und noch was: welcher alleinstehende Mann würde denn jemals gefragt werden, ob seine gegenwärtige "Lebensform" ein vorbildliches Rollenbild für seine Schüler abgibt? (reg auf... X()
Beiträge von klöni
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Zitat
Noch dazu geht mir die Bemerkung eines Ausbilders im Referendariat nicht aus dem Sinn, dass ich in dieser Lebensform für meine Schüler keine Identifikationsfigur wäre.
Damals hatte ich noch einen Freund, der Ausbilder meinte aber, dass ich als kinderlose und unverheiratete Frau in meinem Alter für die Schüler (Berufsschule) eine nicht einzuordnende Person sei, vor allem auch keine mütterliche Rolle einnehmen könnte.Das hat mir wirklich einen Schauer über den Rücken getrieben! Da hat jemand in seiner Machtposition versucht, dir Schuldgefühle einzureden, da du seine (extrem konservativen) Erwartungen und Wünsche an junge Frauen nicht zu erfüllen bereit bist. Trotzdem scheinst du dir den stinkenden, alten Schuh angezogen zu haben, vermutlich weil er einen wunden Punkt bei dir angerührt hat. Manche Leute haben da ja einen extrem guten Riecher und nutzen das dann gnadenlos aus. Lass dir gesagt sein, so wie du bist, bist du in Ordnung und brauchst dich nicht den Vorstellungen alter, neidischer Stinker anzupassen.
Allein schon aus dem Grund, um mich vor den seltsamen Sticheleien solcher Leute zu schützen, versuche ich mein Privatleben konsequent von meinem beruflichen Leben zu trennen. Wenn die Fragen dann überhand nehmen (z.B. habe ich während meines Ref. mit einem Schüler zusammen in einem Wohnhaus gewohnt. Damals hatte ich zwei "Freunde", die mich abwechselnd besuchten. 8o), erzähle ich dann je nach Lebenslage auch mal was Falsches, wie "mein Mann und ich...", "WIR waren ....", "Mein Sohn meinte...", etc. Das stellt neugierige Frager schnell ruhig.
Ich sehe das wie Unlucky, dass deine Schüler dich gern haben und mehr von dir wissen wollen, um ihre romantischen Leerstellen auszufüllen. Dein Ausbilder dagegen war wohl verunsichert, weil seine romantischen Vorstellungen und Erwartungen an junge Frauen nicht erfüllt wurden. Aber das ist ja auch nciht deine Aufgabe, die Männer auf dieser Welt emotional zufrieden zu stellen und ihnen die "Mutti" zu geben.
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Hallo, hab dir gerade eine PN geschickt.
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Hallo Kitty, ich habe keine Erfahrung mit Bewerbungen dieser Art, aber eine Idee, wie man da herangehen könnte, v.a. bei dieser schwammigen Ausgangslage.
Ich würde mir erst einmal überlegen, weshalb die SL eine solche Stelle ausschreibt. Ist dies ein ganz neuer Aufgabenbereich oder ein schon bestehender, der weitergeführt werden soll?
Ich denke, ein Konzept soll der SL zeigen, ob der Bewerber eine klare Vorstellung von einer Aufgabe (die er sich evtl. selbst zu stellen bereit ist) hat.
Über Umfang und Aufbau eines solchen Konzeptes kann ich dir leider auch nichts sagen. Ich würde es als eine Art Visitenkarte betrachten, mit der du dich vorstellig machst und versuchst einen super Eindruck zu hinterlassen.
Viel Erfolg!
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Das Thema Steinzeit bzw. Ur- und Frühgeschichte ist ja auch immer mit dem Thema Archäologie und dem Problem der "Rekonstruktion von Geschichte" verbunden, d.h. was kann uns das, was wir irgendwo ausgegraben oder gefunden haben über die Vergangenheit sagen.
Du könntest ja mal ein paar persönliche Dinge von dir mit in den Unterricht bringen (altes Photo, Zeugnis, Ehering, Musik, Bücher) und die Schüler sollen sich vorstellen, sie seien Archäologen im Jahr 3999 n.Chr. und finden diese Dinge bei einer Ausgrabung. Sie sollen dann aufschreiben, wer NeuRef wohl gewesen ist und gelebt hat und welche Probleme und Fragen beim Aufschreiben dieser "Geschichte" auftreten.
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Warum ärgert dich das?
ZitatIch habe das Zitat da oben weniger als einen Aufruf zum "Verstellen" verstanden als dazu, dass man Lehrer eine gesunde Psychohygiene betreiben muss, damit man nicht hilflos in schlechte Stimmungen oder Wutanfälle hineinrutscht.
Jetzt - nach nochmaligem Lesen - sehe ich das auch. Ich habe in dieser Aussage gleich wieder eine neue Forderung an uns Lehrer herausgehört, nach dem Motto: Sieh zu, dass du fröhlich deine Arbeit erledigst!
Ich lese die Aussage jetzt so, dass der Lehrer im Grunde alleine - ohne Hilfe - für seine Psychohygiene "Sorge tragen muss".
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Hallo Miguelito,
Ich weiß nicht, ob das an anderen Schulen auch so abläuft, aber an unserer Schule ist das schon sehr augenfällig. Es bewirbt sich dann meistens auch nur eine Person darauf.
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Ich stelle immer wieder fest, dass ICH zwar lange über den Klausuren sitze und mir Mühe gebe, dass DIE SCHÜLER dann aber sich nur die Note anschauen oder mal durch ihre Klausur blättern und dann war es das.
Ich kenne das von Aktenklammer beschriebene Problem auch. Einmal habe ich mich fast bis zur Verzweiflung geärgert, als ich eine von mir äußerst gewissenhaft korrigierte Arbeit zerknüllt im Abfalleimer entdeckt habe. Auch hier hatte ich mir sehr viel Mühe gegeben, konstruktive Vorschläge zu machen und positive Entwicklungen anzumerken.
Ich habe mir angewöhnt meine Korrekturen von schriftlichen Arbeiten als die "individuelle Förderung des einzelnen Schülers" zu betrachten, die von uns Lehrern ja so oft verlangt wird. Wann setze ich mich denn intensiver mit dem einzelnen Schüler und seinem Lernstand auseinander als während der Korrektur seiner Arbeiten?
Wenn einige Eltern (auch von volljährigen Schülern!) dann von mir mehr Rückmeldung, Förderung und Motivation ihres Kindes fordern, dann verweise ich auf diese Bedeutung der Korrekturen und erkundige mich, wie damit von Seiten des Schülers umgegangen wurde.
Das sollte man den Schülern vllt auch noch mal verdeutlichen. -
Danke für eure Einschätzungen, die mir geholfen haben, meine Beziehung zu den Schülern während dieser Reise neu zu überdenken.
Ich bin auch der Meinung, dass im Lehrerberuf wie in vielen anderen sozialen Berufen extrem viel Emotions- und Beziehungsarbeit zu leisten ist. Je mehr sich unsere Gesellschaft als Dienstleistungsgesellschaft versteht (der Kunde soll sich wohlfühlen), desto höher ist auch der Anspruch an die Emotions- und Beziehungskompetenz der Arbeitnehmer.
Wie ihr, betrachte ich den Lehrerberuf auch als einen, der die Bereitschaft zu Kommunikation und Beziehungsgestaltung mit zur Grundlage hat. Diese Disposition sollte jeder Lehrer mitbringen und ich kenne keinen Lehrer, der zu Beginn seiner Lehrtätigkeit hierzu nicht in der Lage bzw. motiviert gewesen wäre.
Je mehr jedoch der Stress des Schulalltags an allen Beteiligten nagt, desto mehr bemerke ich an mir Distanzierungswünsche von den Beziehungsbedürfnissen der Schüler, Eltern und Kollegen.
Ich denke, da geht es jedem Arzt, jeder Krankenschwester, Stewardess, jedem Friseur ähnlich. Irgendwann kann man es nicht mehr hören.
Man vergleiche nur mal seine Beziehungs- und Plauderkompetenz vor und nach den Sommerferien. Ein Unterschied von Himmel und Hölle.Letztendlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mein Vermögen zur positiven Beziehungsgestaltung mit dem Anstieg des Stressniveaus während des Schultages bzw. -jahres kontinuierlich abnimmt.
Es ist bestimmt auch Teil der Emotionsarbeit an der Schule diese Diskrepanz und ihre Nebeneffekte (unzufriedene Schüler und Eltern) auszuhalten.Da muss dann wohl jeder für sich selbst entscheiden, wieviel Beziehungsenergie er oder sie in Stresszeiten zu investieren bereit ist. Mir fällt dies bei Schülern und Eltern generell leichter, von denen auch etwas an positiver Energie zurückkommt.
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Hallo, mich würde interessieren, ob ihr diese oder ähnliche Situationen (s.u.) kennt und, falls ja, wie ihr damit umgeht.
Ich bin vor ein paar Tagen von einer Studienreise mit meiner Tut-Gruppe zurückgekommen. Die Reise verlief glatt, es gab keine Katastrophen. Ich fühle mich dennoch unwohl, weil ich bemerkt habe, dass ich die gesamte Woche große Abneigung verspürte, mich auf die SuS einzulassen. Die Reise verlief auf freundlicher aber emotional distanzierter Ebene. Ich hatte irgendwie keine Lust, mich plauderig und fröhlich zu geben und das hat sich dann, wie ich meine, auch auf die SuS übertragen. Irgendwie fühlte ich mich schlapp, unlustig und überhaupt nicht euphorisch angesichts dieser von den SuS lang herbeigesehnten Reise.
Mein schlechtes Gefühl hat mich dazu gebracht, mich mal näher mit dem Begriff der Emotionsarbeit zu beschäftigen:
Nach Hochschild, 1990, ist Emotionsarbeit "bezahlte Arbeit bei der ein Management der eigenen Gefühle notwendig ist, um nach außen hin in Mimik, Stimme und Gestik ein bestimmtes Gefühl zum Ausdruck zu bringen, unabhängig davon, ob dies mit dem inneren Empfinden übereinstimmt oder nicht."
Geärgert habe ich mich über folgende Aussage bei:
http://www.gesundeschule.salzb…eitrag_Emotionsarbeit.pdf
"Emotionsarbeit ist umso anstrengender [...] je stärker die emotionale Distanz zwischen dem erlebten Gefühl und den zu zeigenden Gefühlen ist. [...] Dies bedeutet, dass Lehrkräfte für eine gehobene Stimmung bei sich selbst Sorge tragen müssen."
Seht ihr das auch so?
Über eure Erfahrungen mit Emotionsarbeit an der Schule würde ich mich sehr freuen.Viele Grüße
klöni -
Ist das die Romanvorlage zu dem Horrorfilm??
Viele Grüße und Danke für die schnelle Antwort.
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Hallo,
wer hat Erfahrungen mit guten Lektüren im Englischunterricht Klasse 8 Gymn. gemacht?
Ist das neben der Lehrbucharbeit E2000 (v.a. Grammatik) überhaupt zu bewerkstelligen? Die Klasse hat 4 Std. Englisch in der Woche.
Über Einschätzungen würde ich mich sehr freuen. -
Hallo SteffDa,
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PS: Lehrpläne helfen mir häufig nicht weiter, da sie zu überfrachtet sind. In der Oberstufe lese ich in einer der ersten Stunden diese Lehrpläne mit den Schülern durch und weise mögliche Prüfungskandidaten darauf hin, dass sie die Pläne als Orientierung zur eigenständigen Vorbereitung nutzen sollen. -
Hallo,
wer kann mir sagen, ob und wo es Beobachtungsbögen für die "Laufende Unterrichtsarbeit" bzw. "Laufende Kursarbeit" gibt?
Also nicht bloß die üblichen Mini-Tabellen, in die man nach jeder Stunde für die Schüler ein +,- oder o einträgt. Ich suche eine etwas ausdifferenziertere Möglichkeit, schnell aber aussagekräftig Eindrücke festzuhalten.
Wie geht ihr dabei vor?
Gruß -
ich habe letzte Woche hier etwas gefunden:
http://www.passende-gedichte-f…dichte-zum-ruhestand.html
natürlich darf die persönliche Note nicht fehlen... -
Ich finde die Stellungnahme und die Hinweise in diesem Thread sehr hilfreich und habe alles vorausahnend abgespeichert.
Anscheinend kann man sich selbst nach tagelangem Prüfungsstress nicht eine kleine Schwäche erlauben, ohne das dies gleich gegen einen verwendet würde.Was mich noch interessieren würde: Wie war denn das L-S-Verhältnis vorher? Gab es schon während des Schuljahres Ärger mit dem Schüler?
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Hallo Racket-o-katz, 'eingeschüchtert' wirken diese Eltern, wie du sie beschreibst, nicht, das stimmt.
Mir ist aufgefallen, dass sich manche Eltern z.B. in einem Telefonat und wenn man sich vorher noch nicht persönlich kennen gelernt hat, über dem Lehrerbild, welches sie in sich tragen (entstanden durch Erzählungen des Kindes und durch eigene Erfahrungen) positionieren möchten. Da werden dann Titel, berufliche Qualifikationen und sonstige Lebenserfahrungen herangezogen, um erst einmal Eindruck zu machen und den Lehrer weich zu klopfen. Ich fühle mich da meistens gar nicht angesprochen.
Letztendlich führt dieses - in meinen Augen - innere 'Eingeschüchtertsein' zu einem Verhalten, das schnell anmaßend wirken kann.Manche beruhigen sich dann wieder, sobald sie gemerkt haben, dass man gar nicht der unkooperative, faule A***** ist, den sie sich vorgestellt haben-
Andere machen in ihrer anmaßenden Art solange weiter, bis sie ihr Ziel erreicht haben. -
CKR, danke für die Zitate. Hört sich nach einem Buch an, das ich haben muss!
bolzbold: Verbranntes Kind scheut Feuer! Wer einmal übler Nachrede und Verleumdung ausgesetzt war, versucht solche Situationen zukünftig instinktiv zu vermeiden.
Friesin, ich habe den Eindruck, dass Schüler und Eltern mit härteren Bandagen um Punkte kämpfen als noch vor ein paar Jahren.
Die Schülerin habe ich noch nicht wiedergesehen. In ihrem 2. LK steht sie, wie ich heute von einer Kollegin erfahren habe, für die lauf. Kursarbeit ebenfalls zw. 9 und 10P.
Das Bsp. mit Dr. XY zeigt mir, wie eingeschüchtert sich manche Eltern ggüber Lehrern fühlen müssen. Da spukt bei vielen noch ein völlig veraltetes Lehrerbild in den Köpfen herum, das dann zu solch einem merkwürdigen Gesprächsverhalten führt.Matula; Punkte auf "Kredit" zu vergeben, das wäre mal was Neues! Würde ich aber nur mit erwachsenen SuS machen, mit denen ich mich sehr gut verstehe.
-gibt es irgendwo eine Liste mit "Manipulationsstrategien" die Schüler und Eltern anwenden, um Lehrer zu beeinflussen?
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Hallo, vielen Dank erst einmal für eure Tipps.
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Die Zweiklassen"lösung" kommt für mich auch nicht in Frage, da ich sie v.a. als Doppelbelastung zum Preis/Faktor für eine sehe.
Ich denke auch, dass die Sch. erst einmal auf der Basis der eigenen Leistungen argumentieren lernen sollte. Auch hier sehe ich noch enorme Defizite im Bereich Selbst- und Sozialkompetenz.Die Schülerin kann ich in ihrem Genervtsein gut verstehen. Allerdings habe ich auch sehr gute Schüler, die mich dahingehend unterstützen, die Schwächeren im Unterricht mehr zu ermutigen, indem sie z.B. deren Beiträge aufnehmen oder sich darauf beziehen. Diese "inclusive gestures" sind für mich auch ein Kriterium für eine 1.
Matula, gerne würde ich das der Schülerin mal direkt ins Gesicht sagen. Leider sind das diejenigen, die sich dann ein Jahr später in der Abizeitung dafür "bedanken", indem sie einem in ihrem Ärger dann sonstwas unterstellen. Wie reagierst du auf die nervenden Vergleiche: "Aber die hat doch auch ... Punkte und ich nur ..."? Ich habe es irgendwie satt, ständig die Noten der anderen Schüler zu begründen.
Danke für den Link zum Thread.Grüße
klöni -
Hallo,
heute hatte ich mal wieder eine weinend-wütende Schülerin nach der Mitteilung der Semesternote zu beschwichtigen. Trotz ausdifferenzierter Kriterienliste und regelmäßigem Feedback während des Semesters wollte die Schülerin die Note nicht einsehen ('nur' eine 2 keine 1).
Ihr schriftlichen Leistungen sind top, so auch die Qualität der Fremdsprache. Auch die Referate sind toll.
In Diskussionen (SEHR heterogener LK) hält sie sich jedoch meistens vornehm zurück und runzelt missbilligend die Stirn sobald sich ein schwächerer Schüler äußert und dabei Fehler macht oder Sachverhalte wiederholt.
Sie kann so natürlich selbst keine neuen Impulse setzen geschweige denn kontinuierlich mitarbeiten, was m.E. für eine 1 schon dazu gehört.
Ihrer Meinung nach werde sie durch die "schlechten Schüler" und ihre "sinnlosen und sich wiederholenden Beiträge" demotiviert.Ich biete neben den Plenumsrunden regelmäßig differenzierte Gruppenarbeiten an, habe dann aber häufig das Gefühl, dass dies für einen LK als "Kinderkram" beurteilt wird. Die Guten wollen sich im Gespräch in der Fremdsprache miteinander messen.
1. Wie geht ihr mit solchen Schülern um? Wie bewertet ihr solche Leistungen? (meine Kollegen meinen, ich solle konsequent bleiben und mich nicht emotional unter Druck setzen lassen. Die "Altersmilde" komme später.)
2. Wie unterrichtet ihr in äußerst heterogenen Lerngruppen? (Ich habe nicht das Gefühl, dass die Stärkeren von den Schwächeren profitieren können, sondern das Tempo tatsächlich verlangsamt bzw. das Kursklima verschlechtert wird.) Meine Oberstufenkoord. hatte den Vorschlag, ich solle einen zweiten Raum suchen und dann die Gruppe (25 SuS)aufteilen. Ich sehe hier aber nur Mehrarbeit und mehr Stress auf mich zukommen.
Viele Grüße
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