tendierst dazu , das Wort im Mund zu verdrehen. Und es ist doch besser, ich mache die AG dicht, wenn du tot bist als sie als Todesstoß für dich abzuschaffen.

    Ich muss mich bei Schantalles Argumentationen auch zurückhalten, sehe aber, dass mein Problem hier durchaus bei einigen auf Verständnis stößt.
    Ein Schulfest wird auch leider nicht nur von einem vorbereitet, das muss schon von allen mitgetragen werden.
    In der Grundschule hast du 29x45 minuten, nicht 25. Zudem 2 unbesetzte Stellen und wegen Personalmangel keine Aussicht auf Personal... Toll, dass dann ein paar noch können und wollen und hier schreien, wenn die dann aber genau in der heißen Phase eines Projekts schwnger werden, etc. muss jemand anders einspringen. Und den haben wir nicht mehr, denn der Personalangel plus höhere Klassenteiler plus schwierigeres Klientel verheizt jetzt schon die verbliebenen Kollegen.
    Mir nützen keine 10 tollen Projekte, wenn sich dann übers Jahr verteilt täglich 2-3 krank melden. DAS verheizt. Aber genau für den Unterricht brauche ich die Kollegen, nicht für Heckmeck (auch wenn er toll ist und wichtig und strahlende Augen erzeugt und tolle Presse und noch tollere Familienfotos...) Es geht nicht mehr.

    Erstmal Danke für eure Antworten.
    Ich habe beschlossen, wir machen das jetzt häppchenweise...
    Wir haben in den nächsten 2 Jahren ohnehin einen Kollegiumstausch durch viele Pensionierungen, da schiebe ich manche Dinge so, dass zumindest die Herzblut-Projekte derer, die mit viel persönlichem Engagement erarbeitet wurden, erst nach deren Weggang gekappt werden.
    Ich will inhaltlich nicht zu sehr ins Detail gehen, muss ja kein Kollege über ein Forum erfahren, dass er/sie gemeint ist...

    Ich bin die Schulleitung... und muss Projekte kappen, an denen die Kollegen hängen, weil wir sie nicht langfristig stemmen können...

    Tjaa... Wenn es so einfach wäre.
    In der Grundschule ist vieles pädagogisch absolut sinnvoll und notwendig...
    Ich sehe es wie du, das ist aber in hochengagierten Kollegien manchmal kontraproduktiv.

    Wir sind an unserer Schule leider personell am Limit. Vieles, was bei uns entscheidend die Schulkultur und das Miteinander prägt, war mal auf wesentlich mehr Köpfe gestützt...
    Etliches wird künftig nur noch funktionieren, wenn sich alle über das bisherige Maß einbringen oder wir müssen liebgewonenes aufgeben.
    So oder so trifft es die Kollegen mit Herzblut...
    An mehr Personal ist nicht zu denken.
    Wie ist denn bei euch die Situation und das Klima? Das ist so demoralisieren...

    Dann musst du aber sicher stellen, dass das Schulessen nicht, nachdem eine Beraterfirma Qualitätssicherung betrieben hat, totgekochter Kantinenfraß ist. Dann treibst du nämlich den Teufel mit dem Beelzebub aus und statt Gelnägeln verhindern dann Managerprovisionen gesunde Ernährung.
    Kinder sind in unserer Gesellschaft das schwächste Glied und jeder, der auf deren Kosten Profit generiert gehört sozial geächtet.
    Ob das nun die Assieltern oder gewinnorientierte Kantinenbetreiber sind, läuft doch aufs gleiche hinaus.

    Dem schließe ich mich an.

    Ich finde Annies Beitrag auch sehr bedenklich, weil hier unnötig verallgemeinert und pauschalisiert wird.
    Das wird der Sache, um die es geht, nicht gerecht.

    Du hast recht, ich verallgemeinere. Ich vergesse manchmal, dass es neben den paar Chaoten auch noch viele andere gibt und zwei Elternprügeleien pro Schuljahr im Vergleich zu den anderen Schultagen wenig sind. In der ländlichen Region, aus der ich normalerweise komme, ist sowas aber auch nur alle paar Schaltjahre undenkbar.

    Schantalle und Nordseekrabbe, es freut mich sehr für euch, dass ihr in einer Region unterrichtet, in der die Welt noch in Ordnung ist.
    Wenn ich aber nicht mit dem Unterricht anfangen kann, da es im Eingangsbereich einen Riesentumult gibt und ich dann noch 10 Minuten den lautstarken Streit von Müttern schlichten muss, die beinahe handgreiflich wurden (eine schaute in die Richtung der anderen, träumte, die andere fand das provokant, es folgte ein "Was guckst du?" und schon ging das Gezetere los...) , dann finde ich das nur noch asozial.
    Wenn ich dann statt mit Unterrichtsvorbereitung damit beschäftigt bin, mich juristisch zu informieren, wer das hausrecht ausübt (nur die Schulleitung?) oder ob ich als Klassenlehrer auch die Polizei verständigen darf, dann ist das asozial.
    Prügelnde Eltern gibt es hier nicht nur auf dem Fußballplatz am rande von E-Jugendspielen, sondern auch am Pausenhof.
    Das IST asozial und da muss ich erzieherisch einwirken, sonst kann ich jegliche Elternabende, Klassenfeste, etc vergessen.


    Im Übrigen bin ich Lehrer und nicht Sozialarbeiter, auf so einen Sch... habe ich ehrlich gesagt keinen Bock und es nervt mich, dass ich Lernzeit meiner Schüler mit sowas verplempere.


    Frauen, die im Milieu arbeiten haben auch manchmal Kinder, die bei irgendwem in der Klasse sitzen...

    Du hilfst den Kindern aber auch nicht, indem du die Mutterrolle übernimmst. Wenn ständig Verantwortung abgegeben wird, geht das in jeder Generation so weiter.
    Man muss auch mal den A... hochkriegen und nicht nur zum Amt rennen.
    Schau dir doch mal Unterricht in Großstadtschulen an, die nicht nur bildungsnahes Klientel haben. Das ist eine Katastrophe!
    Ich mag meine Schüler sehr gerne. Aber ich helfe denen nicht, wenn ich den Weg des geringsten Widerstandes gehe und denen die Brote schmiere. Ich helfe denen mehr, wenn ich Lösungen finde, wie ihre Eltern dazu gebracht werden können, endlich die Elternrolle wahrzunehmen.
    Und wenn dazu gehört, das Kind zu stärken der Mama zu sagen, es braucht jetzt endlcih mal ein Schulbrot, weil es Hunger hat ist damit mehr geholfen, als wenn ich dem Kind das Brot schmiere. Auch wenn das erstmal hart klingt.
    Mein Bäckerbrötchenjunge hatte nach einem dreiviertel Schuljahr seine Mama so weit, dass sie ihm eine Brotbox gepackt hat. Nachdem Kind und ich vorher lange überlegt haben, wie teuer die Bäckerbrötchen sind und was man bei LIDL einkaufen kann/muss, um für das gleiche Geld einen vollen Einkaufswagen zu bekommen.
    Er hats zuhause weitererzählt und es kam an. DAS ist erfolgreiche Erziehungsarbeit. Ansonsten transportierst du: Deine Mama ist zu doof, dir ein gesundes brot zu schmieren, ich mach das mal... Bei Mama kommt an: Soll sie halt machen, wenn sie alles besser weiß, kann ich morgens 10 Minuten länger die Nägel machen.
    Schau dir doch mal ein gewissen Klientel an. Die zahlen Unsummen für Gelnägel, Modeschmuck, Handyverträge. Die bekommst du nicht "umerzogen" indem du mal nett kuckst. Die bekommst du aber sehr wohl, indem die Söhne ihrer Freundinnen Zuhause erzählen, dass sie Kind xyy Essen geben mussten, weil deren Mama nichts eingepackt hat. Verhaltensänderung durch soziale Kontrolle und Gruppendruck.
    Der Eiertanz ist natürlich, das so zu gestalten, dass das Kind nicht wie ein Depp dasteht, aber dass es sich erstmal schämt ist nicht immer vermeidbar. Aber schämen und beschämen ist ein Unterschied.
    Viele Mittelschichtler ackern bis zum Umfallen, weil sie sich schämen, zum Sozialamt zu gehen. Das hält das Rad am Laufen. Gewissen Assis fehlt diese Scham, also nutzen sie schamlos das System aus.
    Das ist wie bei Lehrern... Wäre es niemandem mehr peinlich und unangenehm, sich mal krank zu melden, würden viel mehr Kollegen immer öfter fehlen, denn de facto passiert ja nix. Nur der Gruppendruck hält das System am Laufen und erhält Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft.
    Als Pädagoge ist dann deine Aufgabe, diesen Gruppendruck kindgerecht und würdevoll einzusetzen. Aber ohne wird es nicht funktionieren, solange du nicht perfekte Eltern mit hoher intrinsischer Motivation als Klientel hast...

    In Frankfurt kostet Schulessen für Lehrer 4,-, Kinder 3, subventionierte 1,-
    Gibt also die Staffelung nach Einkommen.
    Ich hatte einen Schüler, der kam jeden Tag mit einem 2€ Brötchen vom Bäcker. Mama hatte nicht genug Geld um richtig einkaufen zu gehen.
    Dass sie für 10€ eine Woche Frühstück plus Mittagessen hätte bezahlen können, war intellektuell nicht drin.
    Die wissen aber: Ey Alta, brauchste neue Wohnung, machste Kind...

    Kinder, deren Eltern nicht zahlen können, zu stigmatisieren oder dass die Lehrer bezahlen geht gar nicht.


    Solange der Staat (was meiner Meinung nach seine Aufgabe wäre) nicht zahlt, könnte man z.b. bei den Schulfördervereinen anfragen - ich als Mutter würde mich gern in einem höheren Maße finanziell für das kostenlose Mittagessen engagieren und für ein anderes Kind mitzahlen, wenn dann auch eine gute Qualität serviert wird. Eine Art anonyme Essenspatenschaft schwebt mir vor, an der sich natürlich auch Lehrer beteiligen können, wenn sie das wollen.


    Für 180€ Kindergeld bekommt man eine Menge Schulessen. Dann muss man die Kohle halt mal für die eigenen Kinder ausgeben und nicht für den geleasten Audi, das Handy auf Vertrag oder den finanzierten Flachbildfernseher...

    Meine Fächer anzugeben lohnt nicht, in der Grundschule macht man nach einigen Jahren irgendwann alles.
    Du gibst auch nichts an, daher stört es dich vermutlich nicht. Aber fühl dich mal ebenso angesprochen.
    Wenigstens Bundesland und Lehramt kann man schon angeben.
    Ich bin seit 2008 im Forum und vorher unter einem anderen Nick, von dem ich mal das Passwort vergessen hatte. Auch wenn ich weniger geschrieben habe, als mancher, der hier seit ein paar Monaten aktiv ist. Daher gebe ich auf die Anzahl der Postings nicht viel.

    Ich arbeite in der Sek. 1. Jawohl als Lehrerin. Bin ich deshalb nicht berechtigt, Fragen zum Thema Grundschule zu stellen?
    Okay, wenn das so ist: Ich bin ausgebildete Grundschullehrerin, habe mich jedoch vor 15 Jahren umorientiert und ein weiteres Lehramt erworben. Das dürfte doch reichen, oder?

    Siehst du, genau um solche Missverständnisse zu vermeiden ist es sinnvoll, unter dem Avatar ein paar grundsätzliche Infos zu posten und ggf das Profil nicht völlig zu sperren. Du bist doch ohnehin anonym hier, also macht das doch nichts. Ich finde, das gehört zur Netikette.

    Binemei, leider schreibs du nicht, in welchem Bundesland du unterrichtest, welche Schulform und -fächer und man kann auch dein Profil nicht ansehen.
    Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht sicher, ob du wirklich schreibberechtigt bist, denn als Lehrerin müsstest du doch den Verfahrensablauf kennen...

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