Beiträge von Sunny08

    Hallo Trapito,


    bei derartigen Auskünften bitte ich immer darum, mir den Gesetzestext, in dem das steht, zu nennen. Oder ggf. den Konferenzbeschluss zu zeigen. In letzterem Falle dann gerne, um bei der nächsten (Fach-)Konferenz zu beantragen, dass neu darüber abgestimmt wird - und dann eine Abstimmungsmöglichkeit zu schaffen, die vorsieht, dass z.B. jährlich auf Stufenebene entschieden wird, wie zu verfahren ist. Bei dieser Entscheidung dann kann man wiederum die Option einbringen, dass jeder Fachlehrer auf der Stufe im konkreten Einzelfall selbst entscheidet, wie er es handhabt ;) Wir sollen ja schließlich individualisieren!

    Hallo fab76,


    mir ist die unten verlinkte Grafik mit den 6 Co-Teaching-Varianten bekannt, die kam bei uns vom Studienseminar für Förderschullehramt mit der expliziten Aufforderung, dass immer wieder ein Rollentausch vorzunehmen sei (nicht nur in der Ausbildung, sondern als Idealbild der Inklusion):


    http://connectivity21.wikispac…289/coteaching_models.gif


    Auf der Suche nach dieser Grafik bin ich über eben jene Webseite gestolpert, wo die Grafik hinterlegt ist, evtl. findest du dort noch was Brauchbares:


    http://connectivity21.wikispac…289/coteaching_models.gif


    Leider erlebe ich ansonsten im realen inkludierenden Grundschulalltag überwiegend das Prinzip, dass die Förderschullehrer als HiWis durchs Klassenzimmer wuseln, keine Mühe mit Vorbereitungen und dem Erstellen von Materialien haben, nur Förderpläne für die Kinder mit anerkanntem sonderpäd. Förderbedarf schreiben (die für all die anderen, nicht anerkannten, aber individuelle zu unterrichtenden Kinder schreiben die Klassenlehrer, ebenso die Eintragungen in das Anmeldeportal zur Überprüfung auf Bedarf - da die Förderschullehrer eben nur wenige Stunden in der jeweiligen Klasse sind), weniger Stunden Unterrichtsverpflichtung haben und dafür A13 erhalten. Für die engagierten FöL ist dieses Inklusionsprinzip ein sehr frustrierender Zustand, für erschreckend viele andere aber offensichtlich ein sehr angenehmes Dasein :(

    Zitat


    Warum spricht man das dann nicht einfach auf dem nächsten Elternabend an? Gerade die engagierten Eltern sind auf den Elternabenden immer anwesend. Einfach ansprechen und vielleicht eine alternative Halt- und Parkmöglichkeit vorschlagen. Damit sollte das Problem erledigt sein. Dasselbe gilt für die Elterngespräche während der Unterrichtszeit. Einfach am Elternabend ansprechen und um Verständnis bitten, dass Elterngespräche nicht während der Unterrichtszeit geführt werden können. Dann nennt man den Elltern verbindliche Sprechzeiten, an denen die Lehrer für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung stehen.


    Tja, leider funktioniert das nur in der Theorie. In der Realität hält sich immerhin ein kleiner Bruchteil der anwesend Gewesenen wenigstens kurzfristig dran (2 Wochen max.), die anderen gar nicht. Elternbrief zur Erinnerung: kein messbarer Effekt. Also jedes Mal wieder reden reden reden und die Verärgerung der Eltern über das Nichtzugestehen ihres vermeintlichen Rechts lächelnd abprallen lassen. Merke: Erwachsenen fällt das Lernen noch viel schwerer als ihren Kindern. Erlebt man ja auch sonst überall ;)

    Hallo rustee,

    Ist es möglich einen individuellen Förderplan nur für Mathematik zu schreiben? Gibt es hier eine VV? Ich habe nur etwas zum Nachteilsausgleich gefunden. Das passt hier ja aber nicht.

    Ich trage in dem entsprechenden Bereich ein "Das Kind kann aktuell ohne besondere Förderung am Unterricht teilnehmen."


    Gruß


    Sunny

    Super, vielen Dank für eure Gedanken und Ideen!


    Das Experiment der Woche finde ich eine tolle Idee, und das Kugellager klingt wie eine überzeugende Alternative. Die Vorschäge von Pausenbrot finde ich auch gut, zumal die Schule Brennpunktschule ist und da sicher Ähnliches zusammenkomen wird... Mal sehen, wie ich mich entscheide! Den Klassenrat führe ich auf jeden Fall ein, aber ich denke, dass der Wochenanfang dafür vielleicht nicht so geeignet ist wie das Ende der Woche. Höchstens, um am Montagmorgen noch mal kurz gemeinsam zu reflektieren, was man sich für die neue Woche vorgenommen hat. Jedenfalls sind das viele interessante Anregungen, nochmals Danke dafür!


    Was das Schreiben betrifft: Doch, freie Schreibzeiten sind ganz schnell möglich - vorausgesetzt, man arbeitet mit der Anlauttabelle. Ich werde wieder (wie im Ref. im 2. Schuljahr) mit dem Tagebuch nach Beate Leßmann arbeiten. Aber eben nicht am Montagmorgen, aus besagtem Grund.


    Liebe Grüße


    Sunny

    Liebe Kollegen und Kolleginnen,


    ich freue mich auf meine erste Klasse und obendrein auch 1. Klasse - und sammele so zusammen, was ich wie machen will... Zum Beispiel Stichwort Montag-Morgen. Dazu hätte ich gerne mal Ideen / Tipps von euch, in der Hoffnung, dabei etwas für meine Klasse zu finden, das mir besser gefällt als diese beiden:


    Ich kenne den Montag-Morgen-Erzählkreis, und ich kenne auch die Variante des freien Schreibens am Montag-Morgen. Gefällt mir aber beides nicht so richtig gut. Am Erzählkreis über´s Wochenende stört mich vor allem, dass es je nach sozialer Zuammensetzung einfach immer Kinder gibt, die sich unwohl fühlen, wenn sie von zu Hause erzählen sollen. Klar, sie können sich enthalten - aber ich denke, das Gefühl dabei ist und bleibt auch auf Dauer doof. Ich werde das eher als einen von verschiedenen kleinen Erzählanlässsen für Partnergespräche anbieten.


    Freies Schreiben als Alternative finde ich auch nicht so gelungen, weil ich es eigentlich als "vertane" Gelegenheit empfinde: Wenn man am Montagmorgen schreiben lässt, handelt es sich fast immer um die Aufzählung von WE-Aktivitäten, insbesondere welche Computerspiele gespielt, Filme geguckt, welche Cousinen bei dem Kind übernachtet haben. Lasse ich zu einem anderen Zeitpunkt frei schreiben, erhalten wir eine viel größere Textvielfalt -> damit kann ich viel anregender weiterarbeiten.


    Also: Welche Montag-Morgen-Rituale jenseits dieser beiden setzt ihr um? Bin sehr gespannt auf eure Antworten!


    LG


    Sunny

    Ich habe nirgends behauptet, dass grundlegende Fertigkeiten verzichtbar seien. Ich stelle aber das Ausmaß, in dem sie laut einigen Dikussionsteilnehmern beherrscht werden müssen, in Frage. Und ich stelle auch die Selektion anhand vornehmlich dieser Fertigkeiten in Frage.


    Schimpfen und kritisches Hinterfragen ist nicht das Gleiche.


    Ob etwas Träumerei ist oder ein richtungsweisendes Ziel, das hängt davon ab, ob es mit Handlungen verknüpft ist oder nicht. Darüber lässt sich in einem Forum schwerlich ein Urteil bilden.


    Hinweise auf Wege, die fraglichen Kompetenzen (die ich weiter oben in meinem Beitrag genannt hatte) zu erreichen, lassen sich finden, wenn man seinen eigenen Unterricht im Hinblick auf die Ziele kritisch reflektiert, sich mit Kollegen und Kolleginnen austauscht, die ihren Unterricht an vergleichbaren Zielen ausrichten, und jeden Tellerrand zum Anlass nimmt, drüber zu schauen.
    Ein Tipp zum Fach Deutsch ist hier zum Beispiel die Kollegin Beate Leßmann.

    Bei der ganzen Diskussion fehlen mir noch ein paar Aspekte:

    • Es gibt da eine Generation, die besonders laut schreit, dass Deutschland vom Untergag bedroht sei, weil "die heutigen Kinder" die Orthographie und das Einmaleins (und das Schönschreiben einer Schreibschrift) nicht in dem gleichen Maße beherrschen wie ihre Generation. Die Leistung dieser Generation bestand darin, Technologien zu entwickeln, die diese Fähigkeiten im Alltag weitgehend verzichtbar machen.
    • Das Versäumnis dieser Generation besteht darin, dass sie ihr Leben und Streben quasi ausschließlich dem Wirtschaftswachstums und der Technisierung widmet, anstatt ein Problembewusstsein bezüglich der Tatsache "Wir haben nur eine Welt und sie gehört uns allen" zu entwickeln und die größere Dringlichkeit ethischer und sozialer Aspekte anzuerkennen und zu berücksichtigen.
    • Das Resultat ist eine Welt, in der die soziale Ungleichheit immer schneller wächst, in der Macht und Besitz so gut wie gar nicht an Intelligenz, Um- und Weitsicht sowie Bereitschaft zur Übernahme persönlicher Verantwortung gebunden sind, in der der Wert von Menschen nach dem Kriterium ihres ökonomischen Nutzens für eine Handvoll Konzerne bestimmt wird, und in der Bürger resigniert die Totalüberwachung durch einen mit ihrer "Volksvertretung" "befreundeten" Staat hinnehmen.

    Jetzt frage ich mich ja doch: Brauchen unsere Kinder nicht andere Fähigkeiten (s.o.) mindestens so dringend wie eine normgerechte Rechtschreibung und ein im Schlaf herzubetendes Einmaleins? Hat die lamentierende Generation wirklich das Recht zu behaupten, dass "früher alles besser war"? Löst eine strengere Benotung, eine stärkere Selektion anhand dieser Kriterien die Probleme unserer Zeit und der Zukunft, könnten diese Maßnahmen für eine menschlichere Welt, für mehr Nachhaltigkeit und mehr persönliche Verantwortung aller für ihr jeweiliges Handeln sorgen? Ich glaube nicht.


    Ich glaube auch nicht, dass unsere globalen Probleme in erster Linie durch Unwissenheit fortbestehen. Sondern sie bestehen aufgrund von macht- und wirtschaftspolitischen Interessen, man könnte auch sagen: aufgrund von Gier.
    Ich schließe mich daher dem mehrfach vorgebrachten Vorschlag an, mit dem Bashing aufzuhören und stattdessen die Energien für das Wesentliche aufzusparen und mit den involvierten Kollegen vor Ort gemeinsam nach sinnvollen Wegen zu suchen - mit einem gelegentlichen Blick auf´s Ganze.


    P.S.: Als Lehrerin, die zunächst viele Jahre einen anderen akademischen Beruf in der freien Wirtschaft ausgeübt hat, kann ich auch was zur Arbeitgeberseite sagen. Noten nützen mir gar nix, wenn ich einen passenden Auszubildenden suche. Und zwar nicht, weil eine 3 in Mathe von Schule A was anderes aussagt als die von Schule B, und weil sowieso alles nicht befriedigend ist, sondern weil ein Auszubildender zusätzlich zu (und oft auch ansstelle von) manchen schulischen Kompetenzen noch ganz andere benötigt. Das gilt sowohl für Schüler ohne Schulabschluss als auch für Abiturienten. Arbeitgeber, die über Noten (vor-)auswählen, machen dies aus reiner Bequemlichkeit. Damit findet man zwar schnell einen Kandidaen, aber den besten Kandidaten für die Stelle kann man so höchstens zufällig erwischen. Das ist auch sowas, was Schüler im Hinblick auf ihre spätere Berufstätigkeit lernen sollten...


    (Disclaimer: Ich gehöre keiner Partei, Religion oder Gewerkschaft an, werde von niemandem für meine Meinungsäußerung bezahlt, denke selbstständig und hege keine Ambitionen hinsichtlich schulischer, gewerkschaftlicher, politischer oder sonstiger Posten.)

    Hallo Caliope,


    ob mein Vorschlag für euch in der 4. Klasse noch rechtzeitig kommt, weiß ich nicht, aber: Vielleicht könnte man die Eltern der Klasse so ganz grundsätzlich mal daran erinnern / darüber informieren, dass sie ja in vielen (allen?) Bundesländern prinzipiell das Recht zur Hospitation haben. Es interessiert einige Eltern doch sicher, wie eigentlich so ein Schulvormittag "heutzutage"abläuft, wie offee Unterrichtsformen aussehen o.ä...., vielleicht gibt´s auch gerade mal eine besonders interessante Unterrichtseinheit... Da werden dann sicher auch gewisse Fragen bei den Eltern hinsichtlich der Arbeitsatmosphäre aufkommen. Ich denke, es wäre sehr wichtig, wenn möglichst viele Eltern eine realistische Vorstellung von der Inklusion, wie sie im konkreten Fall der Klasse ihres Kindes aussieht, bekommen. Ggf. müssen dann eben auch die Eltern den Forderungen gegenüber Schulleitung, Schulamt etc. mehr Nachdruck verleihen.


    Der Förderschwerpunkt ist eben schon ein ganz wesentlicher Aspekt: Ich habe erlebt, wie ein einzelnes SE-Kind über fast eineinhalb Jahre hinweg eine Klasse auf genau die von dir beschriebene Weise "im Griff" hatte. Das war nach Meinung aller Beteiligten, mich eingeschlossen, für die anderen Kinder nicht zumutbar. Das Kind wechselte dann doch, völlig überraschend, auf eine Förderschule. Ich erlebe andererseits aber auch die Inklusion anderer Kinder (L), die deutlich besser funktioniert.

    Die klassischen Ledertaschen sind einfach meiner Meinung nach auch viel zu schwer. Ich sehe keinen Sinn darin, zusätzlich zu dem, was ich transportieren möchte, auch noch schweres "Verpackungsmaterial" rumzutragen. Ich habe auch seit 3 Jahren eine Tasche von Crumpler (die hier: http://www.crumpler.eu/index.c…productID=7159&sprache=DE) und bin zum ersten Mal in meinem Leben von einer Tasche uneingeschränkt begeistert. Funktional, leicht, schick - und robust!!! Da ist noch immer kein Fitzelchen kaputt (hab gerade extra noch mal kontrolliert), sie sieht tatsächlich immer noch aus wie am ersten Tag, obwohl sie seither täglich in Gebrauch ist. Keine Ahnung, wie die das schaffen... Und nein, ich kenne da niemanden persönlich und werde auch nicht von denen bezahlt :D

    Zitat

    Unter http://www.duden.de/rechtschreibung/zwecks
    wird als Synonym für "zwecks" auf jeden Fall auch "wegen" angeführt.
    Ich kenne das auch so, dass man die beiden Wörter synonym verwenden
    kann.

    Nein, aufgrund der Semantik ist "zwecks" hier nicht synonym für "wegen" einsetzbar:
    Es muss heißen "Nach dem Googlen und Recherchieren bin ich nun sehr verunsichert wegen der Einstellungschancen." - die Verunsicherung bezieht sich ja auf die (Einschätzung der) Einstellungschancen, und die Einschätzung ist eine Folge (!! diese semantische Bedeutung hat "wegen" nämlich hier!) der Recherche. "Wegen" ist nur dann synonym zu "zwecks", wenn es in die Zukunft verweist: http://www.duden.de/rechtschreibung/wegen - Bedeutung c. So wie "zwecks" / "zum Zwecke von": Das verweist ebenfalls auf eine Tätigkeit in der Zukunft, wie man sehen kann, wenn man sich deinen Link mal genauer anschaut (auf "wegen" klicken da, wo es als Synonym zu "zwecks" angegeben wurde):

    Zitat

    [*]
    bezeichnet den beabsichtigten Zweck eines bestimmten Tuns, den Beweggrund für ein bestimmtes Tun; um … willen
    Beispiele

    • er hat es wegen des Geldes/(gehoben:) des Geldes wegen getan
    • wegen (umgangssprachlich:) mir/(veraltet, noch landschaftlich:) meiner (meinetwegen) brauchst du nicht zu lügen

    Ist doch egal, oder? Es geht doch hier um ein viel wichtigeres Problem als Rechtschreibung...!!!!

    Es handelt sich hier nicht um eine Frage der Rechtschreibung, sondern um eine der Semantik - das weißt du als studierte Germanistin aber sicher besser als ich (Mathematik). Außerdem denke ich schon, dass das etwas mit der eigentlichen Problematik des Threads zu tun hat: Wenn man das Fach Deutsch studiert hat und am Gymnasium unterrichten will, sollte man in derartigen Dingen sattelfest sein (an der Grundschule aber auch - Sprachvorbild und so...). Zum einen muss man damit rechnen, dass man Mitbewerber hat, die sich korrekt ausdrücken können. Zum anderen dürfte es zu unangenehmen Situationen im Unterricht oder mit Eltern kommen, wenn die Lehrkraft solche Fehler macht. Es gibt ja durchaus fähige Schülerinnen und Schüler, die das merken.


    @ Fossi: Nicht aufgeben, du bist nicht allein :D

    Quizfrage: was ist eine Ausgangssituation?

    Na die Situation am Samstagabend, was sonst?!? Allerdings hat der Begriff im Fachjargon der Architekten eine abweichende Bedeutung: Da ist natürlich die Anzahl und Anordnung der (Not-)Ausgänge in einem öffentlichen Gebäude gemeint.


    Albernde prokrastinierende Grüße von


    Sunny

    Das hessische Pendant ist desdeweesche :_o_)


    Interessant finde ich auch "als". Das hochdeutsche "als" ist "wo": "De Tach, wosch in de Schuul waa.". "Als" bedeutet nämlich "immerzu, immer": "De Bubb mecht als widdä kaa Schuuluffgabbe!"

    @ Meike: Immer wieder interessant, diese bei manchen Menschen zu beobachtende Phantasielosigkeit, oder? Die können sich einfach nicht vorstellen, dass man ernsthaft und dauerhaft tatsächlich anderer Meinung sein und mit anderer Haltung und Stimmung durch´s Leben gehen kann als sie selber :D Kein Wunder, dass da auch paranoide Anwandlungen entstehen können ;)


    Im Übrigen bin ich dir persönlich dankbar, dass du mit der gleichen Hartnäckigkeit, aber mehr Sachlichkeit und Geist nicht müde wirst, hier zu schreiben!


    Viele Grüße
    Sunny

    Interessante Argumentation:
    "Die Wissenschaftler bemängeln vor allem, dass die Mathe-Aufgaben
    zunehmend mit langen und erläuternden Texten eingeleitet werden.
    Dahinter versteckten sich zumeist gängige mathematische Operationen. Und
    weil der Rechenweg relativ simpel ist, seien diese Aufgaben für die
    Schüler leicht einzuüben. Deswegen würden gute Ergebnisse bei diesen
    Klausuren auch nicht viel über das tatsächliche mathematische
    Verständnis der Abiturienten aussagen, lautet das Fazit der Autoren."


    Ich schätze das ganz anders ein: Sowohl meine Grundschüler als auch die Studierenden in den Mathematikübungen haben nach meinen Erfahrungen kaum Schwierigkeiten, mathematische Operationen durchzuführen, wenn sie sie, in Abhängigkeit von ihrer Auffassungsgabe, oft genug geübt haben. Interessant wird es aber immer dann, wenn Operationen nicht nackt und isoliert daher kommen, sondern wenn ein Problem zu lösen ist und hierfür die passenden mathematischen Werkzeuge im individuellen Handwerkskoffer ausgewählt werden müssen. Ich weiß nachweislich, dass alle Handwerkszeuge bei jedem drin sind! Nützt aber nix, wenn man den Text nicht versteht, oder das darin beschriebene Problem als solches überhaupt nicht in die eigene Erfahrungswelt einordnen kann, in Schockstarre verfällt, wenn der Lehrer keines der eingeübten Signalwörter für die Operation eingebaut hat, die Zahlen womöglich fieserweise in einer völlig unpassenden Operation ein schönes glattes Ergebnis bringen etcpp.


    Meiner Meinung nach sind Abiturienten besser gebildet, wenn sie die wirklich relevanten mathematischen Operationen so beherrschen, dass sie damit Probleme, die ihnen tatsächlich im Leben und in den ersten Wochen des Grundstudiums begegnen werden, mit ihrer Hilfe lösen können, und auch WISSEN, dass sie das Handwerkszeug besitzen und nutzen können. Besser als Abiturienten, die eine weitere Aufgabe in der vorgegebenen Zeit lösen können, die von ihnen meinetwegen kompliziertere Operationen erfordert, aber die sie nur innerhalb der Mathematik lösen müssen.


    EDIT: Ergänzung: Leichter einzuüben, weil die Operationen darin simpel sind?? Von wegen. Die Leute haben noch mit Schülern welchen Alters auch immer Sachaufgaben bearbeitet...

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