Beiträge von gingergirl

    Zitat

    Eine feste Stelle weiter weg anzunehmen kommt auch nicht in Frage - dahingehend bin ich absolut unflexibel, wobei sich immer ein Weg findet.


    Wenn du das ernsthaft so siehst, solltest du dir das mit dem LA-Studium noch mal überlegen. Dir wird einmal im Leben eine Planstelle angeboten, die kann aber wie schon geschrieben in Selb, in Weißenburg oder in Alzenau sein. Wenn man die nicht annimmt, dann wars das mit der Staatsstelle!
    Klar werden Kandidaten mit Familien bei der Vergabe bevorzugt, aber wenn wie schon geschrieben, die Stellensituation eben schlechter ist und mit deiner eh nicht gerade sehr günstigen Fächerkombi keine Stelle irgendwo in deiner Nähe frei wird, dann wird dir das Kumi keine Stelle backen ... und der nächste auf der Liste die Stelle in Weißenburg oder in Alzenau sehr gerne annehmen!

    Da du Familie und ein Haus hast, bist du, wie du schreibst, örtlich nicht sehr flexibel. Du musst dich aber darauf einstellen, dass es nicht so ungewöhnlich ist, dass du allein wegen des Refs zweimal und dann wegen der Planstelle noch einmal umziehen musst.
    In den letzten Jahren, als es relativ gut mit Stellen aussah, wurde vom Kumi durchaus Rücksicht auf Leute mit Familie genommen. Wenn es allerdings weniger Stellen gibt und du darüber hinaus eine "seltene" Fächerverbindung mit einem Fach wie Wirtschaft nimmst, gibt es in Bayern für das Ref halt nur eine begrenzte Zahl an Seminarschulen, an denen du dein Ref machen kannst. Wenn es keine in deiner Nähe hat, musst du umziehen, das Kumi wird für dich kein extra Seminar aus dem Boden stampfen:-)
    Nehmen wir mal an, du hast das Ref gut hinter dich gebracht, hast gute Noten und du bekommst eine der seltenen Planstellen. Allerdings gehen in deinem Jahrgang mit deiner Fächerverbindung aber nur 10 Lehrer in Ruhestand und somit werden nur 10 Stellen frei - die sind aber dummerweise in Alzenau, Selb, Nürnberg-Stadt, Nördlingen, Augsburg, Füssen, Kitzingen, Hirschaid, Weißenburg und Bad Windsheim - was machst du dann? Trägt deine Frau die möglichen vielen Umzüge oder Trennungen unter der Woche, falls sie in der Heimat bleibt, mit?

    Eine bescheidene Frage an dich hätte ich auch noch: Hast du dir schon mal überlegt, Berufsschullehramt zu machen? Ich glaube zwar, dass WIWi dort auch nicht gerade das gefragteste Fach ist, aber generell sind an der Berufsschule die Aussichten vergleichsweise gut. Und gerade bei deiner Berufserfahrung würde sich die Berufsschule doch anbieten...

    Das mit dem Ref-Verlängern stimmt. Eine Bekannte hat sich im Ref kompliziert den Knöchel gebrochen, musste deswegen um ein Schulhalbjahr verlängern. War doppelt blöd, weil sie das Seminar wechseln musste.
    Auch dass man erneut zum Amtsarzt musste, habe ich schon gehört. Mir hat damals aber der Amtsarzt bei der Gesundheitsprüfung vor dem Ref gesagt, dass die zweite Überprüfung auf Wunsch des Seminardirektors erfolgt.

    Wenn du aus Augsburg kommst, dann wäre vielleicht die Montessorischule etwas für deinen Bruder? Habe gerade mal gegoogelt und gesehen, dass es in Augsburg eine gibt. Anders als in der Waldorfschule ist das dort nicht so ideologisch aufgeladen und es wird der ganz normale staatliche Hauptschulabschluss vergeben. Vielleicht käme er ja auch gerade mit dem dortigen Konzept (selbstbestimmtes Lernen nach eigenem Tempo und nach Interessenslage) besser zurecht. So wie du es beschreibst, bringt ja wohl gerade Druck bei ihm nicht sehr viel.


    Was mir beim Durchlesen noch so eingefallen ist: Du schreibst, dass sich deine Eltern vor nicht langer Zeit getrennt haben. Bist du sicher, dass er das gut verkraftet hat? Bei manchen Kindern wirkt es nach außen so, als hätten sie das das Ganze wunderbar akzeptiert, in Wirklichkeit hängt ihnen die Trennung aber noch sehr nach, ohne dass sie es zeigen. Bei uns hier gibt es eine sehr gute Beratung für Alleinerziehende und Scheidungskinder, ist glaube ich von der Caritas. Vielleicht wäre das mal eine Anlaufstelle für Euch, die den ganzen Fall sich mal anschauen - bewusst ohne den Fokus auf die Lernschwierigkeiten zu legen?


    Hat dein Bruder Freunde? Wie sieht es mit seinem Selbstbewusstsein/Erfolgserlebnissen aus? Ich wohne in der Nähe von einem Pfadfinderlager und habe heute wie schon oft eine Gruppe von Kindern in seinem Alter auf dem Weg dorthin getroffen. Ist schon immer wieder erstaunlich wie stolz die immer sind und wie das Gruppenerlebnis die Kinder prägt. Vielleicht könnte er da auch mitmachen? Alternativ natürlich auch bei sonst einer Jugendgruppe (Kirche, BUND oder was auch immer...) Es klingt nämlich so, als wäre sein Selbstbewusstsein total am Boden...



    Du schreibst auch, dass autogenes Training ihn nur noch nervöser macht. Habt ihr mal den entgegengesetzten Weg versucht, ihn zum "Boxen" (oder irgendeinen anderen Sport, bei dem man sich völlig auspowert) geschickt?

    Ich habe es ja schon mal geschrieben - die wollen dich nicht durchfallen lassen und hätten es deswegen am liebsten, dieses Problem würde sich von selbst lösen lassen, d.h. du kündigst selbst.
    Du schreibst, dass du gerne mit Schülern umgehst, aber nicht weißt, ob das Hamsterrad Schule was für dich ist. Wenn du nur im entferntesten daran denkst, im pädagogischen Bereich zu bleiben, dann mach fertig! Den Abschluss, so schlecht er auch sein mag, kann dir dann keiner mehr nehmen. So lange du noch nicht durchgefallen bist, gibt es noch die Chance auf Bestehen.


    Ich kenne das mit dem Lampenfieber, wenn jemand in der Stunde ist, sehr gut. Ich war im Ref bei Besuch auch anfangs immer gehemmt, einfach nicht ich selbst und musste mir dann sonst was über meine "Lehrerpersönlichkeit" anhören. Mir hat geholfen, dass ich mir ganz viel Leute, die mich nicht beurteilt haben, ins Klassenzimmer geholt habe. So konnte ich allmählich besser mit Besuch umgehen. Hast du denn deine Lehrproben vorher bei deinen Mitrefis vorgespielt und anschließend durchgesprochen? Das würde ich bei der noch anstehenden auf jeden Fall noch machen! Scham und Verstecken ist genau der falsche Weg. Spiel die Stunden auch noch Oma/Tante/Nachbarin/Freunden/ wem auch immer vor. So wirst du ganz bestimmt lockerer.

    Wenn du es irgendwie auf die Reihe bekommst, würde ich weitermachen, denn dann läuft wenigstens noch für die nächste Zeit das Gehalt weiter, die Krankenversicherung ist abgesichert...
    So schnell wird sich nichts anderes auftun bzw. kannst du dich ja auch aus dem Referendariat heraus nach anderen Alternativen umtun.
    Dass dein Seminar dich zum Abbruch bewegen will, kann ich mir gut vorstellen. Die haben Skrupel, dich zum zweiten Mal durchfallen zu lassen. Wenn du "freiwillig" gehst, sind sie nicht an deinem Durchfallen "schuld".

    Mehr als der Amtsarzt machen allerdings viele privaten Versicherungen Schwierigkeiten mit Psychotherapien/Vorerkrankungen allgemein. Da du ja auch relativ spät einsteigst und evtl. noch hohe Aufschläge wegen der Psychotherapien in Kauf nehmen musst, könnte die private Krankenversicherung in deinem Fall recht teuer werden...

    @ scooby
    Die Problem an der viel zitierten Tatsache, dass in Bayern 43% der Hochschulzugangsberechtigungen nicht an Gymnasien erworben wird, ist aber, dass es sich dabei z.T. "nur" um den Erwerb der FAchhochschulreife handelt.
    Bei dieser Aussage wird leider nicht zwischen "Abitur" und "FAchhochschulreife" unterschieden. Meiner Erfahrung nach ist es gerade im ländlichen Raum immer noch sehr schwer und mit großen Mühen verbunden (ewig lange Fahrtzeiten!), nach einer guten mittleren Reife das Abitur - nicht die Fachhochschulreife! zu erwerben.

    Als Informatiklehrer solltest du hinsichtlich des Zeitaufwandes bitte noch beachten, dass du damit prädestiniert für den klasse Zusatzjob als Sytemadmin deiner Schule bist!
    Das bedeutet z.B., dass du für die Wartung der Computerräume zuständig bist, d.h. du hältst den aktuellen Betrieb am Laufen. Die Ausstattung ist aber so veraltet, dass ständig die Rechner abschmieren und du nur am Improvisieren bist. Ständig kommt ein Schüler an, der gerade wieder mal sein Passwort verschlampt hat. Schulung der Sekretärinnen an der neuen Zeugnissoftware - dein Ding. Nervende Sitzungen beim Sachaufwandträger über die Ausstattung des neuen Computerraum, der "nächstes Jahr aber dann bestimmt kommt", gehören auch zu deinen Aufgaben.
    Falls noch Zeichen und Wunder geschehen, und irgendwann wirklich mal neue Ausstattung kommt, verkabelst du die Dinger und installierst die Software.
    An deiner Schule gibt es irgendeinen üblen Cybermobbingfall, der Chef will die Eltern beruhigen und mal schnell einen Workshop für die betroffene Klasse abhalten. Klar, da kennt er auch schon einen kompetenten Kollegen:-)

    Ich habe eine Freundin, die als Deutsche nach ihrem Diplomstudiengang (DaF und Englisch) in Irland so eine Art Ref gemacht hat. Diesen Abschluss hat sie dann in Deutschland (BaWü) als Befähigung für das Lehramt anerkennen lassen. Ist durch die EU wohl möglich, aber nicht so bekannt. Sie musste einige Zeit (4 Wochen denke ich) an einem deutschen GY hospitieren, einige Lehrproben halten und wurde noch in Schulrecht - denke ich - geprüft.
    Meines Wissens nach hat sie jetzt die volle Lehrbefugnis für das Lehramt an GY, hat aber davon keinen Gebrauch gemacht, denn sie ist aus familiären Gründen in Irland geblieben. Erkundige dich doch mal, ob deine Schwägerin sich ihren Abschluss auch anerkennen lassen kann. In Frankreich hat man aber nur einb Fach, das könnte eher dagegen sprechen...

    War bei der Geburt meines Kindes 32, noch nicht auf Lebenszeit verbeamtet. Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich früher Kinder bekommen. Hätte nämlich gerne noch zwei, komme mir aber teilweise schon zu alt dafür vor!
    Also nicht zu lange warten...


    Hermine, drücke für den Endspurt die Daumen!

    Ich kann dir nur empfehlen, es so zu machen, wie alle meine Seminarkollegen auch: Ziehe notfalls in ein Kabuff in die Nähe deiner Schule und behalte die eigentliche Wohnung. Du wirst um jede Minute Zeit, die du am Tag mehr zur Verfügung hast, froh sein. Wenn man deine Fixkosten (400 Euro) anschaut, würde doch ein Zimmerchen rausspringen? Ich bin das erste halbe Jahr 50 km einfach gependelt (Zug ging um 6:33 :( ) und ich habe das nach einem halben Jahr aufgegeben, es ging einfach viel zu sehr an die Substanz. Was ich unterschätzt hatte, war die doch recht hohe Zahl an Abendterminen (Elternabend, Elternsprechtag, Schulkonzert, Weihnachtsfeier...). Da ist man einfach froh, wenn man nur noch ins nahe Bett sinken kann.


    Deine Fahrtkosten kannst du natürlich als Werbungskosten angeben, das bringt dir aber nicht viel, da du bei deinem niedrigen Einkommen eh fast keine Steuern bezahlst.

    Als Lehrerin in einem sehr ländlichen Gebiet in Franken (ich würde nie "Bayern" schreiben, aber das ist wohl eine andere Geschichte :-)), finde ich schon, dass einige Schüler einen ziemlich heftigen Dialekt sprechen und sich auch im Unterricht sehr schwer tun, sich wenigstens einer gewissen Umgangssprache zu bedienen, Hochdeutsch sprechen die wenigsten.


    Haben die Schüler aber erst mal Abitur und sind dann an einer "ausländischen" Universität gelandet, ist der Dialekt sehr schnell abgelegt. Deswegen mache ich mir auch keinen großen Kopf, die kommen da schon durch.


    Das ist im schwäbischen Raum, wo ich eigentlich herkomme, übrigens schon ganz anders. Da gilt schon der Spruch "Mir kennet älles, nur koi Hochdeutsch." Viele lernen es halt wirklich nie. Gilt übrigens auch für Lehrer.


    Ich hatte jede Menge Lehrer, die z.T. auch noch aktiv sind, die wirklich nur heftigstes Schwäbisch geredet haben und auch gar nicht anders konnten.

    Ich wollte hier niemanden angreifen und vor allem keinen Streit, weiß selbst, wie schnell das mit dem Stillen nicht klappen kann, vor allem wenn man schlecht unterstützt wird bzw. unsicher ist.


    Wollte nur den Voschlag, dann halt die Flasche zu geben, weil es eh "besser" sei und man dann auch mal den Vater nachts zum Kind schicken kann (ich überspitze jetzt ein bisschen :-), nicht so stehen lassen. Das ist eben nicht so. Die Flasche zu geben, ist halt niemals besser als Stillen.


    Außerdem finde ich schon, dass in einem Thread, in dem es um die Wiederaufnahme des Jobs 8 Wochen nach der Geburt geht, der Stillaspekt eine gewaltige Rolle spielt, der mir auf jeden Fall vor der Geburt meines Kindes so überhaupt nicht klar war.

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