hallo trimbornbrendel,
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Erziehung und Schule kann sicher nicht jeder, das ist wohl wahr.Aber es geht hier nicht nur um das fachliche, unsere Tochter leidet an ADHS, ist somit ein Sonderfall.
deshalb schrieb ich ja auch: "jetzt wo die pädagogische seite geklärt ist, lasst uns einmal auf die fachliche seite schauen." mit pädagogisch meinte ich eben die sonderfallstellung deiner tochter.
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Jetzt habe ich mal eine echt intresante Frage:Wem würdest du mehr vertrauen, eine Lehrperson an deren charakterliche Eignung du zweifelst, oder einer ausgebildeten Lerntherapeutin( Lehrer mit entsprechender Zusatzausbildung)?
natürlich der ausgebildeten lerntherapeutin. warum die frage?
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Glaubst du wircklich, wir sind so dumm uns eine Meinung zu bilden, ohne uns informiert zu haben, ohne entsprechender fachlicher Hilfe. Das kleine Einmaleins ist eine feine Sache,
aber was ist wenn man sich aufgrund einer Stoffwechselstörung nicht voll konzentrieren kann?
nein, im bereich der adhs-erkrankung habt ihr euch sicher weit mehr informiert und schlau gemacht als eine vielzahl der lehrer - ist ja auch euer fleisch und blut. in diesen bereich werde ich euch sicher nicht ein wort hereinreden wollen. ich musste nur stutzten, als ich hörte, dass du du die mathematisch fachlichen entscheidungen der ehemaligen lehrerin aus dem "eltern-bauch" heraus als falsch und unangemessen darstellst, diese aber aus meiner sicht durchaus richtig erscheinen. das problem bestand hier m.e. nicht in der methodik der lehrerin, sondern im umgang mit der erkrankung deines kindes. das wollte ich sauber voneinander getrennt sehen!
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Ich abe eine Ausbildereignungsprüfung abgelegt, da lernt man auch etwas über das lernen, zum Beispiel, das der behaltenswert, von etwas das man sieht wesentlich höher liegt, als von etwas das man nur hört.
das ist richtig. in der Gedächtnisforschung heisst es (nach GUDJONS): Wir behalten „... 20% von dem, was wir hören, 30% von dem, was wir sehen, 80% von dem was wir formulieren können und 90% von dem, was wir selbst tun“. allerdings fehlt mir noch der bezug zum diskussionsthema.
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Warum funktioniert es jetzt mit unserer Tochter, könnte es daran liegen das es gute, schlechte und unfähige Lehrer gibt.
jein. zunächst fühlt sich deine tochter wohler, sie wird mit ihrer erkrankung ernst genommen. sie ist vermutlich in einer kleineren klasse, genießt mehr zuwendung, das häusliche umfeld ist der neuen lernsituation zugeneigt (etc.)... all dies sind äußere bedingungen, die - unabhängig von der unterrichtsmethodik - lernförderlich sind. die ehamlige lehrerin muss dadurch noch keine schlechte lehrerin per se sein, war aber vielleicht überfordert mit dem verhalten deiner tochter. auch ich wurde in meiner ausbildung auf das arbeiten mit solchen kinder nicht vorbereitet. je nach härtegrad würde ich mich auch weigern - nicht aus faulheit / bequemlichkeit, sondern weil mir die nötige qualifikation (+ äußere umstände) fehlt, um solchen kindern angemessen und lernförderlich zu begegnen. würde ich dennoch gezwungen werden, könnte ich ein mögliches debakel (mit zurecht unzufriedenen eltern) nicht 100%ig ausschließen.
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Warum hättest du denn Probleme mit Eltern die sich einbringen, die sich auch schlau machen, kann man nicht über solche Sachen vernünftig reden, kann man nicht über das für und wieder diskutieren.
klares missverständnis: ich habe gewiss nichts gegen engagierte, informierte eltern - wohl aber etwas gegen eltern, die sich in gesprächen genauso verstocken, wie es schlechte lehrer tun. das muss (und wird vermutlich) für ihre familie ja gar nicht gelten, wir kennen uns schließlich nicht. ich stolperte nur über diesen einen punkt. auch lehrer haben studiert und nicht nur der ersipartys wegen ... !
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Ich denke, den Stein der Weisen hat noch niemand gefunden, ich bin gerne bereit mich überzeugen zu lassen, aber bitte sollte mein gegenüber dann auch dazu bereit sein, man sollte also unvoreingenommen sein.
ja natürlich und ich denke, die entscheidung eure tochter in eine für sie geeignetere lernumgebung zu bringen, war ganz sicher die richtige entscheidung! ich möchte die oben beschriebenen probleme aber nicht nur (!) bei der lehrkraft sehen, sondern sehe auch die probleme unserer berufsgruppe, die vor immer neue herausforderungen (adhs, dyskalkulie, legasthenie, hyperaktivität, hochbegabung - rechtschreibfehler dürfen behalten werden) gestellt wird ohne entsprechende entlastung, geschweige denn angemessener ausbildung. aufreibungen sind da doch schon fast vorprogrammiert.
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Und das Einmaleins, ich persönlich kenne es auswendig, dies ist wohl keine allzu große kognitive Leistung.
hier fehlt mir der zusammenhang. das kleine einmaleins ist tatsächlich keine kognitive hochleistung.
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Zum Thema Eltern-Lehrer Konflikt kann ich nur sagen, das ich bestimmt keine Gespräche führe um des Konfliktes willens, sonder um der Lösung willens.
das habe ich nie (!) behauptet. vielleicht ist kommunikation doch eine komplizierte sache. ich hoffe, dass die gespräche zwischen euch und den lehrern besser gelaufen sind - vielleicht hätte eine moderation wunder gewirkt. ich fühle mich hier jedenfalls arg missverstanden.
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Außerdem warum erhebt ein Staatsanwalt Klage, wenn es nur ein Lehrer Eltern Konflikt war, warum möchte der Staatsanwalt eine Verurteilung erreichen, weil alles in Ordnung war, oder weil ein massives Fehlverhalten vorlag?
ich weiß weder, was alles vorgefallen ist, noch kenne ich die meinung der anderen seite - so werde ich den teufel tun und mich hierzu äußern.
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Ich bin an der Berufsausbildung von Jugendlichen beteiligt, und habe dort sicher auch schon viele Fehler gemacht, ich war auch schon ungerecht, kommt vor, aber fällt mir ein Zacken aus der Krone, wenn ich mich dafür entschuldige, oder wenn ich Fehler einsehe und es beim nächsten besser machen möchte.
sicher nicht ... aber wie gesagt: ich gerade wenn z.z. eine verhandlung läuft, hat es wenig sinn, sich hier dazu zu äußern.
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Ist es zuviel verlangt, Dinge mal von der anderen Seite zu betrachten, dadurch lernt man auch.
nein, sicher nicht. vielleicht gilt das aber auch für beide (!) seiten.
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Aber eines kann ich mit Sicherheit ausschließen:
Ich habe noch keinen Azubi systematisch fertig gemacht.
Jeder der soetwas tut, hat nicht die charakterliche Eignung andere zu unterrichten.
das will ich ihnen glauben, wenngleich die erzählungen eines bekannten durchaus bezeugen, dass dies im handwerk nicht immer der fall ist ... leider gibt es da aber (meistens) keine eltern, stattdessen einen ausgelieferten azubi und dadurch natürlich eine viel höhere dunkelziffer.
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Fünf Jahre Ausbildung und Berufserfahrung sind tolle Sachen wenn man das gelernte positiv nutzt, aber man kan sein Wissen auch negativ einsetzen, das ist hier geschehen.
Meiner Meinug spielt es nicht nur eine Rolle was amn lernt, sondern auch wie man das gelernte verwendet.
dem stimme ich voll zu und verabschiede mich ganz rasch, denn jetzt ist gleich einschulung