Die Gemeinschaftsschulen haben keine Chance gegen die Gymnasien, da die Gymnasien als leistungsorientierte Schulart doch funktioniert.
In BW hat das Schulsystem auch funktioniert, solange man sich am Leistungsprinzip orientiert hat. Ich habe vor etwas mehr als 20 Jahren Abitur an einem allgemeinbildenden Gymnasium gemacht. Ein Fünftel meiner Mitabiturienten waren Leute, die irgendwann zwischen Klasse 5 und 8 von der Realschule zu uns gelangt sind. Das Schulsystem war sehr durchlässig, der Wechsel eines leistungsstarken Schülers von der RS aufs GY in der Regel kein Problem, da auch dort an der RS hoher Anspruch gefahren wurde. Desweiteren haben viele weiteren meiner Altersgenossen nach der Mittleren Reife das Abitur an den Beruflichen Gymnasien erlangt.
Heute ist von Leistungsorientierung an der Realschule keine Rede mehr. Da wird einfach jeder mitgenommen, das Niveau muss unterirdisch sein.
Ich habe einen Freund, der in der DDR auf der POS war. Heute ist er Juraprofessor an einer renommierten Uni im Ausland. Er sagt, er habe sich in der Schule tierisch gelangweilt. Die einzigen Herausforderungen für ihn seien Zusatzangebote gewesen, staatliche Wettbewerbe in einzelnen Fächern. Und war es in der DDR nicht auch so, dass leistungsschwache Schüler einfach so die Schule nach Klasse 8 ohne Abschluss verlassen haben und in die Produktion geschickt wurden, damit sie nicht weiter stören?