Beiträge von gingergirl

    Wenn hier immer von Todeskombi gesprochen wird: Ich unterrichte seit fast 15 Jahren an einer Schule mit Studienseminar, an der Refs für Deutsch und Geschichte ausgebildet werden. Das Seminar ist gut vernetzt und wir verfolgen einigermaßen den weiteren Weg der Absolventen. Klar hat von denen über die Jahre nur ein (kleiner) Teil sofort eine Planstelle bekommen. Wer vom Rest weiterhin aber weiterhin als Lehrer arbeiten wollte, ist immer irgendwo untergekommen. Den taxifahrenden dauerarbeitslosen D/GLehrer halte ich für einen Mythos. Wer flexibel war, nicht absolut örtlich gebunden und nicht auf die ursprüngliche Schulart fixiert war, hat eine Anstellung gefunden.

    Ich kann als alternative Ballade noch von Chamisso "Der Bettler und sein Hund" empfehlen. "Der Bettler und sein Hund" kommt immer gut an, da die Ballade die Schüler doch überwiegend anspricht (viele haben ein Haustier). Außerdem ist das Thema aktuell: Armut und dabei Tier als einziger Bezug und Trost, Thema Hundesteuer für Obdachlose ...

    Da ich mehrere Brustkrebsfälle in der Familie habe, verbinde ich die Brustkrebsvorsorge wahrlich nicht mit Betatschen, sondern verstehe sie als lebenswichtige Untersuchung. Hauptsache, der Untersuchende ist kompetent und macht das sorgfältig, egal ob Mann oder Frau.

    Ich war jedenfalls heilfroh, dass ich in der Oberstufe endlich die Sportlehrerinnen mit Gymnastik und Tanz und ihrem Schwebebalken los war. Dafür Basketball, Badminton und Volleyball mit den Jungs, klasse!


    Aber ich hab auch kein Problem mit Gynäkologen, wahrscheinlich bin ich zu unsensibel...

    Wäre ich deine SL, würde ich als erstes fragen, ob es keine Termine außerhalb deiner Unterrichtszeiten gibt. Da diese angeboten werden, würde ich dich nicht befreien. Warum auch?
    Ich selbst hätte auch meinen Kollegen gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn die mich vertreten müssten, obwohl es einen Alternativtermin gibt bzw. das ganze LEG auch problemlos mit nur einem Elternteil abgewickelt werden könnte.

    Die Gemeinschaftsschulen haben keine Chance gegen die Gymnasien, da die Gymnasien als leistungsorientierte Schulart doch funktioniert.
    In BW hat das Schulsystem auch funktioniert, solange man sich am Leistungsprinzip orientiert hat. Ich habe vor etwas mehr als 20 Jahren Abitur an einem allgemeinbildenden Gymnasium gemacht. Ein Fünftel meiner Mitabiturienten waren Leute, die irgendwann zwischen Klasse 5 und 8 von der Realschule zu uns gelangt sind. Das Schulsystem war sehr durchlässig, der Wechsel eines leistungsstarken Schülers von der RS aufs GY in der Regel kein Problem, da auch dort an der RS hoher Anspruch gefahren wurde. Desweiteren haben viele weiteren meiner Altersgenossen nach der Mittleren Reife das Abitur an den Beruflichen Gymnasien erlangt.
    Heute ist von Leistungsorientierung an der Realschule keine Rede mehr. Da wird einfach jeder mitgenommen, das Niveau muss unterirdisch sein.
    Ich habe einen Freund, der in der DDR auf der POS war. Heute ist er Juraprofessor an einer renommierten Uni im Ausland. Er sagt, er habe sich in der Schule tierisch gelangweilt. Die einzigen Herausforderungen für ihn seien Zusatzangebote gewesen, staatliche Wettbewerbe in einzelnen Fächern. Und war es in der DDR nicht auch so, dass leistungsschwache Schüler einfach so die Schule nach Klasse 8 ohne Abschluss verlassen haben und in die Produktion geschickt wurden, damit sie nicht weiter stören?

    Die Kenia-Koalitionäre können sich ja mal in BW umschauen, wie man ein funktionierendes Schulsystem mit der Bildung von Gemeinschaftsschulen in den Graben fährt.
    Klingt jetzt aber zum Glück erst mal so, dass die Hürden so hoch liegen, dass die Zahl der Schulgründungen eher überschaubar sein wird. Scheint mir so, als ob die CDU das aussitzt.

    Ich vermisse ihn auch. Ich fand seine Beiträge immer interessant, da er aus der Sicht einer "Feld-Wald-und-Wiesenlehrerin mit den Fächern Geschichte und Deutsch" immer interessante Beiträge aus der unbekannten Berufsschulwelt gebracht hat. Wo finde ich den letzten Beitrag?

    @Lehramtsstudent: Träumen, schön und gut. Aber an dem Tag, an dem ich mich für das erste Semester Lehramt GY eingeschrieben habe, wusste ich doch, was finanziell maximal auf mich zukommt. Ich konnte mir das doch alles auf Heller und Pfennig ausrechnen. Dass es mit Oberschicht nix wird, ganz klar. Dass ich nie einen Dienstwagen mit AMGAusstattung fahren werde, war mir selbst mit 19 bewusst. Warum dann also nach oben schielen?
    Dafür läuft Gehalt halt auch IMMER weiter...

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