Beiträge von klöni

    Liebe Referendare,


    ich habe eine Frage an euch:


    zusammen mit einem Kollegen betreue ich seit geraumer Zeit eine Referendarin, die sich als sehr fähig herausgestellt hat. Es gibt da eigentlich kaum etwas zu bemängeln.


    Jetzt habe ich von meinem Kollegen erfahren, dass die Ref sich hinter seinem Rücken bei anderen Kollegen über ihn und seine Betreuung beschwert hätte, ihm gegenüber jedoch nichts geäußert hat. Er wollte von mir wissen, ob ich ähnliches von ihr gehört hätte bzw. wie ich mit ihr so zurechtkomme.


    Bislang hatte ich keinerlei Probleme, musste aber zugeben, dass die Ref mir gegenüber ebenfalls über mehrere Kollegen, Fachleiter, etc. "gelästert" hat. Ich hatte es erst einmal hingenommen, mit dem leisen Hintergedanken: "Na, wer weiß, was sie so über mich erzählt..."


    Nun ja, jetzt hat sich die Lage wohl so zugespitzt zwischen den beiden, dass kaum noch kommuniziert wird. Ich fühle mich zwischen den Stühlen sitzend, und habe den Eindruck, ich werde von beiden indirekt bedrängt, Position zu beziehen.


    Ich denke, die Angelegenheit mit dem "Hintenrum reden" sollte schon irgendwie mal thematisiert werden. Ich vermute, sie hat noch nicht ganz realisiert, dass so ein Verhalten am Arbeitsplatz wenig professionell ist und schnell mal nach hinten losgehen kann...


    Meine Frage: Wie würdet ihr als Refs darauf reagieren, wenn ihr von eurer oder eurem Mentor - dem ihr bislang immer versichert habt, dass die Zusammenarbeit sehr gut verläuft - auf diese Angelegenheit angesprochen werdet.


    Vielleicht auch an alle anderen, die hier mitlesen: Sollte ich mich da einklinken? Wie sollte ich das Problem (ich weiß ja, dass sie gerne mal bei anderen die Schuld sucht und diejenigen, denen sie ihr Leid klagt, gerne in den Himmel lobt) ansprechen?


    Viele Grüße!


    Etwas zwiegespalten,


    Klöni

    Hallo Kiray,


    soviel ich weiß, finden in Rheinland Pfalz und Hamburg bereits im Februar die schriftlichen Abiprüfungen statt.
    -> Korrigiert wird dann in den 2 Wochen Ferien im März


    Wann korrigierst du deine?

    Puh, na das war eine Freude!


    Keine einzige Drittkorrektur auf 21 Arbeiten. Jetzt weiß ich wenigstens, dass es in meinem Bundesland mindestens eine Lehrkraft gibt, die ähnlich wie ich korrigiert. Ist bei den neuen Abi-Korrekturrichtlinien (kein FQ mehr), Abwertung der sprachlichen Leistung, gar nicht so selbstverständlich.


    Erstaunlich fand ich meine Reaktion auf die Nachricht: Ein reinster Jubelschrei im Büro des stv. SL. Als hätte ich bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille geholt...


    Schon merkwürdig!


    Anyway, ein schönes, sonniges Wochenende wünscht


    klöni

    Hallo alle:


    ja, in meinem BL werden die Zweitkorrekturen tatsächlich extern und anonym durchgeführt. Gibt es eine Differenz von mehr als 3 Punkten, dann wird die Arbeit von einem Drittkorrektor (wenn's geht, dann SL-Mitglied) an der Ausgangsschule erneut bewertet.


    klöni

    Hallo zusammen,


    mich würde interessieren, wieviele Drittkorrekturen im Schnitt bei euren Erstkorrekturen anfallen? Wie hoch ist in etwa die Punktedifferenz?


    Ich hatte bislang immer so etwa eine Drittkorrektur auf etwa 8-10 Arbeiten (Englisch).


    Dieses Jahr befürchte ich relativ viele Drittkorrekturen, mit Zweitkorrekturen, die deutlich niedriger punkten als meine Erstkorrektur.


    Wo würdet ihr eine Art "Schmerzgrenze" bei der Anzahl der Arbeiten ansetzen? Ich sage deshalb "Schmerz", weil die Drittkorrekturen ja durchaus einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Kollegen bedeuten. Unsere SL-Mitglieder, die hierfür herangezogen werden, rümpfen da gerne mal die Nase angesichts solch mangelnder "Beurteilungskompetenz".


    Viele Grüße
    klöni

    Hallo Steffi,


    zur peer evaluation was schriftliche Erzeugnisse angeht, arbeite ich mit einer Seite aus Wolfgang Matthes' "Unterrichtsmethoden" (Titel weiß ich grad nicht so genau - es ist dieses Standardwerk). Die Schüler bekommen die Seite für den Englischunterricht. Im Unterricht Geschriebenes lasse ich zu 95% peer evaluaten.

    Hallo Dalyna et.al.:


    Danke für die Hinweise. Ich habe beim Lesen der Beiträge den Eindruck gewonnen, dass der Nutzen einer solchen Gruppe nicht ganz gesehen wird. Es ist also eine weitere Laber-Veranstaltung ohne spürbares Ergebnis, während sich zu Hause die Klausuren, etc. stapeln, oder täusche ich mich da?


    Ich werde es trotzdem versuchen, die 10-12 Leutchen zusammenzubringen. Bei uns gibt es eigentlich nur Kommunikation zwischen Tür und Angel bzw. zwischen Klo und Waschbecken. Die für mich schönsten Gespräche am Arbeitsplatz führe ich inzwischen in der langen Schlange, die sich in den Pausen vor dem Damenklo bildet. Da hat frau mal ein paar Minuten Zeit zu plauschen.


    Anyway, über weitere Anmerkungen zum Thema Supervision würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße


    klöni

    Zitat

    Inwieweit nämlich das wirklich privat bleibt und nicht die Runde im Kollegium macht, ist fraglich. Kommt natürlich auf die Leute an,


    Klar, kann deine Einwände verstehen. Denke, es ist v.a. eine Frage des Vertrauens, das sich im Láufe der ARbeit miteinander entwickelt. Auch das kann ja schon Ziel der Supervisionsarbeit sein, nämlich eine Form der Vertrauenskultur im Kleinen zu schaffen, wo vorher in einem Kollegium nur Misstrauen und Gleichgültigkeit vorherrschten.


    Es gibt da durchaus einen kleinen Kreis an Kollegen an meiner Schule, mit denen ich mir das sehr gut vorstellen könnte. Ich erhoffe mir auch ein sich unterstützendes Gegengewicht zu gewissen anderen Tendenzen und Umgangsformen innerhalb meines Kollegiums zu schaffen.


    Hat irgendwer vielleicht schon gute ERfahrungen mit Supervisionsgruppen gemacht?

    Hallo Leute,


    ich will versuchen, bei uns an der Schule eine Supervisionsgruppe einzurichten. Habe schon einige interessierte Kollegen an meiner Seite.


    Meine Fragen:


    1) Was ist bei der Organisation im Vorfelde zu beachten? (Habe z.B. schon gehört, dass man das Thema gaaaaanz vorsichtig bei der SL vortragen soll)


    2) Wie sieht der Ablauf, Kosten, etc. aus?


    3) Welche Erfahrungen habt ihr mit Supervisionsgruppen, v.a. solchen, die nur aus Kollegen EINER Schule bestehen, gemacht?


    4) Wo könnten Probleme auftreten?


    Ich kenne die Verantwortliche bei der Behörde und habe ihr bereits gemailt.


    In Erwartung eurer schnelleren Antworten.


    Klöni

    @#Timm:


    Zitat

    Also den Nutzen aus diesem enormen Aufwand sehe ich nicht. Ich gebe - so die Schüler nicht Zwischeninfos fordern - auch zweimal im Jahr die mündlichen Noten bekannt. Das läuft folgendermaßen ab: Jeder Schüler gibt einen Zettel mit seiner persönlichen Einschätzung ab. Allen, die ich mündlich schlechter eingeschätzt habe, biete ich ein Gespräch an (übrigens bewerte ich im Schnitt 30% besser, etwas mehr als 50% gleich wie die eigene Einschätzung). Einige Schüler akzeptieren meine Einschätzung; im Endeffekt führe ich pro Klasse rund zwei Gespräche.


    Guter Tipp, werde ich zukünftig mal in der Mittelstufe ausprobieren. Für die Oberstufe bevorzuge ich tatsächlich die Einzelgespräche, da ich mir dann gleichzeitig auch ein Feedback zum Unterricht einhole, mit den Schülern ein bisschen plaudere über Zukunftspläne, NCs, etc.


    Zitat

    Für situative Analysen oder für erfolgreiche Gesprächsführung (Stichwort Transaktionsanalyse)sind Erkenntnisse aus der Psychologie durchaus hilfreich. Allerdings gehören dazu fundierte Fortbildungen oder zumindest tiefer gehendes Literaturstudium.


    Transaktionsanalyse war das A und O meiner Ref-Ausbildung. Wir haben eigentlich zu 60% entsprechende Rollenspiele im Seminar durchgeführt. Ich bereue keine Stunde. Die Erkenntnisse helfen mir wirklich sehr, in Krisensituationen einen coolen Kopf zu behalten.


    Zitat

    Ich sehe nämlich viel eher das Problem, dass viele Jugendliche von zuhause keine ausreichende Frustrationstoleranz mitbringen.


    Interessante These. Harmoniebedürftige Eltern, die es sich mit ihren Kiddies nicht verscherzen wollen, überlassen die Erziehungsarbeit der Schule.

    meike:


    Deine Vorgehensweise praktiziere ich größtenteils ebenso. In diesem Semester teile ich die Kursnoten so früh mit, damit die SuS genügend Zeit haben, bis zur Notenkonferenz noch etwas zu verändern.


    Ich denke trotzdem, es gibt durchaus auch beratungsresistente Schüler. Da kann ich noch soviel argumentieren, informieren, hinweisen, empathisch beraten, sie werden die Note als einen persönlichen Affront werten, sich ungerecht behandelt fühlen. Es ist ein schwindend kleiner Teil der Schülerschaft, aber dieses Phänomen interessiert mich halt.


    Während diesen Diskussionen bleibe ich zwar ruhig, aber sie lassen mich nicht kalt. Hier wünschte ich mir mehr Souveränität, um mich nicht von diesen Dramen emotional vereinnahmen zu lassen.


    Deshalb meine Frage: Wenn ihr bemerkt, ihr bleibt zwar in der Auseinandersetzung ruhig, aber seid bereits emotional betroffen, wie geht ihr damit um?

    row-k:


    Zitat

    Psychologie - was für ein furchteinflößendes Wort viele dahinter auch vermuten - ist die Lehre über das "Seelenleben". Auch wenn man kein Psychologe ist, können "laienpsychologische" Erklärungsversuche doch schon 'mal helfen, "ruhig zu bleiben" und lockerer zu reagieren.


    Sehe ich auch so. Es reicht mir einfach nicht, nur zu sagen: "Die hat 'nen Knall."

    Hi Folks:


    erst einmal vielen Dank für eure Gedanken. Ich dachte, ich gehe die Auseinandersetzung mit diesem Thema zur Abwechslung mehr rational und weniger emotional an. Deshalb die Theorie zur Übertragung.


    Bolzbold:

    Zitat

    Ist es denkbar, dass Du aufgrund Deiner individuellen Auseinandersetzung mit der Thematik diese jetzt auf die Schülerin projizierst ?


    Ja, gut möglich. Meine Reflexion über individuelle Projektionen / Gegenübertragungen, hat mir schon viele Einsichten erbracht. Ebenfalls gut möglich, dass ich mich hier als Hobbypsychologin versuche. Habe das menschliche Bedürfnis, zu verstehen.


    Zitat

    Sie will eine 1, haben und kriegt sie nicht. Statt einer Übertragung könnte auch schlicht eine Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung die Ursache sein - so wie in den meisten Fällen, in denen Schüler mit einer Note nicht einverstanden sind.


    M.E. kann die Diskrepanz zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung zwei Ursachen haben. 1) die Bewertungskriterien sind auf beiden Seiten nicht identisch, da evtl. nicht transparent genug gemacht worden (sachliche Diskussion) 2) aufgrund eines unbewussten Wunsches nach "Übertragung" wird die Diskrepanz "künstlich" hergestellt. (Die "Sache" wird zum Schein diskutiert. Es geht mehr um das Drama der Auseinandersetzung selbst).


    Zitat

    In dem Moment, Klöni, wo Du psychologische Ursachen hinter bestimmten heftigen, emotionalen Reaktionen von Schülern vermutest, begibst Du Dich auf gefährliches Terrain, weil Du eben keine Expertin in dem Gebiet bist und Du auch bei für Dich plausibel klingenden laienpsychologischen Annahmen dann ggf. entsprechend falsch reagieren könntest.


    Danke für die Einschätzung. Kann mich aber nur schwerlich in dieser -m.E. etwas eindimensionalen - Deutung wiederfinden. Emotionale Reaktionen haben nun einmal psychologische Ursachen. Gefährlich ist dieses Terrain (um dein aus dem Militärjargon geliehenes Bild zu verwenden) nur dann, wenn man sich eben NICHT mit diesen Phänomenen auseinandersetzt. Da kann man sich mit einer routiniert-pädagogische Standardhandlung schnell mal in einem zwischenmenschlichen Minenfeld verirren.


    Zitat

    Warum kannst Du den emotionalen Ausbruch der Schülerin nicht schlicht als das nehmen, was er war?


    Es ist seit 2 Jahren immer wieder dieselbe Reaktion. Sie ist meine Tutandin und da interessieren mich die Ursachen für emotionale Reaktionen durchaus. Andere Kollegen beobachten ähnliche Reaktionen, bezeichnen sie als "schwierige" Schülerin. Ich fühle mich verantwortlich, herauszufinden, was wirklich hinter diesem Verhalten liegt. Nenne es "menschliche Neugierde".


    Grüße
    klöni

    Hallo Zusammen,


    2x im Jahr bespreche ich mit etwa 200 Schülern die mündlichen Noten in Einzelgesprächen. Diese Woche ist es wieder soweit.


    Heute gab es - wie in den Jahren zuvor - bei einer Schülerin der Oberstufe Tränen. Sie pokert hoch, will eine 1, ich muss sie enttäuschen. Resultat: ;( und X(. Das Gespräch dauerte letztendlich fast 15 Minuten.


    Meine Reaktion: *panic* und *jetztbloßruhigbleiben*


    Es gibt bestimmt Kollegen, die mit solchen Konfliktgesprächen innerlich souverän umgehen können. Zu denen gehöre ich (noch?) nicht.


    In diesem Jahr habe ich allerdings eine weitere Nuance in dem Beziehungsmuster zwischen mir und der Schülerin gespürt, die ich kurz mit dem Begriff "Übertragung" bezeichnen würde. (Ich habe mich in den letzten Monaten ziemlich intensiv mit diesem zwischenmenschlichen Phänomen beschäftigt).


    Übertragung - wikipedia


    Zitat

    Der Begriff der Übertragung stammt aus der Tiefenpsychologie, insbesondere der Psychoanalyse. Er bezeichnet dort den Vorgang, dass ein Mensch alte – oftmals verdrängte – Gefühle, Affekte, Erwartungen (insbesondere Rollenerwartungen), Wünsche und Befürchtungen aus der Kindheit unbewusst auf neue soziale Beziehungen überträgt und reaktiviert. Ursprünglich können diese Gefühle auf die Eltern oder Geschwister bezogen gewesen sein, bleiben aber auch nach der Ablösung aus dem Elternhaus in der Psyche präsent und wirken dort weiter. Dieser Vorgang ist zunächst weitestgehend normal und weit verbreitet, kann aber, wenn die übertragenen Gefühle sich gegenüber tatsächlichen gegenwärtigen Beziehungen als nicht angemessen erweisen, zu erheblichen Problemen und Spannungen führen.


    Bei der o.g. Schülerin hatte ich zum ersten Mal so überdeutlich den Eindruck, dass es im Grunde gar nicht um die Note selbst geht, sondern um eine "Übertragungsreaktion". Ich hatte den Eindruck, sie konstruiert diese Konfliktsituationen, um an mir und mit mir ihren inneren Konflikt "abzuarbeiten". Sie fordert eine super Note - m.E. weiß sie unbewusst eigentlich, dass sie die nicht verdient, und MUSS somit enttäuscht werden. Dies bietet ihr die Gelegenheit, ihren Ärger, Frust und Traurigkeit (whatever) mit mir zu reinszenieren.


    Diese Einsicht hat mir erst einmal geholfen, tatsächlich ruhig zu bleiben und nichts persönlich zu nehmen, was ich mir da anhören musste. Dennoch war ich auch hilflos, weil ich nicht wusste, wie ich jetzt mit dieser Situation umgehen soll.


    Ganz deutlich sind solche Reaktionen ja bei Pubertierenden, die jemanden brauchen, an dem sie sich ab und an ihre Hörner abstoßen können. Damit habe ich auch keine Probleme.


    Schwierigkeiten macht es mir bei erwachsenen Schülern, bei denen es ja um die Abinote geht. Dem emotionalen Drama, das von diesen Schülern kreiert wird, kann ich mich nur schwer entziehen, es wirkt fast bedrohlich auf mich, da es eben NICHT von Jugendlichen sondern Erwachsenen kommt.


    Kurz und gut: Wie geht ihr mit solchen "Übertragungsreaktionen" um, d.h. wenn ihr ganz klar spürt, es geht den Schülern/Eltern nicht um die Sache selbst, sondern darum, ein "persönliches Drama" mit euch durchzuspielen, in der Hoffnung, dass ihr mit sogenannten "Gegenübertragungsgefühlen" (seien es Scham, Angst, etc) reagiert und sie somit einen Triumph davontragen können?


    Hoffe, mich einigermaßen verständlich gemacht zu haben, und dass dieses Thema nicht allzu esoterisch anmutet.


    Viele Grüße
    klöni

    Zitat

    Zitat Schlauby: "mindestens zwei Klassenreisen müssen schon sein", "Eltern wollen höflicher begrüßt werden", "mehr Feste", etc.


    Unser ehemaliger Schulleiter erwiderte auf solche unverschämten Forderungen meist mit der allerfreundlichsten Stimme: "Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-Was, Frau XY!" Dann war Ruhe, Mutti ist hochrot abgezogen.


    Kürzlich kam ich in unser Lehrerzimmer und dort stand eine Frau, Ende 50, die ich vorher nie gesehen hatte. Erst dachte ich, es handele sich um eine neue Kollegin, wollte mich schon vorstellen, höflich wie ich bin.


    Ich habe diesen Gedanken schnellstens begraben, als ich merkte, welchen Wirbel sie um sich und einen Kollegen machte. Es ging um einen runden (60) Geburtstag, und sie hatte eine Torte dabei für den Kollegen, dem die ganze Sache sichtlich unangenehm war. Sie hielt eine Rede, gestikulierte dabei wild, und verhielt sich wie die stellvertretende Schulleitung, mit einem anmaßend manierierten und extrem lauten Tonfall, nach dem Motto: "Guckt mal alle her, ich bin sehr wichtig!"


    Ich erkundigte mich bei einem Kollegen, wer diese Person sei und erfuhr, dass es sich um eine Mutter handle, deren jüngstes Kind vor etwa 8 Jahren die Schule verlassen habe. Sie war damals im Elternrat. Dennoch könne diese Mutter auch heute noch nicht ablassen und muss sich regelmäßig im Kreise der Kollegen aufspielen. Welches Defizit die damit kompensiert, weiß ich nicht. Ich fand's nur ziemlich grotesk und peinlich. Hat die nichts besseres zu tun, mein Gott???


    Grüße
    klöni

Werbung