Firelilly: Ich komme mir hier vor wie der Prediger vom Dienst, aber Fossis Bekannter wird, wenn er seinen Plan so durchzieht, sicher nicht mit einem Schmerzensgeld nach Hause gehen.
Nehmen wir mal an, der Mann ist Ende 30, ist verheiratet, hat drei Kinder und wird als Mittelschullehrer (A12) verbeamtet. Da er bei der Bundeswehr war, gehe ich davon aus, dass seine Jahre dort auf die Erfahrungsstufen angerechnet werden.
Rechnen wir das also mal durch: In Erfahrungsstufe 6 bleiben laut https://oeffentlicher-dienst.info fast 52000 Euro netto im Jahr. Ich ziehe 3000 Euro für die PKV ab. Es bleiben also 49000 netto. Das entspricht einem Jahresgehalt in der Wirtschaft von 75000 Euro. Echt nicht schlecht. Muss man erst mal verdienen. Klar, sind keine 100000. Dafür familienfreundlich.
Und Mittelschule in Bayern ist jetzt auch nicht so wie von dir beschrieben. Die Eltern nerven eher nicht und die Schulleiter sind angesichts der Personalsituation froh, wenn sie einen kernigen neuen Kollegen bekommen.
Beiträge von gingergirl
-
-
Könnten wir den Vergleich der Lehramtsformen hier bitte nicht mehr diskutieren? Dafür gibt es genügend eigene Threads. Der Thread heißt schließlich "Vergleich Lehramt und freie Wirtschaft".
Außerdem sind wir uns doch wohl einig. A13 für alle ist absolut gerechtfertigt, wenn Studiendauer und -tiefe vergleichbar sind.
-
@lamaison: Ich habe explizit nach Berufsfeldern gefragt, in denen man im Schnitt OHNE Personalverantwortung und ohne Karriereaufstieg/Reiseverpflichtung mehr als 70000 Euro im Jahr verdient.
Ich hätte spontan vielleicht noch auf Informatiker getippt, aber selbst die liegen unter 80000, wie ich oben in einer belastbaren Quelle dargelegt habe.Dass du Leute kennst, die das Doppelte und Dreifache verdienen, geschenkt. Die kenne ich auch. Die haben aber ein Diplomstudium hinter sich mit einer längeren Regelstudienzeit, haben promoviert und arbeiten 60 Stunden plus. Sie sind dauernd auf Achse, haben Personalverantwortung und verantworten 700 Mio. Jahresumsatz. Mit denen können wir beide uns nun wirklich nicht vergleichen.
Ich gebe hiermit meine Frage an dich zurück. Du hast sie noch nicht beantwortet. -
CDL: ist jetzt kürzer und war nicht rüde gemeint. Ist eine Fragestellung, die mich wirklich interessiert. Ich hoffe auf Antworten!
-
Informatiker mit Unidiplom verdienen im Schnitt 76000 Euro im Jahr. Da sind aber alle dabei, auch die mit Karriereaufstieg und Personalverantwortung. Und natürlich auch jüngere, wobei die Diplomer in der Mehrheit auf jeden Fall Ü40/Ü50 sein dürften.
Quelle: https://www.computerwoche.de/a…in-der-informatik,3218378 -
Man stelle sich dabei keine Berufsanfänger vor, sondern Berufstätige Anfang 50.
-
@lamaison: Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage nach dem Berufsfeld und dem Jahresgehalt.
Ich gebe die Frage auch an alle in die Runde und erweitere gerne auf A14 und längere Regelstudienzeit: in welchem Berufsfeld (Master, Diplom) in der freien Wirtschaft verdient man im Angestelltenverhältnis im Schnitt 90000 Euro im Jahr OHNE Karriereaufstieg und ohne Personalverantwortung?
(90000 Euro im Jahr entsprechen A14 in Bayern in Endstufe bei zwei Kindern und verheiratet, A14 ist Regelbeförderung) -
@Lamaison: Hast du nebenher den Magister gemacht?
-
Wenn wir dich nicht überzeugen, dann versuche du es bitte. @Lamaison: in welchem Berufsfeld verdienst du deiner Meinung nach über 70000 Euro als Angestellter brutto im Jahr im Schnitt OHNE Karriereaufstieg und ohne Personalverantwortung bei einer gleichzeitigen Regelstudienzeit von 7 Semestern?
-
Verstehe doch, es geht um die Regelstudienzeit in der Uni. In BY aktuell immer noch 7 Semester in GS. Dafür bekommst du keinen Master und kein Diplom. Und du darfst dich gehaltstechnisch halt dann auch nicht mit Leuten vergleichen, die ein Studium absolviert haben, das eine längere Regelstudienzeit voraussetzt.
-
@lamaison: der bayerische Beamte verdient geringfügig mehr als der in BW. Bei zwei Kindern und verheiratet laut https://oeffentlicher-dienst.i…stj=2019&stkl=3&r=0&zkf=2 64600, BW 64400, also exakt 200 Euro brutto weniger. Kein Grund, sich benachteiligt zu fühlen!
Na gut, der facto ist der Abstand größer, da wir hier keine Kostendämpfungspauschale haben. Und 70 Prozent Beihilfe. Bin mir jetzt nicht sicher, ob das in BW auch so ist?
-
@lamaison: Jetzt lies doch bitte mal genau. Der Angestellte in der freien Wirtschaft muss 76000 Euro verdienen, damit er netto das gleiche wie beim verheirateten Beamten mit zwei Kindern rausbekommt. Dies erklärt sich dadurch, dass er ganz andere Abzüge hat. Ich muss dir jetzt aber nicht das Sozialversicherungssystem erklären, oder?
-
@Magister 999: Steuerklasse 3, verheiratet na klar! Wie konnte mir nur der Fehler passieren? Ändert aber nix an meiner Rechnung. Ich hab's noch mal durchgerechnet. Ein GSGehalt in Bayern in Endstufe bei einem Beamten mit 2 Kindern und verheiratet entspricht einem Angestelltengehalt von über 76000 Euro im Jahr. Und das bei 7 Semestern Regelstudienzeit. BW liegt gehaltsmäßig geringfügig darunter.
Ich wiederhole mich: Man zeige mir den Job mit der Regelstudiendauer von 7 Semestern, in dem im Schnitt ohne Karriereaufstieg und ohne Personalverantwortung 76000 Euro im Jahr gezahlt werden. -
Wer wie viel Zeit für seine Aufsätze braucht, spielt für die Fragestellung des Threads ja nun keine Rolle.
-
Das Thema des Threads ist freie Wirtschaft vs. Lehramt. Da Lamaison sich nicht angemessen bezahlt fühlt, habe ich ein Grundschullehrergehalt als Vergleichsgröße genommen und dieses in Beziehung zur Bezahlung in der freien Wirtschaft gesetzt. Ich wollte hier nicht ausdrücken, dass GS auf jeden Fall nur A12 verdienen soll. Würde thematisch ja auch gar nicht zum Thread passen.
-
Nein, ich habe keine Personalverantwortung. Ich bin kein Vorgesetzter, leite kein Team, entscheide nicht über Erfolgsbeteiligungen und spreche auch nicht bei Einstellungen mit.
Und ja, wie schon öfter geschrieben, bin ich für A13 für alle Lehrer. Aber das ist eigentlich nicht Thema des Threads.
-
Ja, ich habe auch zwei Staatsexamen. Die Regelstudienzeit für GS beträgt in Bayern nur 7 Semester. Der Thread wollte freie Wirtschaft und Schule vergleichen. Mit 7 Semestern bekommst du an der Uni keinen Master und früher kein Diplom. Deswegen der Vergleich mit dem Bachelor.
-
Ich nehme einen Bachelor zum Vergleich, da GS in Bayern mit 7 Semestern Regelstudienzeit angesetzt ist und deswegen nicht mit einem Master vergleichbar ist.
-
@Lamaison: Das ist kein Rätsel, sondern das, was in Steuerklasse 1 mit allen Zuschlägen für Ehe und Kinder in Gehaltsendstufe zusammen kommt. Bitte rechne es gerne anhand Besoldungstabelle und üblichem Gehalts- bzw. Bruttonetto-Rechner selbst aus. PKV fällt kaum in Gewicht, da 70 Prozent Beihilfe in Bayern bei zwei Kindern. Der Angestellte hingegen bekommt halt keine Zuschläge für Kinder und hat hohe Abzüge für Sozialversicherung.
Und um 3000 Euro netto in Steuerklasse 5 minus PKV wie in deinem Fall heimzutragen, musst du mit einem Bachelorabschluss schon verdammt viel Glück haben. -
Lamaison, ich verstehe deine Verbitterung über die schlechte Bezahlung in A12 nicht. Ich hab dir das zwar schon mal ausgerechnet, mach das aber gerne noch mal.
Nehmen wir Kollegin XY aus Bayern. Sie ist verheiratet, 2 Kinder und Anfang 50, also mittlerweile in Gehaltsendstufe. Da sie für zwei Kinder Kindergeld bekommt, hat sie einen Beihilfeanspruch von 70 Prozent, bekommt Familienzuschlag und Ehezuschlag. Zudem Weihnachtsgeld. Da kommen nach Abzug PKV ca. 44000 netto im Jahr in Steuerklasse 1 raus. Um das gleiche in der freien Wirtschaft zu verdienen, müsste ein Jahresgehalt von über 76000 Euro her.
76000 Euro bei einem Job, der einem Bachelorstudium entspricht (7 Semester Regelstudienzeit), null Personalverantwortung verlangt, zudem keinerlei Reisebereitschaft? Für 76000 Euro im Jahr musst du den echt erst mal auftreiben! Hätte die Beamtin gar drei Kinder oder mehr, entspricht das dann übrigens schon einem Jahresgehalt von 80000 im Euro plus!Spinne das Ganze nochmal ein bisschen weiter. Kollegin XY wird ernsthaft krank und fällt sehr lange aus. Ändert an ihrer Gehaltssituation nix. Gehalt läuft erst mal weiter. Die Angestellte in der Wirtschaft bekommt nach 6 Wochen im besten Fall Krankengeld in Höhe von 105 Euro am Tag.
Werbung