Beiträge von juna

    Meine Schüler durften mir zum Zwischenzeugnis ein Zeugnis schreiben, indem sie mir Noten in verschiedenen Kategorien gegeben haben und einen kurzen Text dazu schreiben durfen. Hat ihnen großen Spaß gemacht.


    Ungefähr vier Wochen später hatte unser Schulleiter (bäh!) die Idee, dass er eine interne Evaluation machen möchte und deshalb jeder Schüler einen Fragebogen ausfüllen soll. Das ganze sollte man dann ausgewertet abgeben, er hat dann eine Übersicht nach Klassen daraus gebastelt und man hat sich das ganze mal in einer Lehrerkonferenz angeschaut. Ich habe total gut abgeschnitten, weil ich die Schüler informiert hatte, dass das der Direktor sehen will (haben aber anscheinend auch die anderen Lehrer gemacht).


    Fragen bei dem Direktor-Bogen waren beispielsweise:
    - meine Lehrerin hilt mir, wenn ich Hilfe brauche
    - meine Lehrerin behandelt Mädchen und Jungen gerecht
    - bei unserer Lehrerin haben wir viel Spaß
    - bei unserer Lehrerin lernen wir viel
    - meine Lehrerin schimpft sehr oft
    - meine Lehrerin versteht mich, wenn ich Probleme habe
    - meine Lehrerin erklärt so, dass ich den Unterrichtsstoff verstehe
    - in meiner Klasse fühle ich mich wohl
    - in der Pause habe ich immer Kinder, mit denen ich Spielen kann
    - etc.


    Die Fragen, die ich zum Zwischenzeugnis hatte, waren in etwa ähnlich. Die hatte ich von einer CD aus dem AOL-Verlag (heißt Organisationshilfen für Lehrer oder so ähnlich)

    oder: sprich Leute an, die in der Gegend wohnen, wo du hinziehen willst (z.B. auf der Straße, wenn sie am Balkon sitzen, etc.) und frage, ob sie was wissen, ob irgendwo eine Wohnung frei wird. So hat ein Freund von mir zufällig eine Wohnung gefunden (er war mit einem Makler verabredet und wusste aber den genauen Treffpunkt nicht mehr, da hat er gefragt, ob jemand was weiß), und eine Freundin hat es daraufhin im letzten Sommer auch mal probiert - sie hat zwar ein paar Wohnungen auf diese Weise angeschaut, sich dann aber doch für eine andere (aus Anzeigenblatt) entschieden.

    Ich würds gelten lassen - bringt einen Punkt mehr im Klassendurchschnitt! Und es steht ja nirgendwo, dass das als Fehler zählt (heißt nur was von rechtschriftlich korrekter Form - soweit ich in Erinnerung habe - oder?). Selber Schuld, wenn sie alles in Großbuchstaben schreiben - sie hätten ja auch alles in Kleinbuchstaben (bzw. in der jeweils richtigen Schreibweise: Maschine groß, bohren klein) schreiben können und wenn er es dann so übernommen hätte, wäre es ein Fehler gewesen.


    V.a. mit der Begründung, die du gebracht hast (Rechtschreibung oder Grammatik sollt geprüft werden) find ich das recht logisch, dass das Kind da nicht unbedingt soweit gedacht hat. Hätte er es klein geschrieben, wäre das mit Sicherheit anders zu werten.

    über Arbeit zu Beginn des Schuljahres schreiben hatte ich neulich auch schon mal nachgedacht, fand ich auch nicht schlecht, wenn man das dann als Grundlage für die Weiterarbeit nutzt. Denn was bringt es mir für die Weiterarbeit mit den Kindern, wenn ich die Klasse noch sechs Wochen habe?!? Dafür wäre solch ein Test (und nicht nur die erreichte Gesamtpunktzahl, die ich vom Direktor erhalten hatte) am Beginn des Schuljahres vielleicht gar nicht so schlecht gewesen, einfach um zu sehen, wo die Schüler noch Übung benötigen würden (zu Beginn schrieben zahlreiche Kinder zum Beispiel noch "schp" und ich habe ein paar Wochen gebraucht, bis mir aufgefallen war, wer genau das ist).

    Geschrieben habe ich die Arbeit in 6 Wochen - und habe nebenbei noch 30h die Woche gearbeitet. Hat gut geklappt.


    In der Klasse war ich damals schon etwas länger, interessant für meine Arbeit waren dann aber hauptsächlich (bzw. eigentlich nur) die gespeicherten Klassendaten am Schuljahresende, die ich ausgewertet habe (Begeisterung am Anfang, zwischendurch die Phase "hauptsache schnell fertig mit dem Buch", Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, vier Wochen lang keine Bücher im Klassenzimmer => Auswirkungen auf Antolin, Lesen während der Ferienzeit (z.B. haben am 26. Dezember viele Kinder auf Antolin bewertet) ...) Davor habe ich noch beschrieben, was Antolin eigentlich überhaupt ist, wie Herr Hofmann die Seite entwickelt hat und wie er den Unterricht in seiner Klasse hält.


    Und: vorher hatte ich natürlich theoretisch was über Leseförderung im allgemeinen geschrieben, hat sich eigentlich recht nett schreiben lassen.

    Fehlende Umlaut-Striche bedeuten bei mir immer einen Fehler. Geärgert habe ich mich hingegen, dass manche Kinder vier der Wiewörter richtig erkannt haben, es aber trotzdem als 0 Punkte zählt (waren ja fünf Wiewörter versteckt ...)
    Und: ich hab mich bei so mancher Aufgabe gefragt, was das noch mit Rechtschreiben zu tun hat: z.B. bei der letzten Aufgabe hatten die Kinder - wenn sie Probleme hatten - Schwierigkeiten, ein Tunwort und ein Wiewort zu "der Sturm" zu finden, wenn sie es gefunden haben, haben sie es alle richtig geschrieben. Und nochwas: so manches Bild haben die Kinder nicht erkannt (schwer war v.a. die Kanne).
    Alles durchgenommen hatte ich auch noch nicht, das sieht man auch deutlich bei der zweiten Aufgabe, den Wörtern mit "ks"-Laut. Hatten wir noch nicht (sind ja auch noch sechs Wochen nach den Pfingsferien). Hätte man gar nichts dazu geschrieben, hätten meine Schüler wahrscheinlich automatisch die Bilder richtig geschrieben, der Hinweis mit "hier hörst du immer ks, schreibst es aber unterschiedlich" hat dann doch viele Kinder verwirrt: entweder haben sie es ganz ausgelassen oder merkwürdige Sachen geschrieben ("Heksxe"). Da hat meine Klasse insgesamt auch nur einmal 8 und einmal 10 Punkte geschafft (25 Kinder).


    Ansonsten ist es so ausgefallen wie erwartet, ich habe keinen wirklichen Einser-Schüler (merkt man auch schon in den Proben), und die beste Punktzahl, die herausgekommen ist, waren 20 Punkte (das dann aber gleich neunmal). Sonst sind in meiner Klasse viele Gut-Durchschnittliche Schüler und nur wenige, die aber auch nicht ganz unbegabt sind (13 bzw. 14 Punkte).


    Bin neugierig: wie sind denn so bei den anderen bayerischen 3. Klassen die Arbeiten ausgefallen?

    Hab damals über "Antonlin.de" geschrieben (das war damals noch so familiär, dass mich der Erfinder sogar in seine Klasse gelassen hat). Leseförderung war bei uns auch ein ganz heißes Thema, hatten ganz viele, angefangen von Lesenacht und Leseprojekt im Schullandheim über Leseschnitzeljagd und Ganzschriftlektüre zu Vorlesewettbewerb.

    Uns wurde zu Beginn des Schuljahres von unserer Seminarleiterin geraten, das Trinken nicht zu erlauben (sähe in einer Prüfung dumm aus wenn die Kinder immer wieder trinken würden). Mir geht es jetzt aber oft so, dass ich auch gerne mal schnell einen Schluck Wasser trinken würde - und das auch manches mal schon aus Versehen gemacht habe (sehr zur Kritik der Kinder).


    Andererseits sehe ich auch, dass es manche Kinder ausnutzen würden, z.B. auch am Beispiel des Klo-Gehens: erlaubt ist eigentlich in Ausnahmefällen auch während der Stunden, maximal einmal pro Vormittag habe ich dann eingeführt, als ich merkte, dass es Kinder gibt, die sieben- acht- oder neunmal rennen. Und auch da gibt es immer wieder Kinder, die versuchen, mich auszutricksen.


    Daher würde ich die Entscheidung sehr von der Klasse abhängig machen.

    Dass der Klassenlehrer nicht in seiner eigenen Klasse Orientierungsarbeiten schreiben darf, wusste ich gar nicht. Klingt aber doch recht intelligent...


    Boah, waren deine Kinder gut Ketfesem! Meine Klasse hat im Durchschnitt knapp zehn Punkte geschafft. Wobei es ganz viele Kinder gab, die zehn Punkte und mehr erzielt haben, nur habe ich ein Kind, das war in etwa ein halbes Jahr krank (3 Punkte), dann eine sehr schwache Schülerin (3 Punkte) und dann noch zwei mit nur 5 Punkten, das zieht nach unten (lege das ganze jetzt aber mal positiv aus: bis auf die eine schwache Schülerin sind das alles Kinder, die am Unterricht eigentlich kein Interesse haben - auch von den Eltern her, der Rest hat was gelernt in dem Jahr!)


    Wisst ihr, was euere Kinder in der zweiten Klasse erzielt hatten? Ich schon, ich bin doch an ner Schule, wo in Lehrerkonferenzen die genauen Zeugnisnoten aufgelegt werden und mit den Orientierungsarbeiten verglichen werden, ... Und da haben sie sich schon verbessert.


    Hätte ich die Arbeiten eigentlich den Kindern mit heimgeben dürfen/müssen? Nachdem es bei uns ungefähr zehn Zettel mit Hinweisen zu den Orientierungsarbeiten gab, finde ich nur noch acht und auf denen steht nichts darüber drauf.


    Was habt ihr eueren Kindern denn versprochen, wenn sie sich anstrengen? Ich wollte traditionell anspornen "wir zeigen den anderen Klassen, wie gut wir sind", bis sich ein Schüler meldete und sagte: "Die Frau xy hat ihrer Klasse versprochen, dass sie ihnen ein Eis kauft, wenn sie sich anstrengen. Das wollen wir auch!" Fand ich schon erstaunlich, dass da die Kinder nicht von sich aus leisten wollen sondern dass sie (vergiftet durch die anderen Lehrer *g*) eine Belohnung einfordern.

    was ich faszinierend fand: da gibt es doch diese Eltern, die das ganze Jahr nicht verstanden, warum ich soo schwere Leseproben schreibe und ihre Tochter / ihr Sohn dann immer nur eine 4 oder 5 hat. Genau dieses Kind hat jetzt genau drei Punkte geschafft!


    Ansonsten wars echt schaffbar, vor allem im Vergleich mit dem Text vom letzten Jahr.

    Ich hab derzeit einen Handabdruck der Kinder (mit Fingerfarben) an der Klassenzimmertüre, in den sie geschrieben haben, warum sie es gut (oder so)finden, in die Schule zu gehen. Total interessant, weil dort nicht nur steht "hier lerne ich Mathe und Deutsch" sondern auch Dinge wie "hier treffe ich meine Freunde" oder "hier lerne ich, mit vielen verschiedenen Menschen umzugehen".


    Nett finde ich auch das, was die Lehrerin gegenüber von mir gemacht hat (erste Klasse): zusammen brausen wir durch das Schuljahr und lauter Autos mit den Kinderbildern als Fahrer. Dann haben wir am Gang noch ein Aquarium, einmal Zauberer mit Sternen, Heißluftballone (nicht nur einer, sondern mehrere) und ein Puzzle (mit der Überschrift "zusammen sind wir was").

    noch mal zum eigentlichen Thema zurück:


    bei mir hats ganz gut geholfen, als ich mal allen Kindern eine Strafaufgabe (natürlich nur nach vorheriger Ankündigung) gegeben habe, als sie wieder gelacht haben, weil einer eine Frage gestellt hat, die echt schon beantwortet gewesen wäre. Seitdem ist es etwas besser geworden - würde aber eher meine These unterstützen, dass ich sonst einfach "einen Tick zu wenig streng" für die Kinder war und sie da ziemlich erschrocken sind, dass ich mal durchgreife (und Strafaufgaben waren sie ohne Ende von der 1./2.-Klass-Lehrerin gewohnt)


    (war aber auch ne zeitlang arg schlimm in meiner Klasse, einen Tag hat sich sogar ein Junge den gesamten Vormittag im Klo versteckt und wollte nicht mehr rauskommen, weil die anderen über ihn gelacht haben).


    Warum das ganze etwas schwerer ist (so ist meine Meinung) und deine Erfahrungen würden mir das auch bestätigen: als LAA ist man nur drei Tage die Woche in der Klasse. An den anderen Tagen kommen und gehen die Lehrer, und keiner fühlt sich verantwortlich, wenn in seiner einen Stunde, die er in der Klasse ist, ein Kind ausgelacht wird (das Kind, das sich den ganzen Tag versteckt hat, hat es auch an einem Tag gemacht, an dem ich nicht in der Schule war; und keinem Lehrer ist es aufgefallen, dass er weg war!)

    Dieser Thread ist genau das, was ich heute brauche:


    Hatte meinen Kindern am Montag gesagt, dass sie am Mittwoch bitte zwei Wäscheklammern (egal ob aus Holz oder aus Plastik, brauchten wir, damit die Finger nicht dreckig werden, wenn wir ein Papier batiken) mitbringen sollen (fand ich irgendwie einfacher, als wenn ich 60 Wäscheklammern kaufe). Schon am Montag protestierten ein paar, dass sie keine Wäscheklammern daheim hätten.
    Und: heute hatten doch tatsächlich sieben Kinder keine Wäscheklammer dabei. Ok, vier gaben zu, dass sie es vergessen hätten, aber zwei behaupteten doch, sie hätten keine Wäscheklammern zu hause!!! Und das andere Kind erzählte mir doch, seine Mutter hätte ihm verboten, Wäscheklammern mitzubringen!!!


    (Gott-sei-dank habe ich aber auch viele ganz besorgte Kinder und Eltern, die sich viel zu viel um ihre Kinder sorgen, da hatten die Kinder gleich einen ganzen Packen Wäscheklammern dabei)

    Wir haben anfangs zwei Sams-Bücher gelesen (die haben die Kinder echt geliebt), momentan lesen wir Zottelkralle (von Cornelia Funke). Finde ich nicht ganz so toll, da man nicht immer jeden Tag Zeit hat, fünf Minuten vorzulesen und ich habe den Eindruck, dass die Kinder recht schnell vergessen habe, was passiert ist (beim Sams konntest du halt immer einen neuen Streich lesen und brauchtest nicht ein ganzes Kapitel zu Ende lesen).


    Bin mal gespannt, was noch für Vorschläge kommen ... Zottelkralle ist nämlich auch nicht mehr viel.

    Hallo,


    heute kam mal wieder meine Lieblingsmutter mit einem Problem: sie versteht nicht, warum ich ihrem Sohn bei der letzten Sprache untersuchen - Probe einen Punkt (der nicht notenentscheidend war) abgezogen habe.


    Wir haben gerade Vor- und Nachsilben sowie Wortstamm durchgenommen und die Aufgabe lautete: "Bilde mit dem Wortstamm "sorgen" und einer Vorsilbe passende Wörter: die Nachbarskatze während des Urlaubs ...sorgen."


    Ich hatte natürlich erwartet: versorgen (haben auch ca. 16-20 von 25 Kindern geschrieben). Ihr Sohn hat aber geschrieben "Die Nachbarskatze während des Urlaubs umsorgen." Meiner Meinung nach falsch, weil man eher einen Menschen umsorgt und es auch irgendwie nicht in den Satzzusammenhang passt.


    Die Mutter hätte aber gerne, dass ich ihrem Sohn den Punkt gebe ("Wie soll ich denn meinem Sohn erklären, ..."). Ist auch eine Mutter, die ständig wieder kommt (neulich hat ihr Sohn im gleichseitigen Dreieck nicht alle Symmetrieachsen eingezeichnet, weil das Dreieck um etwas mehr als einen halben Millimeter nicht gleichseitig war), und ich würde ihr gerne irgendwo mal eine Grenze setzen. Oder ist das zu kleinlich von mir gesehen? (er ist auch der einzige in der Klasse, der umsorgen geschrieben hat, die schwachen Schüler haben diese Übung eher ganz weggelassen).

    So genau weiß ich das ehrlich auch nicht mehr (dabei ist es noch gar nicht so lange her!), daher ist der letzte Tipp vielleicht auch gar nicht so verkehrt.


    Ich glaube, in Theologie brauchte man 6 SWS (3 Vorlesungen/Seminare), zwei davon mit Schein belegt (und das dritte hat man halt einfach so angegeben, ich hatte allerdings sowieso Religion als Unterrichtsfach). Und dann eben noch diesen einen Volkskunde-Schein - kann mich auch noch daran erinnern, dass manche lieber in Politologie gegangen sind und dass da dann zum Schluss irgendeine Prüfung stattgefunden hat (die war aber seit Jahren immer wieder die selbe und da gab es Leute, die das erst im dritten Anlauf verstanden hatten)

    @ Biene Maja: echt, ihr müsst (bzw. dürft) jeden Monat so eine Stundenabrechnung machen? Bei uns gibts das nur alle drei Monate, und dann dauert es nochmals ewig, bis man das Geld dann tatsächlich erhält (habe letzten Monat endlich das Geld von den Stunden, die ich im September bis November mehr gearbeitet habe, bekommen). Wieder mal so eine Ungleichheit innerhalb Bayerns ... nachdem ich mich diese Woche schon tierisch darüber aufgeregt habe, dass bei euch (du bist doch auch Oberbayern, oder?) das Colloquium erst nach den Osterferien ist (bei uns erster Tag in den Osterferien)! (wobei ich das wesentlich schlimmer fand!)

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