... was sind das denn für Sitten? Da würd`ich ja vor lauter Verweis-, Tadel- usw. -Schreiben gar nicht mehr zum Unterrichten kommen. Hab`es mit Schülern zu tun, die größtenteils schon aus der Grundschule mangende Motivation und ausreichende Quittungen dafür (Sprich: Leistungsausfälle) mitbekommen haben.
Meine Rektorin meinte nur knapp: Wenn sie merken, dass niemand HA macht, können sie eben keine aufgeben. Da ich das aber bei Fremdsprachen für wenig praktikabel halte, habe ich den Ehrgeiz, die HA so zu stellen, dass die Schüler einen Ansporn haben, sie auch zu erfüllen. Ich versuche, Sachen aufzugeben, die klar nachvollziehbar sind. Ist nämlich nicht schön, wenn die Arbeiten ausgestellt werden und dann hängen da leere Blätter nur mit dem Namen versehen zwischen. Nicht gemachte ("vergessen" akzeptiere ich gar nicht, da der Raum erst verlassen werden darf, wenn ich gesehen habe, dass die Aufgabe lesbar im HA-Heft steht - wie kann man sie da vergessen?) HA werden gleich zu Beginn der Stunde bei der Erzieherin nachgeholt. Sind die Kids eben in der warm-up Phase nicht da und dürfen dann ohne Wiederholung gleich voll einsteigen. Hatten ja gerade die HA zum "Eingewöhnen", hihi. Und die warm-ups (meist Sprachspiele) gefallen ihnen meist gut und sind auch eine gute Chance auf eine schnell verdiente Zensur.
Das Ganze erfordert aber jede Menge Selbst-Disziplin und einen langen Atem (Kontrolle des Einschreibens etc.) sowie ein Zeitmanagement, das ich mir erst angewöhnen musste (HA genügend lang vor Stundenende schriftlich an Tafel UND Erwartungshorizont beschreiben). Aber anders ging`s nicht.
Und denk nicht, dass nun jede Stunde alle brav ihre Aufgaben haben. Doch die Quote zeigt eindeutig den Erfolg der Aktionen.