Danke für eure Antworten!
Das Leben geht ja dem Himmel sei Dank auch nach der 6 weiter (und nach der 1 ist vor der 1 )...
Zwei Mädels haben unter Anleitung einer dritten (mathebegabten) Freundin die ganze Arbeit durchgerechnet und so kann ich berichten, was genau daneben ging: Rechnen mit vermischten Zahlen und unechten Brüchen unter Anwendung der entsprechenden Vereinfachungsgesetze, einfachere Gleichungen in Form von Textaufgaben - das Aufgabenblatt war handschriftlich verfertigt und nicht ganz übersichtlich, mehrere verschiedene Aufgabenblöcke für verschiedene Gruppen, einiges vom Lehrer auf dem Aufgabenblatt war durchgestrichen, ausge"ixt". Aber der Aufbau von den leichteren Aufgaben hin zu den Textaufgaben war erkennbar.
Die ersten drei Aufgaben waren richtig gerechnet und dann, unerklärlich für mich, wurde alles falsch. Alles.
Formale, reproduzierbare Rechenwege, die zu Hause am Schreibtisch kein Problem waren und sind.
Die Textaufgabe hat das gute Rechnermädel 15 Minuten beschäftigt, die beiden anderen Freundinnen hätten sie nicht geschafft. Ich muss zu meiner Schande (?) gestehen, ich habe ca 35 Minuten gebraucht und ihren komplizierten Rechenweg nicht verstanden. Ihre Mutter (prom. Mathematikerin an der Uni) hat ca 20 Minuten gebraucht, mein Mann ungf. 30 (er ist habilitierter Naturwissenschaftler an der Uni...) - ein lustiges Treffen, viel Gelächter, viel Weißwein und gute Laune - über einer Quintanerarbeit!
Im Vergleich läuft JEDE Mathearbeit so: Die ersten zwei, drei, vier Aufgaben sind richtig, der Rest ist KOMPLETT FALSCH. Und das, obwohl die gleichen Aufgaben einen Tag vorher zu bewältigen sind. Auch in einer simulierten Stressatmosphäre. (Als Klavierspielerin mit Vorspielpraxis ist meine Tochter sowieso ziemlich stressresistent!)
Es geht hier allerdings wirklich um die einfacheren Sachen, der Matheunterricht ist sehr anspruchsvoll, nach oben hin orientiert, und "Spitzennoten" sind bei ihren allgemeinen Schwierigkeiten nicht zu erwarten. Gestern habe ich nochmal den Diagnosebogen des LRZ in Berlin durchgeschaut und einige der benannten Schwierigkeiten treffen auf meine Tochter schon zu, auch wenn sie die berüchtigte "Kapitänsaufgabe" als Unsinn erkennen würde - in Textaufgaben bewegt sie sich eher "schlingernd wie bei hohem Seegang".
Heute habe ich einen Termin bei dem damaligen Schulpsychologen und ich möchte seine damaligen Aussagen ("... das wird schon... Diagnosen sind so stigmatisierend...etc.") noch einmal mit der jetzigen Situation vergleichen können, um eventuell weitere Schritte in Angriff zu nehmen.
Mathe soll nicht die ganze Schulzeit vergiften - das Lernen=Leben soll weiterhin Freude bereiten!
Vielen Dank für euer Mitlesen, euer Mitdenken und eure Anteilnahme, dank besonders an Remus, leicht provozierend hat er mich nämllich zu dem Telefongespräch mit dem Schulpsychologen "gedrängt". Natürlich muss man Schwierigkeiten KLAR BENENNEN können, bevor man sie "angreift"...
Hermine und Wolkenstein, ihr seid wirklich lieb und habt mich wieder aufgebaut - danke!
Mit musikalischen Grüssen, Musikatze