Beiträge von klöni

    Zitat

    kroko: nun habe ich leider immer wieder bzw. immer mehr das gefühl, dass mir diese tatsachen viele "neider" im kollegium verschaffen und mich ein paar kollegen bereits zu meiden scheinen, weil ich ihnen suspekt bin ("wie kann die nur ihre GANZE freizeit in die schule stecken?!") oder weil sie fürchten, dass ich und meine arbeit zum maßstab für alle anderen wird... kennt ihr sowas auch? ich finde es echt unerträglich, wenn man schief angeschaut wird, nur weil man auch mal etwas außerhalb der reihe für seine klasse macht oder nicht ständig in den "motzchor" mit einstimmt von wegen wie anstrengend alles sei...


    Wenn es sich tatsächlich so zuträgt, wie du es befürchtest, dann hätten wir hier einen klaren Fall von Mobbing vor uns.


    An welchen Situationen machst du dein schlechtes Gefühl konkret fest? Hast du schon mal mitbekommen, dass dich jemand als "suspekt" beschrieben hätte, vor anderen, hinter deinem Rücken?? Sind die Sätze in den Klammern tatsächlich geäußerte Zitate oder eine Stimme in dir drin?


    Die Bezeichnung "Neider" finde ich problematisch. So möchte ich z.B. nicht von einer Kollegin oder einem Kollegen genannt werden, nur weil er/sie befürchtet, ihre Mehrarbeit würde nicht angemessen honoriert werden und löse bei anderweitig engagierten Kollegen Betroffenheit aus.


    Lobt dich denn wirklich niemand für deine Anstrengungen? Die Schulleitung, die Eltern, Kollegen ....?


    Generell kann ich mir gut vorstellen, dass ein destruktiver Tenor in einem Kollegium, das meinst du wohl mit "Motzchor", auch viele Mobbingstrukturen schafft.


    Wie äußert eure Schulleitung Anerkennung für besonderes Engagement?


    Viele Grüße


    klöni

    alias: ich bin nicht angekäst, aber wenn ich mir die "Übersetzung" von Bachl anschaue, dann empfinde ich diese Bezeichnung durchaus als unterschwellige Beleidigung, wenn nicht eine Form des Mobbing X( .... ;)


    Ich kenne die Schwaben (bin selbst z.T. eine). Meine süddeutsche Verwandtschaft hat einen Minderwertigkeitskomplex was die (hoch)deutsche (Schrift)Sprache angeht. Als Kind musste ich lernen, mit den Minderwertigkeitskomplexen Erwachsener umzugehen. Daran hat mich die obige Situation erinnert.


    Allet Jute!
    k.

    Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich vermute, diese "Spiegelung" ist ein Phänomen, das man nicht regelhaft erklären kann.


    Ich sehe auch, dass hier vor allem die Grundschullehrer mit "Ja" geantwortet haben. Vielleicht haben Kinder in diesem Alter einfach weniger Bezugspersonen, an denen sie sich orientieren können, als ältere Schüler.


    Ich bin am Gy und finde, dass die Spiegelung nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist. Was da psychologisch innerhalb des sozialen Persönlichkeitsgefüges der Klasse abgeht, entzieht sich meiner Beobachtung.


    Nur ein kleines Beispiel am Rande: vor drei Jahren war ich KL einer 9. Klasse. Damals kaufte ich mir eine neue Brille, vorher hatte ich nur Kontaktlinsen getragen. Es war dieses Modell "typisch-Junglehrerinnen-Horn" zum über den oberen Rand gucken. Etwa vier Wochen nachdem ich diese Brille zum ersten Mal getragen hatte, saßen drei Mädchen und ein Junge mit ähnlichen Brillen in der Klasse. Vorher gab es nur eine Brillenträgerin in der Klasse. Ich habe das mal als positives Zeichen gedeutet.... :)


    Viele Grüße
    klöni


    Djino: Personifiziert dieser Mali das Endstadium von Burnout?? :schreck:

    Zitat

    "Ivy heißt Efeu - und so sind für mich eigentlich alle Frauen"


    Oh jeez, Botaniker vor! Also im Englischen gibt es "Poison Ivy", der Schrecken aller Wandersleut. http://z.about.com/d/pediatrics/1/0/z/L/poison_ivy_rash.jpg


    Zitat

    Nun habe ich mir überlegt, ob ich damit einsteigen soll, dass die Schüler kurz ihre eigenen Geschlechterbilder reflektieren indem sie sich dazu äußern, was sie "typisch Mann" und "typisch Frau" finden. Aber das könnte ganz schön Zeit in Anspruch nehmen und wie bekomme ich dann wieder die Kurve zum Buch?


    Die Idee finde ich super! Wenn du noch Zeit hast, lass sie das als Hausaufgabe vorbereiten mit der Frage, warum die Menschen immer wieder auf Stereotypen zurückgreifen.


    Ich würde in deiner Situation, in der keine geistige Vorarbeit der SuS stattgefunden hat, evtl. auf visuelle Impulse zurückgreifen. Vllt. sowas http://www.superherotimes.com/…LA.Ross.ivy.af.all-01.jpg


    und sowas http://www.flash-bang-movie-re…m/images/tsdvd0739_01.jpg


    Unterschiede u. Gemeinsamkeiten herausarbeiten, die Begriffe einführen, und dann die Kurve zu Homo Faber kriegen.


    Zitat

    sie Schüler sollen sich dazu überlegen, warum es für Faber so nachvollziehbar ist, dass das Natürliche, das ihn abschreckt, mit dem Weiblichen in Verbindung gebracht wird.


    So aus der Ferne betrachtet, finde ich diese Herangehensweise sehr gelenkt. Vielleicht finden deine Schüler gar nicht, dass für Faber das Natürliche so schrecklich ist.


    Meine SuS haben z.B. lange darüber diskutiert, ob Shakespeare's Lady Macbeth eine stockkonservative oder eine für die damalige Zeit moderne Darstellung einer Frau ist.


    Ich sehe dein Problem, die Zeit drängt und deine SuS konnten noch keine eigenen Ideen entwickeln und vertreten. Ich erinnere noch einmal an die Schreibkonferenz: da können sich die SuS austauschen ohne dass die Hospitierenden mitbekommen, was sie so aufschreiben... ist natürlich dann eher ungelenkt.


    Alles Gute und viele Ideen weiterhin! Falls mir weitere Ideen kommen, poste ich nochmal.


    klöni

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    Original von sparky
    Das heißt die Schüler sollen sich in einem ersten Schritt mit seinen Geschlechtervorstellungen ganz allgemein auseinandersetzen und erkennen, dass er stark polarisiert, dass er Frauen nicht als Individuen sieht, sondern als Teil einer anonymen Gruppe, die er in Klischees presst. Vor allem für die Abschlussdiskussion fehlen mir Ideen. Worauf könnte ich da noch lenken, damit der Horizont erweitert und eine Art Transfer erreicht wird?


    Hallo Sparky,


    kenne den Roman, bin allerdings keine Dt.-Lehrerin. Mir ist nur beim Lesen deines Postings aufgefallen, dass du ja quasi schon eine "richtige", gelenkte Antwort voraussetzt - seine Geschlechtervorstellungen sind stereotyp. Wäre das nicht ein Ansatz für eine Abschlussdiskussion? Die SuS setzen sich in der Stunde mit unterschiedlichen Frauen"typen" im Roman auseinander und sollen in der Abschlussdiskussion die Darstellungen nutzen, um den Protagonisten näher zu charakterisieren...


    Ach ja, die 11. Klassen - schnarch! In solchen Kursen bin ich bislang immer gut mit Schreibkonferenzen gefahren. Das sind dann meistens sehr stille Hospitationen, aber verlangen dir als Lehrkraft nicht das Unmögliche ab, nämlich einen trägen Haufen für die Beisitzenden offensichtlich zu aktivieren.


    Noch viel Erfolg bei der Planung


    klöni

    Hallo Prusselise,


    was heißt "bei euch"? In meiner Schule, meiner Klasse, meinem Kollegium, privat zuhause, in meinem Bundesland... ?(


    Nö, eigentlich nicht, wenn ich mein Kollegium betrachte. Müde sind wir alle, vielleicht auch gereizt und überempfindlich, aber als "schlechte Stimmung" würde ich das noch nicht bezeichnen.


    Ich habe an meinem Gruppenarbeitstisch im Lehrerzimmer einen Kollegen (älteren Semesters) sitzen, der mich mit seiner gelassenen und humorvollen Art regelmäßig wieder auf den Teppich bringt. Wir duzen uns seit geraumer Zeit (er ist über 60), und allein das finden ich und auch die umsitzenden Kollegen irgendwie schon sehr witzig... Also wenigstens an unserem 5er-Tisch ist generell gute Laune.


    Gruß
    k.


    Malina: Ich finde das Phänomen der Übertragung und Gegenübertragung (v.a. von negativen Gefühlen) sehr interessant. Wenn einen die dominante Art von Kollege xy stört und man dies für sich artikuliert hat, dann sucht man wohl automatisch nach Beweisen der "Schädlichkeit" dieses Charakterzuges.


    Ich glaube, das läuft tatsächlich bei vielen Bewertungen von Personen und Gruppen so ab. Aufgabe wäre es ja dann, die eigene Sichtweise ständig zu reflektieren und zu hinterfragen und sich selbst zu fragen, warum man ein Problem mit xy's Dominanz hat?


    Zitat

    Original von fairytale: Was im Eingangspost steht, würde ich auch eher als Mobbing verstehen.


    Ich kenne mehrere Definitionen von Mobbing. Woran machst du das Mobbing am genannten Beispiel fest? Mich interessiert, ob ich in meiner eigenen Wahrnehmung schon zu abgestumpft bin, um es in diesem Beispiel klar zu erkennen...

    Vielen Dank für eure ersten Einschätzungen.


    Das hört sich ja wirklich sehr positiv an und so, als sei die doppelte Klassenleitung eine Riesenentlastung.


    Zitat

    Wichtige Voraussetzung war, dass wir uns gegenseitig sympathisch fanden und in Fragen der Klassenleitung ähnliche Auffassungen hatten.


    Das sehe ich genauso. Den Kollegen kenne ich eigentlich nicht besonders gut, musste heute erst einmal überlegen, wie er eigentlich mit Vornamen heißt.


    Also viel hatten wir bislang nicht zusammen zu tun. Ich habe ein Jahr in seiner Klasse ein Hauptfach unterrichtet und ihn damals als ruhigen, souveränen, "die Dinge nicht an die große Glocke hängenden" und "wenig Worte machenden"- Kollegen wahrgenommen, dem sein Privatleben (3 Kinder unter 6 Jahren) deutlich wichtiger ist als die Schule.


    Zum Konkurrenzkampf um die Sympathie der Schüler wird es wohl nicht kommen. Wir haben uns da beide nichts zu beweisen.


    Anyway, ich bin schon sehr gespannt.


    Über weitere Einschätzungen würde ich mich sehr freuen.


    Meint ihr, man sollte den Teampartner vorher schon gut kennen und sich auf Anhieb sehr sympathisch sein - also mehr als nur die kollegiale Freundlichkeit?


    Grüße, klöni

    Zitat

    Original von Goodnight
    Ich kenne nur Klassleiter und stellvertretender Klassleiter. Das meinst du aber nicht, oder?


    Ich bin mir nicht sicher, ob "geteilte Klassenleitung" die richtige Bezeichnung ist. Es soll eine kooperative bzw. Team-Klassenleitung sein. Beide Lehrer sollen in der Betreuung der Klasse gleichrangige Rollen ausüben.

    Hallo,


    vermutlich werde ich nächstes Jahr zusammen mit einem Kollegen die Klassenleitung einer 7. Klasse (Gy) übernehmen. Bislang gibt es damit kaum Erfahrungen an meiner Schule.
    Die Klasse wird aus einer Zusammenlegung zweier sehr problematischer jetziger 6. Klassen entstehen, vermutlich mit bis zu bzw. über 30 Schülern.


    Hat jemand von euch mit geteilten Klassenleitungen schon Erfahrungen gemacht?
    Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit sich?


    Viele Grüße


    klöni

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