Beiträge von gingergirl

    In Bayern gehst du als verbeamteter, verheirateter Gymnasiallehrer in Steuerklasse III in A14 (ist hier Regelbeförderung, wird hier wirklich jeder) in der Gehaltsendstufe mit 4500 Euro netto heim, 6000 Euro brutto. Falls Kinder vorhanden, kommt da der Familienzuschlag noch drauf. Das ist ein Gehalt, über das man nun wirklich nicht meckern kann und für das man sich in der freien Wirtschaft schon sehr strecken muss.

    keckks, hast du so einen deutschen Durchschnittskindergarten schon mal von Innen gesehen? Ich schon, jaaaaahrelange Muttererfahrung mit den unterschiedlichsten Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen. Und da muss ich sagen, dass in der Praxis kein Unterschied festzustellen ist. Beide machen die gleiche pädagogische Arbeit und führen z.B. auch Elterngespräche. Auf dem Papier macht die Erzieherin die Gruppenleitung, das war es aber auch schon.

    Habe ein Kind, das gerade den Übertritt hinter sich hat und finde deine Fragen hinsichtlich Schwellenwert und Folgefehler auch etwas befremdlich. Meine Güte, ich hab mir nun wirklich keinen Kopf darum gemacht, ob die Schwellenwerte bei den Proben durchgehend gleich sind (waren sie meinem Gefühl nach nicht, habe ich aber nicht weiter verfolgt). Auch am Gymnasium haben wir dahingehend doch keine verpflichtenden Vorgaben. Du kannst doch deine Punkteverteilung gestalten, wie du es gemäß deiner pädagogischen Verantwortung nach vertreten kannst.

    @Krabappel: Ja, ich meinte deine Vorurteile Bayern gegenüber und deinem ironischen Einwurf an Wollsocken, warum sie denn aus Bayern weggegangen sei.

    In Bayern kam die AfD bei der Europawahl auf 8 Prozent. Ist vergleichsweise wenig... Und hier bekommen tatsächlich sogar Förderschüler einen Ausbildungsplatz, wenn sie sich nicht ganz dumm anstellen. Als Gymnasiallehrer bekommst du in Bayern bundesweit das meiste Geld bei geringster Stundenverpflichtung. Mir fallen auf Anhieb 10 Kolleg*innen ein, die offen homosexuell sind. Interessiert weder Schüler noch Eltern. Ich bin nicht aus Bayern gebürtig, bin aber davon überzeugt, dass es sich hier besser lebt als in meinem Heimatbundesland mit seiner murksigen grünen Bildungspolitik. Krabappel, du hast zu viele Vorurteile, befürchte ich.

    Ich habe einen Sohn, 4. Klasse Grundschule. Was ich mit dem zwischen 13 und 16 Uhr mache? Die Frage ist doch, was mein Sohn in der Zeit macht... Also: Er isst zu Mittag, quatscht währenddessen mit Oma oder Eltern ( je nachdem, wo er isst), dann sind ab 14 Uhr Hausaufgaben dran. Danach hat er FREI. Je nach Wetterlage geht er los, mit dem Fahrrad Freunde treffen. Ball auf den Gepäckträger und los zum Bolzplatz. Er ist immer noch ein begeisterter Legobauer und baut große Szenerien mit seinen Steinen auf. Er malt auch sehr gerne und setzt sich dafür nachmittags hin. Eine Zeitlang ist er einmal die Woche dienstags zum Kunstverein zum Malkurs. Er lernt Trompete und geht da einmal die Woche hin. Dann haben sie einmal die Woche über die Grundschule musikalische Grundbildung nachmittags. Er hört auch gerne Hörspiele an, liest Comics. Darf begrenzt auf dem Tablet spielen. Manchmal geht er auch einfach in den Garten und schlägert mit seinem Bruder.
    Wäre er in der Mittagsbetreuung müsste er dort bis 16 Uhr bleiben. Ist Pflicht, immer an den gebuchten Tagen. Da kannst du Garten, Bolzplatz, Trompete und Malkurs vergessen. Und die Hausaufgaben wären unter 20 lärmenden Kindern garantiert nicht gut erledigt worden.

    https://www.realschulebayern.de/fileadmin/brn/…-16/151111d.pdf
    Die Gefährdungsbeurteilung muss der Schulleiter mit dir zusammen machen, muss protokolliert werden. Bei uns ist da auch der PR im Boot. Bestehe auf der Beurteilung und äußere deine Bedenken, dann ist ER in der Verantwortung. Er muss sicherstellen, dass du nicht mehr als 5kg hebst, dass du nicht Lärm ausgesetzt bist, dass du in keine bedrängende Situationen (Pausenaufsicht) kommst.

    Sich rückstufen lassen ist mit 64 aber doch echt Quatsch. Das würde doch bedeuten, dass man dann auch weniger Pension bekommt, da sich diese nach der Gehaltsstufe in den letzten beiden Dienstjahren richtet. Ich würde mich in dieser Situation dauerhaft krankschreiben lassen.

    1. Bayern
    2. Gymnasium
    3. Beamter
    4. Eingangsbesoldung: A13 4118 Euro. Als Gymnasiallehrer bekommt man nochmal 90 Euro drauf, nennt sich Strukturzulage.
    5. Unterrichtsverpflichtung: 23 Stunden
    6. Wochenarbeitszeit Beamte: 40 Stunden
    7. Anrechnungsstunden: vom Schulleiter verteilt, für Fachleiter größerer Fachschaften, eher nicht für Sammlungsleitungen
    8. Altersermäßigungen: mit 58 eine, mit 60 noch eine und mit 62 eine weitere
    9. Regelbeförderung auf A14
    10.Weihnachtsgeld: 65% eines Monatsgehalts, für jedes Kind 2,13 Euro pro Monat extra
    11. Familienzuschlag: 134 Euro verheiratet, ein Kind 250, 2. Kind 115 Euro drauf, jedes weitere 357 Euro drauf
    12. keine Kostendämpfungspauschale
    13. Möglichkeit der Altersteilzeit

    Falls es das noch nicht gibt, machen wir halt einen Thread dazu auf. Würde mich nämlich auch interessieren.
    Ich wohne in Bayern zum Glück in einer Gegend, in der die Lebenshaltungskosten niedrig sind. Grundstückspreise unter 50 Euro je qm, da wo ich wohne. Also, ich beschwere mich wahrlich nicht über mein Gehalt.

Werbung