Ich habe durchaus schon öfter an unserer Verbundsgrundschule hospitiert, Fakt ist: Der Unterricht läuft da anders- Fakt ist aber auch: Wenn ich ein lebhaftes Kleinkind habe, das nach Mama ruft, dann bin ich von dem abgelenkt, was ich eigentlich zu tun habe, nämlich unterrichten. Beim Bundesjugendspielebeispiel oben kann ich mir das ja gerade noch vorstellen, im Klassenraum gehört die Konzentration den Schülern, das ist unser Job.
Wenn ich 25 Erstklässler habe und von denen 6 meine Aufmerksamkeit permanent durch lärmen, schubsen, Sachen umwerfen, nicht arbeiten, rumlaufen, mich dauerrufen, einer in die Hose pinkelt, gerade schlimmes Bauchweh hat und losheult, etc. einfordern, dann kommt es auf ein Kleinkind mehr auch nicht an.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man heute noch in einer Grundschule unterrichten kann wie vor 30 Jahren oder an der SEK.
Die Kinder sind z.T. so auffällig, dass du ohnehin nur den Flohzirkus bändigst. Da ist es eher von Vorteil, wenn du das als Mutti machst, weil du im Laufe des Elternseins schon viel mehr entsprechende Strategien erlernt hast.
Ich kann auch gleichzeitig unterrichten und mein Kind in der Klasse haben. V.a. da 2-3 andere meine Aufmerksamkeit in der Regel noch viel mehr einfordern.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass viele einmal ihre Grundhaltung ggü. Kolleginnen mit Kindern überdenken sollten. Gerade kinderlose Junglehrerinnen sind da oftmals eine spezielle Sorte und überschreiten auch mit Forderungen an Schülereltern oftmals gewisse Grenzen, die sie sicher kennen würden, wenn sie eigene Kinder hätten.
Meinen Job tun und einfach nur unterrichten ist oftmals leider nicht.