Beiträge von gingergirl

    Ich war in den 80er und 90er Jahren in der Schule. Historisch gesehen wohl mit die beste Zeit, eine Schule zu besuchen. Die Zeit der "schwarzen Pädagogik" war nach 1968 vorbei. Trotzdem waren man an Inhalten und Leistung orientiert. Ich habe meine Lehrer mehrheitlich als fachlich sehr fit und trotzdem als schülerorientiert erlebt. Wir haben viel diskutiert und eine breite Allgemeinbildung mitbekommen.

    Und auch ganz wichtig: es wurden noch nicht ständig neue pädagogisch-didaktische Säue über die Schulflure getrieben.

    In meinem Jahrgang am GY waren knapp über 40 Leute, also immer zwei kleine Klassen. Trotzdem hat sich damals kein Mensch Gedanken darüber gemacht, dass das zu wenig Schüler seien, man deswegen vorrangig auf steigende Anmeldezahlen schielt und das Handeln der Schule vorrangig auf deren Steigerung abstellt.

    Ich habe in meinem Ref einen guten Spruch mitbekommen. Ein Schulleiter an der Ausbildungsschule gab den Jungreferendaren mit: "Ein galoppierendes Pferd fängt man nur schlecht wieder ein." Er meinte damit, dass man gerade am Anfang eher verbindlich und klar im Ton sein sollte. Wenn man dann in der Klasse sieht, dass es läuft, könne man immer noch lockerer werden. Meine Erfahrung nach fast 20 Jahren gibt dem guten Mann Recht. Am Anfang nicht zu "nett" sein. Das sind doch annähernd erwachsene Schüler, die wollen ernst genommen werden. Eine Verbindung zwischen kurzem Kennenlernen und Unterricht z.B. über die Initialen halte ich für eine gute Idee.

    @Grünfink: Habt ihr so genaue Festlegungen über die Lehrerkonferenz beschlossen? Bei uns gibt es über Exen und deren Anzahl (zum Glück) keine genauen Absprachen. Setzt Lehrer und Schüler nur unnötig unter Druck, finde ich.

    Mal abgesehen davon, dass viele eh nur noch Kurzarbeiten schreiben und die in der Regel nachgeschrieben werden.

    Das steht in der GSO so nirgends, die Behauptung hält sich aber hartnäckig. In der GSO steht nur, dass du schriftliche und mündliche Noten machen musst. Es ist auch keine verbindliche Anzahl an Leistungsnachweisen vorgeschrieben und es steht auch nirgends, dass du von allen Schülern die gleiche Anzahl an Leistungsnachweisen erheben musst.

    Kinderkleidung muss nicht gebügelt sein. Deiner Tochter wird es egal sein, ob ihr TShirt eine Knitterfalte mehr hat. Die Zeit, die du dir dafür einsparst, verbringst du lieber mit ihr oder gehst Samstagabend mal in die Sauna.

    Im Moment kannst du nicht alle drei Rollen perfekt spielen: Mutter, Lehrerim in OBAS und Hausfrau. Also setze Proritäten und lasse das schleifen, was am leichtesten zu vernachlässigen ist.

    Ich sehe das wie Sissy. Die OBAS- Zeit ist eine besondere Zeit, in der in der Familie alle in einer überschaubaren Zeit an einem Strang ziehen müssen. Dafür wird deine Familie mit einem krisensicheren Job belohnt, der nach dem OBAS auch familienverträglich sein wird (gemeinsame Schulferien z.B.). Ich verstehe nicht, warum du dir wegen dem Kigaabholen so einen Kopf machst. Wenn dein Mann das hinbekommt, dann nimm doch wenigstens morgens ein wenig den Druck raus...

    Eiserne Regel übrigens: Kinderkleidung, Handtücher und Bettwäsche werden nicht gebügelt. Auch ich habe weithin bügelfreie Kleidungsstücke. Ach ja, und mein Mann bügelt seine Kleidung auch selbst...

    Sommertraum: Die hatten schon eine Klassenleitung. Gerade an kleinen Schulen ist es doch eh so, dass auch in der Sondermaßnahme von Anfang an eine Klassenleitung dabei ist, oder nicht? Funktioniert an einzügigen Schulen doch gar nicht anders?

    @Felis: Steht das irgendwo verbindlich, dass ihr alles zuhause kontrollieren müsst? So wie du das beschreibst, kenne ich das aus der 1. Klasse zumindest nicht. Bei meinem Kind werden die Hefte nicht eingesammelt. Die Schüler müssen die Hausaufgaben immer vor dem Unterricht vorzeigen (in der "Vorviertelstunde") und sie werden dann auf Vollständigkeit überprüft. Weitere Überprüfungen finden während des Unterrichts in Stillarbeitsphasen statt. Es sind aber auch nur 19 Kinder, vielleicht kommt man da dann doch irgendwie rum.

    "Der Schulrat erwartet": Der kann meiner Meinung nach viel erwarten😉

    Hmhh, Deputat deutlich zu senken erscheint mir jetzt keine Maßnahme zur Bekämpfung des Lehrermangels zu sein😉.

    Ich kenne einige Leute, die die Sondermaßnahme im Bereich MS, GS oder Förderschule machen. Die haben den Vergleich und können beide Systeme beurteilen. Die sagen, dass ihre insgesamte Belastung in Wochenarbeitsstunden deutlich weniger sei als vorher am GY, da weniger Vorbereitung und Korrekturen anfielen. Dafür seien sie im Unterricht selbst deutlich stärker belastet. Ein junger Kollege, der mit ursprünglich D/G GY jetzt an der MS ist, hat es so auf den Punkt gebracht: "Früher war die nervige Arbeit eher nach 13 Uhr, heute halt davor. Dafür habe ich nach 13 Uhr noch deutlich mehr vom Tag als früher am GY." Deswegen sehe ich die Unterschiede im Deputat zwischen den Schularten für gerechtfertigt an, A 13 für alle vorausgesetzt.

    Die Evaluation aussetzen, wäre ein Ansatzpunkt. Ich habe das völlig aus dem Blick verloren: War/ist die aktuell nicht eh ausgesetzt?

    Die Projektwoche braucht kein Mensch jetzt noch zusätzlich, da stimme ich zu.

    Zauberwald: Die Vorgabe, jede Stunde im Ref detailliert aufzuschreiben, kommt aber garantiert aber nicht aus dem Kultusministerium. Ich kenne das aus dem GY so, dass es in den Seminaren völlig unterschiedliche Vorgaben gibt. Bei den einen reicht es, einen groben Stoffverteilungsplan zu machen, bei den anderen sind detaillierte Verlaufspläne für alle Stunden vorgesehen.

    Die Maßnahmen sind übel, keine Frage. Ich frage mich aber ernsthaft, was in der aktuellen Situation eine sinnvolle Alternative in der Bekämpfung des Lehrermangels sein könnte? Hat jemand konstruktive Vorschläge?

    "Mappe" kenne ich noch.
    Ich war mit McNeill übrigens sehr zufrieden. Haben einen größeren gekauft, der stand stabil und das Innenleben war übersichtlich. Ich kann das nicht leiden, wenn die Schüler erstmal ewig in ihrem Ranzen rumkramen und null Übersicht haben. Außerdem hat er trotz großer Beanspruchung locker vier Jahre überstanden. Ich hätte für die Grunschulzeit keinen neuen kaufen wollen. Ich hab den auch gekauft, weil die Trinkflasche außen zum Einstecken ist. Kind 1 ist dann letztes Jahr in Klasse 5 auf Satch umgestiegen.
    Kind 2 (Erstklässler) hat aufgrund der guten Erfahrungen wieder einen McNeill bekommen.
    Die größte Herausforderung beim Ranzenkauf ist meiner Erfahrung nach eh die, das Kind von einem Dessin zu überzeugen, von dem man davon ausgehen kann, dass es auch nach 4 Jahren noch gefällt.

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