Beiträge von Josh

    Noch eine andere oder ergänzende Möglichkeit: Vielleicht kannst Du einfach zum Thema machen, wie die Anrede im Deutschen gehandhabt wird, nicht auf Dich bezogen, sondern unter dem Aspekt Landeskunde. Kleine Rollenspiele, in denen man zwischen Du und Sie je nach Kontext wählen muss. Der Lehrer-Schüler-Kontext ist dann einer von vielen und löst ja vielleicht auch das Gefühl aus, dass das Du unpassend sein könnte.

    Danke für deinen Beitrag, diese Anregung finde ich auch sehr interessant.


    Ich muss aber dazu sagen, dass mich die meisten Schüler als Freund sehen und deshalb wahrscheinlich auch auf das Du zurückgreifen. Das ist ja auch schön und nett, aber ich mag diese extreme Nähe zu den Kleineren einfach nicht und wenn ich dann soetwas höre wie "Du bist wunderschön", dann frage ich mich schon... :nixmitkrieg: Da bevorzuge ich ein bisschen mehr Distanz.


    EDIT: Ich habe das Sie schon öfters eingefordert, aber eben nicht immer. Ich glaube, die Schüler vergessen darauf auch einfach wegen obiger Gründe.


    Aber man muss eben auch als Lehrer konsequent sein, um Konsequenz bei den Schülern erwarten zu können, insofern werde ich mir mehr Mühe geben müssen. :)

    Es wurde klar gemacht, dass die Kinder auch auf mich zu hören haben, und ich hatte nie Disziplinierungsprobleme.

    Ähm ja, wenn das mal hier so einfach wär... :whistling:


    Die Schule ist eine Katastrophe in dieser Hinsicht und das hat auch gar nichts mit meiner Person zu tun (ich bekomme positive Rückmeldungen, auch seitens der Schüler). Hier ist Disziplinierung einerseits bitter notwendig, weil viele Schüler überhaupt KEINE Erziehung genossen haben (und wir sprechen hier von 14- bis 19-Jährigen). Andererseits ist es aber auch sehr schwierig, zu disziplinieren, weil die Kinder sich durch nichts einschüchtern lassen und keine Grenzen kennen und seitens der Schulleitung/des Kollegiums derartige aus Bequemlichkeit und Opportunismus auch nicht gezogen werden.


    Ich werde das Sie jetzt einfach in den unteren Klassen in den nächsten Stunden konsequent einfordern.

    Das Problem ist ja mein Status als Fremdsprachenassistent. Ich sehe mich jedoch als Lehrer, weil ich mir auch den Hintern für die Schüler aufreiße...


    Und voriges Jahr gab es einen, der die Tätigkeit anscheinend nicht so ernst genommen hat. Ich tue das hingegen schon.

    Hallo


    Ich bin zur Zeit Fremdsprachenassistent im Ausland. Als ich meine erste Stunde in einer Klasse mit Anwesenheit meiner Tutorlehrerin hatte, haben mich die Schüler gleich gedutzt. Es handelte sich dabei um eine 12. Klasse. Ich habe das nicht so eng gesehen. Dann war ich in anderen Klassen mit einer anderen Lehererin und sie hat sofort darauf bestanden, dass mich die Schüler siezen sollen. Im Nachhinein finde ich das auch sehr gut, immerhin muss auch ich disziplinieren und da ist es lästig, wenn man von den Schülern geduzt wird. Bei der ersten Lehrerin hat sich auch in der 9. Klasse das "Du" durchgesetzt, ohne dass ich es recht gemerkt habe. Ich habe dann zwar stellenweise auf das "Sie" bestanden, aber mit der Zeit werde ich dessen einfach müde. Die Schüler sind teilweise so dreist, dass - sobald ich nur ein Du höre - schon ziemlich sauer werde. Die Schule ist sehr schwierig - eine Berufsschule mit sozial schwierigem Klientel, das natürlich auch nichts lernt und dank des Systems trotzdem versetzt wird. Mich ekelt diese selbstverständliche Augenhöhe aber an, vor allem der Schüler der 9. und 10. Schulstufe, wo ununterbrochenes Disziplinieren notwendig ist.


    Soll ich das Sie konsequent in den unteren Klassen einfordern oder sehe ich das zu eng?


    Ich bin momentan ziemlich sauer auf diese Sauhaufen, der sich Schule nennt, entschuldigt... :rolleyes:

    Wenn der Fokus beim Übergang auf die weiterführende Schule so sehr auf Sprachkenntnissen und auf dem Wortschatz liegt, dann hat ja ein ausländisches Kind mit IQ 130, aber gleichzeitigen Sprachproblemen (weil die Eltern eben nicht von hier sind!), ja schlechte Karten.

    Ich glaube es geht hier weniger um die Intelligenz des Kindes, sondern vielmehr um Hürden bedingt durch mangelnde Sprachkenntnisse.


    Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch die Problematik des Semilinguismus .

    Hallo


    Kennt jemand eine Internetseite, auf denen man gemeinsam mit Schülern ein Glossar führen kann?
    Ich möchte eine solche Seite in unsere Lernplattform einbetten bzw. dort auf diese verlinken.


    Danke und liebe Grüße!

    Hallo,


    ich war heute in meiner Klasse (11. Schulstufe), aber eher durch Zufall, weil ich eigentlich erst nächste Woche anfange.


    Es war seeehr nett, die Schüler sind wirklich nett und aufgeweckt. Am Ende haben sie sogar gefragt, ob es noch Geschenke gäbe.
    Ich habe die Gummibärchen aber zu Hause gelassen, na ja... ;)

    Zur Begründung: die von ihnen (und einigen Anderen auch) genannten Gründe; zudem bin ich der Meinung, dass den Schülern auf jeden Fall erstmal klar sein muss, wer der "Chef im Ring" ist, "wer zu wem kommen muss", etc.

    Diese Ansicht kann ich für meinen Fall wirklich nicht teilen. Und im Übrigen geht es mir schonmal gar nicht darum, meine Autorität zu beweisen (die ich meines Erachtens als Fremdsprachenassistent im Grunde genommen gar nicht habe, eben weil ich nicht als Lehrer angestellt bin), oder den "Chef" raushängen zu lassen. Die Schüler sollen in erster Linie von der Präsenz eines Muttersprachlers profitieren, was auch bedeutet, dass sie keine Scheu vor ihm haben sollen. Da finde ich ein Pochen auf Autorität vollkommen sinnlos weil kontraproduktiv (schlägt sich ja letztlich auch in Hemmung nieder, was der Kommunikation in einer Fremdsprache nicht dienlich ist).


    Ich würde dir zustimmen, wenn ich Mathelehrer wäre, aber ich bin eben nur Fremdsprachenassistent.


    Ich danke aber wirklich allen für ihre Meinungen, es ist immer wieder hilfreich, ein Thema aus mehreren Standpunkten zu betrachten.

    Josh
    Entschuldige wenn das falsch rüber kam. Ich bin sicher das du den Job ernst nimmst und gut vorbereitet bist. Auch ich finde eine wie oben von dir beschriebene Stunde furchtbar - so war das keinesfalls gemeint. Es sollte eigentlich nur eine Alternative zu Süßigkeiten sein, die am Ende evtl nicht alle essen dürfen/wollen.
    Wenn ich solches Material aus meiner Heimat mitgebracht habe dann immer nur zum Anschauen auf freiwilliger Basis und nicht um daraus eine "Ich bin da - freut euch" - Stunde zu machen. Da gibt es sicher sinnvollere Alternativen für den Unterricht ;)

    Entschuldige, so habe ich das nicht gemeint, ich habe das auch nicht böse aufgefasst. :D


    Mir fiel das nur gerade als abschreckendes Beispiel ein. Ich bin aber ohnehin am Überlegen, wie ich diese Vorstellungsstunden gewinnbringend gestalten kann.
    Ich glaube, das ist sehr schwierig, weil man dann mit so vielen Faktoren konfrontiert wird, die einem bis dato unbekannt sind.

    ein Zeichen deiner Wertschätzung den Schülern gegenüber?
    So ganz will mir das nicht in den Kopf, auf mich wirkt es eher wie eine Bestechung zu Beginn deiner Amtszeit. ;)

    Komischerweise hat mir das ein Nichtlehrer auch sofort an den Kopf geworfen, als ich ihm erzählte, für wen der Fruchtgummi sei.
    Das hat mich auch indirekt dazu veranlasst, dieses Thema zu erstellen.


    Aber ich sehe das wie Grisuline und andere hier - es ist nur eine Geste.
    Ich bringe meiner Tutorin z.B. auch etwas Süßes mit (das natürlich etwas anspruchsvoller ausfällt) - aber eben nicht, weil ich sie bestechen möchte (wozu auch?), sondern weil ich jemanden ungern mit leeren Händen empfange und auch gerne anderen eine kleine Freunde bereite. :rolleyes:


    Grisuline, ich finde du hast vollkommen Recht, was letztlich die konkrete Umsetzung betrifft. Es hat natürlich keinen Sinn, das den Schülern aufzuzwingen, vor allem wenn sie in der Stunde mehr gestört haben als einem lieb ist. Aber es ist zumindest eine Idee, mal schauen, was sich ergibt. Und danke für die Wünsche! :)

    Danke für eure bisherigen Antworten, finde die unterschiedlichen Perspektiven sehr interessant.

    Also wenn ich im Ausland war kam ein Buch über meine Stadt immer gut an. Vor allem wenn du landeskundliche Inhalte vermitteln sollst, wäre das ein Einstieg mit deiner Heimat anzufangen.
    Da reicht ja eins und man überlässt eben später der einen Klasse in der man ist oder gibt es in die Bibliothek der Schule.

    Dazu möchte ich sagen, dass ich diese Aufgabe sehr ernst nehme und mich auch schon dementsprechend vorbereitet habe.
    Der Weingummi soll ja nur einen Teil der Stunde darstellen (am besten das Ende).


    Ich habe auch schon landeskundliches Material meiner Heimat angefordert und gesammelt, insofern habe ich genug zu zeigen.
    Wobei ich weniger ein Anhänger von einer Stunde à la "Ich bin euer Fremdsprachenassistent und rede jetzt nun eine Stunde nur über mich und meine Heimat, über die ihr mir Fragen stellen sollt". Das finde ich furchtbar aufgezwungen (habe dies damals selbst als Schüler erlebt) und absolut lehrerzentriert.


    Die Süßigkeit wäre eben nur ein Zeichen meiner Wertschätzung, diese Möglichkeit zu haben und eine kleine Aufmerksamkeit, die finanziell im Rahmen des Möglichen liegt.

    Ich befürchte aber, 180-200 Schüler zu haben, da ist es schwierig, etwas zu schenken. (finanziell einfach unmöglich)
    Ich stehe voraussichtlich in jeder Klasse eine Stunde pro Woche, meine Aufgaben liegen sind die Heranführung zur Kommunikation und die Vermittlung landeskundlicher Inhalte.


    Die Schüler sind aber schon älter, also zwischen 15 und 19. An die enthaltene Gelatine habe ich nun nicht gedacht... :wacko:

    Hallo


    Ich beginne in Kürze meine Tätigkeit als Fremdsprachenassistent im Ausland.
    Heute habe ich mir zwei große Kübel Fruchtgummi gekauft, wovon jeder 100 kleinverpackte Tüten enthält.


    Ich möchte zu Beginn nämlich in jeder Klasse, in der ich tätig sein werden, den Schülern jeweils ein so ein Tütchen geben (in Verbindung mit dem Basteln von Namenskärtchen).
    Als ich dann nach Hause kam, fing ich an, über diesen Spontankauf zu grübeln. Sind diese "Vorschusslorbeeren" wirklich sinnvoll?


    Meine Antwort darauf wäre: Solche kleinen Geschenke kommen bei Schülern doch immer gut an, sie sind eine Art Eisbrecher und letztlich gehören sie auch zur deutschen Kultur (es handelt sich offensichtlich um einen deutschen Hersteller ;) ). Wie seht ihr das?


    Liebe Grüße,
    Josh

    Die Folien sind also beschriftet? Ist dem nicht der Fall, sollte man sie mit der rauen Seite eines Schwammes abkratzen können.


    Für den Fall, dass sie beschriftet sind: Kannst du das Gekritzel sinnvoll herauschneiden, ohne dass etwas von dem Aufdruck verloren geht?

    Bei Butzkamm habe ich dazu eine nette Anregung gefunden (die man allerdings selbst organisieren oder basteln müsste):


    Ein Brett-Sprachspiel mit einem Start- und Zielfeld und dazwischen wiederholen sich bestimmte Themfelder wie scuola, famiglia, amici, tempo libero, interessi, vacanza, etc. Wenn ein Schüler würfelt und auf eines der Fehler gelangt, muss er über das jeweilige Thema (z.B. eine Minute lang) sprechen. Dabei soll es auch Aktionsfelder geben, auf denen einem anderen Mitspieler eine Frage gestellt werden soll.


    Am Ende des Spiels könnte man die Ergebnisse im Plenum zusammenführen und Schüler A fragen, was er von den Mitschülern in seiner Gruppe oder insbesondere von Schüler B Neues erfahren hat.


    Ich sitze gerade dabei, ein derartiges Spiel für DAF zu entwerfen.

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