Beiträge von gingergirl

    Es ist etwas weg vom Thema, aber ich frage mich auch, wieso bei Lehrerpaaren es nicht üblich ist, dass beide Teilzeit arbeiten. Ich kenne so viele, bei denen "Muddi" Teilzeit macht und "Vaddi" Vollzeit als Lehrer arbeitet. "Muddi" hetzt dann nach ihrer letzten Stunde aus der Schule um die Kleinen aus dem Kiga/Schule abzuholen, während "Vaddi" weiterhin das Lehrerzimmer unterhält oder an seiner dann oft doch vergeblichen "Karriere" im Schuldienst (haha) arbeitet.


    Mein Mann ist auch Lehrer und für uns beide ist Teilzeit perfekt, wir haben beide einen freien Tag, unser Sohn hat eine klasse Beziehung zum Papa, da der genauso viel Zeit mit ihm verbringt wie mit mir. Ich bin zufrieden, weil die ungeliebte Hausarbeit gerecht verteilt ist :) Und ehrlich gesagt, sind wir auch in der Schule entspannter, als wenn einer von uns beiden mit vollem Deputat buckeln würde.


    Ich habe bekannte Lehrerpaare schon oft angesprochen, warum sie denn nicht beide TZ arbeiten würden. Die Frauen antworten dann immer: "Für meinen Mann wäre das nix, der kann das nicht". Die Männer geben mir unter der Blume dann immer zu verstehen, dass sie das Schulleben dann doch einfacher finden als sich mit einem trotzenden Zweijährigen rumzuschlagen, außerdem könnten das die Kollegen ja komisch finden, wenn man TZ arbeitet. Nun ja.


    Ich habe übrigens mal in Frankreich ein Praktikum in einer Firma gemacht (IT-Bereich). Dort war gleich in der Nähe des Eingangs eine große Spielecke eingerichtet. Als ich verwundert fragte, wozu die da sei, wurde mir erklärt, dass die für für Kollegenkinder für Notfälle sei. Wenn die Tagesmutter krank sei oder die Krippe mal wieder bestreikt würde, nähme man das Kind einfach mit ins Büro. Tatsächlich habe ich dann auch erlebt, dass Kinder mit ins Büro genommen wurden. Die wurden dann abwechselnd von den Leuten dort in der Spielecke bespaßt. Interessanterweise waren es vor allem Väter, die ihre Kinder mitbrachten (in der Firma arbeiteten halt hauptsächlich Männer). Ich empfinde diese Lösung in Notfällen besser als die Schullösung! In Deutschland aber undenkbar. Die Französinnen arbeiten aber halt nicht nur "hobbymäßig", vielleicht liegt's daran.

    Hawkeye, die Refis am GY bekommen für ihren Einsatzschuldienst immer am letzten Schultag vor den Ferien Bescheid. Das gibt es bei euch an der RS so doch nicht mehr, dass man dümmstenfalls alle halbe Jahre den Ort wechselt.


    Ich würde mich auch an der Schule selbst umtun und vor Ort im Käsblatt eine Anzeige schalten. So hat die Wohnungssuche bei mir jedenfalls immer geklappt. Im ländlichen Raum bringen die Online-Anzeigen wohl nicht so viel. In Tourismusregionen sind wie von Hermine schon empfohlen die Touriinfos ebenfalls noch eine Option.

    So ein Mist, und da sind noch vor gar nicht langer Zeit an meiner Schule Lateinstunden über Monate ausgefallen, weil einfach keine Lehrer da waren.
    Schon in Thüringen die Schulen in der Nähe abgeklappert?
    Ansonsten würde ich an deiner Stunde dann evtl. noch Nachhilfe anbieten, da geben manche Leute mit dementsprechend Schotter z.T. ziemlich viel dafür aus. Und gute Nachhilfelehrer in Latein gibt es nicht allzu viele. Nachhilfe ist doch noch angenehmer, als was Ungelerntes zu machen...

    Hallo Friesin,
    jetzt habe ich mich nach ewig langer Zeit hier mal wieder eingeloggt, um dir zu antworten. Die Stellensituation hat sich in Bayern innerhalb kürzester Zeit wohl immens verschlechtert. An meiner Schule (Seminarschule) haben von 19 Refis in diesem Jahr 3 eine Stelle bekommen.


    Hast du dich schon mal in dem Bundesland umgetan, das nördlich von dir liegt? Ich weiß ungefähr, wo du wohnst, da gibt es doch einige Orte, die in fahrbarer Entfernung liegen (mittlerweile schnelle Verbindung durch die Autobahn). Die Referendare an meiner Schule sind zum großen Teil dabei, Bayern zu verlassen, da sie auf absehbare Zeit hier ihre Chancen sehr schlecht einschätzen.
    So ein Mist, ich habe dich hier als stille Mitleserin als kompetente Kollegin schätzen gelernt und ich verstehe nicht, warum dein Können nicht weiterhin geschätzt wird...

    Du musst bedenken, dass du am GY eben alle Klassen unterrichtest. Der Korrekturaufwand für eine Schulaufgabe in der 5. Klasse in Mathe oder von Exen in einer 7 Klasse in Natur und Technik ist natürlich schon geringer als der in der Oberstufe, egal ob jetzt an der FOS oder am GY.


    Korrekturen sind aber nicht alles - ich habe einen Bekannten, der als gelernter Gymnasiallehrer an der FOS/BOS arbeitet und damit sehr glücklich ist. Er schätzt den Vorbereitungsaufwand als geringer ein (weil man eben weniger Klassenstufen hat, hat man sehr schnell alle Klassen schon mal gehabt und kann dementsprechend auf alte Materialien zurückgreifen). Auch gibt es kaum disziplinäre Probleme (die Schüler haben halt die Pubertät schon hinter sich :) ) und man hat so gut wie nie Eltern, die "bei jedem Mist auf der Matte stehen".
    Für mich wäre es trotzdem nichts, ich mag gerade die Tatsache, dass ich Schüler von 10-19 Jahren unterrichte. Andere wiederum schätzen es, fast nur mit "erwachsenen" Schülern zu arbeiten. Wenn die FOS eine Option für dich ist, würde ich dir empfehlen, noch vor deiner Entscheidung dort mal zu hospitieren!

    Wenn du die Nachhilfe schon ehrenamtlich machst, würde ich gar kein Geld ausgeben, sondern mir Material aus dem Netz holen. Für Deutsch-Übungen sehr empfehlenswert halte ich http://www.mittelschulvorbereitung.ch/. Klasse Übungen zu den von dir angesprochenen Bereichen!
    Da es sich um eine Schweizer Seite handelt, wo ja kein "ß" existiert, muss man dieses aber gegebenenfalls ersetzen. Lohnt sich aber auf alle Fälle...

    Hat nicht direkt was mit den Abiklausuren zu tun, aber gestern habe ich im Radio einen Beitrag gehört, dass "Euro-Lena" - und damit zur Zeit wohl Deutschlands Vorzeigeabiturientin- in Oslo ihre erste Pressekonferenz auf Englisch abgehalten hat. Sie wurde gefragt, wie sie denn ihren (wohl gestrigen) Geburtstag feiern möchte. Ihre Antwort so sinngemäß: "Everyone becomes a party hat, that will be funny!"
    Und das wurde im Radio auch noch so humorfrei wiedergegeben...

    Zitat

    Wie neu ist diese Aussage denn? Jetzt nach der NRW Wahl?


    Ja, wurde letzte Woche vom Kultusminister verkündet, übrigens ohne Rücksprache mit dem Koalitionspartner FDP!


    Schüler dürfen noch nicht wählen, die Zahl der Familien mit Kindern nimmt stetig ab, während die Rentnerschar immer größer wird - ist doch klar, dass von den Politikern, erst mal an Bildung gespart wird und nicht an den Renten...

    Unser Schulklo ist fast 50 Jahre alt und seither nicht renoviert worden. Der Gestank da drin ist abartig. Es ist einfach ekelerregend, in meiner Schwangerschaft konnte ich den Raum nicht betreten, sonst hätte ich dauern k...... müssen.
    So habe ich ein Vermögen zum Bäcker um die Ecke getragen um dort die Toilette nutzen zu können. Meine Schule sollte jetzt eigentlich generalsaniert werden, wird wohl jetzt aber wieder nichts - kein Geld da. Solange dies so ist, finde ich Diskussionen um Sparen einfach lächerlich.


    Ach ja, in Bayern wird bereits gespart. Eigentlich sollten 1000 neue Lehrerstellen geschaffen werden - gestrichen!

    Zitat

    Mit so einem Kochrezeptschema konnte man noch durchkommen, als man die Abituraufgaben selber gestellt und selber geprüft hat. Wenn meine Schüler in der Prüfungssituation nicht in der Lage sind, flexibel auf wechselnde Operatoren zu reagieren, meine ich, dass ich als Lehrer etwas falsch gemacht habe.


    Bevor du mir unterstellst, dass ich meine Schüler nicht ordentlich aufs Abi vorbereite, sollte ich dir vielleicht mitteilen, dass es im bayerischen Abitur eigentlich keine "wechselnden Operatoren" gibt. Diese sind nämlich fast schon formelhaft und so gut wie immer gleich. Der Operator lautet immer ganz allgemein beispielsweise bei der Gedichtanalyse "Erschließen Sie das folgende Gedicht/die folgenden Gedichte". Danach folgt eine Zusatzfrage, die bisher so gut wie immer entweder hieß "...und erarbeiten Sie eine Interpretation, in der Sie auch auf epochen- und zeittypische Merkmale eingehen". Die zweite Möglichkeit sieht so aus, das Gedicht mit einem anderen Werk der Wahl (muss man im Kopf haben!) unter einem ganz bestimmten Motiv/Thema zu vergleichen, z.B. Schuld, Einsamkeit, Liebe...


    Wenn ich mit den Schülern nicht vorher en detail "kochrezepthaft" besprochen habe, was bei "erschließen" von ihnen verlangt wird, werden sie Schiffbruch erleiden.
    Ich muss auch noch erläuterm, dass bei uns im Abi theoretisch jedes Gedicht/jeder Dramenausschnitt/jeder Prosaausschnitt der deutschen Literatur drankommen kann, denn es gibt keinerlei Vorgaben oder Einschränkungen hinsichtlich des Prüfungsstoffes. Bei uns ist heißt es eben nicht "dieses Jahr ist dran: Woyzeck, Effi Briest und die Iphigenie".


    Wir machen in den zwei Jahren einen "Durchzieher" durch die Literaturgeschichte von der Klassik an bis heute und die Schüler müssen wirklich den ganzen Stoff beherrschen. Wir müssen also zu allen Epochen die wichtigsten Autoren, die historischen Hintergründe, die epochentypischen Merkmale usw. besprechen. Auch mit dem neuen G8-Abitur, bei dem Deutsch Pflicht für alle sein wird (ab 2011), wird dieses Vorgehen zumindest für die literarischen Aufgaben wohl auch so beibehalten.
    Die Themen sind manchmal sehr abgefahren, dieses Jahr war im Gk (!) ein Gedichtvergleich von zwei expressionistischen Gedichten dran (in Ordnung), ein Dramenausschnitt von E. Strittmatter (außer dass er "Der Laden" geschrieben hat, in der DDR wohl ziemlich groß war und in letzter Zeit wegen einer Nazigeschichte im Gerede war, weiß ich ehrlich gesagt auch nix über den;-)) und ein Ausschnitt aus dem "Marmorbild" (hätten wir in meinem jetzigen 11er-Kurs sogar gelesen gehabt, juhu, kommt aber nun nächstes Jahr nicht mehr dran, Mist!). Diie Aufgaben sind jetzt nur aus dem Kopf wiedergegeben, Abi war erst vor ein paar Tagen, habe nur mal kurz im Lehrerzimmer einen sehr kurzen Blick auf die Aufagben geworfen.
    Angesichts des Mörderprogramms und der Tatsache, dass der Operator immer gleich ist, halte ich es nicht für angebracht, mich mit den Operatoren aufzuhalten, sondern pauke lieber mit meinen 11ern Literaturgeschichte!

    Die Diskussion ist doch echt "akademisch". Bis zum Abitur habe ich mit meinem Deutschkurs doch bis zum Umfallen beispielsweise die Gedichtinterpretation geübt. Da ist es den Schülern dann im Abi schnurz, ob da als Operator steht "Interpretieren/Analysieren/Erschließen oder Basteln Sie aus dem Text einen Papierflieger :-)", solange sie auf der Prüfungsvorlage irgenwas Gedichtähnliches finden, wird dann halt das im Unterricht besprochene Erschließungsschma abgespult...

    Das sehe ich auch so. Herr Gurrath kann privat so viele Mädels sich um Stangen räkeln lassen und diese mit Tonnen von Kunstblut überschütten, aber ich würde nicht wollen, dass er meinen Sohn in Ethik unterrichtet.


    Finde außerdem, dass sich eine so doch wohl sehr zeitintensive Tätigkeit nicht mit dem Referendariat verträgt. Wundert mich eigentlich, dass ihm nicht daraus ein Strick gedreht wurde...

    Mein Sohn ist 18 Monate alt und ich arbeite mit halber Stelle. Ich müsste nicht arbeiten, das Geld, das mein Mann verdient, würde reichen. Aber ich würde es nur zu Hause nicht aushalten! Ich mache meinen Beruf sehr gerne, fühle mich an meiner Schule sehr wohl, mag meine Kollegen...
    Aber wahrscheinlich würde ich es anders sehen, wenn ich alleinerziehend wäre und 4 Kinder hätte - eine Aufgabe, die eigentlich schon für sich Herausforderung genug ist. Respekt!

    3200 Euro könnten hinkommen, aber nur, wenn du als Beamter nicht allzuviel für deine private Krankenversicherung bezahlst, die kann je nach Alter, Vorerkrankungen sehr heftig werden. Bedenke bitte, dass gegebenfalls auch deine Kinder und deine Frau, falls nicht selbst erwerbstätig oder in Elternzeit, eventuell privat krankenversichert werden müssen. Da kann unter dem Strich dann unter Umständen doch weniger rauskommen, als du jetzt vielleicht ahnst...

    Ich glaube auch, dass es ein Gesetz "es-verstößt gegen die Aufsichtspflicht, einen Schüler in Bayern vor die Tür zu werfen" nicht gibt. Und schon gar nicht in der GSO. Die Ausführungen zur Aufsichtspflicht sind darin ja sehr allgemein gehalten (habe gerade noch mal nachgelesen).


    Wenn man einen Schüler immer beaufsichtigen müsste, dann dürfte man auch keinen Schüler das Klassenbuch holen lassen, ihn ins Krankenzimmer lassen oder bei Kopfschmerzen auf den Pausenhof... Ich selbst habe bisher in einer einzigen Klasse Schüler "rausgeworfen". Das waren 11.Klässler, die ja in Freistunden sogar das Schulgelände selbstständig verlassen dürfen. Ich hatte dem Schüler aufgetragen, sich direkt neben die Tür zu stellen, die geöffnet war, so dass man den Unterricht verfolgen konnte. Was daran rechtlich nicht in Ordnung sein soll, erschließt sich mir nun wirklich nicht...


    Hawkeye: Laut GSO sind in Geschichte beispielsweise "mündliche und schriftliche Noten" zu erheben. Schriftliche Leistungsnachweise sind laut GSO "insbesondere Kurzarbeiten, Stegreifaufgaben, fachliche Lesitungstests und Praktikumsberichte." Da Praktikumsbericht und fachlicher Leistungstest für Geschichte wohl wegfallen, muss demzufolge also entweder eine Kurzarbeit oder eine Stegreifaufgabe geschrieben werden.

    @ Siaro: Wie gut kannst du denn Englisch? Warst du mal längere Zeit im englischsprachigen Ausland? Das Studium ist wahrlich kein Zuckerschlecken und mit Sprachkenntnissen, die man selbst vor langer Zeit an der Schule erworben hat, zumal wenn du zu einem Auslandsaufenthalt nicht bereit bist, wird das nix. An der Uni wird einem die Sprache selbst nämlich wenig vermittelt, deren nahezu fehlerfreie Beherrschung wird sozusagen vorausgesetzt...

    Siaro: In Ordnung, wenn du dich nicht absolut auf die sofortige Planstelle mit Arbeitsplatzgarantie in deiner Heimatgemeinde versteifst und notfalls hättest du ja noch deine gelernten Berufe in der Hinterhand. Ich wollte nur sichergehen, dass du dich mit Familie nicht auf ein Abenteuer einlässt und später sagst, man hätte dich nicht gewarnt :) Glaube ja immer noch, dass Berufschule eigentlich genau deins wäre...



    Was meinst du mit "echtes" Fach? Bei Englisch solltest du bedenken, dass auch bei den RS-lern ein längerer Auslandsaufenhalt eigentlich Pflicht sein sollte. Das ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, aber kann nur von Vorteil sein, wenn man eine Fremdsprache unterrichtet. Ich kenne mich mit RS nicht aus, aber du musst doch Wirtschaft nehmen, oder? Mit was kann Wirtschaft denn überhaupt kombiniert werden?
    Hawkeye, du müsstest das doch wissen?

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